Reformation und Glaubenskriege (1517-1648)

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aventinus nova Nr. 36 [10.10.2012] 

Benedikt Trampisch 

Der englische Bürgerkrieg – Erfahrungswelt und Soldatenalltag im 17. Jahrhundert 

 

Einleitung 

Unter Militärgeschichte wird oftmals nur reine Ereignisgeschichte verstanden, bei der die einzelnen Geschehnisse wie Schlachten oder Belagerungen aufgezählt und mit einigen Zahlen, beispielsweise Opferzahlen, versehen werden. Allerdings gibt es in der Militärgeschichte viel mehr Aspekte, denen sich die Forschung widmen kann. Forschungsschwerpunkte wie Alltagsgeschichte oder Erlebnisgeschichte, bei denen nicht nur historische Ereignisse im Vordergrund stehen, sondern zusätzlich dazu auch, wie die Ereignisse von Zeitgenossen erlebt wurden und wie sie auf diese wirkten. Dies lässt sich auch auf militärhistorische Themen wie den englischen Bürgerkrieg anwenden. Die Armeen, die untereinander Schlachten fochten, bestanden aus Menschen unterschiedlichster Herkunft und sozialem Hintergrund, die als Soldaten und Zivilisten an diesen Kämpfen teilnahmen oder mehr oder minder unfreiwillig in sie hineingezogen wurden.  

Bei dieser Arbeit treten die wichtigen Ereignisse von historischer Tragweite wie politische Entwicklungen, Schlachten oder theologische Strömungen, auf denen der Fokus vieler Forschungsarbeiten liegt, in den Hintergrund. Vielmehr soll hier erläutert werden, welche Erfahrungen Soldaten, aber auch Zivilisten im Krieg machten und wie dieser ihren unmittelbaren Alltag beeinflusste. Dabei wird natürlich hauptsächlich die Geschichte der Soldaten beider Kriegsparteien untersucht. Wie bei jedem Krieg, insbesondere bei einem Bürgerkrieg, gibt es aber viele Berührungspunkte zwischen Soldaten und Zivilisten, von denen einige hier ebenfalls behandelt werden. Abschließend sollen einige Beispielfälle betrachtet werden, um an diesen die vorangegangenen Ausführungen darzustellen. Bei den Beispielen wird es sich um zwei Belagerungen handeln. Zum einen deswegen, weil es hier mehrere Berührungspunkte zwischen Zivilisten und Soldaten gibt, was eine wissenschaftliche Betrachtung besonders interessant macht; zum anderen, da Belagerungen und nicht Feldschlachten die weitaus häufigere Art der Kriegsführung waren. [1] Zudem versah ein Großteil der Soldaten beider Parteien Garnisonsdienst; Belagerungen waren für sie somit wahrscheinlicher als eine offene Schlacht wie in Marston Moor oder Naseby. [2]

Bei der in dieser Arbeit verwendeten Literatur handelt es sich fast ausschließlich um Forschungsliteratur aus dem englischsprachigen Raum, da der englische Bürgerkrieg dort natürlich weitaus präsenter ist. Zum anderen wird Militärgeschichte dort häufiger und scheinbar bereitwilliger behandelt. Hierbei sind besonders die Werke von Barbara Donagan hervorzuheben, von der ein Großteil der aktuellen Forschungsliteratur stammt und die mit ihrem Buch „War in England 1642-1649“, das 2008 erschien, auch eines der aktuellsten Werke zu diesem Thema publizierte. Das Buch „Going to the Wars“ von Charles Carlton ist zwar deutlich älter als die Werke von Barbara Donagan, doch gewährt es einen unvergleichbar detaillierten Einblick in den Kriegsalltag und soll deswegen hier nicht ungenannt bleiben.  

Militärische Vorbildung in England 

Eine nähere Betrachtung des Alltags und der Kriegserfahrungen im Englischen Bürgerkrieg darf die militärische Ausbildung, über die Offiziere und Soldaten bereits bei Ausbruch des Krieges verfügten, nicht außer Acht lassen. Prägte sie doch den Kriegsalltag entscheidend und war das Fundament, auf dem Ausbildung und militärischer Drill fußten. Die Jahrzehnte vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs wurden lange Zeit als goldene Jahre des Friedens gesehen, in denen die englische Bevölkerung kaum Kontakt zu kriegerischen Auseinandersetzungen hatte und in denen eine Rückbesinnung auf ritterliche Ideale stattfand. [3] Doch für viele Engländer waren die Jahre vor dem Bürgerkrieg weitaus weniger friedlich als lange vermutet wurde. [4] So kann es nur wenig überraschen, dass beim Ausbruch des Krieges im Jahr 1642 sowohl Royalisten als auch Parlamentarier auf erfahrene Offiziere zurückgreifen konnten. [5]

Dies hatte mehrere Gründe: Zwar existierten in England kein stehendes Heer oder Militärakademien, wie man sie aus dem 18. und 19. Jahrhundert kennt [6], doch gab es seit der Regierungszeit der Stuarts Milizen, die mehr oder minder regelmäßig gemustert werden konnten. [7] Diese Milizeinheiten, welche auch „trained bands“ [8] genannt wurden, waren für viele der Unteroffiziere und Liniensoldaten die einzige Quelle militärischer Ausbildung, die sie vor dem Krieg genossen hatten. Ähnlich wie andere Milizeinheiten, beispielsweise die Tiroler Landesschützen oder die bayerischen Oberlandschützen, musste theoretisch jeder körperlich geeignete Mann sich im Kriegsfall mustern lassen und gemäß seiner sozialen Stellung seine eigene Ausrüstung stellen. [9] Musterbescheide für England und Wales für den Februar des Jahres 1638 zählen insgesamt 93.718 Infanteriesoldaten und 5.239 Kavalleristen auf. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass die „trained bands“ in der Praxis weniger brauchbar waren als man durch ihre schiere Zahl vermuten würde [10]. Zwar wurden teilweise Veteranen aus Europa als Drillmeister engagiert [11], wie der Major Thomas Skippon, der die London „trained bands“ ausbildete. [12] Allerdings hatten viele der Milizausbilder damit zu kämpfen, dass ihre Rekruten nicht oder nur selten erschienen und nur sehr halbherzig teilnahmen. [13] Trotz Charles I. Versuchen, die Ausbildungssituation der Milizen zu verbessern, konnten 1630 nicht einmal die Milizkavallerieregimenter zu Übungen ausgehoben werden, da die Milizsoldaten nicht genug Ausbildung besaßen, um auch nur eine Musterung abzuhalten. [14] Neben den schlecht ausgebildeten und schlecht versorgten Milizen, gab es verschiedene andere militärische Kompanien. Diese waren teils privat oder, wie im Falle von London, städtisch organisiert. Die aus Bürgern bestehenden Kompanien trafen sich in regelmäßigen Abständen in Artilleriegärten zu Wehrübungen. [15] Die wohl bekannteste dieser Vereinigungen war die „Honourable Artillery Company“, die auch noch heute Teil der britischen Streitkräfte ist. [16] Man sieht also, dass im Gegensatz zu den Milizen diese Kompanien oftmals sehr gut organisiert waren und ein solides militärisches Grundwissen besaßen. Das lag zum einen daran, dass vielerorts Veteranen der Kriege in Europa für die Ausbildung angeworben wurden, zum anderen daran, dass es in den Vierzigerjahren des 17. Jahrhunderts in Mode kam, in einer solchen Kompanie eingeschrieben zu sein [17]. Obwohl die Mitglieder dieser Vereinigungen Zivilisten waren, die neben diesen Wehrübungen noch einem Beruf nachgingen, trafen sich viele dieser Kompanien teilweise mehrmals pro Woche zu Wehrübungen. Es darf allerdings angenommen werden, dass nur selten alle Mitglieder zu diesen Übungen erschienen. [18]

