Neueste Geschichte

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aventinus bavarica Nr. 6 (Sommer 2006) 

 

Katharina Weigand 

Max II., Ludwig II. und Prinzregent Luitpold: drei bayerische Monarchen und ihre Bilderwelten 

Selbst wenn der Titel der vorliegenden knappen Skizze dies zu suggerieren scheint, geht es im folgenden dennoch nicht um die Interpretation etwa von Portraits der genannten drei bayerischen Herrscher; dies wäre vielmehr ein klassisches Sujet der Kunstgeschichte. "Bayerische Monarchen und ihre Bilderwelten" - ein solcher thematischer Zugriff läßt sich jedoch noch ganz anders handhaben, nämlich mit der Fragestellung, ob - und wenn ja, wie - bayerische Monarchen des 19. Jahrhunderts selbst zum Medium der bildlichen Darstellung gegriffen haben, und zwar im Sinne von politischen Hilfsmitteln. Haben also, um es anders zu formulieren, die bayerischen Könige Bilder als Mittel zum Zweck eingesetzt, um ihre politischen Ziele effektiver und publikumswirksamer zu erreichen? Um eine derartige Frage zu beantworten, bedarf es nun eben nicht in erster Linie der kunsthistorischen Interpretation der bildlichen Darstellungen selbst. Hinzu kommt noch, daß die Geschichtswissenschaft zwar über ein ganz ausgezeichnetes Instrumentarium zur Analyse und Interpretation von schriftlichen Quellen verfügt, daß sie sich aber bis heute schwer damit tut, ebenso wissenschaftlich fundiert und redlich mit Bildüberlieferungen umzugehen. Der Historiker forscht statt dessen in den schriftlichen Hinterlassenschaften der Monarchen, ihrer Minister, ihrer politischen Ratgeber, ob sich dort Spuren finden lassen, die den bewußten politischen Einsatz von Bildern - und hierzu zählen Denkmäler, Wandgemälde, Photos usw. - belegen. Und wenn dies der Fall sein sollte, dann ist nicht nur weiterzufragen, bei welchen Feldern der Politik ein derartiger Bildeinsatz erfolgte, sondern darüber hinaus muß uns interessieren, was derartige Darstellungen denn eigentlich zeigen, abbilden, thematisieren. 

Wenn nun also Max II., Ludwig II. und Prinzregent Luitpold im Mittelpunkt stehen, dann sollen zuerst knapp die politischen Herausforderungen der jeweiligen Regierungszeiten skizziert, zweitens einige Hinweise auf das unterschiedliche politische Profil der drei Monarchen gegeben werden, um schließlich den politisch motivierten Einsatz von bildlichen Darstellungen an einigen wenigen Beispielen zu erläutern. 

Im Jahre 1848 gelangte Max II. [1] nicht auf natürlichem Wege auf den bayerischen Thron. [2]  Ihm verhalfen statt dessen die revolutionären Ereignisse, die sich in München aufgrund der Affaire seines Vaters mit der Tänzerin Lola Montez noch verschärft hatten, vorzeitig zur bayerischen Krone. Ludwig I. hatte am 20. März 1848 seinen Regierungsverzicht erklärt, da er nicht, wie er es selbst formulierte, ein reiner Unterschreibkönig sein wollte. Max II., der neue und damals 36jährige bayerische Herrscher, trat somit in einem äußerst schwierigen Moment an die Spitze des bayerischen Staates. Gleichzeitig aber verwiesen die Ereignisse des Jahres 1848 auf jene Probleme, die die Regierungszeit Max' II. dauerhaft begleiten sollten. Unsicher war, ob der Regierungswechsel, gekoppelt mit der noch von Ludwig I. zugesagten Erfüllung gewisser revolutionärer Forderungen, genügen würde, die Unruhen in Bayern zu beenden; unsicher war also, ob Max II. sein Königreich überhaupt dauerhaft würde regieren können. Da der neue König somit gezwungen war, die von seinem Vater angekündigten Verfassungsreformen auf jeden Fall zu verwirklichen, zeigte sich Maximilian kompromißbereit, aufgrund der gespannten innenpolitischen Situation und auf den Rat seiner Minister hin. Mit den Stimmen der liberalen Mehrheit im Landtag konnte die Verfassung des Königreichs dann tatsächlich weiterentwickelt werden. Wie sehr diese Beschlüsse freilich gegen den genuinen Willen des Monarchen gingen, der seine Rechte nicht beschnitten sehen wollte, verdeutlicht der Umstand, daß Max II. in den folgenden Jahren immer wieder - wenn auch erfolglos - versuchte, die 1848 getroffenen Entscheidungen zu revidieren.

