Neueste Geschichte

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aventinus bavarica Nr. 18 [22.10.2010] 

 

Christine Egger 

Nachdenken im Auftrag.

Eine Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft  

1. Einleitung 

„Bei Max Planck werden die Nobelpreise verdient, bei der Fraunhofer das Geld“. [1] Im Jahr 1979 leitete Marion Gräfin Dönhoff mit diesem Zitat einen Artikel über die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) im Zeit-Magazin ein. Anlässlich des 30jährigen Jubiläums zeichnete die Journalistin darin allerdings ein deutlich differenzierteres Bild der „Forscher-GmbH“, die 1949 als Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. gegründet wurde. Im Verlauf ihres mittlerweile fast 60-jährigen Bestehens ist es der FhG gelungen, sich als feste Größe der nationalen, wie auch der internationalen Wissenschafts- und Forschungslandschaft zu etablieren. Zahlreiche bedeutende Innovationen der Fraunhofer-Wissenschaftler haben dazu beigetragen. Eine der wohl populärsten Erfindungen der letzten Jahre ist die MP3-Technologie. Das Verfahren zur Komprimierung von Musikdateien wurde maßgeblich im Erlanger Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) entwickelt. Die entsprechenden Abspielgeräte, so genannte MP3-Player, die von der Elektroindustrie millionenfach hergestellt werden, haben inzwischen einen weltweiten Siegeszug angetreten, allen voran der zum trendigen Accessoire avancierte iPod des amerikanischen Apple-Konzerns. Aus dieser Produktbezeichnung leitet sich auch der Begriff Podcasting, also das Übertragen von MP3-Dateien, ab. Sogar die deutsche Bundeskanzlerin nutzt diese Technik, um die Politik ihrer Regierung möglichst zeitgemäß und wählernah zu präsentieren. Wöchentlich informiert Angela Merkel auf ihrer Internetseite mittels Videopodcast. [2]

„Für wissenschafts- und technologieintensive Unternehmen (…), aber mitunter auch für ganze Volkswirtschaften, ist die Frage nach ihrer Innovationsfähigkeit mittlerweile zu einer Frage von Sein oder Nichtsein geworden“, [3] stellt der Wissenschaftshistoriker Jürgen Lieske fest und spielt damit auf den publizistisch, wissenschaftlich und politisch allenthalben thematisierten Wandel der modernen Gesellschaft zur Wissens- und Bildungsgesellschaft an. Der Begriff, der erstmals in der sozialwissenschaftlichen Debatte der 1960er und 70er Jahre auftaucht, wird in der aktuellen Auseinandersetzung allerdings ganz unterschiedlich konnotiert. Als zentrale Merkmale werden dabei die zunehmende Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, die wachsende Bedeutung schulischer Aus- und Weiterbildungsprozesse sowie wissens- und kommunikationsintensiver Dienstleistungen und die Herausbildung neuer Formen der Wissensproduktion genannt. [4]

„Dass unsere gegenwärtigen, entwickelten Industriegesellschaften als moderne Wissensgesellschaften bezeichnet werden können, liegt (…) am unbestreitbaren Vordringen der modernen Wissenschaft und Technik in alle gesellschaftlichen Lebensbereiche und Institutionen“, [5] meint der deutsch-kanadische Kulturwissenschaftler Nico Stehr zu den Veränderungen. Der Sozialwissenschaftler Martin Heidenreich gibt jedoch zu bedenken, dass die Gesellschaft heute deshalb keinesfalls über eine größere Quantität an Wissen verfügt als in vergangenen Epochen. Kennzeichnend für die Wissensgesellschaft ist für ihn vielmehr „die Bereitschaft, tradierte und eingelebte Weltanschauungen und Erwartungen auf den Prüfstein zu stellen“. [6] Damit pflichtet er Stehr bei, der für das moderne Gemeinwesen einen Machtverlust überkommener Instanzen wie Kirche, Staat oder Militär durch Wissen konstatiert und daraus eine wachsende „Zerbrechlichkeit des Gesellschaft“ [7] ableitet. Technische Innovationen und neuartige Formen der Wissensproduktion, die auch wirtschaftlich genutzt werden können, wie die Erfindungen und Kooperationsnetzwerke der Fraunhofer-Gesellschaft, stellen für Heidenreich damit zwar nur eine, allerdings eine zentrale Dimension der Wissensgesellschaft dar. [8]

Die Geschichtswissenschaft hat sich vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten eingehender mit Fragen der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung, wie etwa dem Konzept der Wissensgesellschaft befasst und versucht, die seit dem Zweiten Weltkrieg immer enger werdende Verschränkung von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu einer Art „Triple Helix“ [9] aufzuarbeiten. [10] Die sozialgeschichtlich angelegte Wissenschafts- und Technikgeschichte wählt häufig einen institutionsgeschichtlichen Zugang, um die Entwicklung der deutschen Wissenschafts- und Forschungslandschaft seit dem Ende des 19. Jahrhunderts nachzuvollziehen. Umfassend untersucht ist bislang der Wiederaufbau der Wissenschaftsorganisationen und des staatlichen Forschungsförderungsystems nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In diesem Zusammenhang sind neben den Großforschungseinrichtungen und den Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, zu denen bereits eine Reihe von Studien vorliegt, auch die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft von besonderem Interesse. [11]

Umfassende Einsichten in die Geschichte der FhG gewährt erstmals eine Gesamtdarstellung, die anlässlich des 50jährigen Gründungsjubiläums im Jahr 1999 erschienen ist. In einem groß angelegten Forschungsprojekt unter der Leitung von Helmuth Trischler und Rüdiger vom Bruch wurde intensives Quellenstudium betrieben. Das Überblickswerk nimmt eine grundlegende Periodisierung der Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft vor und verfolgt die Entstehung eines deutschen Systems der anwendungsorientierten Forschung vor dem Hintergrund der großen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungslinien der Bundesrepublik. [12] Jürgen Lieske fokussiert diesen Ansatz in seiner Studie durch eine komparative Gegenüberstellung der deutschen und der US-amerikanischen Vertragsforschung und vergleicht auch die jeweiligen Trägerorganisationen, die Fraunhofer-Gesellschaft und das Battelle Memorial Institute. [13] Auf der Basis dieser Ergebnisse ist es Stephan Deutinger in seiner Dissertation wesentlich klarer als Trischler und vom Bruch gelungen, die Geschichte der FhG in Bezug zur Entwicklung ihres Gründungslandes Bayern „vom Agrarland zum High-Tech-Staat“ [14] zu setzen. Ebenso verfährt Mark Milosch in seiner Forschungsarbeit, die insbesondere den Zusammenhang zwischen dem Regierungshandeln der CSU und den politischen Aktivitäten von Franz Josef Strauß mit dem Aufstieg von Fraunhofer zur „dritten Säule“ [15] der deutschen Forschungslandschaft beleuchtet. Helmuth Trischler liefert in seinem Beitrag für den Sammelband „Bayern im Bund“ [16] darüber hinaus Anhaltspunkte zu einer Verortung von Fraunhofer im nationalen Innovationssystem der Bundesrepublik und den Auswirkungen regionaler innovationspolitischer Bestrebungen auf die Entwicklung der Organisation.

Zur Geschichte der FhG existieren verschiedenartige Quellen. Im Bayerischen Hauptstaatsarchiv finden sich die Überlieferungen des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft bzw. des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Verkehr, des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus und der Bayerischen Staatskanzlei zum Thema Fraunhofer-Gesellschaft. Die in überschaubarem Umfang vorhandenen Akten beinhalten Korrespondenzen und Planungsentwürfe, vereinzelt auch FhG-Publikationen. Das Archiv des Münchner Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) birgt die Überlieferung der Fraunhofer-Gesellschaft aus den Jahren 1949 bis 1977. Auf Grund langjähriger fehlerhafter Lagerung ist der Bestand aus Korrespondenzen, Protokollen, Publikationen und anderen Schriftstücken zwar umfangreich, aber nicht vollständig. Darunter befinden sich unter anderem die Handakten des ehemaligen FhG-Geschäftsführers August Epp, die tiefere Einblicke in die internen Strukturen geben können. [17] Eine beachtliche Sammlung von Schriften und Publikationen der Fraunhofer-Gesellschaft zu historischen, forschungsstrategischen und wissenschaftlichen Fragestellungen ist in der Bayerischen Staatsbibliothek in München zugänglich. Auf Grund der thematischen Ausrichtung und des begrenzten Umfangs soll die Heranziehung einiger zentraler Dokumente aus dem Bestand der Staatskanzlei und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums aus dem Bestand des Bayerischen Hauptstaatsarchivs für die vorliegende Untersuchung ausreichend sein.

Im Folgenden wird die Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft von ihren Anfängen bis in die 1980er Jahre nachgezeichnet. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bedeutung der Forschungsorganisation für Bayerns Weg in die Wissens- und Bildungsgesellschaft. Für die Etablierung der FhG innerhalb der deutschen Forschungslandschaft wurden von den 1950er bis in die frühen 1980er Jahren die entscheidenden Weichen gestellt. Die Analyse beschränkt sich deshalb auf den Zeitraum von 1949 bis 1982.  

2. Unter erschwerten Bedingungen. Die Anfangsjahre 

2.1 Wirtschaft und Wissenschaft in Bayern um 1945  

Das theoretische Konzept der nationalen Innovationssysteme geht davon aus, dass der Nationalstaat die Rahmenbedingungen für die Entstehung und Durchsetzung von Innovationen schafft. Er stellt die Bildungsinstitutionen zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses zur Verfügung und unterhält ein Netzwerk miteinander verknüpfter Einrichtungen, die Forschungsleistungen erbringen. Die ursprüngliche Idee vernachlässigt allerdings den Einfluss kultureller Faktoren auf das Innovationsverhalten dieser Systeme. [18] Neueren Forschungsansätzen folgend stellt der Wissenschaftshistoriker Helmuth Trischler indessen fest, „daß es kulturelle Traditionen im Umgang mit Wissenschaft und Technik gibt, die langfristig wirken und nur schwer zu verändern sind (…). Für Deutschland etwa kann gelten, dass trotz verschiedener politischer Systeme eine bemerkenswert stabile Innovationskultur erhalten blieb, die kaum auf kurzfristige Anreize politischer, kultureller oder institutioneller Ausprägung reagiert“. [19] Während eine Unterscheidung zwischen anwendungsorientierter Forschung und Grundlagenforschung im Deutschland des 18. Jahrhunderts noch nicht diskutiert wurde, definierten Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts vornehmlich die staatlich finanzierte, universitäre Forschung zum Selbstzweck als „absichtsfrei und damit ‚rein’“ [20]. Auch in der Zeit der Weimarer Republik blieb die enge Verbindung zwischen Durchstaatlichung und Grundlagenforschung prägend für das deutsche Innovationssystem. Die Entwicklung der großen Forschungsorganisationen, wie der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft (Notgemeinschaft), der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft (SV), verdeutlicht die Fortsetzung der im Kaiserreich bewährten Praxis, die erst durch den nationalsozialistischen Staat beendet wurde. Die Vertragsforschung hingegen war in Deutschland bis 1945 nicht institutionell verankert. [21] Trotz der enormen personellen Verluste, der kriegsbedingten Schäden und der besonders finanziell widrigen Umstände bot sich in Deutschland nach Ende des Dritten Reiches eine einmalige Gelegenheit, die nationale Forschungslandschaft organisatorisch und institutionell neu zu gestalten sowie international stärker einzubinden und „dennoch markierte auch für die Forschungspolitik das Jahr 1945 keine Stunde Null, bestand doch ein festes Raster an Einrichtungen und Institutionen, die sich nun vor allem in den Westzonen neu konstituierten“. [22] Schon im Februar 1948 wurde die KWG als Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (MPG) neu gegründet; 1949 entstand der Deutsche Forschungsrat, mit dem die wiederbegründete Notgemeinschaft  im Jahr 1951 zur bis heute bestehenden Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fusionierte. [23]

Nationale Innovationssysteme und -strukturen lassen sich bei näherer Betrachtung in zahlreiche regionale und lokale Netzwerke auflösen. Das bayerische Innovationssystem zeichnete sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs vorwiegend durch die Erinnerung an die Leistungen der großen Erfinderpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts aus, wie etwa Georg von Reichenbach oder Joseph von Fraunhofer. Als nach außen hin sichtbares Zeichen des technischen Fortschritts in Bayern konnte das Deutsche Museum in München gelten. [24] Mark Milosch bringt den Zustand der bayerischen Wissenschafts- und Forschungslandschaft in den 1950er Jahren folgendermaßen auf den Punkt: „Defeat, occupation, and the construction of the new republic offered the scientific have-not states a chance to reshuffle some cards, and Bavaria was the biggest have-not of all“. [25] Um den alliierten Bombenangriffen zu entgehen, hatten sich schon in den letzten Kriegsjahren einige neue Forschungseinrichtungen in Bayern angesiedelt. Hauptsächlich der Raum München trat in den nächsten Jahren manche „Berliner Institutionserbschaft aus der geteilten Stadt“ [26] an. Im Jahr 1945 lag auch die – abgesehen von den industriellen Räumen um München, Augsburg und Nürnberg – weitgehend agrarisch geprägte Wirtschaft des Landes danieder. Kriegszerstörungen, reparationsbedingte Demontagen sowie die mangelhafte Ernährung und unzureichende Energieversorgung machten die Wiederaufnahme der Produktion schwierig. Gerade die vermeintlichen Nachteile sollten sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte aber als wichtige Antriebskräfte für die „verspätete Industrialisierung“ des Freistaates erweisen. In den ersten Nachkriegsjahren begünstigte die Erwartung marktwirtschaftlicher Rahmenbedingungen unter amerikanischer Besatzung die Ansiedlung großer Unternehmen, wie Siemens & Halske, Osram und Agfa, die ihren Sitz in Folge der Berlin-Blockade nach Bayern verlagerten. Als sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insgesamt verbesserten, konnten auch die demontierten Maschinen schnell durch moderne und wesentlich produktivere Anlagen ausgetauscht und damit ein rasches Wachstum in Gang gesetzt werden. [27]