Wie schon zuvor erwähnt, spielten Veteranen aus europäischen Konflikten bei der Ausbildung der „trained bands“ und der anderen militärischen Vereinigungen oftmals eine entscheidende Rolle. [19] In England hatte es seit längerem keine militärischen Auseinandersetzungen gegeben und die wenigen militärischen Unternehmen, wie der versuchte Überfall auf Cadiz oder die Belagerung der Festung auf der Insel Rè, waren so stümperhaft durchgeführt worden [20], dass es schwer fällt an die Existenz von Offizieren mit Kampferfahrung vor dem Bürgerkrieg zu glauben. So waren zum Beispiel die Leitern, die zur Erstürmung der Festungsmauern nach mehrwöchiger Belagerung auf Rè gebaut worden waren, nicht lang genug, um die Mauern zu erklettern. [21] Trotz allem hat es aber in den Jahrzehnten vor dem Englischen Bürgerkrieg eine große Zahl an Engländern gegeben, die aktive Kampferfahrungen gemacht hatten. [22] So waren wohl etwa 10-15.000 Briten als Söldner der verschiedenen Parteien im Dreißigjährigen Krieg involviert. [23] In vielen der Familien, aus denen sich das spätere Offizierskorps der Bürgerkriegs rekrutierte, war es teilweise seit mehreren Generationen üblich, auf dem Kontinent Militärdienst zu leisten. Generäle wie Goring, Fairfax oder Essex konnten so auf eine lange militärische Familientradition zurückblicken. [24] Auf dem Festland dienten Engländer in fast allen Armeen, aber insbesondere in denen der protestantischen Nationen wie Schweden oder den Vereinigten Provinzen, deren Armeen außerdem zu den modernsten und am besten ausgebildeten zählten [25]. Sowohl in der schwedischen als auch der niederländischen Armee gab es eigene englische Regimenter, in denen Offiziere auf bestimmte Zeit Dienst versahen [26] und nach dessen Beendigung wieder nach England zurückkehrten, wie etwa William Waller, der später im Dienst des Parlaments stehen sollte. [27] Es herrschte also ein stetiger Strom von Offizieren, Unteroffizieren und sogar Soldaten, die in die Armeen der Mächte auf dem europäischen Festland eintraten, nach Ende ihrer Dienstzeit zurück nach England gingen und somit die militärischen Neuerungen der modernen Armeen mitbrachten. [28]

Waren die Erfahrungen durch das Üben mit den „trained bands“ oder durch den Dienst in ausländischen Armeen eher praktische Erfahrungen, so gab es noch eine weitere, mehr theoretische Möglichkeit für die Engländer, militärisches Wissen zu erlangen, ohne hierbei ihr Land verlassen zu müssen. [29] Literatur, welche militärische Themen behandelte erfreute sich im England des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit. [30] Die Bandbreite dieser in der Literatur behandelten Themen war dabei fast genauso groß wie die Anzahl der einzelnen Werke selbst. [31] Reiseberichte aus Deutschland zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges waren ebenso beliebt wie Handbücher, in denen die Taktiken von Gustav Adolf oder Moritz von Nassau diskutiert wurden. [32] Auch wenn die Reiseliteratur sich einer großen Leserschaft erfreute und sicherlich dazu beitrug, die englische Bevölkerung auf das, was sie in einem eigenen Krieg zu erwarten hätten, vorzubereiten [33], so sollen hier doch die militärischen Handbücher im Vordergrund stehen, die sich sowohl an Fachpublikum als auch an den interessierten Laien wandten. [34] Insbesondere in den Jahren vor dem Bürgerkrieg stieg die Zahl der einzelnen Handbücher drastisch an. Zudem wurden nach Ausbruch des Krieges innerhalb der nächsten sieben Jahre 35 verschiedene Handbücher geschrieben. [35] Dazu kamen noch zahlreiche Bücher, die noch aus dem vorherigen Jahrhundert stammten oder Übersetzungen europäischer Autoren wie dem Spanier Mendoza. [36] Europäische Einflüsse lassen sich auch bei vielen Fachbegriffen finden, so wird oft von „Rotten“ gesprochen, deren Unteroffiziere „Rotten-Meister“ sind. Hier handelt es sich um Worte mit deutlich deutschem Ursprung. [37] Die Themen, die in den einzelnen Handbüchern behandelt wurden, variierten stark. So wurden Taktiken und Organisationen antiker Feldherren mit modernen Gegebenheiten verglichen [38] und Heeresstrukturen und Formationen bis hin zur Zusammensetzung der Feldküche erläutert. Besonders die vielen verschiedenen, oftmals sehr komplizierten Infanteriemanöver waren nur schwer in die Praxis umzusetzen. [39] Autoren wie Cruso mit seinem Buch „The Art of Warre“ versuchten dem entgegenzuwirken, indem sie die Vorgänge mit Zeichnungen veranschaulichten. So enthält Crusos Buch Zeichnungen, in denen die Bewegungen der einzelnen Soldaten mit Linien nachgezeichnet sind. [40] Monro hat in seinem Buch „Expedition“ gleich mehrere Bildtafeln veröffentlicht, auf denen gezeigt wird, wie ein Musketier seine Waffe schussbereit macht, abfeuert und nachlädt. [41] Trotz all der detaillierten theoretischen Vorbildung waren selbst zeitgenössische Autoren von Militärhandbüchern wie William Barriffe, der Autor der „Military Dicipline“, dem wohl am meisten verbreiteten Handbuch in England zu dieser Zeit, der Meinung, dass Rekruten nur durch längeren Drill zu professionellen Soldaten gemacht werden konnten. [42]

Eager practitioners of the art of Mars – Ausbildung der Soldaten 

Wie bereits erwähnt, stand eine Vielzahl von Möglichkeiten für englische Männer des 17. Jahrhunderts offen, sich militärisches Wissen, ob praktisch oder theoretisch, anzueigenen. Aus den Aufzeichnungen von Veteranen wie Cruso oder Monro, die auf dem Kontinent Dienst getan hatten, oder aus Handbüchern wie dem „Swedish Disciple“ [43] lassen sich Rückschlüsse darauf ziehen, wie der Drill und das Training für einen Soldaten im Englischen Bürgerkrieg gewesen sein müssen. Da der Alltag eines Soldaten während der Ausbildung und natürlich auch später während der Kampagnen direkt von der Art des Drills beeinflusst wurde, soll an dieser Stelle genauer darauf eingegangen werden. Die Art zu kämpfen basierte im 17. Jahrhundert immer noch grundlegend auf dem Prinzip des spanischen „Tertios“. [44] Allerdings hatte das ursprüngliche „Tertio“ einige grundlegende Veränderungen, durch innovative Feldherren wie Gustav Adolf oder Prinz Moritz von Nassau erfahren. [45] Letzterer hatte verschiedene Manöver entwickelt, bei denen Pikeniere Kampflinien bildeten und schnell herumschwenken mussten, um die vor ihnen positionierten Musketiere zu beschützen. [46] Diese standen in sechs Mann tiefen Reihen, die nacheinander schossen und nach dem Schuss zurückfielen. Dieses Zusammenspiel von Pikenieren und Musketieren mit seinen vielen Bewegungsabläufen erforderte freilich ein hohes Maß an Übung. [47]