Darüber hinaus hatten die Ereignisse, die der Abdankung Ludwigs I. vorausgegangen waren, gezeigt, daß es noch zwei weitere Probleme gab, die mit der Veränderung der politischen Landkarte seit der Französischen Revolution aufs engste verknüpft waren und die noch längst nicht als gelöst betrachtet werden konnten. Vehemente Sympathien für eine kleindeutsch-preußische Lösung der deutschen Frage hatten vor allem die Aufständischen in Teilen Nordbayerns gezeigt: Die Integration der sogenannten neubayerischen Gebiete stellte sich also weiterhin als drängende Aufgabe dar. [3] Damit verknüpft war der Umstand, daß auch die Anhänglichkeit an die wittelsbachische Dynastie in Nordbayern - aber nicht nur dort - ganz offensichtlich bei weitem nicht so stark ausgeprägt war, wie dies Ludwig I. bzw. Max II. erhofften.

In der deutschen Frage zeigte sich Maximilian unnachgiebig: Die am 28. März 1849 vom Frankfurter Parlament verabschiedete Reichsverfassung, die auf ein kleindeutsches Kaiserreich zielte und somit die bayerische Souveränität bedrohte, lehnte der bayerische Monarch kategorisch ab. Der Aufstände, die daraufhin in der Pfalz ausbrachen, konnte er freilich nur mit Hilfe preußischer Truppen Herr werden. Aus der Sorge um die bayerische Souveränität entwickelte Max II. in den folgenden Jahren, gemeinsam mit seinem Minister Ludwig von der Pfordten, das Konzept der so bezeichneten Triaspolitik: Die deutschen Mittelstaaten sollten sich unter Bayerns Führung zusammenschließen, um ein aktives politisches Gegengewicht gegenüber den beiden deutschen Großmächten Österreich und Preußen zu bilden. Das Konzept scheiterte jedoch nicht zuletzt am Mißtrauen der anderen deutschen Mittelstaaten angesichts des erkennbaren bayerischen Führungsanspruchs. Die offensichtliche Bedrohung der bayerischen Eigenstaatlichkeit aufgrund der Rivalität der beiden deutschen Großmächte und deren erklärtem Willen, die deutsche Frage in naher Zukunft nach eigenen Vorstellungen zu lösen, ließ den bayerischen König und seine Minister freilich nicht nur außenpolitische Konzepte entwickeln. Max II. hoffte vielmehr, daß eine Stärkung des bayerischen Nationalgefühls bei seinen Untertanen eine Art von Gegenmittel gegen die Verlockungen der deutschen Einheit sein könnte. 

Doch wie sah überhaupt das politische Profil des Königs aus? "König Max war ein rezeptives, kein schöpferisches Talent; ein gesund begabter, kein hochbegabter Geist." [4] Dazu kam, daß Maximilian II. ein eher unsicherer Mensch war. Da er sich schwer tat, selbständig ein eigenes Urteil zu fassen, zog er bei allen wichtigen Entscheidungen einen großen Beraterkreis hinzu. Zusätzlich ließ er eine Vielzahl von Gutachten erstellen - man kann geradezu von einer Gutachten-Manie bei ihm sprechen -, um sich schließlich, immer noch unter Zweifeln und von Mißtrauen geplagt, zu einer Vorgehensweise durchzuringen, die dann allerdings häufig mit dem Widerstand seines Ministeriums konfrontiert war. In diesem Beraterkreis waren diverse Historiker zu finden, mit einigen von ihnen pflegte er ein fast schon freundschaftlich zu nennendes Verhältnis. Und wenn es um Geschichte selbst ging, dann agierte Max II. mehr wie ein Wissenschaftler und weniger wie ein Politiker. Aber gerade dieses persönlich gefärbte und eher wissenschaftlich ausgerichtete Interesse des Königs an der Historie beeinflußte stark auch alle jene seiner politischen Maßnahmen im Dienste der Erhaltung der bayerischen Eigenstaatlichkeit, die einerseits mit Kultur und Wissenschaft und andererseits mit dem Einsatz bildlicher Darstellungen zu tun hatten.