2.2 Innovativer Wiederaufbau. Die Idee einer bayerischen Forschungsorganisation  

Von Mai 1945 bis September 1949 lenkte das Office of Military Government for Bavaria (OMGB) die politischen Geschicke des Freistaates. Bereits kurz nach der Machtübernahme durch die amerikanischen Alliierten wurde jedoch auch eine weisungsgebundene bayerische Staatsregierung mit einem kommissarischen Ministerpräsidenten eingesetzt. Mit dem Inkrafttreten der Verfassung am 8. Dezember 1946 konstituierte sich der bayerische Staat neu und Hans Ehard übernahm die Regierungsgeschäfte, die er bis 1954 führte. Unterdessen entwickelten sich auch innerhalb der anderen Besatzungszonen zunehmend eigenständig operierende Länderstrukturen. [28] Noch vor Gründung der Bundesrepublik wurde die Forschungspolitik im Königsteiner Abkommen vom März 1949 als Domäne des Föderalismus festgeschrieben. Vor dem Erfahrungshorizont des „zentralistischen Experiments des Nationalsozialismus“ [29] fixierte das Grundgesetz, das im Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat verabschiedet wurde, die Kulturhoheit der Länder. Diese definiert sich insbesondere durch die primäre Gesetzgebungszuständigkeit der deutschen Bundesländer für das Schul-, Hochschul- und sonstige Bildungswesen, also auch für die wissenschaftliche Forschung. [30]

Die Entstehung neuer Formen der Wissensproduktion wird als eines der zentralen Merkmale der modernen Wissensgesellschaft diskutiert. Forschungsinstitutionen, staatliche Förderungssysteme, private Unternehmen und Konsumenten, so wird konstatiert, verbinden sich deutlich stärker als in der überkommenen Industriegesellschaft zu kooperativen Netzwerken, in denen Innovationen generiert werden, die „als Schmiermittel der Wirtschaft, als Katalysatoren wirtschaftlichen Wachstums und gesellschaftlichen Wohlstands“ [31] gelten. Martin Heidenreich argumentiert, dass diese neue Art der Erzeugung von Wissen, neben den engen Verflechtungen zwischen den beteiligten Akteuren, vor allem durch ein hohes Maß an Transdisziplinarität und Anwendungsorientierung bestimmt wird. [32] Entsprechend bemühte sich, analog zu den Versuchen aus Politik und Wissenschaft zur Wiederbelebung der deutschen Forschungslandschaft nach Kriegsende, auch die Wirtschaft um einen Wiedereinstieg in die produktionsbegleitende, technologische Forschung. Einen wichtigen Impuls erhielten die Bestrebungen durch die Währungsreform, die am 21. Juni 1948 in den drei Westzonen durchgeführt wurde. Im Zusammenspiel staatlicher, wissenschaftlicher und ökonomischer Kräfte entstanden seit den späten 1950er Jahren auch neue, außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtungen, wie zum Beispiel die Fraunhofer-Gesellschaft für den Bereich der anwendungsorientierten Forschung. [33] Die Gründung der FhG am 26. März 1949 war das Ergebnis einer ganzen Reihe von Ansätzen zur Umgestaltung der bayerischen Wissenschafts- und Forschungslandschaft. Ihren Ursprung hatte die Idee, in Bayern eine neue Forschungsorganisation ins Leben zu rufen, in den seit 1948 vom Bayerischen Geologischen Landesamt ausgehenden Überlegungen, bisher ungenutzte Bodenschätze im Land zu aktivieren. Dadurch sollten „Entwicklungskeime für eine verstärkte Industrieansiedlung“ [34] gesät und der wirtschaftliche Wiederaufbau vorangetrieben werden. An einer geologischen und mineralogischen Auswertung des bayerischen Staatsgebiets zeigte auch die amerikanische Militärregierung reges Interesse. [35]

Vor diesem Hintergrund lud Staatssekretär Hugo Geiger im Juli 1948 führende Vertreter von Wissenschaft und Forschung im Freistaat zu einer Zusammenkunft in das Bayerische Wirtschaftsministerium. Beraten wurde dabei die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft in Form einer Notgemeinschaft oder einer Wirtschaftstechnischen Kommission zum Zwecke der Landesaufnahme Bayerns und der Auswertung der Bodenschätze. Aus den diskutierten Ansätzen entwickelte der Vertreter des Bayerischen Geologischen Landesamtes und Honorarprofessor für Mineralogie, Friedrich Karl Drescher-Kaden, in der Folge den Vorschlag, eine allgemeine Forschungsgemeinschaft für die speziellen bayerischen Belange in der Wissenschaftsförderung zu begründen. [36] Namentlich regte Drescher-Kaden sogleich eine „Fraunhofer-Gesellschaft“ an, da „die von ihm praktizierte Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die technische Optik (…) [Joseph von Fraunhofer] als Leitfigur einer gerade der angewandten Forschung gewidmeten Institution“ [37] geradezu vorherbestimmt hatte. Nach ausführlichen Verhandlungen kam zum Ende des Jahres zwischen Politik und Wissenschaft eine Einigung über die Gründung der Fraunhofer-Gesellschaft als eingetragenem Verein zu Stande, die auch von der Industrie unterstützt wurde. Lange umstritten war jedoch die Frage nach der forschungspolitischen Ausrichtung der Organisation, die schließlich zu Gunsten der bis dahin kaum geförderten, angewandten Forschung entschieden wurde. [38]

2.3 Die Gründungsversammlung  

„In Deutschland ist die Forschung durch den Krieg und seine Folgen ihrer wichtigsten Hilfsmittel beraubt. Es bedarf der gemeinsamen Anstrengungen weitester Kreise, sie wieder leistungsfähig zu machen. Erfreulicherweise sind neue Ansätze vorhanden. So werden die Grundlagenwissenschaften durch die ‚Max-Planck-Gesellschaft’, Einzelforschungsvorhaben der Hochschulinstitute durch die ‚Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft’ gefördert. Hingegen fehlt bisher die Förderung der angewandten Forschung durch eine unmittelbare und dauernde Verbindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft“, [39] fasste Staatssekretär Geiger die Rahmenbedingungen in der Einladung zur Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft am 26. März 1949 zusammen. Zweck der zu gründenden Forschungsorganisation sollte deshalb die „Vermittlung und Ermöglichung [von Forschung] (…) auf dem Gebiete der Naturwissenschaften und Technik zum Nutzen der Wirtschaft“ [40] sein. Das bayerische Wirtschaftsministerium erklärte sich bereit, diese „heute unbedingt notwendige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf breitester Grundlage“ [41] zu unterstützen.

So kamen im Frühjahr 1949 über zweihundert führende Vertreter der bayerischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik im Großen Sitzungssaal des Wirtschaftsministeriums an der Münchner Prinzregentenstraße zusammen. Nach der Begrüßung durch Staatssekretär Geiger und mehreren einführenden Vorträgen, wurde die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. aus der Taufe gehoben. Fast die Hälfte der Anwesenden trat sogleich dem Verein bei und genehmigte den vorgelegten Satzungsentwurf, der von einer Kommission bereits im Vorfeld erarbeitet worden war. Die darin vorgesehenen Gremien wurden durch die Wahl von acht Vorstandsmitgliedern und 29 Senatoren besetzt. Als erster Präsident der Gesellschaft wurde Walther Gerlach, Professor für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), bestimmt; Hugo Geiger übernahm den Senatsvorsitz. Sowohl innerhalb des Führungspersonals wie auch unter den Mitgliedern, war eine starke Konzentration auf Bayern erkennbar. Von einer Beschränkung der FhG-Aktivitäten auf den Freistaat war in den verabschiedeten Statuten allerdings keine Rede. [42]

Joseph von Fraunhofer (1787-1826) gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler seiner Zeit. Durch einen persönlichen Schicksalsschlag hatte der einfache Glasermeister die Bekanntschaft des Unternehmers und Mäzens Joseph von Utzschneider, einer Größe der optischen Industrie in Bayern, gemacht. Mit dessen Unterstützung brachte es Fraunhofer als Optiker bis zum Professor und wurde außerdem als Mitglied in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Die nach ihm benannten dunklen Linien im Sonnenspektrum sind eine seiner bedeutendsten Entdeckungen. [43] Die Namensgebung symbolisierte für die Gründer der FhG daher „die Erinnerung an [einen] Forscher, der schon vor mehr als einem Jahrhundert die wissenschaftlichen Ergebnisse seiner Arbeit wirtschaftlich verwertet hat“. [44] und stellte darüber hinaus einen augenfälligen Verweis auf historische Kontinuitäten innerhalb des bayerischen Innovationssystems dar. Seinen feierlichen Abschluss fand der Gründungsakt durch eine besondere Ehrung des Namensgebers der neuen Forschungsorganisation. Auf dem Weg vom Wirtschaftsministerium zum Mittagessen im Spatenhaus am Max-Joseph-Platz, legten die Teilnehmer der Gründungsversammlung einen Kranz mit weiß-blauer Schleife an dem Denkmal nieder, das die Stadt München schon 1868 zur Erinnerung an Joseph von Fraunhofer in der Maximilianstraße errichtet hatte. Trotz der optimistischen Signale, die von dieser Geste ausgingen, war zur gleichen Zeit die Mangelwirtschaft in Bayern und ganz Deutschland noch lange nicht behoben. Veranschaulicht wird dieser Umstand durch die Abrechnung der festlichen Bewirtung in Form einer Markenaufstellung mit Kalorienangaben, die sich ebenfalls in den Quellen findet. [45]

2.4 Probleme und Erfolge der ersten Jahre 

Als Hauptaufgaben der Organisation wurden in der Satzung die Ermittlung von Forschungsproblemen in den einzelnen Fachgebieten, die Vermittlung und Ermöglichung von Forschungsarbeiten sowie die Beschaffung und Verwaltung von Forschungsgeldern festgelegt. Ambitioniertes Ziel war es, „als geistiger Mittelpunkt alle Kräfte der angewandten Forschung zum Nutzen der Wirtschaft zusammenzufassen“ und zu diesem Zweck „insbesondere den gegenseitigen Erfahrungsaustausch, die Veranstaltung von Vorträgen und Tagungen, die Herausgabe von Veröffentlichungen sowie die Pflege der Verbindungen mit dem Ausland“ zu betreiben. Entsprechend den neuen Formen der Wissensproduktion, die Martin Heidenreich als charakteristisch für die Wissensgesellschaft beschreibt, sollten auch alle Tätigkeiten der FhG „in engem Zusammenschluss der Wissenschaft und Wirtschaft unter Fühlungnahme der zuständigen staatlichen Vertretungen“ durchgeführt werden. [46] Dieses vielfältige Aufgabenspektrum konnte die Fraunhofer-Gesellschaft schon zu Beginn kaum abdecken. Nachdem die persönlichen Netzwerke der überwiegend durch Vertreter der bayerischen Forschung und Industrie besetzten Führungsgremien vor allem branchenspezifisch und regional wirksam waren, blieben die Aktivitäten der ersten Jahre weitgehend auf den Freistaat und die geologische Forschung beschränkt. Zu den Arbeitsgebieten der FhG zählten zunächst die Durchführung von Bohr- und Tiefensprengungsprogrammen sowie die Vergabe staatlicher Mittel zur Förderung von Forschung und Wissenschaft. Nicht selten wurde die Organisation deshalb als „Bayerische Forschungsgemeinschaft für Bergbau“ oder „Weiß-blauer Forschungsverein“ verspottet. [47]

