Nachkriegszeit und Kalter Krieg (1945-1989)

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aventinus nova Nr. 45 [11.10.2013] / historia scribere 5 (2013), S. 31-44 

 

Michaela Seewald 

Papst Johannes Paul II. als Außenpolitiker im polnischen Konflikt zwischen Regierung und Arbeiterschaft 1980–1983 

 

1. Einleitung

„Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus! Öffnet die Grenzen der Staaten, die wirtschaftlichen und politischen Systeme, die weiten Bereiche der Kultur, der Zivilisation und des Fortschritts seiner rettenden Macht!“ [1]

Diese Worte anlässlich der Ansprache von Papst Johannes Paul II. zu Beginn seines Pontifikats zeigten bereits das künftig entschlossenere Engagement in der Ostpolitik des Vatikans auf. Die Überraschung wenige Tage zuvor war groß gewesen, als am 16. Oktober 1978 Karol Wojtyla [2], Erzbischof von Krakau, zum zukünftigen Papst gewählt worden war: der erste nicht-italienische Papst seit 455 Jahren. Wojtyla stammte aus Polen, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als „Volksrepublik Polen“ ein Satellitenstaat der Sowjetunion war.

In Polen löste die Wahl Wojtylas in der katholischen Bevölkerung Begeisterung aus, verbunden mit großen Hoffnungen auf das neue kirchliche Oberhaupt. Adam Michnik, [3] Historiker und Regimekritiker aus Polen, meinte dazu: „Die Polen wollen die Freiheit Polens und die Freiheit der Menschen in Polen. Dieser Wille kommt in verschiedenen Formen zum Ausdruck, aber seine Stütze ist stets die römisch-katholische Kirche.“ [4] Mit der Wahl eines Polen zum Papst gewann die Bevölkerung nun eine gewichtige Stimme für ihr Bestreben. Marion Gräfin Dönhoff [5] nannte in der Zeit Gründe, warum die Wahl Wojtylas einen so hohen Stellenwert und eine so hohe Aussagekraft hatte:

„Weil der Glaube des polnischen Volkes in vielen Feuern gehärtet wurde; weil der Mann, der jetzt auf dem Stuhl Petri sitzt die Realität des Ostens kennt wie keiner seiner Vorgänger; weil das Ziel seiner Wünsche und seiner Sehnsucht die Überwindung der Teilung Europas ist und die Wiederzusammenführung der zersplitterten Kirche.“ [6]

John Lewis Gaddis bezeichnet Johannes Paul II., neben politischen Führungspersön- lichkeiten wie Lech Walesa, Margaret Thatcher, Deng Xiaoping, Ronald Reagan, Michail Gorbatschow, als „Schauspieler“ [7], der zum Ende des Kalten Krieges beigetragen habe. Mit dem Begriff „Schauspieler“ meint Gaddis Personen, die über „Eigenschaften und Fähigkeiten wie Mut, Beredsamkeit, Vorstellungskraft, Entschlossenheit undZuversicht, immaterielle Formen der Macht“ [8] verfügten und „in der Lage waren, das Publikum im Theater des Kalten Krieges für ihre Ideen zu gewinnen.“ [9]

Papst Johannes Paul II. hat im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten – Reisen, Predigten, Ansprachen, Enzykliken, Audienzen – einen wesentlichen Anteil zur Beendi- gung des Kalten Krieges beigetragen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht sein politisches Engagement in Polen zu Beginn seines Pontifikats, beginnend mit seiner ersten Polen- reise 1979 bis zum Ende des Kriegsrechts in Polen 1983. Der Beitrag von Johannes Paul II. zur Beendigung des Konflikts ist nicht zu unterschätzen; er kann aber nicht isoliert gesehen werden. Lech Walesa [10] und der Papst ergänzten sich bei ihrem Vorhaben ausge- zeichnet. [11] Die Ausführungen konzentrieren sich auf Papst Johannes Paul II. und sollen zeigen, dass er die innenpolitischen Vorgänge zwischen 1979 und 1983 wesentlich beeinflusst hat.

Der erste Teil behandelt die Polenreise 1979. Von Interesse ist, welche Wirkung der Besuch in der Bevölkerung auslöste und welche Funktion der Besuch für die weiteren Entwicklungen hatte. Der zweite Teil behandelt die Unterstützung des Papstes im Gründungsprozess der Gewerkschaft Solidarność und wie er in dem Konflikt zwischen Staat und Arbeiter Einfluss nahm. Im folgenden Kapitel wird die Zeit während des Kriegszustandes (1981–1983) in Polen beleuchtet. Hier versuchte der Papst, die Regierung zu bewegen, den Kriegszustand zu beenden. Zum Abschluss wird auf die zweite Polenreise 1983 eingegangen, die das Ende des Kriegszustandes zur Folge hatte. 

Als Literatur wurden vorwiegend Monografien zur Kirchengeschichte und den politi- schen Hintergründen in Polen herangezogen – zentral war die Biografie des Theologen George Weigel [12]. Im Fokus stand die Zeit von 1980 bis 1983. Des Weiteren stützt sich die Arbeit auf Zeitungsartikel aus der Zeit und dem Spiegel, um den zeitgenössischen Eindruck einzubeziehen. Quellenkritisch ist zu beachten: Beide Zeitungen wurden in der Bundesrepublik Deutschland herausgegeben, stellen also die Sichtweise eines direkt am polnischen Konflikt Unbeteiligten dar.