William Barriffe schlägt in seinem Handbuch ein sechstägiges Trainingsprogramm vor. [48] Es existieren zwar keine Aufzeichnungen darüber, wie lange Rekruten tatsächlich gedrillt wurden [49], beachtet man allerdings, dass nur sechs Tage vorgeschlagen wurden, kann es sich sicherlich nicht um viel mehr gehandelt haben. So sollten am ersten Tag die grundlegenden Trommelsignale, das Sammeln an der Fahne, das Marschieren und vor allem das Wenden und Kehrtmachen geübt werden. [50] Dies erscheint zunächst banal. Was aber für einen Einzelnen leicht ist, stellt sich als unheimlich schwierig heraus, wenn eine größere Gruppe von Menschen dazu gebracht werden muss, dies alles gleichzeitig durchzuführen. [51] Zusätzlich zum Marschieren musste der „Tyro“, wie die Rekruten auch genannt wurden, lernen, wie er seine Waffen zu benutzen hatte [52], wie er die Befehle und Anordnungen der Offiziere und Unteroffiziere richtig verstehen und umsetzte konnte, aber auch eher Abstrakteres wie das Ziehen der Quadratwurzel, um Männer in einzelne Bataillone einzuteilen. [53]

Die Kavallerie die meist aus der „gentry“ und dem höheren Adel rekrutiert wurde, erfuhr eine weitaus informellere Ausbildung als die Infanterie. [54] Eine formelle, ritualisierte Form des Kavalleriedrills – „manege“ genannt – wurde vor dem Bürgerkrieg gelehrt. Dieser Drill zielte auf die Verwendung von großen Schlachtrössern ab. Während des Krieges wurden aber meist kleinere Pferde benutzt, die durchschnittlich nicht größer als 15“ hands“ waren. die Kavallerie griff deswegen eher fliehende und versprengte Einheiten im Nahkampf an. [55] Manöver wie das spanische Caracolla, bei dem Kürassiere nah an die feindlichen Pikeniere heranritten und auf diese mit Karabinern und Pistolen schossen um sich dann schnell wieder zurückzuziehen [56], wurden in England durch Prinz Rupert eingeführt, der diese Manöver vom Festland mitbrachte. [57] Diese konnten sich aber aufgrund der kleineren Pferde nicht durchsetzen. [58]

Durch das gemeinsame Training und den Drill wurden Männer nicht nur auf den Kampf vorbereitet, es wurde gleichzeitig auch eine Form der Kameradschaft erzeugt, die den Zusammenhalt eines Regiments erheblich stärkte. So ist es nicht verwunderlich, dass die Soldaten vieler Eliteeinheiten aus denselben Regionen rekrutiert wurden. [59] Ein Gefühl der Kameradschaft und der Verpflichtung gegenüber seinen Kameraden, im Angesicht des Feindes zu kämpfen und nicht davon zu rennen, waren das eigentlich Wichtige am Drill. [60] Für viele zeitgenössische Autoren von Militärhandbüchern sollte das Training nicht nur dazu dienen, militärische Fähigkeiten zu vermitteln, sondern auch dazu, die Soldaten auf die Schrecken des Krieges vorzubereiten. [61]

Vom Regiment zur Kompanie – Organisationsstrukturen der Armeen 

In den Augen der meisten Zivilisten bestand der Alltag eines Soldaten daraus, zu trinken, zu rauchen, sich mit Prostituierten einzulassen und dem Glücksspiel zu frönen. Tatsächlich waren dies auch Arten des Zeitvertreibs, denen die meisten Soldaten, mit Ausnahme einiger weniger wie den Soldaten der New Model Army, nachgingen. [62] Allerdings wäre es kurzsichtig, den Alltag der Soldaten des Englischen Bürgerkriegs auf diese Tätigkeiten zu beschränken. So bestand der Großteil von dem, was ein Soldat tat, aus viel mehr als nur diesen Vergnügungen. Um dies genauer betrachten zu können, soll zunächst einmal dargestellt werden, in welchen Strukturen die Soldaten organisiert waren und in welchen Größenordnungen sich diese bewegten.

Verglichen mit modernen Armeen waren die Armeen des Bürgerkriegs eher klein, für zeitgenössische Maßstäbe aber waren sie groß. Waren gegen die Armada nur 28.000 Mann ausgehoben worden, kann davon ausgegangen werden, dass im Bürgerkrieg zwischen 60.000 und 70.000 Soldaten auf beiden Seiten beteiligt waren. Diese Zahl kann allerdings nur eine reine Schätzung bleiben, da durch Verluste, Desertation und Krankheiten ständig Schwankungen der Mannstärken herrschten. [63] Aber Zahlen wie die 18.000 Royalisten und 28.000 Parlamentarier, die sich 1644 bei Marston Moor gegenüberstanden, erreichen kaum die Dimensionen wie sie in Deutschland während des Dreißigjährigen Krieges auftraten. Dies lag zum einen daran, dass die einzelnen Armeen kontinuierlich mit Ausfällen abseits der Schlachten, durch Desertation und Krankheiten, zu kämpfen hatten und zusätzlich dazu die zahlreichen Garnisonen, die im ganzen Land verteilt waren, bemannt werden mussten. [64] 1645 gab es insgesamt 160 royalistische und parlamentarische Garnisonen in ganz England. [65]

Die Soldaten der Armeen und Garnisonen wurden zu Beginn des Krieges meist aus den „trained bands“ rekrutiert, die durch die „county lords“ des Parlaments oder die „county sherriffs“ des Königs ausgehoben wurden. Wie bereits erwähnt unterlagen die soldatischen Qualitäten der verschiedenen „trained bands“ heftigen Schwankungen und was zu der Verwirrung und dem Chaos der ersten Kriegstage beitrug. Im Verlauf des Krieges wurden diese durch Einheiten, die aus Freiwilligen zusammengesetzt waren, ersetzt. Allerdings ist das Wort „freiwillig“ hier mit Vorsicht zu geniesen, was alleine die hohe Desertationsrate zeigt. [66] Als Soldaten der Armeen beider Seiten wurden die Männer auf die einzelnen Kavallerie- und Infanterieregimenter verteilt. Ein Infanterieregiment des Bürgerkriegs sollte aus 1.200 Soldaten bestehen, die in zehn Kompanien organisiert waren, deren Größe von Rang der kommandierenden Offiziere abhing. Der Colonel des Regiments kommandierte eine Kompanie von 200 Mann, der Lieutnant-Colonel eine Kompanie von 160, der Major eine Kompanie von 140 und die sechs Captains eines Regiments kommandierten jeweils 100 Mann starke Kompanien. [67] Eine dieser Kompanien bestand aus einem Lieutnant, einem Fähnrich, einer Reihe von Unteroffizieren und jeweils Pikenieren und Musketieren. [68] Allerdings hatten die meisten Regimenter niemals auch nur annähernd Sollstärke. In der Praxis bestand ein durchschnittliches Regiment aus etwa 300 Soldaten. Im Verlauf des Krieges litten beide Seiten unter einem Mangel an Infanteriesoldaten. In der Theorie sollte das Verhältnis von Kavallerie zu Infanterie zwischen 1:3 und 1:5 liegen, aber je länger der Krieg andauerte, desto stärker glich sich das Verhältnis aus. [69] Bereits bei der Schlacht von Edgehill war das Verhältnis 1:2,5, bei der Schlacht von Marston Moor nur noch 1:1,6. [70] Besonders die Royalisten hatten oftmals Schwierigkeiten, genügend Männer zu rekrutieren, die umso größer wurden, je länger der Krieg andauerte und je stärker sie in die Defensive gedrängt wurden. [71] Dies schlägt sich darin nieder, dass sie in 27 von 57 Schlachten mehr Reiterei als Fußsoldaten in ihren Reihen hatten, während dies auf Seiten des Parlaments nur in jeder siebzehnten Auseinandersetzung der Fall war. [72] Dieses Ungleichgewicht zwischen den beiden Waffengattungen lag zum einen daran, dass Kavalleristen oftmals aus sozial höheren Schichten kamen und der Dienst besser besoldet wurde. [73] Zum anderen kamen sie während der vielen und langen Märsche leichter voran und konnten durch die erhöhte Mobilität besser für ihre Verpflegung sorgen, besser „furagieren“. Der aber wohl am meisten einleuchtende Grund ist, dass ein Kavallerist bessere Überlebenschancen hatte. So wurden Infanterieoffiziere 4.38-mal häufiger im Kampf getötet als Kavallerieoffiziere. Bei einer Niederlage oder im Fall der Zersprengung einer Einheit während der Schlacht war es leichter, zu Pferde zu entkommen als zu Fuß. Als bei Naseby 3.500 der 4.000 Fußsoldaten des Königs getötet oder gefangen genommen wurden, konnte der Großteil seiner Kavallerie entkommen. [74]