Die mangelnde Akzeptanz der gerade gegründeten Fraunhofer-Gesellschaft als neuer Akteur in der Wissenschaftslandschaft der jungen Bundesrepublik und deren anwendungsorientierter Ausrichtung stellte freilich die zentrale Problemlage der Anfangsjahre dar. Insbesondere die Verortung neben den großen Fördergemeinschaften zur Grundlagenforschung, der Notgemeinschaft, der DFG und der MPG, sowie die Abgrenzung des eigenen Tätigkeitsbereichs bereitete der FhG Schwierigkeiten. [48] Während Fraunhofer sich dennoch bald selbst als „dritte Säule“ im Forschungssystem wahrnahm, „witterten [die anderen Organisationen] unliebsame Konkurrenz, wohl auch Zersplitterung und eine Aufweichung der Kriterien strenger, also grundlagenorientierter und damit öffentlich zu fördernder Forschung“. [49] Marion Gräfin Dönhoff beschreibt das Dilemma folgendermaßen: „Weil das Establishment der angestammten Forschungsorganisationen den newcomer an der staatlichen Krippe (…) nur ungern hinzutreten sah, hatte die FhG es in den ersten beiden Jahrzehnten sehr schwer“. [50] Als zusätzliches Hindernis für eine positive Entwicklung sollte sich auch die Wahl des Präsidenten erweisen. Für den Grundlagenforscher Walther Gerlach betrachtete angewandte Forschung nicht als Wissenschaft im eigentlichen Sinne, auch wenn er durchaus eine Berechtigung der anwendungsorientierten Forschung innerhalb der deutschen Wissenschaftslandschaft anerkannte. Auf Druck des Fraunhofer-Senats musste Gerlach deshalb schon Anfang 1951 wieder zurücktreten. [51]

Nach dieser Niederlage ließ sich im Herbst des gleichen Jahres immerhin auch ein erster Erfolg verbuchen. Durch die Entscheidung des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWI), die bayerische Forschungsorganisation an der Vergabe von Mitteln aus dem European Recovery Program (ERP), dem so genannten Marshall-Plan, zu beteiligen, ergab sich die unerwartete Chance für eine Neuausrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft. Eine Öffnung der Organisation über Bayern hinaus möglich, die sich bereits im Dezember 1951 in einer personellen Reform von Vorstand und Senat widerspiegelte. Als Nachfolger von Gerlach wurde der nordrhein-westfälische Schwerindustrielle Wilhelm Roelen gewählt, den Senatsvorsitz übernahm der ehemalige Reichskanzler der Weimarer Republik und gebürtige Berliner Hans Luther. Der Wechsel an der Fraunhofer-Spitze verdeutlichte damit auch die industrienahe Anwendungsorientierung der Gesellschaft. [52]

In dem Maße, in dem sich die FhG bemühte, ihre Aktivitäten über die Grenzen ihres Gründungslandes hinaus auszuweiten, verstärkten sich die Rivalitäten innerhalb des bundesdeutschen Forschungssystems. Das Eindringen in die Domäne der großen Organisationen provozierte deren kollektive Gegenwehr, die Fraunhofer schon im Jahr 1953 erstmals an den Rand der Liquidation trieb. Der Stifterverband bot in dieser Situation gönnerhaft an, sämtliche Verbindlichkeiten zu übernehmen, allerdings nur als Gegenleistung für eine Selbstauflösung der Gesellschaft. [53] Auch in den folgenden Jahren sah sich die Fraunhofer-Gesellschaft immer wieder gezwungen, einen zermürbenden Kampf um ihr wirtschaftliches Überleben zu führen. Bereits seit ihrer Gründung gestaltete sich die Finanzierung problematisch, da die FhG, entgegen des äußeren Anscheins, von Seiten der bayerischen Staatsregierung weit mehr ideelle als materielle Unterstützung erhielt. Gleichwohl verhinderte eine Erhöhung der Zuwendungen aus München schließlich die Einstellung der Arbeiten bei Fraunhofer. Im Jahr 1954 enthielt der bayerische Staatshaushalt erstmals eine spezielle Position für die Förderung der angewandten Forschung in Höhe von 50.000 DM: „Ein Betrag, der zuviel zum Sterben, zum Leben aber auch deutlich zu wenig war“. [54]

3. Vom Lumpensammler zur dritten Säule. Wichtige Weichenstellungen seit 1955

3.1 Neue Herausforderungen. Zum Aufbau eigener Forschungsinstitute  

Seit Anfang der 1950er Jahre strebte die Fraunhofer-Gesellschaft nach einer räumlichen und thematischen Ausweitung ihrer Aktivitäten. In Folge der Einbindung in die Vergabe der ERP-Mittel wurde 1952 deshalb erstmals zusammen mit dem Bundeswirtschaftsministerium über das Vorhaben diskutiert, „die FhG als bundesweite Trägerorganisation für die wenig entwickelte angewandte Forschung auszubauen und damit der deutschen Wissenschaft gleichsam eine ‚dritte Säule’ neben der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Hochschulforschung und der Grundlagenforschung in den Instituten der MPG aufzurichten“. [55] Parallel zu diesen planerischen Gedankenspielen zeigte auch das Battelle Memorial Institute, eine große amerikanische Einrichtung für Vertragsforschung, Interesse an einer Erweiterung ihres Wirkungskreises auf die Bundesrepublik. Gordon Battelle, der Sohn eines wohlhabenden amerikanischen Stahlindustriellen, hatte 1923 in Columbus/Ohio sein gesamtes Vermögen einer Stiftung übereignet, in der Annahme durch eine leistungsfähige Forschungsinstitution einen wesentlichen Beitrag zur industriellen Entwicklung der USA leisten zu können. Sechs Jahre später konnte das Institut seine Arbeit aufnehmen und im Laufe der Zeit zahlreiche Innovationen, wie etwa das inzwischen allgemein gebräuchliche Xerox-Kopierverfahren, hervorbringen. [56]

Vertragsforschung stellt heute eine der wichtigsten Formen des externen Wissenserwerbs für Unternehmen sowie Staaten dar. Dabei werden Forschungsaufträge an eine wissenschaftliche Einrichtung, zum Beispiel öffentliche Hochschulen, aber auch private oder öffentlich-rechtliche, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sein. Auftraggeber und Auftragnehmer legen einen bestimmten Zeit- und Finanzrahmen fest und definieren möglichst klare Zielvorgaben für die einzubringenden Ergebnisse. [57] In der Wissenschafts- und Forschungslandschaft der USA hatte sich die Vertragsforschung in den 1950er Jahren bereits etabliert, während diese Art der wissenschaftlichen Tätigkeit in Deutschland noch wenig bekannt war und zudem meist als typisch amerikanisch abgelehnt wurde: „Charakteristisch für die ‚materialistische’ Grundhaltung der USA erschien eben jene in Battelle manifestierte Idee, Forschung als Geschäft zu betreiben, hehres geistiges Schaffen also in niedere bare Münze umzuwandeln“. [58] Um die Bewertung der möglichen Niederlassung von Battelle in Deutschland entbrannte daher eine heftige Diskussion, in der einerseits von der Gefahr einer weiteren „intellektuellen Ausplünderung“ durch die Alliierten, andererseits von der großen Chance einer nachholenden Modernisierung des Landes die Rede war. [59]

Nichtsdestotrotz siedelte sich die amerikanische Vertragsforschungseinrichtung als Battelle Deutschland e.V. 1953 mit einem Institut in Frankfurt an, in dessen Laboratorien später unter anderem die Korrekturflüssigkeit Tipp-Ex erfunden wurde. [60] Die Fraunhofer-Gesellschaft war von dieser Entwicklung in besonderem Maße betroffen: „Mit einem Schlag sah [sie] sich nun einer weiteren institutionellen Bedrohung gegenüber, sollte doch nun ein Forschungsinstitut, noch dazu ein amerikanisches genau jene Lücke schließen, in die man selber gerne gestoßen wäre“. [61] Innerhalb der Organisation wurde die Situation allerdings ganz unterschiedlich bewertet. Während das Lager des ehemaligen Präsidenten Gerlach Battelle als übermächtige Konkurrenz ablehnte, begrüßte man auf der Seite von Roelen die Anstrengungen des amerikanischen Instituts als Möglichkeit für Fraunhofer, sich im Konflikt mit den großen Forschungseinrichtungen strategisch neu zu positionieren. Hermann von Siemens, dem Enkel des Erfinders und Unternehmers Werner von Siemens, der im Herbst 1954 als Nachfolger von Wilhelm Roelen die FhG-Präsidentschaft übernahm, bot sich infolgedessen ein „Bild der Hilflosigkeit und des blinden Aktionismus“. [62]

Neben Hessen hatte sich auch Baden-Württemberg als Standort für das erste deutsche Battelle-Institut beworben. Nachdem die Entscheidung für Frankfurt gefallen war, erwog das Bundesland nun aber die Gründung eigener Forschungseinrichtungen. Somit rückte die Fraunhofer-Gesellschaft, die ohnehin daran interessiert war, sich neben der Unterstützung durch Bayern und der Kooperation mit dem Bundeswirtschaftsministerium ein weiteres Standbein aufzubauen, ins Kalkül der baden-württembergischen Landesregierung. Aus den folgenden Verhandlungen ergab sich im die Übernahme des Mannheimer Instituts für angewandte Mikroskopie, Photographie und Kinematographie (IPMK). Damit hatte Fraunhofer die Vertragsforschung als Aufgabe für sich im deutschen Forschungssystem entdeckt. Im Juli 1954 nahm das IPMK als erstes eigenes Forschungsinstitut der FhG mit sieben Mitarbeitern in angemieteten Räumen seine Arbeit auf. In den folgenden Jahren ließ die Eingliederung weiterer, mehr oder weniger zusammenhängender Einrichtungen einen „bunten Flickenteppich“ von Fraunhofer-Instituten entstehen. [63]  

Seit dem Jahr 1953 wurde zwischen Stifterverband, den Wirtschaftsministerien des Bundes und der Länder, der DFG, dem Deutschen Patentamt sowie der Fraunhofer-Gesellschaft auch über den Aufbau einer Patentstelle für die deutsche Forschung diskutiert. Schon bald herrschte Einigkeit darüber, dass eine derartige Institution gegründet werden sollte und die FhG als gemeinnützige Institution, „die sich bereits seit Jahren auf Grund ihres Arbeitsprogramms zwangsläufig mit Patentierungs- und Verwertungsvorgängen vertraut gemacht hat, die Gründung und Betreuung dieser Stelle übernimmt“. [64] Unter der Prämisse, „daß die verwertbaren Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit von der Wirtschaft genützt und rechtzeitig geschützt werden müssen“, [65] richtete die FhG am 1. April 1955 in München die Patentstelle für die Deutsche Forschung (PST) ein. Die Hauptaufgabe der Institution sollte es sein, „Erfinder bei der Bearbeitung, Anmeldung, Aufrechteerhaltung und Verwertung von Erfindungen zu beraten und zu unterstützen, insbesondere zwischen Erfindern und an der Verwertung interessierten Kreisen zu vermitteln“. [66]

3.2 Wiederbewaffnung als Chance. Einstieg in die Verteidigungsforschung

Die 1950er Jahre in Deutschland sind häufig als bleierne Zeit beschrieben worden. Dabei wird, wie Helmuth Trischler und Rüdiger vom Bruch feststellen, oft übersehen durch welch ungewöhnliche Dynamik die junge bundesrepublikanische Gesellschaft in vielen Lebensbereichen geprägt war. [67] Vor allem die dramatischen Veränderungen der ökonomischen und außenpolitischen Rahmenbedingungen rechtfertigen diese These. Der wirtschaftliche Aufschwung verlief nach dem Zweiten Weltkrieg äußert zügig, bis zum Ende der 1950er Jahre war bereits die Vollbeschäftigung auf dem deutschen Arbeitsmarkt erreicht. Die Basis für das ökonomische Wachstum bildete die von Bundeskanzler Konrad Adenauer betriebene Westintegration des Landes. Durch den im 1951 mit Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten geschlossenen Vertrag über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) begann für die Bundesrepublik auch der Weg nach Europa. Schon seit der Gründung der Organisation des Nordatlantikpakts (NATO) im Jahr 1949, wurde aus sicherheitspolitischen Überlegungen außerdem ein deutscher Wehrbeitrag erwogen. Als der Ost-West-Konflikt nach der Blockade Berlins durch die sowjetische Besatzungsmacht mit Ausbruch des Korea-Krieges im Juni 1950 einen weiteren Höhepunkt erreichte, traten die politischen Bedenken der Westmächte immer mehr zurück. Eine Wiederbewaffnung Deutschlands wurde zunächst im Rahmen der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) diskutiert, die am 30. August 1954 allerdings an der Ablehnung durch die französische Nationalversammlung scheiterte. [68] Der Aufbau einer Armee und die Westbindung der Bundesrepublik, waren aber schon nicht mehr aufzuhalten: „Wie selbstverständlich dachte man deshalb parallel an eine Lösung im Rahmen der NATO“. [69]