2. Erste Polenreise 1979

„Obgleich der Papst-Besuch den Charakter einer religiösen Pilgerfahrt hat, werden deren moralisch-politische Konsequenzen groß sein. […] Die Bedeutung dieser Demonstration kann ungeheuer groß und dauerhaft sein. Sie wird die Kräfte und den Mut der Menschen stärken, sie wird dazu beitragen, daß sich die Polen in ihrem Kampf um die eigene Würde weniger vereinsamt und stärker verbrüdert fühlen. Es gibt nichts, was dieses Volk nötiger hätte.“ [13]

Der erste Höhepunkt des politischen Engagements für Polen war die neuntägige Auslandsreise vom 2. bis 10. Juni 1979 von Johannes Paul II. Bei diesem Heimatbesuch, von ihm selbst als „Pilgerreise ins Vaterland“ [14] bezeichnet, handelt es sich um die erste Reise eines Papstes in ein sozialistisches Land. Der Parteichef der KPdSU, Leonid Breschnew [15], war mit dem Besuch des Papstes nicht einverstanden, da er den staatlich angeordneten Atheismus gefährdet sah. Die polnische Regierung hingegen stimmte dem Besuch, um Unruhen zu vermeiden, die ein „Nein“ im katholisch geprägten Polen vermutlich ausgelöst hätten, zu. [16] Neben der allgemeinen Papst-Begeisterung in Polen kam für die Regierung erschwerend hinzu, dass zunehmend das Vertrauen in sie schwand, da das Land mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatte: Die Grundnahrungsmittel waren knapp, die Schulden im Ausland hoch und die Lebenshaltungskosten und Mieten stiegen stetig an. [17] Um die Wirksamkeit des Besuches möglichst einzudämmen, traf die Regierung einige Vorkehrungen: Nur wer eine Eintrittskarte vorweisen konnte, durfte die Predigten und Ansprachen anhören; die Kirche musste den Ordnerdienst übernehmen, während sich die staatlichen Armee- Einheiten im Hintergrund, vom Geschehen etwas entfernt, aufhielten und nur im Ernstfall in Erscheinung treten sollten; auch bei der Live-Übertragung im Fernsehen wurde bestimmt, dass ausschließlich Nahaufnahmen des Papstes und die ersten Reihen der Zuschauer gezeigt werden durften, um nicht den Eindruck einer begeisterten Menschenmasse zu erwecken. [18]

In seinen Grußworten in Warschau zu Beginn seiner Reise nannte Johannes Paul II. als Motiv für seinen Besuch: „Dieser Aufenthalt möge […] den großen Fragen des Friedens, einer freundschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Nationen und der sozialen Gerechtigkeit dienen.“ [19] Des Weiteren betonte der Papst, dass es sich um „rein religiöse Gründe“ [20] handle; dennoch waren in vielen Ansprachen und Predigten auch politische Botschaften enthalten. Der Spiegel berichtete: „So war das Mammut-Programm dieser als Pilgerfahrt geplanten Triumphreise – elf Großveranstaltungen und über 30 Reden in neun Tagen – vor allem ein politischer Dialog mit den Massen.“ [21] Hansjakob Stehle stellte in einem abschließenden Bericht in der Zeit fest, dass den Warschauer Kommu- nisten bei dieser Reise eine bedeutende Rolle zugekommen war, denn sie wären die wahren Adressaten dieser Reise gewesen, und damit auch die Parteichefs im Kreml. Die Botschaft über Menschenrechte wäre vor allem an sie gerichtet gewesen. [22]

Als wesentlichen Aspekt der Reise nennt Adalbert Krims die „Neubetonung der untrenn- baren Einheit von Katholizismus und Nation in Polen sowie die klare Zurückweisung des Atheismus als un-polnisch und un-menschlich“. [23] Er warnte aber davor, in jedem Satz eine politische Aussage zu suchen. Dennoch lautet sein Fazit: „Diese ‚ideologische Auf- rüstung‘ des polnischen Katholizismus beinhaltet natürlich indirekt auch die Konfronta- tion mit einem Staat, dessen Grundlagen nicht aus diesem Katholizismus abgeleitet sind.“ [24] Überdies stellte auch der Umstand, dass mehrere Millionen Menschen mobilisiert werden konnten, ein politisches Moment dar. [25]

Beim Lesen der Reden, Ansprachen sowie Predigten sind wiederkehrende Aspekte auffällig: der Rückgriff auf die Geschichte Polens, der Hinweis auf Menschenrechte bzw. Menschenwürde, die Beziehungen zwischen Kirche und Staat. Auch wenn Johannes Paul II. kein Wort über Politik und Wirtschaft erwähnte, so schenkte er Polen – wie der Biograf George Weigel formuliert – „seine wahre Identität“ und schuf „neue Instrumente des Widerstands […]. Indem er zwischen dem 2. und dem 10. Juni 1979 eine Revolution auslöste, reichte er seinem Volk den Schlüssel zu seiner eigenen Befreiung: den Schlüssel des erwachten Gewissens.“ [26]

3. Unterstützung der Solidarność 1980–1981

Im Juli und August 1980 gab es in Polen mehrere Streikwellen. Am 16. und 17. August erreichten die Streiks ihren Höhepunkt in der Danziger Leninwerft. Während der Verhandlungen zwischen Vertretern der polnischen Regierung und der Arbeiterschaft, bereitete die polnische Regierung eine gewaltsame Niederschlagung der Streiks vor. Gleichzeitig überlegte die Führung der UdSSR eine mögliche Intervention. Die sowjetische Regierung konnte jedoch von der polnischen Regierungsspitze überzeugt werden, dass ein derartiges Vorgehen die Krise nicht beenden würde. Auch eine Niederschlagung der Streiks hätte unabsehbare Folgen gehabt, weshalb die Regierung zu einer Einigung am 30. August 1980 bereit war. Die Regierung akzeptierte die Forderungen der Streikenden, darunter auch die Möglichkeit, freie Gewerkschaften zu gründen. [27] Lech Walesa führte den Streik an und war ab diesem Zeitpunkt Anführer der unabhängigen Gewerkschaft Solidarność, gegründet am 17. September. Johannes Paul II. ließ den Streikenden am 17. August [28] durch Kardinal Stefan Wyszynski [29] seine Unterstützung mitteilen. [30]