Wendet man sich dieser Politik Max' II. zu, die dazu beitragen sollte, das bayerische Volk gegen Hoffnungen und Pläne einer kleindeutsch-preußischen Reichseinigung zu immunisieren, [5] dann müßte man u.a. die Förderung der bayerischen Trachten, der bayerischen Mundart und die Volksliedpflege in den Blick nehmen. Da es hier jedoch um den Umgang der Monarchen mit Bildern geht, muß vor allem vom Bayerischen Nationalmuseum die Rede sein. Ganz gezielt setzte Max II. bildliche Darstellungen an diesem Ort ein, der ihm besonders am Herzen lag. Während Ludwig I. Museen für die Kunst erbaut hatte, schwebte seinem Sohn ein Geschichtsmuseum, ein bayerisches Nationalmuseum vor. Dementsprechend legte Max II. am 6. Juli 1854 fest, an welchen Kritierien sich die Sammlungstätigkeit für das neue Museum zu orientieren habe: "mache ich ausdrücklich darauf aufmerksam, daß es sich nicht bloß darum handeln soll, geschichtlich merkwürdiges aus dem bayerischen Fürstenhaus zu sammeln, sondern daß sich das Augenmerk auch auf alles dem bayerischen Volke zunächst Eigentümliche und aus der Geschichte des Landes denkwürdige gerichtet werden soll, damit die Sammlung eine wahrhafte National-Sammlung werde". [6] Die dort auszustellenden Gegenstände sollten die Geschichte Bayerns freilich nicht nur dokumentieren, sie sollten bei den nachmaligen Museumsbesuchern vor allem den Stolz auf die bayerische Vergangenheit und damit - in einem zweiten Schritt - eine Art von selbstbewußtem, und dann auch politisch wirksamen bayerischen Nationalgefühl hervorrufen.    

Der schließlich 1867, also drei Jahre nach Maximilians Tod, in der Münchner Maximilianstraße eröffnete Bau trug, gemäß den Zielsetzungen des Königs, die er mit der Errichtung eines bayerischen Nationalmuseums verbunden hatte, an der Eingangsfront die Aufschrift "Meinem Volk zu Ehr und Vorbild". Denn die im Museum versammelten Stücke - Zimelien der bayerischen Geschichte - sollten ja gerade als "Vorbild" für das Volk dienen, als Vorbilder, die beim Besucher keinen Zweifel mehr daran ließen, daß es mehr als gerechtfertigt war, stolz zu sein auf Bayern und seine Geschichte. Das aus der Sicht des Königs daraus geradezu zwangsläufig erwachsende und optimistisch herbeigesehnte genuin bayerische Nationalbewußtsein und die daraus erwachsende national-bayerische Identität sollten wiederum dazu beitragen, die der bayerischen Eigenstaatlichkeit gefährlich werdenden Tendenzen der Zeit erfolgreich abzuwehren. 

Im Innern barg dieses Museum eine Besonderheit, die den persönlichen kulturpolitischen Zugriff Max' II. und die spezifische Art seines Umgangs mit bildlichen Darstellungen mehr als deutlich macht. Daß der Monarch von Anfang an geplant hatte, die Säle des Museums ausmalen zu lassen, sie im zweiten Stockwerk - das nicht zu Ausstellungszwecken genutzt werden sollte - mit Darstellungen aus der bayerischen Geschichte schmücken zu lassen, das ist noch nichts Außergewöhnliches. Auch Ludwig I. hatte sich dieses Mittels der historisch-politischen Volkserziehung bedient; die Fresken in den Münchner Hofgartenarkaden sind hierfür das beste Beispiel. Doch bereits die schiere Anzahl der abgebildeten Szenen (145 Wandgemälde im Bayerischen Nationalmuseum, dagegen lediglich 16 Darstellungen in den Hofgartenarkaden) und noch mehr die enzyklopädisch anmutende Aneinanderreihung all dieser Themen aus der Geschichte Bayerns im Bayerischen Nationalmuseum machen die unterschiedlichen Ansätze bei Vater und Sohn unübersehbar. Max II. wollte eine Art von vollständigem Geschichtslehrbuch in Bildern an die Wände bringen; es durfte offensichtlich nichts, aber auch gar nichts weggelassen werden. Zeitgenossen des Königs waren sogar davon überzeugt, die Ausmalung der Säle im zweiten Stock des Museums seien Max II. noch viel wichtiger gewesen als die Präsentation der Ausstellungsstücke, die von Altarbildern und mittelalterlichen Skulpturen bis hin zu eher volkskundlichen Stücken reichten. Ludwig I. hatte dagegen - wie schon erwähnt - für die Hofgartenarkaden lediglich 16 Ereignisse aus der Geschichte Bayerns ausgewählt. Es ist nicht zu verkennen, daß er, Ludwig, mit einem derartig knappen Bildprogramm bei seinen Untertanen eben nicht auf ein umfassendes Wissen über die gesamte bayerische Geschichte hinarbeiten konnte und wollte, ein Wissen, aus dem, gleichsam erst in einem zweiten Schritt, der Betrachter dann ein besonderes bayerisches Nationalgefühl hätte schöpfen sollen. Genau diesen Effekt aber, bei dem ein möglichst vollständiges Wissen um die Geschichte Bayerns die Voraussetzung für ein nationales Empfinden, für Nationalstolz bilden sollte, erhoffte sich Max II. von seinen Fresken im Bayerischen Nationalmuseum. Der Vater hatte sich in den Arkaden auf wenige Szenen beschränkt, die sich unmittelbar einer einzigen und unmißverständlichen Botschaft unterordnen ließen: dem berechtigten Stolz auf den Rang des Hauses Wittelsbach im Kontext der deutschen und der europäischen Geschichte, der auch ohne größere Kenntnisse zur bayerischen Geschichte auskam. Max II. ließ dagegen im Bayerischen Nationalmuseum - geordnet nach fünf großen Abteilungen mit den Überschriften "Altbayern", "Pfalz", "Franken", "Schwaben" und "Das vereinigte Königreich" - kirchengeschichtliche, kriegs- und ereignisgeschichtliche, kulturgeschichtliche und biographische Themen, zudem aber auch kunstgeschichtliche und dynastische Ereignisse an die Wände malen.