Nachdem Frankreich und Deutschland schließlich auch in der Frage nach dem zukünftigen Status des Saargebietes eine Einigung erzielt hatten, stand der Unterzeichnung der Pariser Verträge im Jahr 1955 nichts mehr im Wege. Dazu gehörten der Deutschlandvertrag, das Protokoll über die Beendigung des Besatzungsregimes und das Protokoll über den Beitritt der Bundesrepublik zur NATO. Der Deutschlandvertrag sollte das Besatzungsrecht ablösen und der Bundesrepublik die fast vollständige staatliche Souveränität verleihen. Gegen die Ratifizierung regte sich aber auch Widerstand in Deutschland, da sowohl die Wiederbewaffnung als auch die Westintegration der Bundesrepublik von der Opposition als Hindernisse für eine baldige Wiedervereinigung des Landes abgelehnt wurden. Mit der Mehrheit der Regierungskoalition konnte das Vertragswerk dennoch das Parlament passieren und der Deutschlandvertrag trat am 5. Mai 1955 in Kraft. Am folgenden Tag wurde die Bundesrepublik sodann Mitglied NATO und der Westeuropäischen Union (WEU), die im Jahr 1954 nach dem Misserfolg der EVG als kollektiver Beistandspakt der wichtigsten Länder in Westeuropa geschlossen worden war. Im Hinblick auf das Problem der Wiederbewaffnung und die Aufstellung neuer deutscher Streitkräfte hatte Adenauer bereits 1950 die „Dienststelle des Beauftragten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängende Fragen“ ins Leben gerufen. Aus dem so genannten „Amt Blank“ ging dann im Juni 1955 das Bundesministerium für Verteidigung (BMVG) hervor. Das Wehrprogramm des ersten Verteidigungsministers Theodor Blank blieb allerdings umstritten, weshalb er sein Amt schon im Oktober 1956 an den bayerischen CSU-Politiker Franz Josef Strauß abtreten musste, der nun den Aufbau der 1955 gegründeten Bundeswehr vorantrieb. [70]

Aufrüstung und Wiederbewaffnung im Rahmen der NATO boten die Voraussetzung für den Wiedereinstieg Deutschlands in die Verteidigungsforschung nach Ende des Dritten Reichs. Ganz im Gegensatz zum nationalsozialistischen Staat sollte eine Entwicklung der Streitkräfte zu einem isolierten militärischen Komplex in der Bundesrepublik unbedingt verhindert werden. Deshalb verzichtete das Bundesverteidigungsministerium auf den Aufbau einer eigenen Forschungsabteilung. Der wachsende Bedarf an militärisch relevanter Forschung sollte stattdessen durch die Einbeziehung von Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen gedeckt werden. Zahlreiche Wissenschaftler, ebenso wie die großen Institutionen DFG und MPG verweigerten sich allerdings einem Engagement in der Verteidigungsforschung. Die Fraunhofer-Gesellschaft hingegen befand sich gerade auf der Suche nach neuen Betätigungsfeldern und hatte bereits zuvor erfolgreich Verwaltungshilfe für das Bundeswirtschaftsministerium geleistet. Damit empfahl sie sich auch als Trägerorganisation für die Forschungsvorhaben des von Strauß geführten Ressorts. [71] Durch die Übernahme von mehreren Einrichtungen mit vornehmlich verteidigungsbezogenen Forschungsgebieten entwickelte sich die FhG in der Folge zu einer „Quasi-Ressortforschungseinrichtung des Bundesverteidigungsministeriums“. [72] Die weitaus größte Bedeutung kam dabei allerdings der Verwaltungshilfe  für das BMVG zu, über die Fraunhofer Forschungsaufträge an Hochschulen und sonstige Einrichtungen vermittelte und administrativ abwickelte. Den Schmähungen als „verlängerter Arm von Strauß“ zum Trotz, verschaffte dieser Einstieg in die Verteidigungsforschung der Fraunhofer-Gesellschaft den ersten dauerhaften Forschungskontakt auf Bundesebene und spielte daher eine entscheidende Rolle für ihre weitere Entwicklung. [73]

3.3 Forschung als Geschäft. Von der militärischen zur zivilen Vertragsforschung 

Für weite Teile der bundesrepublikanischen Gesellschaft war die Wiederbewaffnung Deutschlands zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg nur schwer zu akzeptieren. Dementsprechend stieß der Einstieg in die militärisch relevante Forschung im Auftrag des Bundesministeriums trotz der positiven Effekte auch innerhalb der FhG nicht auf unbedingte Zustimmung. [74] Während die finanzielle Ausstattung der Fraunhofer-Gesellschaft in den Jahren zuvor als äußerst prekär bezeichnet werden muss, ergab sich aus der Kooperation mit dem BMVG eine deutliche Erhöhung der frei verfügbaren Gelder. Dadurch wurde eine flexiblere Reaktion in schwierigen Situationen möglich: „Es ging (…) vor allem darum, zwar letztlich mit den zuständigen Stellen korrekt abzurechnen, im Einzelfall aber anderweitig zweckgebundene Mittel vorübergehend für die Zwischenfinanzierung eines dringlichen, doch unter Umständen noch nicht bewilligten oder sonst wie ausstehenden Forschungsantrags zu verwenden“. [75] Ihr Engagement in der Verteidigungsforschung stellte die institutionellen Strukturen der Fraunhofer-Gesellschaft also endlich auf ein verlässliches Fundament und verschaffte der Organisation überhaupt erst den Spielraum, sich langsam für den Bereich der zivilen Vertragsforschung zu öffnen. In der Tat gelang es seit Mitte der 1950er Jahre auch einige nicht militärisch relevante Institute einzugliedern. [76]

Die Haushaltsbilanz der FhG offenbarte jedoch immer noch ein deutliches Übergewicht an Mitteln aus den Töpfen des Bundesministeriums gegenüber den Einnahmen, die aus Forschungen für andere Auftraggeber erzielt wurden. Durch entsprechend strikte Vorgaben beschränkte das BMVG seit Anfang der 1960er Jahre zunehmend die Handlungsfreiheit von Fraunhofer, insbesondere hinsichtlich der Akquise zusätzlicher Kunden, was heftige interne Debatten auslöste. „Wir können nicht – um am Drücker zu bleiben – alles übernehmen“, formulierte FhG-Vizepräsident Albert Maucher seine wachsenden Bedenken gegen eine weitere Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium im Jahr 1960, „dann sind wir nicht mehr FhG, sondern Heereswaffenamt“. [77] Der Nutzen, den beide Seiten aus der Kooperation zogen, darf jedoch nicht gering geschätzt werden. Während die Fraunhofer-Gesellschaft das Ministerium vor der forschungspolitischen Isolation bewahrte und maßgeblich zu einer dezentralen Ausgestaltung der militärisch relevanten Forschung in der Bundesrepublik beitrug, entwickelte sich vor allem die geleistete Verwaltungshilfe zu einem wichtigen Motor für die institutionelle Entwicklung der FhG. Die chronische Unterfinanzierung konnte überwunden und die gesamtdeutsche Bedeutung der Forschungsorganisation erheblich erhöht werden. [78]

3.4 Auf dem Weg zur „dritten Säule“ der deutschen Wissenschaftslandschaft 

Das kulturpolitische Klima der späten 1950er und frühen 1960er Jahre wurde auf staatlicher Seite von einer großen Bereitschaft geprägt, Investitionen in die wissenschaftlich-technische Infrastruktur zu tätigen. Die in diesem Kontext häufig vorgebrachte Erklärung, „der ‚Sputnik-Schock’ habe die westliche Welt gewissermaßen aus einem Dornröschenschlaf aufgeweckt und ihr die Sorge um einen technologischen Rückstand gegenüber dem Ostblock plastisch vor Augen geführt“, [79] hält der Historiker Olaf Bartz allerdings nur bedingt für zutreffend. Nichtsdestotrotz hätte die Entsendung des ersten künstlichen Satelliten durch die Sowjetunion im Jahr 1957 die bereits zuvor in der Öffentlichkeit kursierenden Befürchtungen auf den Punkt gebracht. [80]

Einige wichtige forschungspolitische Impulse dieser Zeit gingen auch von Bayern aus. Nach den Landtagswahlen im November 1954 hatte die Viererkoalition aus SPD, Bayernpartei, FDP und GB/BHE die Regierungsverantwortung übernommen. Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit der grundgesetzlich verankerten Kulturhoheit der Länder war wohl in keinem anderen Bundesland offensichtlicher als im Freistaat. Helmuth Trischler „verwundert daher aus der Rückschau nicht, daß der Anstoß, sie zu schließen, aus dem Freistaat kam“. [81] Im Jahr 1956 machte Ministerpräsident Wilhelm Hoegner den Vorschlag zur Errichtung einer Deutschen Kommission zur Förderung der Wissenschaft, den Bund und Länder im September 1958 in modifizierter Form zum Anlass für die Gründung des Wissenschaftsrates nahmen. [82] Das Beratungsgremium sollte erstmals „einen Gesamtüberblick über die wissenschaftliche Arbeit in der Bundesrepublik geben und den Regierungen von Bund und Ländern Vorschläge für die Förderung der Wissenschaft unterbreiten“. [83]

Trotz seiner Beschränkung auf bloße Empfehlungen entwickelte sich der Wissenschaftsrat, der sich aus Wissenschaftlern der großen Forschungsorganisationen sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammensetzte, schnell zu einem richtungweisenden Organ und prägte wesentlich den Ausbau des deutschen Wissenschafts- und Hochschulsystems in den 1960er und 70er Jahren. Von 1961 bis 1964 wurden rund 500 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen einer Begutachtung unterzogen, darunter auch die Fraunhofer-Gesellschaft. Für die evaluierten Institutionen hing viel von einer wohlwollenden Beurteilung durch das Gremium ab. Im Jahr 1964 verabschiedete der Wissenschaftsrat seine Empfehlungen zur FhG. Darin wurde der Organisation die Ausgliederung der überwiegend mit militärisch relevanten, also zumeist geheimen Aufgaben befassten Institute nahe gelegt und attestiert, dass von einer Abdeckung des gesamten Bereichs der angewandten Forschung durch Fraunhofer gegenwärtig keine Rede sein könne. „Das war ein Schuß vor den Bug, eine unmißverständliche Aufforderung zur Kurskorrektur, kein Abschuß, und konnte bei geschickter Handhabung in München für bundespolitische Spielräume genutzt werden“, [84] wird die Kritik des Wissenschaftsrates von Helmuth Trischler und Rüdiger vom Bruch bewertet.

Auch auf Bundesebene veränderten sich die Vorzeichen für die Fraunhofer-Gesellschaft erheblich. Vom Bundesministerium für Wirtschaft, an dessen Spitze von 1949 bis 1963 Ludwig Erhard stand, gingen seit Anfang der 1960er Jahre neuerliche Initiativen aus, die FhG als Trägerorganisation der angewandten Forschung zu stärken, insbesondere in der Vertragsforschung. Wie bereits bei der Ansiedlung von Battelle, bildeten Überlegungen amerikanischer Forschungseinrichtungen zur Eröffnung von Zweigstellen in Deutschland, den Hintergrund der politischen Bemühungen. [85] Nach der Gründung der Bundesrepublik hatte zunächst das Bundesministerium des Inneren (BMI) die Finanzierung der bundesstaatlichen Forschungsförderung geleistet. Um die politische Zielsetzung einer friedlichen Nutzung der Kernenergie in Deutschland zu verwirklichen, rief Bundeskanzler Adenauer 1955 das Bundesministerium für Atomfragen ins Leben. Das Ressort ging im Zuge einer Neuausrichtung der Wissenschaftspolitik im Jahr 1963 in das Bundesministerium für wissenschaftliche Forschung (BMWF) über, das unter der Leitung von Hans Lenz die bisherigen forschungspolitischen Aufgaben des Innenministeriums übernahm und fortan für die allgemeine Wissenschaftsförderung durch den Bund sowie die besondere Förderung der Raumfahrtforschung zuständig war. [86] Rasch bemühte sich die Fraunhofer-Gesellschaft auch um den Beistand des neuen Ministeriums. Obwohl sich dabei zunächst keine konkreten Ergebnisse erzielen ließen, weitete der FhG-Senat bei seiner Sitzung im Mai 1963 das künftige Arbeitsprogramm der Organisation demonstrativ um eine intensivere Förderung der zivilen Vertragsforschung aus. Als Grundlage für diese Entscheidung dienten die vom Bundeswirtschaftsministerium zugesagte Unterstützung sowie die Absicht, sich allmählich aus der Umklammerung des Verteidigungsministeriums zu lösen. [87] „Hatte die Fraunhofer-Gesellschaft mit den Empfehlungen des Wissenschaftsrates (…) bereits den Aufstieg von der Regional- in die Zweite Liga geschafft, so präsentierte sich der Durchmarsch in die Erste Bundesliga als dornenreicher und nicht gerade leicht zu gehender Weg der nächsten Jahre“, [88] fasst Jürgen Lieske die Zukunftsaussichten der FhG in der Mitte der 1960er Jahre zusammen.