Die Polenreise des Papstes 1979 kann für diese Entwicklungen nicht als direkter Auslöser gesehen werden. [31] Jedoch: In diesen neun Tagen hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche eine „Revolution des Gewissens“ [32] in Polen ausgelöst. Der Protest war – im Vergleich zu früheren Aufständen und Protesten (1956, 1968, 1970, 1976) – wesentlich besser organisiert. [33] Die Streikenden nahmen auch auf Papst Johannes Paul II. Bezug, indem sie die Fabriken und Büros mit Papstbildern ausstatteten, am Werktor der Danziger Werft hing ebenfalls ein Porträt des Papstes. [34] Stehle formuliert am treffendsten: Die Solidarność sei das „Produkt einer inneren Krise des Systems“ gewesen, der Papst „war zu ihrem Geburtshelfer und Paten geworden“. [35]

Eine erneute Krise bahnte sich bereits im November 1980 an. Nach Gründung der Gewerkschaft Solidarność traten Probleme bei der Registrierung auf: Das Gericht änderte Passagen des Statuts der Gewerkschaft und zwei Gewerkschafter, die Geheimdokumente über geplante Maßnahmen der Regierung gegen ihre Organisation veröffentlicht hatten, wurden verhaftet. Die Solidarność reagierte mit Warnstreiks. Leonid I. Breschnew plante einen Einmarsch in Polen, der polnische Parteichef Stanislaw Kania [36] konnte dies verhindern. [37] Auch hier tat Johannes Paul II. seine Ansichten kund: Er forderte die Führung der Solidarność auf, „große Geduld und großes Maßhalten“ zu zeigen. Auf diese Weise konnten mögliche Ausschreitungen von Seiten der Arbeiter verhindert werden. Am 10. November wurde die Gewerkschaft rechtlich anerkannt. [38] Im Dezember zählte die Bewegung bereits über acht Millionen Mitglieder, [39] dies entsprach in etwa einem Viertel der polnischen Bevölkerung. [40]

Die vatikanische Ostpolitik setzte sich nicht zum Ziel, die Kirche als offenen Gegner des atheistischen Regimes in der Sowjetunion zu etablieren; sie beabsichtigte zu vermitteln, dass die Kirche ein „Faktor innerer Ruhe […], wenn man sie in Ruhe läßt“ [41], sein kann. Möglicherweise hatte auch die sowjetische Regierung den positiven Einfluss des Papstes erkannt, denn im September fand ein Treffen eines Diplomaten des Außenministeriums mit dem Papst statt, um über die KSZE-Konferenz in Madrid zu diskutieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde auch das Thema Polen gestreift. Beide Seiten waren sich einig, den Kontakt aufrechtzuerhalten. [42]

Vom 15. bis 18. Jänner 1981 war eine Abordnung der Solidarność nach Rom geladen. Johannes Paul II. zeigte sich bemüht, die Gewerkschaftsbewegung zu stärken. Am 15. Jänner fand zwischen Johannes Paul II. und Lech Walesa ein Gespräch statt, am 18. Jänner endete der Besuch mit einer Heiligen Messe für die Delegation der Solidarność. Die vatikanischen Diplomaten waren wenig angetan vom Engagement, Präsident Ronald Reagan hingegen war begeistert. [43] Walesa äußerte sich anschließend folgendermaßen hinsichtlich Zweck und Gesprächsinhalt: Er habe „väterlichen Rat gesucht“ und wolle „sein ‚ganzes Leben und Arbeiten‘ auf den Glauben gründen, auch die Gewerk- schaftsbewegung, in der es jedoch ‚Gläubige und Atheisten gibt‘“. [44] Über den Inhalt der Gespräche sind in der Literatur keine weiteren Hinweise zu finden. Von größerer Bedeutung war die symbolische Aussagekraft des Treffens. Stehle schreibt dahingehend, Johannes Paul II. habe „eine Art Patronat“ für die Bewegung übernommen. [45]

Im März 1981 entwickelte sich abermals eine Krisensituation. Drei Solidarność- Aktivisten wurden am 19. März von der Polizei brutal zusammengeschlagen. Die Gewerkschaft forderte, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, die Regierung schien sich darum nicht zu kümmern. Solidarność organisierte daraufhin am 27. März 1981 landesweit einen vierstündigen Warnstreik und plante einen Generalstreik am 31. März. Am Tag zuvor konnte jedoch eine Übereinkunft zwischen Solidarność und Regierung getroffen werden, in der die Regierung auf die Forderungen der Solidarność einging. [46] Johannes Paul II. schaltete sich auch in diesem Konflikt ein. Er teilte Kardinal Wyszynski die Botschaft der Arbeiter mit, eher arbeiten als streiken zu wollen. [47]

Mehrere Versuche, den politischen Einfluss des Papstes zu schwächen, schlugen fehl; unter anderem ein Mordversuch im Februar 1981 durch den afghanischen Geheimdienst (Afghanistan war ein Verbündeter der Sowjetunion) in Pakistan: Die Bombe explodierte zu früh und riss denjenigen, der sie zünden sollte, und einen Polizisten in den Tod. [48] Am