So sehen wir, wenn es um den Einsatz von bildlichen Darstellungen geht, in Ludwig I. den Politiker, der die Gesamtheit der Geschichte, der historischen Ereignisse seinen politischen Zielen unterordnete. Sein Sohn, Maximilian, entpuppt sich dagegen als der um Einzelheiten bemühte Historiker, der mit quasi wissenschaftlichen Methoden seine freilich gleichfalls politischen Ziele zu erreichen suchte. Ganz anders stellt sich dagegen der Einsatz, die Verwendung von Bildern bei Maximilians ältestem Sohn und Nachfolger, bei König Ludwig II. [7] dar.

Als Max II. 1864 im Alter von 55 Jahren starb, kam ein politisch gänzlich unerfahrener knapp 19jähriger auf den bayerischen Thron. Ludwigs Kindheit und Jugend waren geprägt von einem äußerst schwierigen Verhältnis zum Vater und einem strengen und harten Erziehungsprogramm. Doch sollte man sich unbedingt davor hüten, aus heutiger Perspektive und mit dem Ideal einer engen Eltern-Kind-Beziehung im Kopf, Ludwigs Leben und Leiden, vor allem aber sein tragisches Ende allein als Folgen seiner unglücklichen Kindheit und Adoleszenz zu beurteilen. Von einer Amme und dann von wechselnden Erziehern betreut zu werden, war für die Nachkommen fürstlicher Familien der Normalfall; Thronfolger wiederum mußten sich, im Blick auf ihre künftigen Aufgaben, allesamt einem besonders rigorosen Lernpensum unterwerfen. Gleichwohl ist ein Schicksal und ein politisches Versagen wie das Ludwigs II. doch eher ein Sonderfall in der Geschichte des 19. Jahrhunderts. Von daher ist dem Urteil von Dieter Albrecht zuzustimmen, der den jungen König folgendermaßen charakterisiert: "Jedoch war Ludwig offensichtlich zu früh auf den Thron gelangt, persönlich unfertig und ganz unvorbereitet, ohne die Autorität soliden Sachverstandes gegenüber seinen Ministern, auch ohne familiären und freundschaftlichen Umkreis, auf den er sich hätte stützen können. Solche Voraussetzungen vereinten sich jedoch mit einem hohen, ja vielfach phantastisch überspannten monarchischen Selbstgefühl." [8]

Politische Herausforderungen wiederum gab es genug während der Regierungszeit Ludwigs II. 1866 hatte Bayern im sogenannten deutschen Bruderkrieg an der Seite Österreichs gegen Preußen nicht nur eine militärische Niederlage hinnehmen müssen; mit diesem Krieg von 1866 wurde Österreich aus dem Deutschen Bund hinausgedrängt, was einen deutschen Einheitsstaat unter preußischer Führung immer wahrscheinlicher werden ließ. Vier Jahre später war es schon soweit: Nun zog Bayern an der Seite Preußens und der anderen deutschen Staaten, aufgrund des 1867 mit Berlin geschlossenen Schutz- und Trutzbündnisses, in den Krieg gegen Frankreich; der deutsche Sieg und die daraus resultierende euphorische Nationalbegeisterung rissen selbst einige derjenigen bayerischen Parlamentarier mit, die zuvor im konservativen, in dem auf die bayerische Eigenstaatlichkeit pochenden Lager zu finden gewesen waren. Der 18. Januar 1871 wurde seitdem auch in Bayern offiziell als Reichsgründungstag gefeiert, Bayern und sein König waren gezwungen, einen eklatanten Verlust an Souveränitätsrechten hinzunehmen. Aber nicht nur in Bezug auf die Außenpolitik stellten sich die Jahre zwischen 1864 und 1886 als Herausforderung dar. So standen sich liberale Minister und eine patriotisch-konservative Landtagsmehrheit feindlich gegenüber, wobei die Landtagsmehrheit - gemäß den Bestimmungen der bayerischen Verfassung von 1818 - jedoch keine Möglichkeit besaß, diese Minister abzuwählen, da allein der König die Regierung berufen bzw. entlassen konnte. Seit 1871 aber stellte sich vor allem die Frage, inwieweit Bayern seine verbliebenen Rechte gegenüber Kaiser und Reich werde wahren, inwieweit sich Bayern eine eigene Identität werde bewahren können. 