4. Eine Gesellschaft im Umbruch. Fraunhofer in den langen 1970er Jahren 

4.1 Die „technologische Lücke“. Veränderung der politischen Rahmenbedingungen 

Als lange 1970er Jahre wird der Zeitraum von den Reformen der Großen Koalition seit 1966 bis zum Amtsantritt der christlich-liberalen Regierung 1982 benannt. In dieser im Gegensatz zu den beiden ersten Nachkriegsjahrzehnten vornehmlich sozialdemokratisch geprägten Ära durchlief Deutschland einen umfassenden Modernisierungsprozess. Die Gesellschaft befand sich in einer Phase des Umbruchs, von dem auch oder gerade die Wissenschafts- und Forschungslandschaft erfasst wurde. [89] War die Außen- und Deutschlandpolitik der Bundesrepublik noch zu Beginn der 1960er Jahre vor allem durch den Kalten Krieg geprägt worden, wurde die massive Konfrontation nach dem Beginn der sozial-liberalen Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt von einer Phase der Entspannung abgelöst. Innenpolitisch versetzten außerparlamentarische Opposition (APO) und Studentenbewegung die Bundesrepublik mit ihrem Protest gegen bestehende politische Strukturen, den Vietnamkrieg, überkommene Moralvorstellungen sowie den Umgang der Elterngeneration mit deren nationalsozialistischer Vergangenheit in Unruhe. Nach dem rasanten Wachstum der Nachkriegszeit, fing gleichzeitig der Motor der deutschen Wirtschaft an zu stottern. Zur Jahreswende 1966/67 erlebte die Bundesrepublik eine Rezession. Während die Arbeitslosenzahlen anstiegen, rissen die sinkenden Steuereinnahmen ein Milliardenloch in den Bundeshaushalt, das mit rigiden Sparmaßnahmen bekämpft wurde. [90]

Bereits 1964 hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstmals eine internationale Vergleichsstatistik zu den Bildungsausgaben der westlichen Länder vorgelegt und „ein auffallendes Gefälle“ zwischen den USA und Westeuropa konstatiert. Die Entdeckung dieser „technologischen Lücke“ rief vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Krise und dem ohnedies niedrigen Niveau staatlicher Forschungsförderung in Deutschland ernsthafte Besorgnis hervor. Nahezu einhellig wurde von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die These vertreten, eine ökonomische Dominanz wie die der USA, könne nur durch hohe öffentliche Investitionen in die Forschung erreicht werden: „Im Umkehrschluß hieß dies, daß man durch gezielte staatliche Förderung von Technologien auch die eigene Wirtschaftsstellung nachhaltig verbessern könne“. [91] Auf die „amerikanische Herausforderung“ wurde daher mit einer grundlegenden Neuausrichtung der Bildungs- und Wissenschaftspolitik reagiert, der ein gewandeltes Verständnis der Rolle des Staates in der Forschungsförderung zu Grunde lag. Die darauf folgende Entwicklung, die rückblickend auch als „Bildungsexplosion“ bezeichnet wird, kann als weiterer Schritt auf dem Weg zur modernen Wissensgesellschaft betrachtet werden, die auch durch eine wachsende Bedeutung schulischer Aus- und Weiterbildungsprozesse gekennzeichnet ist. [92]

Der Bund weitete in der Folge nicht nur sein finanzielles Engagement, sondern auch seine Steuerungsansprüche im Bereich der Forschungspolitik aus. Insbesondere die dahin gehenden Ambitionen des Bundesministeriums für wissenschaftliche Forschung, das ab 1966 von dem jungen CDU-Politiker Gerhard Stoltenberg geleitet wurde, sollten auch die weitere Entwicklung der Fraunhofer-Gesellschaft beeinflussen. Durch die Einführung der so genannten Gemeinschaftsaufgaben mehrte auch die „Große Finanzreform“ von 1969 die Bundeskompetenzen deutlich zu Lasten der Länder: „Danach sollte der Bund bei für die Gesamtheit bedeutenden Landesaufgaben durch eine gemeinsame Planung von Bund und Ländern sowie eine finanzielle Beteiligung des Bundes bis zu 50% mitwirken“. [93] Damit war sowohl der kooperative Föderalismus in der Bundesrepublik begründet, wie auch der Ausgangspunkt für die besonders in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Finanzpolitik wirksame Planungseuphorie der 1970er Jahre geschaffen. [94] Die neue Wissenschafts- und Forschungspolitik avancierte nach der ökonomischen Krise zu einem wichtigen staatlichen Lenkungsinstrument für die wirtschaftliche und technologische Entwicklung Deutschlands. Von den Bundesländern, vor allem aber von Bayern, wurde die seit der Reform gängige Praxis des Bundes, über die Gemeinschaftsaufgaben eine Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur zu forcieren, nicht selten als bedrohlich empfunden. [95] Die deutsche Forschungs- und Wissenschaftslandschaft wurde im Verlauf der 1970er Jahre derart umgebaut werden, „daß für jeden Arbeitsschritt, von der Grundlagenforschung bis zur produktorientierten Forschung, eine eigene, für diese Aufgabe spezialisierte Dachorganisation zur Verfügung stehen sollte. Für die Leerstellen im System, und das waren die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Aufgabenfelder der Großforschung und der Vertragsforschung, wurden ganz neue Strukturen geschaffen“, [96] was der Fraunhofer-Gesellschaft bei der Bestimmung ihrer eigenen Position zu Gute kam.

4.2 Positionsbestimmungen. Suche nach einem inneren und äußeren Profil  

Die Veröffentlichung der abschließenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates im Jahr 1965 markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft. Darin wurde nicht nur der allgemeine Ausbau der außeruniversitären Forschungseinrichtungen befürwortet, sondern trotz aller Kritik grundsätzlich auch die Entwicklung der FhG zur Trägerorganisation für den Bereich der angewandten Forschung empfohlen. Wollte der „bayerische Forschungsverein“ in Zukunft tatsächlich eine zentrale Rolle im deutschen Innovationssystem übernehmen, galt es nun sowohl die Alleinstellungsmerkmale der Gesellschaft zu verdeutlichen, als auch eine Steigerung der Wissenschaftlichkeit zu erreichen, um sich langfristig etablieren zu können. Zu Anfang des Jahres hatte Franz Kollmann, Professor für Holzforschung und Holztechnik an der TH München, Hermann von Siemens an der Spitze der FhG abgelöst. Im Verlauf seiner zehnjährigen Präsidentschaft war es dem Vorgänger zumindest gelungen, „den notorisch schlechten Ruf der Fraunhofer-Gesellschaft abzuschleifen und den bedeutenden Präsidenten der anderen Forschungsorganisationen in dieser auf starke und öffentlich bekannte Persönlichkeiten fixierten Zeit einen klingenden Namen entgegenzuhalten“. [97] Dazu hatten freilich auch Vizepräsident Maucher und Emil Sörensen, der bis 1967 amtierende Vorsitzende des Fraunhofer-Senats, einen nicht unerheblichen Teil beigetragen. In den 1970er Jahren war nicht zuletzt August Epp, der von 1965 bis 1977 als Geschäftsführer bzw. Generalsekretär fungierte, prägend für die FhG. [98]

Die wirtschaftliche Situation der Organisation blieb weiterhin angespannt. Alle Hoffnungen der Verantwortlichen ruhten daher auf dem 1964 beim Bundesforschungsministerium eingereichten Antrag, Fraunhofer an der staatlichen Grundfinanzierung zu beteiligen. Auch die Bemühungen des neuen Präsidenten konnten jedoch keinen positiven Bescheid erwirken: „Die deprimierenden Worte über die geringe Qualität der Institutsarbeit mußten Kollmann als Wissenschaftler besonders hart treffen. Schmerzlicher aber noch war der Vorwurf, dass die Fraunhofer-Gesellschaft de facto noch immer nicht auf die Empfehlung des Wissenschaftsrats reagiert habe. (…) Als Hausaufgabe wurde den Münchnern aufgegeben, ein substantielles Programm für die Entwicklung der Gesellschaft zu erstellen“. [99] Immerhin war es aber gelungen, eine breite politische Debatte um die Positionierung der FhG in der neu zu gestaltenden deutschen Wissenschaftslandschaft loszutreten, in die Bundesforschungsminister Stoltenberg auch die übrigen Forschungsorganisationen einbezog. Ein positives Votum der Wissenschaft für den Ausbau der Fraunhofer-Gesellschaft konnte nach hartem Ringen schließlich im Jahr 1967 erreicht werden: „Die etablierten Wissenschaftsorganisationen akzeptierten sie als ihresgleichen, ja sie schoben sie sogar auf einen Wachstumspfad, indem sie ihr einen breiten, im Zeitalter der Innovation und des Technologietransfers rasch expandierenden Verantwortungsbereich zuwiesen“. [100] Abgesehen von der Forderung nach einem Komplettausstieg aus der Verteidigungsforschung wurde die eingeschlagene Richtung auch vom Bundeswissenschaftsminister befürwortet, der zusicherte, sich nun persönlich für die Bereitstellung der dringend erforderlichen Grundfinanzierung einzusetzen. [101]

Gleichzeitig mühte sich die Fraunhofer-Gesellschaft um die Ordnung ihrer inneren Verhältnisse. Kennzeichnend für das Binnenklima dieser Zeit war der Gegensatz zwischen der Münchner Zentralverwaltung (ZV) auf der einen und den einzelnen Forschungsinstituten auf der anderen Seite. Von einer Corporate Identity konnte nicht annähernd die Rede sein. Die damalige Situation ließe sich mit den Worten des Fraunhofer-Senators Georg Madelung, die Helmuth Trischler und Rüdiger vom Bruch zitieren, wohl trefflicher als „wissenschaftliche Anarchie“ [102] beschreiben. Bis in die frühen 1970er Jahre war die Verwaltung der FhG nahezu gleich bedeutend mit ihrem Leiter August Epp. Im Vergleich zu den auf ein Höchstmaß an Autonomie bedachten Institutsleitern, verkörperte er die Zentralisierungsbestrebungen der Administration. Konfliktstoff ergab sich vor allem aus der Tatsache, dass der Generalsekretär von den Forschern zwar als Verwaltungsexperte anerkannt war, „um die Gesellschaft nach außen hin wissenschaftlich vertreten zu können, fehlten Epp dagegen der Stallgeruch und die formale Qualifikation“. [103] Daher wurden keinerlei Eingriffe der Zentralverwaltung in den wissenschaftlichen Bereich der angegliederten Forschungseinrichtungen geduldet. Dagegen war Franz Kollmann, der bis 1968 das Amt des Präsidenten innehatte, als Wissenschaftler herausragend reputiert. Der Leiter eines großen Universitätsinstituts, der über umfangreiche internationale Kontakte verfügte, stand der Fraunhofer-Gesellschaft allerdings nur ehrenamtlich zur Verfügung. Seine gesundheitliche Verfassung, die auf Grund der hohen Arbeitsbelastung angeschlagen war, zwang ihn überdies immer wieder zu längeren Erholungspausen: „Was Wunder, daß in Bonn der Eindruck vorherrschte, Kollmann führe die Fraunhofer-Gesellschaft ‚wie ein Großgrundbesitzer einen Golfplatz“. [104]

Ungeachtet dieses „doppelten Führungsproblems“ wurde inzwischen zumindest versucht, den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zu folgen und mittels der Einrichtung eines Forschungsbeirats die Profilbildung der FhG voranzutreiben. Das Gremium sollte vor allem beratend tätig werden und Vorschläge für einen systematischen Ausbau der Gesellschaft sowie ihrer Institute vorlegen. Aus finanziellen Gründen konnte die geplante und zur Unterstützung der Beiratstätigkeit dringend erforderliche Bestellung eines hauptamtlichen Wissenschaftssekretärs, der als Bindeglied zwischen den Verwaltungsorganen und Institutsleitern dienen sollte, allerdings nicht verwirklicht werden. 1968 beschloss Bundesforschungsminister Stoltenberg daraufhin den Planungsprozess durch die Einsetzung einer Kommission zur Förderung des Ausbaus der Fraunhofer-Gesellschaft, kurz Ausbaukommission, zu beschleunigen. [105]

4.3 Entwicklung und Umsetzung des Fraunhofer-Modells 

Die gesellschaftlichen Bewegungen des Jahrzehnts erreichten auch die Fraunhofer-Gesellschaft. Auf Grund ihrer Beteiligung an der Verteidigungsforschung geriet die Organisation zunehmend in die Kritik der Protestierenden. Immer noch war sie einer der größten Empfänger von Fördermitteln des Bundesministeriums der Verteidigung, was „in der Öffentlichkeit vielfach zu Mißdeutungen [führte], die (…) bis zur Identifizierung der FhG mit der Verteidigungsforschung in der BRD führte“. [106] Gleichzeitig gelang der Fraunhofer-Gesellschaft nach jahrelangem Bemühen endlich die Aufnahme in das Bundesprogramm zur Forschungsförderung. Ab 1969 erhielt sie endlich die ersehnte staatliche Grundfinanzierung. Wie Stephan Deutinger feststellt, „begann [nun] die entscheidende Epoche der Umformung der Gesellschaft zu ihrer heutigen Gestalt“. [107] Allerdings erweiterte der Einstieg in die Finanzierung auch den bundesstaatlichen Einfluss auf die FhG und führte in den folgenden Jahren zeitweise zu einer fast vollständigen Entmündigung ihrer Organe. [108]