13. Mai 1981 wurde erneut ein Attentat auf den Papst durch Mehmet Ali Agca [49], diesmal am Petersplatz in Rom, verübt. Der Papst, schwer im Unterleib getroffen, überlebte das Attentat. In Krakau wurde ein „weißer Marsch“ veranstaltet, Ronald Reagan [50] (der kurz zuvor ebenfalls ein Attentat überlebt hatte) verurteilte den Anschlag öffentlich und sandte ein Telegramm an den Papst. Die vorherrschende Meinung war, dass die Sowjetunion auch an diesem Attentat beteiligt war. Die Stellung der Kirche in Polen wurde in kürzester Zeit abermals geschwächt, als zwei Wochen später Kardinal Wyszynski verstarb. Ihm folgte Bischof Józef Glemp [51]. Das Attentat und der Tod Wyszynskis drohten die Bedeutung und den Einfluss der Kirche im polnischen Konflikt zu schwächen. [52]

Im September 1981, nachdem sich Johannes Paul II. von den Ereignissen etwas erholt hatte, veröffentlichte er die Enzyklika „Laborem exercens“, über die menschliche Arbeit. Im vierten Kapitel „Die Rechte des arbeitenden Menschen“ findet sich die Forderung, Gewerkschaften bilden zu können. [53] Diese Forderung darf aber nicht nur im Zusammenhang mit Polen gesehen werden – sie richtete sich an die ganze Welt. Im Hinblick auf die Bewegung Solidarność in Polen hat Johannes Paul II. die dortige Situation aber wohl mitbedacht. [54]

4. Kriegsrecht in Polen 1981–1983

Ab September 1981 nahm der Plan, das Kriegsrecht in Polen zu verhängen, immer konkretere Formen an. Die Machthaber der Sowjetunion versuchten bewusst eine Eskalation herbeizuführen, indem sie der polnischen Regierung (Parteichef Kania war inzwischen durch General Wojciech Jaruzelski [55] ersetzt worden) glaubhaft machten, dass die ständigen Auseinandersetzungen mit der Solidarność Staat und Wirtschaft lähmen würden. Der Plan ging auf: Die Auffassung, ein gewaltsamer Konflikt sei der einzige Ausweg, gewann immer mehr an Zustimmung. Am 13. Dezember verhängte die polnische Regierung nach letzten Vorbereitungen das Kriegsrecht über Polen. [56] Lech Walesa wurde noch in der Nacht festgenommen, im Laufe des Tages fanden Verhaftungen mehrerer tausend Aktivisten statt. Diejenigen Anführer, die noch frei waren, organisierten Streiks. Die Organisation musste allerdings von nun an im Untergrund arbeiten. [57]

Der Kriegszustand in Polen veranlasste Papst Johannes Paul II. zu ungewöhnlichen Schritten: Er „bewog ihn nun, seine päpstlichen Rahmendirektiven bis an die Grenze, ja darüber hinaus zu strapazieren. Mit warnenden Briefen an Jaruzelski, an Walesa, ja mit konkreten brieflichen Empfehlungen an alle Sejm-Abgeordneten schritt ein Primas zum erstenmal in Polens Nachkriegsgeschichte zur direkten politischen Aktion.“ [58]

Am 18. Dezember, also fünf Tage nach Ausbruch des Kriegszustandes, ließ Papst Johannes Paul II. einen Brief an General Jaruzelski durch den Sondernuntius Luigi Poggi [59] übergeben, „mit der dringenden Bitte und zugleich mit der inständigen Aufforderung […], mit Handlungen aufzuhören, die das Vergießen polnischen Blutes zur Folge haben“. Nach einem Rückblick auf die blutige Geschichte Polens – vor allem in den letzten zwei Jahrhunderten – wies er auf die positiven Entwicklungen hin: „[…] damit das, was mit der Erneuerung der Gesellschaft verbunden ist und seit August 1980 auf dem Weg friedlichen Dialogs geregelt wurde, auf diesen gleichen Weg zurückkehre. Selbst wenn es schwierig ist, unmöglich ist es nicht.“ Die Kirche bezeichnete er als „Sprecher dieses Wunsches“ und appellierte an das Gewissen all jener, „von denen in diesem Augenblick die Entscheidung abhängt“. [60] Im Postskriptum – in der Diplomatie sehr ungewöhnlich – erwähnte der Papst, an wen eine Kopie dieses Schreibens gesandt wurde: Lech Walesa als Vorsitzenden der Solidarność, Erzbischof Józef Glemp von Polen, Kardinal Franciszek Macharski von Krakau und Vertretern der Regierungen. [61]

Jaruzelski antwortete erst am 9. Jänner 1982. Er konnte melden, dass schlimmere Ausei- nandersetzungen ausgeblieben waren. Aufgrund seiner allgemein gehaltenen Schilderun- gen wurde im Vatikan abgeleitet, dass Jaruzelski zwar Willens wäre, es ihm aber an politischer Stärke und Macht fehle, sich für einen Kompromiss einzusetzen. [62] Abgesehen von diesem Brief war der Papst anfangs mit seinen Aussagen und Handlungen in der Öffentlichkeit zögerlich, da er nichts sagen oder unternehmen wollte, was die Lage in Polen noch weiter zuspitzen könnte. [63]

Der Kirche in Polen kam eine schwierige Rolle im Konflikt zwischen Staat und Arbei- terschaft zu, denn sie konnte sich gegenüber dem Regime nicht offen zum „Bürgen der Gewerkschaft“ erklären. [64] Der Papst versuchte trotzdem, innerhalb seiner Möglichkeiten, auf die polnische Regierung Druck auszuüben. Seit Jänner 1982 wies Johannes Paul II. in jeder seiner Generalaudienzen auf die Lage Polens hin: Eineinhalb Jahre lang sprach er ein „Gebet für Polen“. Auch in Ansprachen und Audienzen setzte er sich für die Anerkennung der Solidarność ein. Sein Engagement und seine Fürsprache wurden im Vatikan kritisch gesehen, vor allem wurde seine geringe diplomatische Rücksichtnahme bemängelt. In Polen hingegen war durch die Wahl Wojtylas zum Papst 1978 der Einfluss der Kirche in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gestiegen. Für die Bevölke- rung stellte die Kirche die einzige Gegenmacht zum Staat dar, für den Staat war sie der einzige Dialogpartner. Dies hatte eine Aufwertung der polnischen Kirche zur Folge. [65] Johannes Paul II. ließ sich durch die Besuche des polnischen Primars Glemp in Rom immer wieder über die Lage in Polen informieren.