Der Alltag der Soldaten 

Eingebunden in die zuvor vorgestellten Organisationsstrukturen verbrachte ein Soldat den größten Teil seiner Zeit während des Bürgerkrieges. Der Alltag selbst war abhängig von der Jahreszeit und den damit verknüpften militärischen Möglichkeiten. Im 17. Jahrhundert fanden etwa 87% aller Schlachten zwischen April und November statt. Zwar kam es auch im Winter immer wieder zu kleineren Zusammenstößen, aber größere Unternehmungen konnten schon wetterbedingt nicht durchgeführt werden. Obwohl in England das ganze Jahr über gekämpft wurde, wurden 64% aller Schlachten im Zeitraum von April bis November ausgefochten, auch wenn die Spitzenmonate im Sommer und Herbst geringer ausfielen als man erwarten möchte. Witterungsbedingt konnten im Winter nur kleinere Gruppen kämpfen. Die schlechte Versorgung aufgrund der miserablen Straßenverhältnisse und die Kälte trugen viel zu krankheitsbedingten Ausfällen bei. [75]

Aus diesem Grund zogen sich die Armeen beider Seiten in Winterquartiere zurück, wo sie bis zum nächsten Frühling blieben. Im Falle des Parlaments überwinterten dessen Armeen oftmals in London oder in den umgebenden Regionen verteilt. Die Armee des Königs hatte ihr Winterquartier in Oxford, wo Charles I. auch selbst lebte. Während dieser Zeit blieben nicht alle Soldaten bei der Armee, vielen wurde Heimaturlaub gewährt, andere desertierten während dieser Zeit einfach, um zu ihren Familien heimzukehren. Die in den Quartieren verbliebenen Soldaten wurden in der Stadt und im Umland verteilt untergebracht. Da es für keine der Armeen eigene Unterkünfte gab, wurden die Soldaten in den Wohnhäusern der Bürger untergebracht, die diese zu versorgen hatten. Eine Ausnahme hierzu bildete Oxford, wo die Soldaten in den Colleges der Universität untergebracht wurden, während der normale universitäre Betrieb weitergehen sollte. Eine solche Art der engen Unterbringung von Soldaten mit Zivilisten führte natürlich unweigerlich zu Konflikten, insbesondere in Oxford, wo ein großer Teil der Einwohner nicht zu den Unterstützern des Königs zählte. [76]

Die Wintermonate wurden aber nicht nur als Erholung von den Kämpfen und Märschen der Sommermonate genutzt, sondern gleichzeitig auch dazu, die Truppen neu zu gliedern und zu versorgen. Geld spielte natürlich hierbei eine besonders wichtige Rolle, war es doch für eine Armee lebenswichtig um Soldaten und Versorgungsgütern zu erwerben. Der Sold der einzelnen Soldaten war deswegen auch durchaus großzügig bemessen. So erhielt ein Gefreiter der Infanterie vier bis sechs Schilling die Woche, was dem Gehalt eines Feldarbeiters entsprach, und ein Leutnant ein Pfund und acht Schilling. [77] Allerdings wurde der Sold, wenn überhaupt, nur unregelmäßig ausgezahlt. William Wallers Armee wurde im Jahr 1644 nur für 77 Tage bezahlt. Besonders gegen Ende des Krieges konnten die Royalisten ihre Soldaten nur noch sporadisch bezahlen. [78]

Bis auf wenige Ausnahmen waren die Soldaten auf regelmäßigen Sold angewiesen, mussten sie sich doch oftmals von ihm versorgen. In den Winterquartieren war die Versorgung der Truppen ein Leichtes. So bestand die tägliche Ration eines Soldaten aus zwei Pfund Brot, einem Pfund Fleisch und zwei Flaschen Bier, was zwar keine sehr abwechslungsreiche Kost darstellte, aber meist besser war als das, was viele Soldaten zuvor als Zivilisten zur Verfügung gehabt hatten. [79] Während der Feldzüge war die Versorgung der Soldaten auf dem Marsch schwieriger, wo die Soldaten meist nur mit der Hälfte der täglich benötigten Kalorien versorgt werden konnten. So mussten die Kombattanten in vielen Fällen vom Land leben, durch das sie marschierten. Dies taten sie durch Zukauf, Requirierung oder, was wohl am häufigsten geschah, durch Plünderung und Diebstahl. [80]

Ähnlich wie bei den Lebensmitteln stand jedem Soldaten auch ein Grundkontingent an Kleidung und Schuhen zu. Dieses erhielten sie jedoch noch unregelmäßiger als Sold und Lebensmittel. [81] Wie in jedem Krieg waren Schuhe einer der Gegenstände, unter dessen Mangel die Soldaten am meisten litten. Schon wenige Monate auf dem Marsch und im Gefecht verschlissen die sehr einfachen Schuhe der Männer schnell und mit wachsender Nachfrage und geringerer Produktion – viele Schuhmacher dienten als Freiwillige in der Parlamentsarmee – wurde es immer schwieriger, die Soldaten beider Seiten zu versorgen. Der Mangel an passenden Schuhen und Kleidung wird am drastischsten durch die Tatsache verdeutlicht, dass die Sieger nach Schlachten den Gefallenen ihre Habseligkeiten und Schuhe abnahmen. [82]

Auf dem Marsch 

Wie bereits dargestellt, litten viele der Soldaten unter der mangelhaften Versorgung, die insbesondere während der Sommermonate auftrat, in denen sich viele der Armeen auf dem Marsch befanden. Das Leben auf dem Marsch bestimmte in dieser Zeit fast ausschließlich den Alltag der Soldaten. [83] Gemäß einem zeitgenössischen Sprichwort bestand das Soldatenleben daraus, in England auf und ab zu marschieren. Wenn man in die Kriegstagebücher der Soldaten blickt, mag man das nur zu gerne glauben. Oftmals wurde tagelang ohne Pause marschiert, teilweise sogar durch die Nächte hindurch, wenn Eile geboten war. So marschierte Prinz Ruperts Armee vor der Schlacht von Marston Moor beinahe 50 Meilen in drei Tagen. Die einzelnen Tagessstrecken, die zurückgelegt wurden, betrugen meist zwischen fünf und zwölf Meilen, konnten aber konnten durchaus auch bis zu 32 Meilen erreichen. [84] Im Zeitraum vom 23. Mai bis 31. Juli 1644 marschierte William Wallers Armee an 36 der 69 Tage und verbrachten 21 Nächte unter freien Himmel. [85]