Als Bevormundung aus Bonn musste schon die Einsetzung der Ausbaukommission, verstanden werden, die sich aus einer Reihe von Fachleuten zusammensetzte und eine Strategie für die künftige Entwicklung der Fraunhofer-Gesellschaft erarbeiten sollte. Neben Vertretern der FhG, der Bundesministerien für Wirtschaft und Forschung, des bayerischen und des baden-württembergischen Wirtschaftsministerium sowie einiger Universitäten, handelte es sich dabei um Repräsentanten der großen Forschungsorganisationen. Trotzdem konnte der Sitzungsleiter, MPG-Präsident Friedrich Schneider, innerhalb der Ausbaukommission eine Atmosphäre erzeugen, in der „jeder Versuch einer offensichtlich interessenorientierten Politik ins Leere stieß“. [109] Vielmehr beherrschte das „motivierende Gefühl, an etwas völlig Neuem mitzuarbeiten, und die daraus erwachsende Bereitschaft, sich mit dem Schicksal der neuen Einrichtung zu identifizieren“, [110] die Beratungen über die Zukunft von Fraunhofer. Mit der Veröffentlichung umfangreicher Empfehlungen, die ein wissenschaftliches und organisatorisches Gesamtkonzept entwarfen, schloss die Kommission ihre Tätigkeit im April 1970 ab. Ziel des Bundesforschungsministeriums war es gewesen, prüfen zu lassen, welche FhG-Institute durch welche staatlichen Instrumentarien gefördert und welche weiteren Forschungseinrichtungen angegliedert werden könnten, ebenso sollte der Bedarf an Neugründungen ermittelt werden. [111] Nach Meinung von Helmuth Trischler und Rüdiger vom Bruch konnte die Ausbaukommission, die an sie gestellten Anforderungen, sogar noch übertreffen. Selbst für die umstrittene Frage der Verteidigungsforschung fanden die Experten eine geeignete Lösung: „Ein Institut, das bisher in größerem Umfang Aufgaben der Verteidigungsforschung bearbeitet hat, sollte auch zukünftig der FhG angehören, wenn es sich nach dem Gesamtrahmen seiner Themenstellung und Arbeitsweise organisch in die FhG und ihre allgemeinen Zielsetzungen einfügen läßt“. [112]

Die Umsetzung der erarbeiteten Vorschläge wollte aber auch der seit 1969 amtierende Bundesminister für Bildung und Forschung, Hans Leussink, nicht allein der Fraunhofer-Gesellschaft überlassen. „Um dem eigenen Steuerungsanspruch gerecht zu werden, andererseits aber direkte, Fraunhofer vor den Kopf stoßende Interventionen zu vermeiden“, [113] rief er im November 1969 die Gemeinsame Kommission aus Vertretern der FhG und Experten seines Ministeriums ins Leben. Sowohl gegen die Einsetzung als auch gegen die Besetzung des Gremiums regte sich heftiger Widerstand. Bayern und Baden-Württemberg fühlten sich vom Wissenschaftsressort ebenso übergangen, wie die Bundesministerien für Wirtschaft und Verteidigung. Die zuständigen Beamten ließen jedoch keinen Zweifel daran, daß [der] Minister gewillt war, den Geldhahn zuzudrehen, sofern Fraunhofer sich der Vereinbarung verweigere“. [114] Schließlich blieb der Gesellschaft nur die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung und Vereinbarung mit dem Bundesministerium,  während Bayern als Gründungsland stellvertretend für die Bundesländer mit einem Sitz in der Gemeinsamen Kommission abgefunden wurde. [115]

Ein weiterer entscheidender Impuls für den Planungsprozess der frühen 1970er Jahre kam aus der Organisation selbst. Zusammen mit seinen Kollegen Helmar Krupp und Klaus Schroeter legte das FhG-Senatsmitglied Max Syrbe Mitte 1972 den Entwurf einer Forschungs-, Organisations-, Ausbau- und Finanzplanung vor, der eine konsequente Ausrichtung auf die marktorientierte Vertragsforschung anregte und sogleich ein neues Finanzierungsmodell für die Fraunhofer-Gesellschaft formulierte. Nach dem so genannten „Fraunhofer-Modell“ würde die Finanzierung der Organisation künftig nicht mehr über fest gelegte öffentliche Zuwendungen erfolgen, sondern die staatliche Grundfinanzierung sollte in Korrelation zu den steigenden Einkünften aus der Vertragsforschung anwachsen, um einen stetigen Ausbau der FhG gewährleisten zu können. Die Verwirklichung des zukunftsweisenden Vorschlags gestaltete sich jedoch schwierig. Innerhalb der Münchner Forschungsorganisation herrschte Uneinigkeit; „ein Riß [ging] durch Fraunhofer, der aus der offen gebliebenen Antwort auf die Frage resultierte, welchen Stellenwert die Vertragsforschung künftig in der Fraunhofer-Gesellschaft einnehmen solle.“ [116] Nach komplizierten Auseinandersetzungen ließ sich der Senat schließlich doch noch von einer überarbeiteten Version des Modells überzeugen, die die erfolgsabhängige Grundfinanzierung beibehielt. Weitere Verhandlungen auf Bundesebene schlossen sich an, ehe der Kabinettsausschuss für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie am 5. Oktober 1973 der entsprechenden Vorlage zustimmte. Weil damit „am Ende eines langwierigen Diskussionsprozesses letztverbindlich der politische Wille festgeschrieben wurde, erstens die Fraunhofer-Gesellschaft zu einer leistungsfähigen Trägerorganisation für Institute der angewandten Forschung auszubauen und zweitens mit der Zielrichtung der Stärkung der Vertragsforschung, neue Formen der Forschungsförderung zu erproben“, [117] wird der Beschluss auch als Grundgesetz der neuen Fraunhofer-Gesellschaft bezeichnet. Die Verabschiedung der Rahmenvereinbarung Forschungsförderung im Jahr 1975, der Bestimmungen zur Ausführung des Kabinettsbeschlusses durch Bund und Länger, legte das Fraunhofer-Modell als neuen Finanzierungsmechanismus für die FhG endgültig fest. [118]

4.4 Goldene siebziger Jahre. Innere Befriedung, Stabilisierung und Wachstum  

Als ein Ergebnis der Arbeit der Gemeinsamen Kommission konnte bereits im Juli 1971 eine neue Satzung für die Fraunhofer-Gesellschaft verabschiedet werden, die im folgenden Jahr in Kraft treten sollte. Durch die Entscheidung für ein Führungstrio mit klarer Aufgabenteilung ging der Vorstand der FhG gestärkt aus der Reform hervor. Der Präsident wurde mit dem forschungspolitischen und wissenschaftlichen Bereich betraut, während zwei weitere Vorstandsmitglieder die kaufmännischen und juristischen Belange der Organisation abdecken sollten. Bis zur Besetzung der neuen Posten, führte Otto Mohr seine Tätigkeit als Interimspräsident fort. Zum Jahreswechsel 1972/1973, dem Ende der ursprünglich vorgesehenen Amtszeit, war es dem Gremium aber noch immer nicht gelungen, die Verwaltungsstrukturen deutlich zu verbessern. Die geplante Konzentration der Forschungsorganisation auf marktorientierte Vertragsforschung konnte unter den bisherigen administrativen Bedingungen kaum effektiv bewältigt werden. Vom Vorstand wurde deshalb im Jahr 1972 eine neue Geschäftsordnung für die Zentralverwaltung, den bisherigen „Hemmschuh der Gesellschaft“, erlassen. Die Unterteilung in zwei Geschäftsbereiche, wissenschaftliche Entwicklung sowie allgemeine Verwaltung und Finanzen, entfachte zwischen Institutsleitern und ZV erneut die Machtfrage und ließ die Forschungsorganisation in eine tiefe Vertrauenskrise schlittern. [119]

Nach schwieriger Suche war mit Heinz Keller, dem ehemaligen Vorstand der Vereinigten Deutschen Metallwerke in Frankfurt, im Jahr 1973 endlich ein Kandidat mit umfangreicher Industrieerfahrung für das Präsidentenamt gefunden. Nun sollte auch der Senat, der durch die Satzungserneuerung ebenfalls an Bedeutung gewonnen hatte, eine Auffrischung erfahren. „Nicht nur die Zeitgenossen (…) erstaunt jedoch die in der Geschichte des bundesdeutschen Forschungssystems wohl einzigartige Radikalität des personellen Wandels“, [120] wie Helmuth Trischler und Rüdiger vom Bruch kommentieren. In der Tat hatte die Senatswahl Mitte des Jahres 1974 eine vollständige Ablösung der bisherigen Mitglieder zur Folge. Der neue Senat entsprach dagegen dem Wunsch nach größerer gesellschaftlicher Akzeptanz der Beschlüsse des Gremiums durch eine ausgewogenere Besetzung. Nun gehörte nicht nur der spätere IG Metall-Vorsitzende Franz Steinkühler, sondern mit Marion Gräfin Dönhoff auch eine Frau und Journalistin dem zentralen Entscheidungsorgan der Fraunhofer-Gesellschaft an. Die innere Befriedung der FhG konnte durch eine Modifizierung der neuen Organisationsordnung im Sinne der Institutsleiter erreicht werden. Ein gewisses Misstrauen der Institute blieb zwar bestehen, in den folgenden Jahren konnte sich die Zentralverwaltung dennoch zum „Herzstück der Kommunikation“ innerhalb der Gesellschaft entwickeln. Durch die Aufstellung eines ersten gemeinsamen Forschungsplans sowie institutsübergreifender Kooperationen in gemeinsamen Projekten gelang es nun allmählich, die innere Geschlossenheit der Fraunhofer-Gesellschaft zu stärken. Seit Mitte der 1970er Jahre wurde die wachsende Gemeinsamkeit zunehmend auch nach außen demonstriert. Die professionell betriebene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der ZV trug ebenso zu der Schaffung einer gemeinsamen Identität bei wie die Vereinheitlichung der Institutsbezeichnungen im Jahr 1978. [121]

Um ihr hartnäckiges „Lumpensammler“-Image zu zerstreuen, betrieb die Fraunhofer-Gesellschaft ihren Ausbau in den frühen 1970er Jahren zunächst vorsichtig. Auf Grundlage der Empfehlungen der Ausbaukommission vergrößerte sich die Organisation zwischen 1969 und 1974 um zehn Institute auf insgesamt 27 Einrichtungen. Erst das Fraunhofer-Modell schuf allerdings eine konstante Finanzierungsbasis, die ein weiteres Wachstum überhaupt ermöglichte. Noch vor der Einführung waren steigende Einnahmen aus der Vertragsforschung gleich bedeutend mit der Kürzung der öffentlichen Zuwendungen: „Das Modell der erfolgsabhängigen Grundfinanzierung verlieh der Fraunhofer-Gesellschaft Flügel, und in der Tat setzte die Gesellschaft in der Mitte der 70er Jahre zu einem ungeahnten Höhenflug an. Der Take-off zum sich selbst tragenden Wachstum war geschafft. Die Aufgabe des Piloten und seiner Crew war es nun, die Geschwindigkeit so zu regeln, daß aus dem Höhenflug ein Langstreckenflug wurde“. [122] Diese Aufgabe fiel Präsident Keller zu, der die konsequente Forschungsplanung von Anfang an als Chefsache betrachtete. Ein wichtiges Merkmal seiner Strategie für die Fraunhofer-Gesellschaft war die konsequente Vermarktung der Vertragsforschung, für die er seine Industriekontakte erfolgreich zu nutzen wusste. [123]

Die Rahmenvereinbarung Forschungsförderung nahm im Jahr 1975 eine Unterscheidung zwischen drei Leistungsbereichen der wissenschaftlichen Forschung vor: Verteidigungsforschung, Dienstleistungen und Vertragsforschung. Damit war auch die Finanzierungsstruktur grob vorgegeben, während die Einzelheiten für jede Institution in speziellen Ausführungsbestimmungen geregelt wurden. Die darin vorgesehene Lastenverteilung zwischen dem Bund und den Sitzländern der Fraunhofer-Institute im Verhältnis 90:10 führte bereits kurz nach der Einführung der Regelung erneut zu ernsthaften Konflikten, da die Wachstumspläne der FhG mit den finanziellen Spielräumen der Länder nur schwer zu vereinbaren waren. Entgegen aller Befürchtungen konnte der Ausbau der Fraunhofer-Gesellschaft in den nächsten Jahren dennoch zügig voranschreiten. Vor dem Hintergrund der seit dem ersten Ölpreisschock anhaltenden Wirtschaftskrise entdeckten auch die Bundesländer die FhG als wichtiges Steuerungsinstrument des regionalen ökonomischen Strukturwandels, wie Stephan Deutinger und Helmuth Trischler übereinstimmend konstatieren. [124] Im Hinblick auf die Gründung der Forschungsorganisation als Innovationsmotor für den wirtschaftlichen Wiederaufbau in Bayern nach 1945 müsste allerdings zutreffender von einer Wiederentdeckung gesprochen werden. „Von einer Bremsfunktion der Länder konnte nach dem Krisenjahr 1977/1978 keine Rede mehr sein“, [125] der regelrechte Wettlauf um die Ansiedlung ihrer Institute verschaffte der Gesellschaft vielmehr neue Handlungsspielräume. Die Bundesländer überboten sich mit Sonderfinanzierungen und setzten damit den gerade erst festgelegten Finanzierungsschlüssel trotz heftiger Proteste aus Bayern außer Kraft. Schließlich führte die Konzentration auf marktorientierte Vertragsforschung zu einer erneuten Autonomisierung der Fraunhofer-Gesellschaft. In der Folge erlebte der „bayerische Forschungsverein“ eine Phase massiver Expansion, gerade in neuen Forschungsfeldern, wie der Informationsverarbeitung oder der Festkörperelektronik. [126]