5. Zweite Polenreise 1983

Im Juni 1982 lud die polnische Bischofskonferenz den Papst zu einer weiteren Polenreise im August ein, da sie sich davon eine Entspannung der Situation erhoffte. Die Regierung zeigte sich überrascht, lehnte den Besuch des kirchlichen Oberhauptes jedoch auch nicht direkt ab; trotzdem konnte sie erreichen, dass der Papst von sich aus die Reise verschob. Die Regierung hatte nämlich eine Lockerung des Kriegsrechts und die Freilassung von Gefangenen in Betracht gezogen. Die Folgen waren weitere Spannungen. Am 10. Oktober verkündete der Papst, dass die Kirche alles in ihrer Macht Stehende getan hatte. Einen Monat später, am 8. November 1982, konnte Glemp in einem Gespräch mit Jaruzelski die Freilassung Lech Walesas erreichen und damit einen Generalstreikverhindern. Die Gewerkschaft Solidarność wurde trotz dieses Kompromisses endgültig verboten. [66]

Schließlich einigten sich Kirche und Staat auf einen Besuch vom 16. bis zum 23. Juni 1983. Jaruzelski äußerte sich sowohl vor als auch nach dem Besuch positiv. Johannes Paul II. und Jaruzelski trafen sich während der Reise zweimal persönlich: Am 17. Juni in Warschau und am 22. Juni in Krakau; das Gesprächsklima war besser als erwartet, trotz der unterschiedlichen Auffassungen. Jaruzelski rechtfertigte daraufhin öffentlich den Kriegszustand in Polen als „schwierige, aber notwendige Entscheidung in extremis“. Johannes Paul II. versuchte den Mittelweg „zwischen einer Vorsicht, die vor der Verbreitung falscher Hoffnungen bewahrt, und einer Kühnheit, die den Enttäuschten neuen Mut macht“ [67] zu finden, um seine Botschaften deutlich zu machen. Am 23. Juni war es dem Papst schließlich möglich, Lech Walesa zu treffen, trotz heftigen Widerstands der Regierung. [68]

Im Mittelpunkt der Ansprachen und Predigten standen die Stärkung der Kirche und die Betonung der katholischen Identität. Beide Seiten, Regierung und Kirche, konnten einen Nutzen ziehen: Die Kirche sicherte ihre moralische Autorität, für die Regierung bedeutete der Besuch politische Stabilisierung. [69] Zweimal traf Johannes Paul II. Jaruzelski; er bestand auch darauf, Lech Walesa zu treffen. In den Verhandlungen einigte man sich darauf, dass ein rein privates Gespräch stattfinden dürfe. Die Begegnung mit Walesa war dem Papst überaus wichtig, weil er zeigen wollte, dass die Bewegung nach wie vor lebte. [70] Im Spiegel äußerte sich der polnische Schriftsteller Stefan Kisielewski zur Reise:

„Die Visite von Johannes Paul II. hat eine indirekte politische Funktion erfüllt – und dies ist das Absonderlichste an der Situation, wenn man beachtet, daß sich all das in einem kommunistischen Staat abspielt.“ [71] Dass die Regierung das Risiko, das für sie mit einem Besuch des Papstes verbunden war, einging, lässt vermuten „daß eine derartige befreiende Wirkung tatsächlich von der Regierung beabsichtigt war“. [72] Seiner Meinung nach fehlte „eine konkrete, unmittelbare Kritik an die Adresse des Systems, das man als Marxismus-Leninismus zu bezeichnen pflegt“ [73]; der Papst habe sich zu sehr auf Anspielungen und Andeutungen beschränkt.

Einen Monat später, am 21. Juli 1983, wurde der Kriegszustand offiziell für beendet erklärt. [74] Lech Walesa bekam für seinen Einsatz 1983 den Friedensnobelpreis verliehen. Zum Verdienst des Papstes stellt George Weigel fest: „Die zweite Polenreise hat die spirituellen und psychologischen Bedingungen dafür geschaffen, dass sich nach dem Ende des Kriegsrechts wieder eine Zivilgesellschaft bilden konnte.“

6. Schluss

„Wenn ich in Prozentzahlen ausdrücken sollte, wer wie viel zum Zusammen- bruch des kommunistischen Systems beigetragen hat, würde ich sagen: 50 Prozent der Papst, 20 Prozent Solidarność und Lech Walesa. Den Rest besorgten Helmut Kohl, Ronald Reagan und Michail Gorbatschow.“ [75]

So äußerte sich Lech Walesa in einem Interview im Spiegel im Jahr 2004. Vielleicht überschätzte er den Anteil des Papstes, auch wenn dessen Einfluss gegen Ende des Kalten Krieges auf jeden Fall zu würdigen ist. Im Mittelpunkt des Engagements von Johannes Paul II. standen die Menschen Polens, wobei er auf die Macht der moralischen Überzeugung setzte. Die drei Polenreisen (1979, 1983 und 1987) stärkten die polnische Bevölkerung. Nie äußerte der Papst öffentlich Kritik gegenüber dem sowjetischen Regime, aber alle wussten die Botschaft hinter seinen Aussagen zu deuten. Den größten Anstoß für die Entwicklungen in Polen hatte die erste Polenreise 1979. Durch sie schöpfte die Bevölkerung wieder Hoffnung und gewann an Selbstbewusstsein. Diese Reise kann somit als indirekter Auslöser für die künftigen Entwicklungen gesehen werden. 