Die Gründe für diese langen Märsche waren unterschiedlich. Zum einen war die Feindaufklärung nur mangelhaft, was ein aktives Suchen nach dem Gegner nötig machte. Zum anderen aber war man oftmals darauf angewiesen, vom Land zu leben und musste auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen ständig weiterziehen. [86] Wenn abends ein Lager aufgeschlagen wurde, gab es für die Soldaten zwei Möglichkeiten der Unterbringung. Entweder sie wurden in Häusern der örtlichen Bevölkerung untergebracht [87], eine Praxis die „free quarter“ genannt wurde und bald zu einer Drohung verkommen sollte. [88] Oder aber sie mussten unter freiem Himmel campieren, da nur höhere Offiziere Zelte erhielten. [89]

In der Theorie, sollte die Marschkolonne einer Armee aus mehreren Tertias von etwa 3.000 Mann bestehen, deren einzelne Kompanien in Abständen von 100 Schritt zueinander marschierten, begleitetet von Trommlern und Pfeifern. [90] Die Kolonne wurde von der Kavallerie angeführt, welcher die Infanterie und die Artilleriestücke folgten. Der General, sein Stab und eine Nachhut bildeten mit dem Versorgungszug den Schluss der Kolonne. [91] Hinter der eigentlichen Armee folgte ein Zug von Marketendern, Handwerkern und Familien der Soldaten. Auf dem Marsch litten Soldaten unter vielen äußeren Einflüssen wie schlechtem Wetter, langen Marschstrecken, mangelhafter Versorgung oder schlechten Straßen. [92] Zusätzlich dazu darf nicht vergessen werden, dass jeder Soldat, der zu Fuß ging, seine gesamte Ausrüstung und Waffen mit sich tragen musste; eine immense Last, die das Marschieren zur Qual werden ließ. [93]

Tools of the Trade – Bewaffnung 

Waffen und Ausrüstung waren auf den langen Märschen zwar eine große Bürde, doch ohne sie konnte nicht gekämpft werden. Schließlich ist eine der Hauptaufgaben des Soldaten, neben dem Marschieren, das Kämpfen. Deswegen soll hier genauer auf die Art der Bewaffnung und deren Verwendung eingegangen werden. Die Infanterie des 17. Jahrhunderts war grundsätzlich mit zwei verschiedenen Arten von Waffen ausgestattet: Piken und Musketen. [94] Pikeniere trugen neben ihrer 16,5-18 Fuß langen Pike zusätzlich eine 24 Pfund schwere Rüstung und ein Schwert für den Nahkampf, auch wenn dies meist so stumpf war, dass es eher zum Holzhacken taugte. [95] Auch wenn Rüstungen in den Konflikten auf dem Festland immer mehr in den Hintergrund traten, da die Schutzwirkung im Verhältnis zu der Belastung eher gering war, fanden sie im englischen Bürgerkrieg zumindest anfänglich noch weit verbreitete Anwendung. [96] Obwohl eine komplette Rüstung, wie sie ein Kürassier trug, zwischen vier und fünf Pfund kostete, also einen großen materiellen Wert darstellte, entledigten sich viele der Soldaten ihrer Rüstungen. [97] Ähnlich wie heute wurde oft nur ein Helm getragen, der den Kopf vor Musketenkugeln schützen sollte. [98]

Da die langen Schäfte der Piken auf den anstrengenden Märschen besonders hinderlich waren, kam es häufig vor, dass Soldaten diese kürzten; mit fatalem Ergebnis, wenn es zum Kampf kam und die gegnerischen Waffen länger waren als die eigenen. [99] Obwohl die Pike als die ehrenhafteste Waffe eines Soldaten angesehen wurde [100] und in der Theorie Kavallerieangriffe mit einem Wall aus diesen Spießen zurückgeschlagen werden sollte [101], wurden Musketen immer wichtiger für das Kampfgeschehen. [102] Lag das Verhältnis von Musketieren zu Pikenieren bei Beginn des Krieges noch bei 1:2, setzten sich spätere Regimenter aus Musketieren und Pikenieren im Verhältnis 2:1 zusammen. [103]

Zwar verzichteten Musketiere auf Rüstungen, doch mussten sie ihre Last genauso wie ihre Kameraden tragen. Während der ersten Tage nach Ausbruch des Konfliktes mangelte es beiden Parteien an genormten Waffen und Kugeln und oftmals mussten improvisierte Waffen verwendet werden. Sowohl Royalisten als auch Parlamentarier griffen in diesem Moment auf ältere Kaliber und Jagdwaffen zurück. Insbesondere Soldaten, die in ihrem Leben als Zivilisten Jäger gewesen waren, wurden mit ihren präziser schießenden Jagdwaffen zu hervorragenden Scharfschützen. [104] Musketen wie sie von den Soldaten beider Parteien verwendet wurden, waren – verglichen mit modernen Gewehren – unhandlich und schwer und konnten auf dem Marsch noch nicht einmal an einem Riemen über der Schulter getragen werden. Die Munition hing in einzelnen Beuteln oder Holzfläschchen an einem Gürtel, der deswegen euphemistisch Zwölf Apostel genannt wurde. Bei starkem Wind lief der Schütze Gefahr, diese Pulverbehälter mit der Lunte seiner eigenen Muskete zu entzünden. [105] Die Gabel, auf der die Muskete beim Schießen aufgestützt wurde, um besser zielen zu können, war zwar zu dieser Zeit schon veraltet, wurde aber zumindest in der Anfangsphase noch benutzt. Musketen dieser Zeit waren Luntenschlossmusketen, das heißt, eine glimmende Lunte wurde durch den Abzugsmechanismus auf eine Pulverladung geschlagen, die so entzündet wurde. Dadurch ergaben sich natürlich eine Reihe von Problemen. Zum einen konnten solche Musketen nicht im Galopp eingesetzt werden und zum anderen bestand immer die Gefahr, mitgeführtes Schießpulver zu entzünden. Nachts verrieten entzündete Lunten dem Gegner die eigene Position. [106] Fortschrittlichere Radschlosswaffen waren selten anzutreffen und dann auch hauptsächlich als Pistolen und Karabiner der Reiterei oder als Waffen für spezielle Truppenteile, z.B. denen, die auf dem Marsch die Pulverwägen bewachten und deswegen keine brennenden Lunten verwenden konnten. [107]

Durch den weit verbreiteten Einsatz von Musketen und Artillerie lässt sich leicht der Eindruck gewinnen, dass – wie in modernen kriegerischen Auseinandersetzungen – die Entfernung zwischen den Kämpfenden recht groß war. [108] Musketen hatten zwar eine theoretische Reichweite von 400 Yards, doch lag die Reichweite in der es möglich war, einen Menschen zu treffen und zu töten, bei 40-100 Yards. Zudem konnten Musketen nur langsam nachgeladen und abgefeuert werden. Daher wurden sie häufig nach nur wenigen Schüssen als Keulen im Nahkampf verwendet. 1642 ließ Prinz Rupert seine Männer bei der Schlacht von Brentford nach einer ersten Musketensalve sofort in den Nahkampf mit Piken und Musketenkolben gehen, was ihm schließlich den Sieg bescherte. [109]