5. Zwischen Nähe und Distanz. Fraunhofer und Bayern 

5.1 Geburts- und Entwicklungshilfe vom Freistaat 

„Entgegen aller späteren Beteuerungen war die FhG anfänglich eine Einrichtung, wie sie bayerischer nicht hätte sein können“, [127] beschreibt Stephan Deutinger die enge Beziehung zwischen dem Freistaat Bayern und der Fraunhofer-Gesellschaft in den ersten Jahren ihres Bestehens. Bereits die Gründung der Forschungsorganisation hatte auf rein bayerischen Interessen beruht und wurde mit maßgeblicher Unterstützung des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft betrieben, das sogar die geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Für den Historiker „nimmt [es] daher nicht wunder, daß außenstehende Beobachter die FhG anfänglich als Forschungsbeirat der bayerischen Staatsregierung betrachteten, wie ihn sich auch die Regierungen mehrerer anderer Länder bereits zugelegt hatten“. [128] Alle Führungsämter sowie der Senat als zentrales Entscheidungsorgan waren zunächst ebenfalls mit bayerischen Vertretern besetzt. Auch die Namensgebung kann in diesem Kontext durchaus als programmatisch verstanden werden. Immerhin zählt Joseph von Fraunhofer zu den Persönlichkeiten, „die seit dem 19. Jahrhundert in Bayern stets als Zeugen aufgerufen wurden, wenn es galt gegen die allfälligen Vorwürfe der Rückständigkeit die bayerische Teilhabe am technischen Fortschritt schon vom Beginn des industriellen Zeitalters an zu belegen“. [129]

Martin Heidenreich hat die Entstehung neuer Formen der Wissensproduktion als zentrales Merkmal der modernen Wissensgesellschaft beschrieben und dabei unter anderem auf regionale Kooperations- und Innovationsnetzwerke verwiesen, die zum einen gekennzeichnet sind „durch Informations- und Kooperationsbeziehungen zwischen benachbarten Unternehmen und ihren Zulieferern, Kunden und Konkurrenten, zum anderen durch Institutionen, die ein Mindestmaß an wechselseitiger Abstimmung erleichtern“. [130] Die Fraunhofer-Gesellschaft ist gewiss als derartige Einrichtung zu verstehen, hatte sie ihre Aufgabe doch anfangs vor allem in der Koordination der Zusammenarbeit zwischen dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, den geologischen Forschungseinrichtungen in Bayern und den für die wirtschaftliche Umsetzung der Forschungsergebnisse relevanten Unternehmen. Daher ist es wenig überraschend, dass sich die Aktivitäten der FhG in den Anfangsjahren hauptsächlich auf Bayern beschränkten.

Die strikte Ablehnung durch die etablierten Forschungsförderungsinstitutionen, von denen die Fraunhofer-Gesellschaft lange Jahre „gerade nicht als wichtige institutionelle Neuerung im deutschen Innovationssystem, sondern als freistaatliches Störmanöver und ‚bayerische Extrawurst’ wahrgenommen [wurde]“, [131] verstärkte noch die Orientierung am Gründungsland, obgleich es inzwischen deutlich darüber hinaus reichende Ambitionen gab. Als die FhG zu Beginn der 1950er Jahre den Versuch unternahm, sich in Konkurrenz zu DFG und Stifterverband auch bundesweit zu etablieren, konnte letztlich nur eine Erhöhung der finanziellen Zuwendungen aus Bayern die Liquidation der Gesellschaft verhindern: „Das bayerische Wirtschaftsministerium wollte die unter seiner Ägide entstandene Organisation [schließlich] nicht sang- und klanglos untergehen sehen“. [132]

Während sich die Gesellschaft in den nächsten Jahren mühte, ihre Position mit weiteren Standbeinen auch außerhalb des Gründungslandes zu sichern, führte der Einstieg in die Verteidigungsforschung Mitte der 1950er Jahre wiederum zu einer Annäherung der Forschungsorganisation an Bayern. Auch im Freistaat wurden der seit 1955 betriebene Aufbau deutscher Streitkräfte und seine möglichen Folgen allerdings zunächst negativ bewertet. Karl-Ulrich Gelberg erklärt die anfänglich ablehnende Haltung der bayerischen Staatsregierung mit deren Befürchtungen, „daß die Bundeswehr in Zeiten der Hochkonjunktur der Wirtschaft viele jugendliche Fachkräfte wegnehme und das flache Land noch mehr von Arbeitskräften entblöße“. [133] Diese Einstellung sollte sich jedoch nicht zuletzt durch die Ernennung von Franz Josef Strauß zum Bundesminister für Verteidigung schon im Herbst 1956 grundlegend ändern. Für Mark Milosch besteht kein Zweifel „that Bavaria benefited more than other states from Strauß’s tenure in the Defense Ministry”, das während es durch den bayerischen CSU-Politiker geführt wurde, auch „as a patron of the Fraunhofer Foundation“ [134] galt.

5.2 Von der „bayerischen Extrawurst“ zum bundesweiten Strukturförderungsprogramm 

Spätestens seit dem Rücktritt des ersten Präsidenten Gerlach im Mai 1951 versuchte die Fraunhofer-Gesellschaft ihr negatives Image als „bayerischer Forschungsverein“ gezielt zu bekämpfen. Die Wahl des aus dem Ruhrgebiet stammenden Industriellen Wilhelm Roelen als Nachfolger war nur eine der Maßnahmen, die zu diesem Zweck ergriffen wurden. Damals stand selbst der Sitz der Institution in München zur Disposition. [135] Der emanzipatorische Anspruch der FhG, als Forschungsorganisation bald bundesweite Bedeutung zu erlangen, wurde noch im gleichen Jahr dank der Beteiligung an der Vergabe der ERP-Mittel durch das Bundeswirtschaftsministerium bestätigt, die den Aktionsradius der Gesellschaft erheblich ausweitete. Die bayerische Staatsregierung verhinderte 1954 mit der Bewilligung einer geringen Grundförderung zwar die Einstellung der Arbeit bei Fraunhofer, allerdings stagnierte die institutionelle Förderung durch den Freistaat im Anschluss. Im Münchner Wirtschaftsministerium wurde sogar schon darüber nachgedacht, „ob angesichts knapper Kassen die Gewährung weiterer Zuschüsse aus Haushaltsmitteln für die FhG überhaupt noch vertretbar sei“. [136] Infolgedessen entwickelten sich gerade die in Bayern ansässigen Institute zu Sorgenkindern, „die bis zur Neuorientierung der FhG als vornehmlich vom Bund grundfinanzierte Einrichtungen der Vertragsforschung in den siebziger Jahren einen ständigen Kampf um das Überleben am Forschungsmarkt führen mußten“. [137]

Beim Regierungsantritt der Viererkoalition Ende 1954 schöpfte die Fraunhofer-Gesellschaft neue Hoffnung auf eine Intensivierung der finanziellen Unterstützung und begann sich daher wieder verstärkt der Landesebene zuzuwenden. Für den nun zuständigen Wirtschaftsminister Otto Schedl besaß die staatliche Forschungsförderung jedoch keine politische Priorität: „Dem erklärten Planungsgegner galt die wirtschaftswichtige Forschung als Sache der Wirtschaft, (…) [weshalb] die Fraunhofer-Leute nur immer neidvoll auf die Millionenbeträge blicken [konnten], die für die Grundlagenforschung bereitgestellt wurden“. [138] Der zeitgleich vollzogene Einstieg in die militärisch relevante Forschung erweckte durch die Verbindung mit dem Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß den Eindruck eines erneuten Rückzugs der Fraunhofer-Gesellschaft in ihr Gründungsland. Allerdings verschafften gerade die daraus resultierenden Einnahmen der Organisation den notwendigen Freiraum, um sich von ihren bayerischen Wurzeln zu lösen.

Seit 1968 weitete das Bundesforschungsministerium, unter anderem durch die zunehmende Betreuung der FhG, seine Domäne zu Lasten der forschungspolitischen Autonomie der Länder ebenso wie der Zuständigkeiten der Bundesressorts für Wirtschaft und Verteidigung erheblich aus. In München erkannte man bald die aus der finanziellen Übermacht des Bundes erwachsende Gefahr, „daß die bayerischen Interessen in Zukunft noch weniger berücksichtigt werden würden“. [139] Zwar konnte sich Bayern auf Grund der historischen Verbundenheit mit der Fraunhofer-Gesellschaft ein Mitspracherecht in der Gemeinsamen Kommission erkämpfen, der tatsächliche Einfluss des Gründungslandes auf die Ausbauplanungen der 1970er Jahre blieb jedoch gering. [140] Die Phase des enormen Wachstums der FhG, die gleichzeitig begann, drängte den Freistaat im Bezug auf seine Forschungsorganisation erneut in die Defensive. Auf Grund der Finanzknappheit des Bundes, die aus der allgemeinen, wirtschaftlichen Krise resultierte, wurde der weitere Ausbau von Fraunhofer schließlich aber im Wesentlichen von den Bundesländern vorangetrieben. Auch wenn die bayerische Staatsregierung Widerstand gegen die aufkommende Praxis der Sonderfinanzierungen leistete, war es auf Dauer nicht möglich, „dem geballten Druck der übrigen Länder zu widerstehen (…), insbesondere da damit gerechnet werden mußte, daß der noch sozialliberal geführte Bund zusammen mit dem jeweils interessierten Sitzland und der FhG Bayern die politische Schuld für den stockenden Ausbau der Gesellschaft zuweisen würden.“ [141] Folglich blieb auch dem Freistaat zu Beginn der 1980er Jahre nichts anderes übrig, als sich in der Hoffnung auf positive Effekte für die Entwicklung der bayerischen Wirtschaft am Wettkampf der Länder um die Ansiedlung neuer Forschungseinrichtungen zu beteiligen. Wie Stephan Deutinger feststellt, „hatte damit nicht nur die Forschungspolitik des kommenden Jahrzehnts ihren Anfang genommen, sondern auch das gegenwärtig weit verbreitete ‚High-Tech-Image’ des Landes Bayern seinen Auftakt erfahren“. [142]

6. Bibliographie 

Quellen 

BayHStA, StK 18 148. 

BayHStA, MK 71 512. 

IfZ, ED 721 Fraunhofer-Gesellschaft. 

Literatur 

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Internet 

Bayerisches Landesamt für Umwelt, http://www.lfu.bayern.de/geologie/  (20.09.2010).

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Bundesministerium für Verteidigung, http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4k3cQ8CSYGZbub6kTCxoJRUfV-P_NxUfW_9AP2C3IhyR0dFRQDKpL_u/delta/base64xml/L3dJdyEvd0ZNQUFzQUMvNElVRS82X0RfNEdS (20.09.2010).

Die Kanzlerin direkt, http://www.bundeskanzlerin.de/nn_707282/Content/DE/Podcast/2010/2010-09-18-Video-Podcast/2010-09-18-video-podcast.html (20.09.2010).

Wissenschaftsrat, http://www.wissenschaftsrat.de/ueber-uns/gruendung-geschichte/ (20.09.2010).

 

Anmerkungen

  • [1]

     Dönhoff, Marion Gräfin: Die Forscher-GmbH, in: Zeit-Magazin 43 (1979), S. 46-57, hier: S. 46. In der gleichen Ausgabe beschäftigt sich die ehemalige Herausgeberin der Zeit unter dem Titel „Auch hier Nachdenken im Auftrag“ außerdem mit dem Battelle Memorial Institute in Karlsruhe, einer amerikanischen Vertragsforschungseinrichtung, die in den 1960er und 70er Jahren in Deutschland tätig war. Vgl. Kapitel 3.1.

  • [2]

     Vgl. Die Kanzlerin direkt, http://www.bundeskanzlerin.de/nn_707282/Content/DE/Podcast/2010/2010-09-18-Video-Podcast/2010-09-18-video-podcast.html

     (20.09.2010). Der Videopodcast der Bundeskanzlerin erscheint regelmäßig seit Juni 2006 und kann jeweils auch als Audioversion heruntergeladen werden.

  • [3]

     Lieske, Jürgen: Forschung als Geschäft. Die Entwicklung der Auftragsforschung in den USA und Deutschland, Frankfurt/Main 2000, S. 7.

  • [4]

     Vgl. Heidenreich, Martin: Merkmale der Wissensgesellschaft, in: Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung u.a. (Hrsg.): Lernen in der Wissensgesellschaft, Innsbruck u.a. 2002, S. 334-363, hier: S. 334. (http://www.uni-oldenburg.de/sozialstruktur/dokumente/blk.pdf, 20.09.2010)

  • [5]

     Stehr, Nico: Moderne Wissensgesellschaften, in: APuZ, B 36 (2001), S. 7-14, (http://www.bpb.de/publikationen/CNVB9I,0,Moderne_Wissensgesellschaften.html, 20.09.2010), hier: S. 11.

  • [6]

     Heidenreich 2002: S. 339f.

  • [7]

     Vgl. Stehr 2001: S. 7f.

  • [8]

     Vgl. Heidenreich 2002: S. 339f., 344.

  • [9]

     Etzkowitz, Henry/Leydesdorff, Loet: The Endless Transition: A „Triple Helix“ of University-Industry-Government Relations, in: Minerva, 36 (1998), S. 203-208.