Im August 1980 formierte sich die Gewerkschaft Solidarność, die vorerst von sich aus den Bezug zum Papst herstellte, indem sie zum Beispiel Bilder des Papstes in ihren Büros aufhängte. Johannes Paul II. erklärte seine Unterstützung für diese Bewegung und griff vor allem beschwichtigend in den Konflikt zwischen Regierung und Arbeitern ein. Spätestens mit der Audienz Lech Walesas, dem Anführer der Streikbewegung, in Rom setzte er ein Zeichen, wem seine Unterstützung galt. Für die Solidarność erwies es sich als Vorteil, den Vatikan hinter sich zu wissen. 

Die Verhängung des Kriegsrechts im Dezember 1981 veranlasste den Papst zu seiner einzigen realpolitischen Handlung, indem er in einem Brief Jaruzelski zur Beendigung des Kriegszustandes aufforderte. Die zweite Polenreise im Juni 1983 hatte für beide Seiten einen positiven Aspekt: Die Kirche gewann an moralischer Autorität, die Regierung an politischer Stabilität. Einen Monat später wurde der Kriegszustand offiziell für beendet erklärt. 

7. Literatur

 

Libreria Editrice Vaticana, Ansprache von Johannes Paul II. am Beginn des Pontifikats. Sonntag, 22. Oktober 1978, o. D., [http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/homilies/1978/documents/hf_jp-ii_hom_19781022_inizio-pontificato_ge.html], eingesehen 11.10.2013.

Brown, Archie, Aufstieg und Fall des Kommunismus, Berlin 2009. 

„Demonstration der Sehnsucht nach Freiheit“. Der polnische Regime-Kritiker Adam Michnik über Polen zur Zeit des Papstbesuches, in: Der Spiegel (1979), Nr. 23, S. 116– 117. 

Dönhoff, Marion Gräfin, In vielen Feuern gehärtet. Polens Kirche im Kampf wider den Kommunismus – Kann der neue Papst die Welt verändern?, in: Die Zeit (1978), Nr. 44, S. 1. 

Fochler-Hauke, Gustav (Hrsg.), Der Fischer Weltalmanach 1980, Frankfurt a. M. 1979. Gaddis, John Lewis, Der Kalte Krieg. Eine neue Geschichte, München 2007. 

Im Dienst der Zusammenarbeit. Grußwort bei der Ankunft in Warschau am 2.6.1979, in: Predigten und Ansprachen von Papst Johannes Paul II. bei seiner Pilgerfahrt durch Polen. 2. bis 10.6.1979 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 10), hrsg. v. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn o. J., S. 3–5. 

Kisielewski, Stefan, Soll der liebe Gott die Polen erlösen?, in: Der Spiegel (1983), Nr. 29, S. 100–101. 

Krims, Adalbert, Karol Wojtyla. Papst und Politiker (Kleine Bibliothek, Kirche und Gesellschaft 147), Köln 1986. 

Laborem exercens, Die Bedeutung der Gewerkschaften, [http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/encyclicals/documents/hf_jp-ii_enc_14091981_laborem-exercens_ge.html], eingesehen 11.10.2013.

Machcewicz, Pawel, Die polnische Krise von 1980/81, in: Krisen im Kalten Krieg, hrsg. von Bernd Greiner/Christian Th. Müller/Dierk Walter (Studien zum Kalten Krieg 2), Hamburg 2008, S. 477–504. 

Michnik, Adam, Unbeugsame Verteidigung der Menschenrechte. Was die Polen von dem neuen Papst erwarten, in: Der Spiegel (1978), Nr. 43, S. 26–27. 

o. A., „Segne, Herr, das freie Vaterland Polen“, in: Der Spiegel (1980), Nr. 35, S. 86–94. 

o. A., „Wir brauchen starke Nerven“, in: Der Spiegel (2004), Nr. 18, S. 96–97. 

o. A., Papstreise: „Freue dich, Mutter Polen“, in: Der Spiegel (1979), Nr. 23, S. 106–122. 

o. A., Papstreise: Kontrast zur Wirklichkeit, in: Der Spiegel (1979), Nr. 24, S. 110–113. 

Ring-Eifel, Ludwig, Weltmacht Vatikan. Päpste machen Politik, München 2004. 

Stehle, Hansjakob, Auch dem Papst bleibt nur Beten, in: Die Zeit (1981), Nr. 53, S. 2. Ders., Das „Opium“ als Heilmittel?, in: Die Zeit (1981), Nr. 3, S. 6. 

Ders., Eine Einladung zum Dialog. Johannes Paul II. predigte die Menschenwürde für Ost und West, in: Die Zeit (1979), Nr. 25, S. 4. 

Ders., Geheimdiplomatie im Vatikan. Die Päpste und die Kommunisten, Zürich 1993. Ders., Walesa: Vom Papst ins Gebet genommen, in: Die Zeit (1981), Nr. 5, S. 8.

von Nell-Breuning, Oswald, Arbeit vor Kapital. Kommentar zur Enzyklika Laborem exercens von Johannes Paul II., hrsg. v. Katholische Sozialakademie Österreichs, Wien 1983. 

Weigel, George, Der Papst der Freiheit. Johannes Paul II. Seine letzten Jahre und sein Vermächtnis, Paderborn 2011. 