Beide Kriegsparteien litten unter einer mangelnden Uniformität von Waffen, Munition und Ausrüstung. Besonders Pulver, Kugeln und Lunten waren Mangelware und mussten somit aus vielen Quellen eingekauft werden, wodurch sie sich in Qualität und Ausmaßen stark unterschieden. Vor allem Kugeln variierten in ihrem Kaliber oftmals so sehr, dass die Soldaten dazu übergingen, sie selber zu gießen. So wurde 1644 die Essex Armee mit Kugelzangen und Kokillen ausgestattet um eigene Geschosse herzustellen. Trotz dieser teils primitiv, teils improvisiert anmutenden Bewaffnung, ging für alle Beteiligten dieses Krieges eine reale tödliche Gefahr aus, die man nicht vergessen darf. [110]

Kampf und Kampfgeschehen im Bürgerkrieg 

In seinem Buch „Treatise on Modern War“ schreibt John Cruso 1640, dass die Schlacht von allen Handlungen in einem Krieg die am glorreichsten und wichtigste sei. [111] Dies trifft natürlich auch für den englischen Bürgerkrieg zu, dessen Ausgang nicht zuletzt durch Schlachten wie Edgehill oder Naseby bestimmt wurde. Nur Weniges wird die Erfahrungen und Erinnerungen von Soldaten so sehr geprägt haben wie das Erleben des Kampfes. Anders als in modernen Kriegen waren Schlachten im 17. Jahrhundert ein Ereignis, auf das sich beide Parteien einigen mussten. Es konnte nur gekämpft werden, wenn beide Gegner sich stellten und auch kämpfen wollten. [112] Dies erklärt auch den Enthusiasmus aller Beteiligten kurz vor den Kampfhandlungen. So erzählt Captain Nathaniel Fiennes, dass er und seine Soldaten sich auf die Schlacht von Edgehill gefreut hätten. Durch die lockeren Marschformationen und die fast nicht vorhandene Kontrolle der Soldaten war es jenen, die nicht kämpfen wollten, ein Leichtes, zu desertieren. Diejenigen, die zurückblieben, wollten tatsächlich kämpfen. Schlachten standen meist am Ende einer Phase langer und auszehrender Märsche, sie waren etwas auf das man lange gewartet und hingearbeitet hatte und wenn es Zeit war, waren sie fast schon eine Erleichterung. [113]

Sobald sich die Truppen in ihre karreeförmige Aufstellung begaben, wurden die einzelnen Soldaten Teile von festen Einheiten, aus denen es kein Ausbrechen gab. Bevor es zum eigentlichen Kampf kam, mussten die Männer oftmals mehrere Stunden, in einem engen Pulk aus Menschen stehend, auf ihren Einsatz warten. Auch wenn dies bedeutete, während dieser Zeit dem gegnerischen Feuer ausgesetzt zu sein, das Halten der Formation war wichtiger als einige Verluste. Der eigentliche Kampf bestand dann aus Gruppen von Soldaten, welche aufeinander trafen und in immer kleinere Gruppen zerbrachen. Wichtiger als das Töten eines Gegners war es, ihn dazu zu bringen, seine Formation zu verlassen. [114]

Schlachten des Bürgerkriegs waren verglichen mit späteren Gefechten unheimlich chaotisch und unordentlich. Es fanden nur selten Absprachen zwischen den einzelnen Kommandanten statt und wenn es doch dazu kam, so waren diese rudimentär. Den einzelnen Kompanien wurden nur selten Operationsziele gegeben, die sie zu erfüllen hatten. [115] Ein Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Waffengattungen existierte ebenfalls fast nicht, wenn man von den Pikenieren und Musketieren absieht, die zusammen eine Kompanie bildeten. [116]

Für einen Soldaten des Bürgerkriegs muss das Kampfgeschehen selbst schieres Chaos und Horror gewesen sein. [117] Kanonendonner, Musketenfeuer und Kampfschreie gemischt mit den Schreien der Verwundeten, die nicht vom Schlachtfeld getragen wurden, trugen zu einer schrecklichen Geräuschkulisse bei. Je heftiger der Nahkampf wurde, umso dichter wurden die Soldaten der einzelnen Kompanien zusammen gedrängt. Wer stürzte, wurde zu Tode getrampelt. Schießpulverrauch, Helme und tiefe Staffelungen verminderten die Sicht drastisch. In einer Zeit, in welcher die Soldaten noch keine einheitlichen Uniformen trugen, häuften sich so die Fälle von „friendly fire“ dramatisch. Der Rauch von Musketen und Kanonen wurde häufig so dicht, dass die Soldaten durch ihn nur rote und gelbe Mündungsblitze sehen konnten, bis der Feind plötzlich vor ihnen stand. [118] Das Kämpfen und Töten fand meistens in weniger als einer Armeslänge Entfernung statt, aber unterschied sich in Bezug auf die Heftigkeit und die Art und Weise je nachdem, welche der Waffengattungen gegeneinander kämpften. Infanteriekompanien rückten solange unter dem Feuer der Musketiere aufeinander, vor bis sie in den Nahkampf übergehen konnten. [119] Dies wurde „push of the pike“ genannt. Hierbei verkeilten sich die Pikeniere der Kompanien ineinander und begannen, einander zu schieben. Die Opferzahlen waren hierbei gering. Es bestand nur eine Chance von 10-15% durch einer Musketenkugel getroffen zu werden und Rüstungen und Lederwämser wehrten Stiche von Piken ab. [120]

Kavalleriekampf unterschied sich stark von der Art und Weise wie er in früheren Jahrhunderten geführt worden war. Lanzenreiter, die den Feind niederritten, waren im 17. Jahrhundert längst ein Anachronismus. [121] Vielmehr ritt man an den Gegner heran und feuerte mit Pistolen oder Karabinern auf diesen, um anschließend umzukehren. Nur wenn die gegnerischen Formationen zu wanken begannen, ging man in den Nahkampf über. [122] Auch wenn der Kampf von Kavallerie gegen Kavallerie durch dicht gedrängte Pferdeleiber und Reiter, die aufeinander einschlugen, von ihren Pferden stürzten oder gezogen wurden, schieres Chaos war, gab es noch weit Schlimmeres. [123] Solange die Infanterie dicht beieinander stand und ihre Formationen hielt, waren sie durch ihre Piken beinahe unverwundbar gegenüber der feindlichen Reiterei. Dies änderte sich aber, sobald die Fußsoldaten ihre Formationen brachen und flohen. [124] Oft genügte nur der Anblick der herannahenden Reiter, um Soldaten in die Flucht zu schlagen. [125]