Ein Monarch, der sich dieser Probleme mit Zähigkeit und Disziplin angenommen hätte, zwar ausgestattet mit dem Bewußtsein, daß man das Rad der Geschichte zwar nicht zurückdrehen kann, der aber u.U. versucht hätte, immer wieder - notfalls auch in kleinsten Schritten - das Beste für das Königreich und dessen Bewohner etwa gegen Berlin herauszuholen, und der sich dabei freilich von eigenen persönlichen Befindlichkeiten, wie z.B. von verletztem Herrscherstolz, hätte frei machen müssen, ein solcher Monarch wäre ein Glücksfall für Bayern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewesen. Doch Ludwig II. war dieser Glücksfall nicht, er tat genau das Gegenteil! Bereits nach ersten Mißerfolgen, als er sich nicht gegen seine Minister hatte durchsetzen können, begann sich der König, der von Natur aus wohl eher zu Schüchternheit neigte, zurückzuziehen: in die Musikdramen Richard Wagners, in die Einsamkeit der bayerischen Berge, in die Märchenwelt seiner Schloßbauten. [9]

So mag es nicht verwundern, daß von diesem König, der selbst nicht politisch aktiv wurde, der die Politik seinen Ministern überließ, auch keine Bilder überliefert sind, die man - im Sinne unserer Fragestellung - als Mittel der Politik interpretieren kann. Dabei ließ Ludwig II. unendlich viel malen, unendlich viel bauen und in Stein meißeln - man denke nur an die Ausmalungen in Schloß Linderhof, an den Aufwand, den Spiegelsaal von Versailles nachzubauen, an die Malereien im Thronsaal von Schloß Neuschwanstein. Doch diese bildlichen Darstellungen verdanken ihre Entstehung nicht politischen Motiven, sondern allein dem Willen des Königs, sich eine private, eine rein private Traumwelt zu erschaffen. 

Von daher mutet es doppelt grotesk an, daß die Anstrengungen des Vaters, Kenntnisse über die bayerische Geschichte etwa mittels der Fresken im Bayerischen Nationalmuseum einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, nicht gerade als außerordentlich erfolgreich bezeichnet werden können. Denn wer kennt schon diese Fresken, die in erstaunlich großer Zahl die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges überstanden haben? Ganz anders verhält es sich mit den Bildern, die Ludwig II. in Auftrag gab. Sie waren nie für die Öffentlichkeit bestimmt, doch nun werden sie von Massen von Touristen in kurzen Hosen, weißen Socken und Birkenstock-Sandalen Jahr für Jahr bestaunt oder auch nur begafft. 

1886 wurde dem Rückzug des Königs in seine Traumwelten ein jähes Ende bereitet. Seit geraumer Zeit hatte Ludwig II. Schulden angehäuft. Im Sommer 1885 war die Kabinettskasse erneut mit Schulden belastet, dieses Mal mit 6 Millionen Mark. Rettung für den König war freilich kaum in Sicht. Bismarck, der 1884 eine Million Mark zur Verfügung gestellt hatte, weigerte sich, zusätzliche Millionen als Dankeschön für den Kaiserbrief des Jahres 1870 zu zahlen und schlug statt dessen vor, den bayerischen Landtag um die Übernahme der Schulden anzugehen. Dies mußte einem König, der sich in die absolutistische Herrschaftsauffassung eines Ludwig XIV. von Frankreich hineinphantasiert hatte, prinzipiell widerstreben, abgesehen davon, daß der Landtag seinem Wunsch nicht ohne eigene Forderungen nachkommen würde. Doch inzwischen war die Lage Ludwigs II. tatsächlich desolat: Die Gläubiger des Königs schreckten nicht mehr davor zurück, ihre Forderungen notfalls vor Gericht einzuklagen. Dem bayerischen Monarchen drohte die Gant! 

Als das liberale Ministerium von Ludwigs Plänen erfuhr, dem mehrheitlich katholisch-konservativen Landtag nun doch eine entsprechende Finanzvorlage zu unterbreiten, sahen sich die Minister, die in den zurückliegenden Jahren nicht unerheblich vom Rückzug des Königs aus der aktiven Politik hinein in seine kostspielige Phantasiewelt profitiert hatten, mit der Gefahr konfrontiert, einem konservativen Ministerium weichen zu müssen. Vor allem die Minister Lutz und Crailsheim waren jedoch nicht gewillt, sich in dieser Situation aus dem Amt jagen zu lassen. Sie sannen auf Gegenmittel und kamen zu dem Entschluß, die Krise auf radikale Art und Weise und zugleich zu ihrem eigenen Vorteil zu lösen: Dafür mußten die Regierungsunfähigkeit Ludwigs II. erklärt und eine Regentschaft eingesetzt werden. 