 

Michaela Seewald ist Studentin der Geschichte und Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck. Michaela. Seewald(at)student.uibk.ac.at

Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 AT

Zitation dieses Beitrages Michaela Seewald, Papst Johannes Paul II. als Außenpolitiker im polnischen Konflikt zwischen Regierung und Arbeiterschaft 1980-1983, in: historia.scribere 5(2013), S. 31-44, [http://historia.scribere.at],  2012-2013.

 

Anmerkungen

  • [1]

    Ansprache von Johannes Paul II. am Beginn des Pontifikats. Sonntag, 22. Oktober 1978, o. D., [http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/homilies/1978/documents/hf_jp-ii_hom_19781022_inizio-pontificato_ge.html], eingesehen 11.10.2013.

  • [2]

    Karol Wojtyla: 1920–2005; Erzbischof von Krakau (1964–1978); Papst der römisch-katholischen Kirche, Johannes Paul II. (1978–2005); Seligsprechung (2011). 

  • [3]

    Adam Michnik: geb. 1946; Historiker, Essayist. 

  • [4]

    Adam Michnik, Unbeugsame Verteidigung der Menschenrechte. Was die Polen von dem neuen Papst erwarten, in: Der Spiegel (1978), Nr. 43, S. 26–27, hier S. 27. 

  • [5]

    Marion Gräfin Dönhoff: 1909–2002; Chefredakteurin und Mitherausgeberin der Zeit. 

  • [6]

    Marion Gräfin Dönhoff, In vielen Feuern gehärtet. Polens Kirche im Kampf wider den Kommunismus – Kann der neue Papst die Welt verändern?, in: Die Zeit (1978), Nr. 44, S. 1. 

  • [7]

    John Lewis Gaddis, Der Kalte Krieg. Eine neue Geschichte, München 2007, S. 243–292. 

  • [8]

    Gaddis, Der Kalte Krieg, S. 243. 

  • [9]

    Ebd., S. 245f. 

  • [10]

    Lech Walesa: geb. 1943; Vorsitzender der Gewerkschaft Solidarność (1980–1990); Staatspräsident von Polen (1990–1995); Friedensnobelpreisträger (1983). 

  • [11]

    Ebd., S. 271. 

  • [12]

    George Weigel, Der Papst der Freiheit. Johannes Paul II. Seine letzten Jahre und sein Vermächtnis, Paderborn 2011. 

  • [13]

    „Demonstration der Sehnsucht nach Freiheit“. Der polnische Regime-Kritiker Adam Michnik über Polen zur Zeit des Papstbesuches, in: Der Spiegel (1979), Nr. 23, S. 116 f., hier S. 117. 

  • [14]

    o. A., Papstreise: „Freue dich, Mutter Polen“, in: Der Spiegel (1979), Nr. 23, S. 106–122, hier S. 107. 

  • [15]

    Leonid Breschnew: 1906–1982; Parteichef der KPdSU (1964–1982). 

  • [16]

    Ludwig Ring-Eifel, Weltmacht Vatikan. Päpste machen Politik, München 2004, S. 179. 

  • [17]

    o. A., Papstreise: „Freue dich, Mutter Polen“, S. 112–117. 

  • [18]

    Ring-Eifel, Weltmacht Vatikan, S. 181 f. 

  • [19]

    Im Dienst der Zusammenarbeit. Grußwort bei der Ankunft in Warschau am 2.6.1979, in: Predigten und Ansprachen von Papst Johannes Paul II. bei seiner Pilgerfahrt durch Polen. 2. bis 10.6.1979 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 10), hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn o. J., S. 3 ff., hier S. 4 f. 

  • [20]

    Ebd. S. 3. 

  • [21]

    o. A., Papstreise: Kontrast zur Wirklichkeit, in: Der Spiegel (1979), Nr. 24, S. 110–113, hier S. 110. 

  • [22]

    Hansjakob Stehle, Eine Einladung zum Dialog. Johannes Paul II. predigte die Menschenwürde für Ost und West, in: Die Zeit (1979), Nr. 25, S. 4. 

  • [23]

    Adalbert Krims, Karol Wojtyla. Papst und Politiker (Kleine Bibliothek, Kirche und Gesellschaft 147), Köln 1986, S. 50. 

  • [24]

    Ebd., S. 51. 

  • [25]

    Ebd., S. 49–52. 

  • [26]

    Weigel, Der Papst der Freiheit, S. 111. 

  • [27]

    Pawel Machcewicz, Die polnische Krise von 1980/81, in: Krisen im Kalten Krieg, hrsg. von Bernd Greiner/Christian Th. Müller/Dierk Walter (Studien zum Kalten Krieg 2), Hamburg 2008, S. 477–504, hier S. 480–483. 

  • [28]

    Anders Ring-Eifel, Weltmacht Vatikan, S. 185: 20. August 1980. 

  • [29]

    Stefan Wyszynski: 1901–1981; Erzbischof von Gnesen und Warschau (1948–1981); zugleich Primas von Polen. 

  • [30]

    Archie Brown, Aufstieg und Fall des Kommunismus, Berlin 2009, S. 573–576. 

  • [31]

    Krims, Karol Wojtyla, S. 53. 

  • [32]

    Weigel, Der Papst der Freiheit, S. 116. 

  • [33]

    Ebd. 

  • [34]

    o. A., „Segne, Herr, das freie Vaterland Polen“, in: Der Spiegel (1980), Nr. 35, S. 86–94, hier S. 86. 

  • [35]

    Hansjakob Stehle, Geheimdiplomatie im Vatikan. Die Päpste und die Kommunisten, Zürich 1993, S. 355. 

  • [36]

    Stanislaw Kania: geb. 1927; Erster Sekretär der PVAP (Polnische Vereinigte Arbeiterpartei) von 1980 bis 1981; Mitglied des polnischen Staatsrats (1982–1985). 