  • [10]

     Vgl. Trischler, Helmuth: Nationales Innovationssystem und regionale Innovationspolitik. Forschung in Bayern im westdeutschen Vergleich 1945 bis 1980, in: Thomas Schlemmer/Hans Woller (Hrsg.): Bayern im Bund, Bd. 3: Politik und Kultur im föderativen Staat. 1949 bis 1973 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 54), München 2004, S. 117-194, hier: S. 121.

  • [11]

     Vgl. Deutinger, Stephan: Vom Agrarland zum High-Tech-Staat. Zur Geschichte des Forschungsstandorts Bayern 1945-1980, München/Wien 2001, S. 12f.

  • [12]

     Vgl. Trischler, Helmuth/Rüdiger, Bruch vom: Forschung für den Markt. Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft, München 1999.

  • [13]

     Vgl. Lieske 2000. Jürgen Lieske war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem Forschungsprojekt zur Geschichte der FhG beteiligt.

  • [14]

     Vgl. Deutinger 2001.

  • [15]

     Vgl. Milosch, Mark S.: Modernizing Bavaria. The Politics of Franz Josef Strauß and the CSU, 1949-1969 (Monographs in German History, V. 15), New York/Oxford 2006.

  • [16]

     Vgl. Trischler 2004: S. 117-194.

  • [17]

     IfZ, ED 721 Fraunhofer-Gesellschaft, http://www.ifz-muenchen.de/archiv/ed_0721.pdf (20.09.2010).

  • [18]

     Vgl. Lieske 2000: S. 29-42. Die Diskussion um Nationale Innovationssysteme wurde seit den 1980er Jahren, neben den Autoren Michael Porter, Richard Nelson und Bengt-Ǻke Lundvall, maßgeblich von Christopher Freeman, dem Wiederentdecker der bereits 1841 von Friedrich List herausgestellten Bedeutung des Nationalstaates bei der Durchsetzung von Innovationen, geprägt.

  • [19]

     Trischler 2004: S. 118.

  • [20]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 19.

  • [21]

     Vgl. Lieske 2000: S. 233.

  • [22]

     Ebd., S. 238.

  • [23]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 25

  • [24]

     Vgl. Trischler 2004: S. 119; Deutinger 2001: S. 17.

  • [25]

     Milosch 2006: S. 36.

  • [26]

     Böhm, Laetita: Universitäten und Wissenschaften im neubayerischen Staat, in: Max Spindler/Alois Schmid (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. VI/2, 2. Auflage, München 2007, S. 439-494, hier: S. 470.

  • [27]

     Vgl. Gelberg, Karl-Ulrich: Vom Kriegsende bis zum Ausgang der Ära Goppel (1945-78), in: Max Spindler/Alois Schmid (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte VI/1, 2. Auflage, München 2003, S. 635-956, hier: S. 645, 689; Gömmel, Rainer: Gewerbe, Handel und Verkehr, in: Max Spindler/Alois Schmid (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. VI/2, 2. Auflage, München 2007, S. 216-299, hier: S. 264, 266; Kock, Peter Jakob: Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Manfred Treml (Hrsg.): Geschichte des modernen Bayern. Königreich und Freistaat, Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, 2. Auflage, München 2000, S. 375-476, hier: S. 446.

  • [28]

     Vgl. Gelberg 2003: S. 653-657.

  • [29]

     Trischler 2004: S. 124.

  • [30]

     Vgl. Trischler 2004: S. 127f.; Milosch 2006: S. 36f.

  • [31]

     Trischler 2004: S. 118.

  • [32]

     Vgl. Heidenreich 2003: S. 344.

  • [33]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 29; Böhm 2007: S. 487f.

  • [34]

     Deutinger 2001: S. 180, 185.

  • [35]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 30f; Deutinger 2001: S. 180, 185.

  • [36]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 31. Im Jahr 2005 wurde das Bayerische Geologische Landesamt mit den beiden ehemaligen Landesämtern für Wasserwirtschaft und Umweltschutz zum Bayerischen Landesamt für Umwelt mit Sitz in Augsburg und Hof zusammengelegt. Vgl. http://www.lfu.bayern.de/geologie/ (20.09.2010).

  • [37]

     Deutinger 2001: S. 186.

  • [38]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 33-37.

  • [39]

     BayHStA MK 71 512: Einladung zur Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft.

  • [40]

     BayHStA MK 71 512: Satzungsentwurf für die Fraunhofer-Gesellschaft, § 1.

  • [41]

     BayHStA MK 71 512: Einladung zur Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft.

  • [42]

     Vgl. BayHStA MK 71 512: Einladung zur Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft; BayHStA MK 71 512: Einladungsschreiben zur 1. Senatssitzung der Fraunhofer-Gesellschaft; Trischler/vom Bruch 1999: S. 36f.

  • [43]

     Vgl. Junkelmann, Markus: Joseph von Fraunhofer – Pionier der modernen Optik, in: Rainer A. Müller, (Hrsg.): Unternehmer – Arbeitnehmer. Lebensbilder aus der Frühzeit der Industrialisierung in Bayern, 2. Auflage, München 1987, S. 76-80.

  • [44]

     BayHStA MK 71 512: Einladung zur Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft.

  • [45]

     Vgl. Deutinger 2001: S. 186; Trischler/vom Bruch 1999: S. 36-38.

  • [46]

     BayHStA MK 71 512: Satzungsentwurf für die Fraunhofer-Gesellschaft, § 4.

  • [47]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 38; Deutinger 2001: S. 180.

  • [48]

     Vgl. Böhm 2007: S. 488; Trischler 2004: S. 128.

  • [49]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 39.

  • [50]

     Dönhoff 1979: S. 46.

  • [51]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 42f.

  • [52]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 39, 45; Deutinger 2001: S. 187.

  • [53]

     Vgl. Deutinger 2001: S. 181, 187; Trischler/vom Bruch 1999: S. 47.

  • [54]

     Deutinger 2001: S. 182.

  • [55]

     Deutinger 2001: S. 180.

  • [56]

     Vgl. Dönhoff 1979: S. 52.

  • [57]

     Vgl. Lieske 2000: S. 7, 14.

  • [58]

     Ebd., S. 13.

  • [59]

     Vgl. Lieske 2000: S. 12f; Trischler/vom Bruch 1999: S. 28, 49. Der US-amerikanische Zeithistoriker John Gimbel prägte die umstrittene These der „intellektuellen Reparationen“. Gemeint ist damit die „planmäßige Verschleppung“ deutscher Wissenschaftler durch die Besatzungsmächte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

  • [60]

     Dönhoff 1979: S. 52.

  • [61]

     Lieske 2000: S. 254.

  • [62]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 55.

  • [63]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999:  S. 59, 66; Deutinger 2001: S. 181f.

  • [64]

     BayHStA MK 71 512: Broschüre „Patentstelle für die Deutsche Forschung“, hrsg. von der Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., München 1956, hier: S. 3.

  • [65]

     BayHStA MK 71 512: Broschüre „Patentstelle für die Deutsche Forschung“, hier: S. 3. Die Patentstelle wurde Ende 2007 durch einen Beschluss des FhG-Senats aufgelöst. Vgl. http://www.fraunhofer.de/archiv/pi-2007/presse/presseinformationen/2007/10/Presseinformation1710 2007.html (20.09.2010).

  • [66]

     BayHStA MK 71 512: Broschüre  „Patentstelle für die Deutsche Forschung“, hier: S. 7.

  • [67]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S.60.

  • [68]

     Vgl. Görtemaker, Manfred: Kleine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung, München 2002, S. 102-105, 123-126.

  • [69]

     Ebd., S. 134f.

  • [70]

     Vgl. Görtemaker 2002: S. 142f. Vgl. zur Geschichte des Bundesministeriums für Verteidigung (seit 1961: Bundesministerium der Verteidigung): http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/kcxml/04_Sj9SPykssy 0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4k3cbcESYGZbub6kTCxoJRUfV-P_NxUfW_9AP2C3IhyR0dFRQDtmB6H/ delta/base64xml/L3dJdyEvd0ZNQ UFzQUMv NElVRS82X0RfNEdS (20.09.2010).

  • [71]

     Vgl. Trischler 2004: S. 129; Trischler/vom Bruch 1999: S. 70f.

  • [72]

     Trischler 2004: S. 129.

  • [73]

     Deutinger 2001: S. 182; Trischler/vom Bruch 1999: S. 68.

  • [74]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 73.

  • [75]

     Ebd., S. 78.

  • [76]

     Vgl. Deutinger 2001: S. 182.

  • [77]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 75, 79.

  • [78]

     Vgl. ebd., S. 77f.

  • [79]

     Bartz, Olaf: Wissenschaftsrat und Hochschulplanung. Leitbildwandel und Planungsprozesse in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1957 und 1975, Köln 2006 (Diss.), S. 42.

  • [80]

     Vgl. Bartz 2006: S. 42.

  • [81]

     Trischler 2004: S. 131.

  • [82]

     Vgl. ebd., S. 131f.

  • [83]

     Taubenberger, Bernhard: Licht übers Land. Die bayerische Viererkoalition 1954-1957, München 2002, S. 63; Vgl. zu Gründung und Geschichte des Wissenschaftsrates: http://www.wissenschaftsrat.de/ueber-uns/gruendung-geschichte/ (20.09.2010).

  • [84]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 83.

  • [85]

     Vgl. ebd., S. 80.

  • [86]

     Im Jahr 1969 erhielt das Ressort die Bezeichnung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Zur Förderung der Grundlagenforschung, der angewandten Forschung und der Technologie wurde 1972 zusätzlich das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) errichtet. Beide Ministerien wurden 1994 zum heutigen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vereinigt. Vgl. zur Geschichte des BMBF: http://www.bmbf.de/de/270.php (20.09.2010).

  • [87]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 75, 81.

  • [88]

     Lieske 2000: S. 294f.

  • [89]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 12, 85.

  • [90]

     Görtemaker 2002: S. 170f., 193-211.

  • [91]

     Lieske 2000: S. 297.

  • [92]

     Vgl. Trischler 2004: S. 165, 166f.; Böhm 2007: S. 455; Heidenreich 2002: S. 334.

  • [93]

     Gelberg 2003: S. 878.

  • [94]

     Vgl. ebd., S. 878f.

  • [95]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 85; Gelberg 2003: S. 949.

  • [96]

     Trischler 2004: S. 166f.

  • [97]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 61.

  • [98]

     Vgl. ebd., S. 61, 87.

  • [99]

     Ebd., S. 88.

  • [100]

     Ebd., S. 91.

  • [101]

     Vgl. ebd., S. 89-92.

  • [102]

     Ebd., S. 95.

  • [103]

     Ebd., S. 94.

  • [104]

     Ebd., S. 94.

  • [105]

     Vgl. ebd., S. 96.

  • [106]

     BayHStA StK 18 148: Empfehlungen der Ausbaukommission, hier: S. 36f.

  • [107]

     Deutinger 2001: S. 184.

  • [108]

     Vgl. ebd., S. 184.

  • [109]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 99.

  • [110]

     Ebd.

  • [111]

     Vgl. ebd., S. 98.

  • [112]

     BayHStA StK 18 148: Empfehlungen der Ausbaukommission, hier: S. 39.

  • [113]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 100.

  • [114]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 101.

  • [115]

     Vgl. ebd., S. 101f.

  • [116]

     Ebd., S. 119.

  • [117]

     Ebd., S. 131.

  • [118]

     Vgl. ebd., S. 117 f.,128-131.

  • [119]

     Vgl. ebd., S. 103, 122-125, 144.

  • [120]

     Ebd., S. 148.

  • [121]

     Vgl. ebd., S. 124, 146-151. Seit dem Jahr 1978 firmieren alle Institute der Fraunhofer-Gesellschaft einheitlich unter „Fraunhofer-Institut für …“.

  • [122]

     Ebd., S. 135.

  • [123]

     Vgl. Deutinger 2001: S. 183; Trischler/vom Bruch 1999: S. 154, 160.

  • [124]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 135f., 142f., 168f.; Deutinger 2001: S. 184.

  • [125]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 137.

  • [126]

     Vgl. Trischler/vom Bruch: S. 158.

  • [127]

     Deutinger 2001: S. 185.

  • [128]

     Ebd., S. 186.

  • [129]

     Ebd.

  • [130]

     Heidenreich, Merkmale der Wissensgesellschaft, S. 344.

  • [131]

     Trischler 2004: S. 127.

  • [132]

     Deutinger 2001: S. 181f.

  • [133]

     Gelberg 2003: S. 835.

  • [134]

     Milosch 2006: S. 105.

  • [135]

     Vgl. Deutinger 2001: S. 187.

  • [136]

     Ebd.

  • [137]

     Trischler 2004: S. 128.

  • [138]

     Deutinger 2001: S. 189f.

  • [139]

     Deutinger 2001: S. 191.

  • [140]

     Vgl. Trischler/vom Bruch 1999: S. 92, 101.

  • [141]

     Deutinger 2001: S. 191.

  • [142]

     Trischler/vom Bruch 1999: S. 142f.

Empfohlene Zitierweise

Egger, Christine: Nachdenken im Auftrag. Eine Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft. aventinus bavarica Nr. 18 [22.10.2010], in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/7954/

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Erstellt: 14.10.2010

Zuletzt geändert: 22.10.2010

ISSN 2194-198X