Staatsrechtlich stellte sich dieses Ansinnen als nicht gerade einfach zu lösendes Problem dar. Denn nirgends war definiert, ob eine Regierungsunfähigkeit allein schon durch dauerndes Schuldenmachen des Königs gegeben war, unklar war darüber hinaus, wer die Initiative zur Einsetzung der Regentschaft ergreifen dürfe. Und dabei hatte man noch nicht einmal das Problem berührt, wer feststellen könne und dürfe, daß der König regierungsunfähig sei. Weniger Schwierigkeiten bereitete folgende Bestimmung der bayerischen Verfassung: So sollte die vom bayerischen Ministerium angestrebte "Reichs-Verwesung" - also die Regentschaft - "demjenigen volljährigen Agnaten" gebühren, "welcher nach der festgesetzten Erbfolge-Ordnung der Nächste ist." Der nächste in der bayerischen Thronfolge nach Ludwig II., der keine Nachkommen hatte, und seinem jüngeren gleichfalls kinderlosen Bruder Otto, der damals schon seit einigen Jahren entmündigt und unter ständiger Aufsicht im Schloß Fürstenried verwahrt wurde, war Prinz Luitpold [10], der dritte und einzig noch lebende Sohn König Ludwigs I.

1886 zögerte dieser wittelsbachische Prinz, lange wollte er nichts wissen von einer Entmündigung Ludwigs II. Hier dürfte  Luitpolds offensichtliche Scheu vor größerer Verantwortung, ja vor Veränderungen ganz allgemein eine Rolle gespielt haben. Er war alles andere als ein Homo politicus. Der eigentliche Grund für seine Abwehr war jedoch seine legitimistische Grundhaltung, seine Auffassung von der einzigartigen Stellung des Monarchen. Für Luitpold war die Absetzung eines Herrschers von Gottes Gnaden gegen dessen Willen im Grunde unvorstellbar. Erst als schließlich Minister Johann von Lutz mit irreparablen Schäden für das System der Monarchie drohte und der Münchner Psychiater Bernhard von Gudden König Ludwig II. nicht nur rundweg für geisteskrank erklärte, sondern auch bereit war, ein umfassendes medizinisches Gutachten als rechtliche Grundlage für die Entmündigung zu erstellen, da stimmte Luitpold widerstrebend einem solchen Verfahren zu: Am 10. Juni 1886 wurde die Einführung der Regentschaft öffentlich proklamiert.

Bis heute gilt die damit anhebende sogenannte Prinzregentenzeit als Bayerns eigentlich "gute alte Zeit". Der Antritt der Regentschaft im Jahre 1886 hatte dagegen unter einem ganz anderen Stern gestanden. Bereits die Tatsache der Übernahme, vor allem aber die Art und Weise des Regentschaftsantritts und damit Ereignisse, für die er gar nicht oder zumindest nicht allein verantwortlich war, wurden Luitpold von nicht wenigen in Bayern verübelt. Die eigentliche Katastrophe im Kontext der Regentschaftsübernahme des Prinzen Luitpold ereignete sich jedoch erst am 13. Juni 1886, als Ludwig II. im Starnberger See zusammen mit seinem Arzt den Tod fand. Zahlreiche Zeitungen wurden konfisziert, da man fürchtete, daß die darin abgedruckten Berichte, die den Tod Ludwigs II. z.T. kaum verhüllt in die Nähe eines Mordes rückten, zu einer offenen Volkserhebung führen könnten. 

Doch bereits 1891, zu seinem 70. Geburtstag, spätestens aber 1901 und besonders augenfällig dann 1911, als Luitpold das Alter von 90 Jahren erreichte, wurde der Regent allgemein gelobt und besungen als "Vater des Vaterlands", als "edler Fürstengreis", als "Segen seines Hauses" wie als "Segen des Vaterlandes", als "edler Wittelsbacher" oder ganz schlicht als "Vater Luitpold". Wie konnte es - und zudem verhältnismäßig rasch - zu einem derartig tiefgreifenden Stimmungsumschwung kommen? 