Der Moment, an dem Truppen brachen und sich zu Flucht wendeten, war oftmals der schlachtentscheidende Moment. Soldaten wurden von einer „panic fear“ überkommen und rannten ohne weiteres Nachdenken einfach davon. [126] Wenn der Gegner erst einmal in Auflösung begriffen war, begann das Töten. Es war weitaus gefährlicher zu fliehen, als sich zum Kampf zu stellen. [127] Den Fliehenden wurde kein Pardon gewährt und auch Nichtkämpfende wie Trossfrauen oder Zivilisten, welche die Schlacht beobachteten, wurden Opfer der rasenden Soldateska. [128] Dies war die Stunde der Kavallerie, in welcher die fliehenden Soldaten im vorüberreiten mit dem Säbel niedergehauen wurden. 248mal mehr Soldaten wurden auf der Flucht durch Kavallerie getötet, als im eigentlichen Gefecht durch die Infanterie. [129] Dies gereichte freilich nicht immer zum Vorteil für die Reiterei. Prinz Ruperts Reiterei beispielsweise durchbrach die feindlichen Linien bei Naseby, um den feindlichen Tross zu plündern und konnte sich erst nachdem die Schlacht vorüber war neu gruppieren. [130]

Das Feld war nach einer geschlagenen Schlacht mit Toten und Verwundeten übersäht, um welche sich keine der beiden Seiten kümmerte. Leichenfledderer plünderten die Toten aus und machten auch vor noch Lebenden keinen Halt. [131] Obwohl Schlachten mit ihrem Lärm, der Panik und den dicht gedrängten Menschenmassen eine furchtbare Erfahrung für jeden daran Beteiligten waren, wurden sie von Belagerungen in Bezug auf Härte und Grausamkeit oftmals in den Schatten gestellt. [132]

Garnisonen und Festungen in England während des Bürgerkrieges 

Der chinesische Autor Sun Tzu, der die „Kunst des Krieges“ im 5. Jahrhundert v. Chr. schrieb, warnt seinen Leser vor Belagerungen. Sie seien aufwendig an Material und Menschen und würden sich nicht lohnen. Interessanterweise waren 31% der Kampfhandlungen des Bürgerkrieges Belagerungen und 24% aller Todesopfer des Krieges fielen ihnen zum Opfer, 9% mehr als in Feldschlachten. [133] Ähnlich wie auf dem europäischen Festland, wo während des Dreißigjährigen Krieges 52% von Gustav Adolfs Soldaten als Garnisonsmannschaften in Festungen stationiert waren, verhielt sich die Situation in England. [134] 48% aller Soldaten der Royalisten versahen Garnisonsdienst, auf parlamentarischer Seite sind die Werte ähnlich hoch.

Die Anzahl der Garnisonen wuchs mit dem Verlauf des Krieges, als klar wurde, dass Gebiete dauerhaft besetzt werden mussten. Die Größe der Garnisonsbesatzungen unterschied sich von Fall zu Fall stark. Es konnten nur wenige Dutzend Soldaten oder – wie im Fall Bristols – mehrere Tausend sein. Meistens betrug die Mannstärke 100-200 Mann. [135] 1647 kapitulierte die letzte Garnison der Royalisten in Harlech, eine von insgesamt 81 Garnisonen. Insbesondere die Royalisten, die immer mehr in die Defensive gedrängt wurden, sahen sich gezwungen, mehr und mehr Garnisonen einzurichten. [136] Diese konnten an Unterschiedlichen Orten eingerichtet werden, teilweise – wie im Fall von Bristol – wurden ganze Städte befestigt. [137] Manchmal waren es auch nur einzelne Landhäuser, wie Chalfield. [138] Vielerorts hatte man schon in den Monaten vor der Kriegserklärung am 22. August 1642 damit begonnen, Verteidigungsanlagen zu errichten. Oftmals konnten bereits vorhandene ältere Strukturen darin einbezogen werden. [139]

Natürlich waren die mittelalterlichen Mauern der Städte und Burgen neuzeitlicher Artillerie nicht mehr gewachsen. Wenn möglich wurden vor ihnen Erdwälle aufgeworfen, welche die schweren Kanonenkugeln weitaus besser abhielten. In Städten wurden besonders starke Plätze zu Zitadellen ausgebaut, die mit wenigen Soldaten auch im Falle des Verlustes der Stadt noch zu halten waren. Banbury Castle in Bristol ist ein Beispiel für eine solche Zitadelle. Die Gebäude, die an diese Verteidigungsanlagen angrenzten, wurden in den meisten Fällen zerstört. Entweder geschah dies bereits beim Bau der Anlagen, spätestens aber während einer Belagerung. Dies nahm man aus mehreren Gründen vor: Zum einen wollte man dem Belagerer so wenig Deckung wie möglich geben, zum anderen konnten die Belagerer sich in den Häusern nicht einquartieren. Außerdem befestigten Belagerer ihrerseits oftmals größere Gebäude, um von dort aus leichter Ausfälle abwehren zu können. [140]

Obgleich der Alltag einer Garnison abseits von Belagerungen von häufig von Langeweile und Nichtstun geprägt war, gab es Ausnahmen. Meist war es unmöglich, die vielen Garnisonen regelmäßig zu versorgen. So mussten diese, ähnlich wie Armeen auf dem Marsch, vom umliegenden Land leben. [141] Theoretisch sollten die Garnisonen Nachschub und Geld im Austausch gegen Schutz von den umliegenden Gemeinden erhalten. [142] Konnten oder wollten die Dorfbewohner diese Abgaben an die Garnisonen nicht leisten, wurden sie ausgeplündert und ihre Häuser niedergebrannt. Besonders stark litten die Bewohner von Dörfern, die in den Einflusssphären zweier verfeindeter Garnisonen lagen und an beide Abgaben leisten mussten. [143] Zusätzlich zu den normalen Abgaben erhoben viele Garnisonen unter Androhung von Brandschatzung Anspruch auf zusätzliche Geldzahlungen. [144] Zum Alltag in den umkämpften Gebieten zwischen zwei Garnisonen gehörten beinahe tägliche Streifzüge in das feindliche Gebiet; nicht mit dem Ziel dieses zu erobern, sondern lediglich Angst und Schrecken unter den Soldaten und Zivilisten der Gegend zu verbreiten. [145] Diese Streifzüge konnten leicht außer Kontrolle geraten und in ungezügelter Gewalt enden. Je häufiger diese Unternehmungen vorkamen umso weniger Gefangene wurden gemacht. [146]

Belagerungen und Belagerungskriegsführung im 17. Jahrhundert 

Lief man schon bei kleineren Raubzügen Gefahr, dass die Gewalt eskalierte, so führten Belagerungen zu einer ganz neuen Dimension von Gewalt. Anders als in Schlachten, die spätestens bei Sonnenuntergang vorbei waren, zogen sich diese über Wochen hin und beiden Seiten blieb reichlich Zeit, sich vorzubereiten. [147] Belagerungen begannen stets nach dem selben Muster. Noch vor Beginn der eigentlichen Belagerung wurde die Besatzung der Stadt zur Aufgabe aufgefordert. [148] Dieses Angebot war meist das erste einer langen Reihe von Kapitulationsforderungen, die an die Belagerten gestellt wurden. [149] Meist wurde diese erste Aufforderung zur Kapitulation nicht angenommen [150] und der Angreifer begann nun seinerseits Gräben und Bastionen anzulegen, um die Stadt einzuschließen und sich mit Gräben langsam auf die Mauern vorzuarbeiten. [151] Nur bei großer zahlenmäßiger Überlegenheit und meist, wie im Fall Colchesters [152], im fortgeschrittenen Stadium einer Belagerung, gelang es dem Angreifer, den Feind völlig einzuschließen. [153] Zeitgenossen unterschieden deswegen zwischen einer engen und einer geöffneten Belagerung. Bei letzterer war es den Angreifern nicht möglich, die Garnison völlig zu isolieren, was ihr somit die Möglichkeit ließ, im Umland Nahrungsmittel und Versorgungsgüter zu requirieren. [154]