  • [37]

    Machcewic, Die polnische Krise von 1980/81, S. 487 ff. 

  • [38]

    Stehle, Geheimdiplomatie im Vatikan, S. 355. 

  • [39]

    Brown, Aufstieg und Fall des Kommunismus, S. 576. 

  • [40]

    Gustav Fochler-Hauke (Hrsg.), Der Fischer Weltalmanach 1980, Frankfurt a. M. 1979, S. 279; Einwoh- nerzahl Polens: 35.010.000. 

  • [41]

    Hansjakob Stehle, Das „Opium“ als Heilmittel?, in: Die Zeit (1981), Nr. 3, S. 6. 

  • [42]

    Ebd. 

  • [43]

    Weigel, Der Papst der Freiheit, S. 124 f. 

  • [44]

    Hansjakob Stehle, Walesa: Vom Papst ins Gebet genommen, in: Die Zeit (1981), Nr. 5, S. 8. 

  • [45]

    Ebd. 

  • [46]

    Machcewicz, Die polnische Krise von 1980/81, S. 494 ff. 

  • [47]

    Stehle, Geheimdiplomatie im Vatikan, S. 356. 

  • [48]

    Weigel, Der Papst der Freiheit, S. 127. 

  • [49]

    Mehmet Ali Agca: geb. 1958; türkischer Rechtsextremist; verübte mehrere Attentate auf Personen des öffentlichen Bereichs. 

  • [50]

    Ronald Reagan: 1911–2004; Schauspieler; Gouverneur von Kalifornien (1967–1975); Präsident der Vereinigten Staaten (1981–1989). 

  • [51]

    Józef Glemp: 1929–2013; Erzbischof von Warschau (1981–2006) und Gnesen (1981–1992); Primas von Polen (1981–2009). 

  • [52]

    Weigel, Der Papst der Freiheit, S. 130 f. 

  • [53]

    Laborem exercens, Die Bedeutung der Gewerkschaften, [http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/encyclicals/documents/hf_jp-ii_enc_14091981_laborem-exercens_ge.html], eingesehen 6.5.2012.

  • [54]

    Oswald von Nell-Breuning, Arbeit vor Kapital. Kommentar zur Enzyklika Laborem exercens von Johannes Paul II., hrsg. von der Katholischen Sozialakademie Österreichs, Wien 1983, S. 52. 

  • [55]

    Wojciech Jaruzelski: geb. 1923; Parteichef der PVAP (1981–1989); Ministerpräsident der Volksrepublik Polen (1981–1985); Staatsoberhaupt der Volksrepublik Polen (1985–1990). 

  • [56]

    Machcewicz, Die polnische Krise von 1980/81, S. 497 ff. 

  • [57]

    Brown, Aufstieg und Fall des Kommunismus, S. 582 ff. 

  • [58]

    Hansjakob Stehle, Auch dem Papst bleibt nur Beten, in: Die Zeit (1981), Nr. 53, S. 2. 

  • [59]

    Luigi Poggi: 1917–2010; vatikanischer Diplomat und Kurienkardinal; Apostolischer Nuntius in Polen ab 1975. 

  • [60]

    Stehle, Geheimdiplomatie im Vatikan, S. 359. Ein Faksimile des Originals wurde abgedruckt auf S. 357 f., vollständige Übersetzung des Originals auf S. 359. 

  • [61]

    Stehle, Geheimdiplomatie im Vatikan, S. 359. 

  • [62]

    Ebd., S. 359 f. 

  • [63]

    Weigel, Der Papst der Freiheit, S. 135 f. 

  • [64]

    Stehle, Geheimdiplomatie im Vatikan, S. 360. 

  • [65]

    Krims, Karol Wojtyla, S. 55–58. 

  • [66]

    Stehle, Geheimdiplomatie im Vatikan, S. 361 f. 

  • [67]

    Stehle, Geheimdiplomatie im Vatikan, S. 364. 

  • [68]

    Ebd., S. 362–366. 

  • [69]

    Krims, Karol Wojtyla, S. 60 f. 

  • [70]

    Weigel, Der Papst der Freiheit, S. 156 ff.; vgl. auch Brown, Aufstieg und Fall des Kommunismus, S. 586. Anders sieht dies Krims: Karol Wojtyla, S. 63 und 66: Der Papst ließ Solidarność und Lech Walesa fallen. Erst auf internationalen Druck soll er sich mit Walesa getroffen haben. Krims begründet dies damit, dass Johannes Paul II. langfristig die Stellung der Kirche festigen wollte und dafür Solidarność „opferte“. Es dauerte aber nicht lange, bis der Papst in seinen Ansprachen auch wieder zum Fürsprecher der Bewegung wurde. 

  • [71]

    Stefan Kisielewski, Soll der liebe Gott die Polen erlösen?, in: Der Spiegel (1983), Nr. 29, S. 100 f., hier S. 100. 

  • [72]

    Ebd. 

  • [73]

    Kisielewski, Polen, S. 101. 

  • [74]

    Brown, Aufstieg und Fall des Kommunismus, S. 584. 

  • [75]

    o. A., „Wir brauchen starke Nerven“, in: Der Spiegel (2004), Nr. 18, S. 96–97, hier S. 96. 

Empfohlene Zitierweise

Seewald, Michaela: Papst Johannes Paul II. als Außenpolitiker im polnischen Konflikt zwischen Regierung und Arbeiterschaft 1980–1983. aventinus nova Nr. 45 [11.10.2013] / historia scribere 5 (2013), S. 31-44, in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/9827/

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Erstellt: 27.09.2013

Zuletzt geändert: 12.10.2013

ISSN 2194-1963