Nun war es ja durchaus nicht allen bayerischen Untertanen in den Sinn gekommen, einen Aufstand gegen Luitpold anzuzetteln. Und gerade in bürgerlichen, in gebildeten Kreisen war zuvor auch Kritik am Verhalten König Ludwigs geübt worden, denn dieser hatte sich seinen Untertanen ja nie gezeigt, er hatte keinen erkennbaren Anteil an den Geschehnissen im Lande genommen. So mußte es nun, nach Luitpolds Übernahme der Regentschaft, im Interesse sowohl des Regenten als auch des Ministeriums liegen, neue Maßstäbe zu setzen: Das vordringlichste politische Ziel gerade der Minister war, die Popularität des Regenten zu steigern und auf diese Weise die monarchische Staatsform in Bayern zu stabilisieren. Konkret hieß das, der Prinzregent sollte - als oberste Spitze des Königreiches - zum einen wieder sichtbar werden, den Untertanen in Erinnerung rufen, daß es eine solche Staatsspitze tatsächlich noch gab. Zum anderen galt es, den Prinzen Luitpold dem bayerischen Volk auf eine Art und Weise zu präsentieren, die mithalf, Ludwig II. und die Umstände seiner Entmachtung rasch vergessen zu lassen. Mehrere Faktoren trugen schließlich dazu bei, daß genau dies gelang - trotz der 1886 so hoch gegangenen Emotionen und Aversionen.    

Zu diesen Faktoren gehört, daß Luitpold bereit war, sich auf eine solche Strategie einzulassen, sich also dem bayerischen Volk zu zeigen, und daß er - trotz aller Anfeindungen - damit überaus rasch begann. Bereits kurze Zeit nach der bayerischen "Königskatastrophe" begab sich der Prinzregent auf ausgedehnte Reisen durch Schwaben, Mittel- und Unterfranken, wobei freilich die Hochburgen der Verehrer Ludwigs II. vorerst ausgespart blieben. Aber auch beim Münchner Oktoberfest von 1886 war Luitpold - wie ab jetzt jedes Jahr - nicht nur zur Stelle, sondern er verteilte eigenhändig Preise, er gratulierte und feierte zusammen mit dem bayerischen Volk. Bei all solchen Anlässen, bei Begrüßungen durch Bürgermeister, bei der Ankunft auf geschmückten Bahnhöfen, beim geduldigen Anhören von Huldigungs- und Preisgedichten, vorgetragen von Scharen weißgekleideter Ehrenjungfrauen, bei Denkmalenthüllungen und feierlichen, ihm zu Ehren ausgerichteten Festmählern kamen Luitpold darüber hinaus einige seiner Charaktereigenschaften zugute, über die er freilich nicht erst seit dem Antritt der Regentschaft verfügte: sein ausgeprägtes Pflichtbewußtsein; eine gewisse Leutseligkeit; das Bedürfnis, denen zu helfen, die unverschuldet in Not geraten waren; die Gabe, auch bei seinen einfachsten Untertanen, den richtigen Ton zu treffen; ein gerüttelt Maß an Geduld und seine, vor allem den eigenen Lebensstil betreffende, Einfachheit und Schlichtheit. 

Und doch genügten die vielen Reisen durch Bayern nicht, Luitpold wirklich bei so gut wie allen seinen Landeskindern bekannt und beliebt zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, kam es wohl vor allem seinen Ministern und Ratgebern darauf an, selbst das Bild zu bestimmen, das sich die Öffentlichkeit vom Regenten machte, machen konnte bzw. machen sollte. Und nun muß man, wenn es um Prinzregent Luitpold und seine spezifischen Bilderwelten geht, tatsächlich Bilder - Photos, Stiche und Drucke -, die den Prinzregenten, die Luitpold abbildeten, in den Blick nehmen. Denn inzwischen verzichtete man darauf, Abbildungen zur jahrhundertealten Geschichte des Hauses Wittelsbach zu verwenden, um dem politischen Ziel näherzukommen, die Wertschätzung des bayerischen Königshauses wieder herzustellen; man hatte vielmehr erkannt, daß sich dieses Ziel am besten mit Bildern von Luitpold selbst, mit Bildern von diesem offensichtlichen Sympathieträger erreichen ließ. Und so wurde Luitpolds Konterfei gedruckt und gestochen, als Kind, als Heranwachsender, als Mann und Greis, Luitpold in Uniform und Jägerkluft, Luitpold allein, im Kreis von Künstlern und mit Schwänen und Enten, Luitpold in der Tracht der Georgiritter und im Frack, Luitpold zu Fuß und zu Pferd; er wurde tausendfach auf Sammelbildern, Postkarten und Öldrucken, auf Reklametafeln, Gemälden und Briefmarken dem bayerischen Volk nahegebracht, geschenkt, er war zu kaufen, ja er wurde geradezu unters Volk geworfen, er wurde omnipräsent.

Wollte man dieser Dimension bildlicher Darstellung als Mittel der Politik systematisch nachgehen, so käme man nicht umhin, sich etwa mit dem Sortiment von Verlagen, die derartige Produkte vertrieben, zu beschäftigen. Zu untersuchen wäre darüber hinaus, wie stark Hof und Regierung auf dieses Angebot Einfluß nahmen, in welchen Stückzahlen derartige Öldrucke und Kleinschriften verkauft, wie sie z.B. in Zeitungen beworben wurden und wie teuer sie waren; vor allem aber wäre zu analysieren, welches Image des Prinzregenten bevorzugt transportiert wurde, welche Bilder des Prinzregenten sich besser verkauften: Luitpold in Uniform, Luitpold in Zivil oder Luitpold als Jäger? 

Von Monarchen und ihren ganz unterschiedlichen Bilderwelten war die Rede gewesen; von Max II., der - gleichsam wie ein Geschichtsprofessor - Bilder einsetzte und hoffte, auf diese Weise die Souveränität Bayerns retten zu können; von Ludwig II., der allein für sich und seine Sehnsüchte Bilder malen ließ. Und schließlich war die Rede gewesen von Prinzregent Luitpold, der einerseits selbst kaum politische Ambitionen verfolgte, andererseits auch gar nicht über die finanziellen Mittel verfügte, Projekte wie etwa die Ausmalung des Bayerischen Nationalmuseums in Angriff zu nehmen, da er selbst nur über eine knappe Apanage verfügte, während die volle Zivilliste dem kranken König Otto zur Verfügung stand. Und doch dürfte gerade die Bilderwelt, die den Prinzregenten zum Motiv nahm, die größte politische Wirkung entfaltet haben. Dieser scheinbar überraschende Effekt ist freilich leicht nachvollziehbar, wenn man bedenkt, daß die politisch-mediale Vermarktung des Prinzregenten den Strategien heutiger Politiker stark ähnelt. 

Anmerkungen

  • [1]

     Zu König Max II. vgl. Müller, Rainer A. (Red.): König Maximilian II. von Bayern 1848-1864; Rosenheim 1988.

  • [2]

     Zu den Ereignissen von 1848 vgl. vor allem Gollwitzer, Heinz: Ludwig I. von Bayern, Königtum im Vormärz. Eine politische Biographie; München ²1987, S. 706-720; Hummel, Karl-Joseph: München in der Revolution von 1848/49; Göttingen 1987.

  • [3]

     Zur Integrationsproblematik vgl. Körner, Hans-Michael: Staat und Geschichte im Königreich Bayern 1806-1918; München 1992, S. 171-224.

  • [4]

     So der Kulturhistoriker Wilhelm Heinrich Riehl, zit. nach Boehm, Laetitia: König Maximilian II. und die Geschichte; in: Müller, König Maximilian II. (wie Anm. 1), S. 247-262, hier S. 248.

  • [5]

     Vgl. hierzu Weigand, Katharina: König Maximilian II. Kultur- und Wissenschaftspolitik im Dienst der Eigenstaatlichkeit; in: Bonk, Sigmund / Schmid, Peter (Hrsg.): Königreich Bayern. Facetten bayerischer Geschichte 1806-1919; Regensburg 2005, S. 75-94.

  • [6]

     Zit. nach Heydenreuter, Reinhard: "Meinem Volk zu Ehr und Vorbild". König Maximilian II. und die Gründung des Bayerischen Nationalmuseums; in: Müller, König Maximilian II. (wie Anm. 1), S. 263-269, hier S. 266.

  • [7]

     Zu König Ludwig II. vgl. Körner, Hans-Michael: Ludwig II. "der Märchenkönig"; in: Bonk / Schmid, Königreich Bayern (wie Anm. 5), S. 139-152; Rumschöttel, Hermann: Ludwig II. Das Leiden am Reich; in: Schmid, Alois / Weigand, Katharina (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III.; München 22006, S. 343-358.

  • [8]

     Albrecht, Dieter: Ludwig II.; in: Neue Deutsche Biographie; Bd. 15, Berlin 1987, S. 374-379, hier S. 374.

  • [9]

     Vgl. hierzu Büttner, Frank: Neuschwanstein. Der Weg Ludwigs II. in die "Königskatastrophe"; in: Schmid, Alois / Weigand, Katharina (Hrsg.): Schauplätze der Geschichte in Bayern; München 2003, S. 330-353.

  • [10]

     Zu Prinz bzw. Prinzregent Luitpold vgl. Weigand, Katharina: Prinzregent Luitpold. Die Inszenierung der Volkstümlichkeit?; in: Schmid / Weigand, Herrscher (wie Anm. 7), S. 359-375.

Empfohlene Zitierweise

Weigand, Katharina: Max II., Ludwig II. und Prinzregent Luitpold: drei bayerische Monarchen und ihre Bilderwelten. aventinus bavarica Nr. 6 (Sommer 2006), in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/7734/

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Erstellt: 23.05.2010

Zuletzt geändert: 26.05.2010

ISSN 2194-198X

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