Während die Pioniere oder eigens angeworbenen Arbeiter Gräben aushoben, wurden gelichzeitig die schweren Belagerungsartilleriezüge zusammengezogen. [155] Die Kanonen, die in mehrere Batterien unterteilt wurden, um die Mauern aus verschiedenen Positionen unter Beschuss zu nehmen, waren oftmals eigens für Belagerungen entworfene und hergestellte Artilleriestücke. [156] Hierbei wurden kleinkalibrige Stücke mit hoher Mündungsenergie bevorzugt eingesetzt, um die Kanonen der Verteidiger zu zerstören. Größere Stücke, wie Demi-Culverinen oder Culverinen, sollten Breschen in die Wälle schießen. [157] Neben Kanonen konnten manche Angreifer gelegentlich auf Mörser zurückgreifen, die Granaten oder „red hot shots“ – bis zum Glühen erhitzte Kugeln die als Brandgeschosse fungieren sollten – abfeuerten. Mörserfeuer das – anders als Kanonenfeuer – indirekt war, wurde nicht durch Mauern und Befestigungen abgehalten und richtete oft gravierende Schäden an den Häusern der Bewohner an. Allerdings wurden Mörser nur sehr vereinzelt eingesetzt und litten den gesamten Krieg unter Munitionsknappheit. So gab es bei der Belagerung von Banbury Castle gerade einmal 20 Mörsergranaten. [158] Minen, Tunnel die unter den Mauern der Verteidiger hindurch gegraben und dann zum Einsturz gebracht wurden, waren eine weitere Möglichkeit, die Anlagen der Verteidiger zu zerstören. Prinz Rupert, welcher ausländische Belagerungsexperten mit nach England brachte, soll 1643 bei Lichfield Cathedral Close die erste Mine eingesetzt haben. [159]

Während die Belagerer alles daran setzten, die Eingeschlossenen zur Aufgabe zu zwingen, litten dieser unter immer schlimmer werdenden Lebensbedingungen. Mangelnde Hygiene, knapper werdende Nahrungsmittel und andauernder Artilleriebeschuss gehörten zum Alltag von Soldaten und Zivilisten und untergruben die Moral. Nur wenig konnte getan werden, um sie aufrecht zu erhalten. Viele Gouverneure verteilten Alkohol an ihre Soldaten. Nachrichten von herannahendem Entsatz konnten ebenfalls dazu beitragen, Garnisonen am Kämpfen zu halten. Gerade in den Anfangsphasen der Belagerung wurden häufig Ausfälle unternommen. Meist – wie im Fall der Belagerung von Lathom House – waren feindliche Batterien das Ziel dieser Ausfälle. Scharfschützen waren für die Belagerten ihrerseits eine der effektivsten Möglichkeiten, den Kampfeswillen des Gegners zu schwächen. Geschützt durch Mauern oder aus Häusern heraus fielen ihnen Offiziere und Belagerungsingenieure genauso wie Soldaten beim Ausheben der Gräben zum Opfer. Je länger die Belagerungen aber fortschritten, umso verzweifelter wurde für beide Seiten die Situation, insbesondere da die Verteidiger oftmals viele Zivilisten bei sich hatten, die ebenfalls ernährt werden mussten. [160]

Belagerungen endeten auf drei verschiedene Arten: Entweder Entsatz traf ein und der Angreifer musste abziehen oder aber eine Kapitulation wurde vereinbart. Eine Kapitulation selbst war allerdings alles andere als einfach für alle Beteiligten. Wer zu früh kapitulierte – wie Colonel Nathaniel Fiennes – wurde als Verräter betrachtet und lief Gefahr, zum Tode verurteilt zu werden. Wer allerdings zu spät kapitulierte, war oftmals der Gnade des Siegers ausgeliefert. [161] Während der Belagerung wurde den Verteidigern mehrmals die Chance zur Kapitulation gegeben, zuerst bei Beginn der Belagerung, danach folgten mehrere Aufforderungen, während die Belagerer die Stadt immer fester einschlossen. Das letzte Angebot, aufzugeben, wurde meist kurz vor dem Sturm gegeben. Wer versäumte, dies anzunehmen, hatte Glück, wenn er mit dem nackten Leben davonkam. Die Bedingungen der Kapitulation waren abhängig von der jeweiligen Situation und wie hart die Kämpfe zuvor geführt worden waren. [162] Im besten Fall wurde den Verteidigern gewährt, mit fliegenden Fahnen und feuerbereiten Musketen aus der Stadt zu marschieren. [163] Hatten die Verteidiger sich zu lange widersetzt, mussten sie Pferde und militärische Ausrüstung beim Abmarsch an den Sieger übergeben. Hatte man zu lange gewartet, eine Bresche war in die Mauern geschossen worden und man hatte bereits mit dem Sturm begonnen, war der Angreifer nicht mehr verpflichtet, Gnade zu gewähren. [164]

Zweifelslos war der Sturm einer Stadt, die riskanteste und die gefährlichste Variante für beide Seiten, eine Belagerung zu beenden. [165] Stundenlang waren die Angreifer auf engstem Raum Musketenfeuer und Kartätschenladungen der Kanonen ausgesetzt, während sie versuchten, die Verteidigungsanlagen der Belagerten zu überwinden. Waren dies aber erst einmal geschafft, gab es oftmals kein Halten mehr und Soldaten wie Zivilisten wurden Opfer der enthemmten Belagerer. [166] Im Folgenden soll nun die Belagerungskriegführung am Beispiel Bristols und Colchesters veranschaulicht werden.

Verlauf eines Sturms am Beispiel von Bristol 

Am 23. Juli erreichte Prinz Ruperts Armee Bristol und nach einem ersten Ultimatum an Colonel Fiennes begann er, zusammen mit der Armee seines Bruders die im Süden der Stadt angelangt war, Artilleriebatterien aufzubauen. Da die Stadt nicht unterminiert werden konnte und ein Aushungern zu lange gedauert hätte, beschlossen Rupert und seine Befehlshaber, Bristol im Sturm zu nehmen. Allerdings wurde darauf verzichtet, eine Bresche in die Mauern zu schießen, da Ruperts Kanonen hierfür über nicht genug Munition verfügten. [167] Zwei Tage später, nach kleineren Scharmützeln, begann um 3 Uhr morgens der Sturm auf Bristol. [168] Zu Ruperts Tross zählten bei dieser Belagerung unter anderem Bernard de Gomme und Bartholomäus la Roche [169], ausländische Belagerungsexperten, welche die Soldaten des Prinzen mit Granaten, Brandsätzen und Petarden – Sprengladungen zum Sprengen von Toren –, ausstatteten. [170]

Der Angriff der Royalisten erfolgte zuerst auf Prior’s Hill Fort, das aber standhielt und mehrmals die Männer, die Lord Grandison zum Sturm kommandierte, in die Flucht schlug. Ebenso wurden die Soldaten unter Prinz Moritz im Süden von Bristol zurückgeschlagen. Auch der Angriff auf das Windmill Hill Fort durch John Bellasis Brigade schlug fehl. Zwar schickte er ein Himmelfahrtskommando, „forlorn hope“ genannt, mit Granaten, Feuerpiken und Musketen bewaffnet zum Sturm auf das Fort, doch ohne Leitern und Seile war es ihnen unmöglich, die Mauern zu überwinden. Trotz heftiger Gegenwehr gelang es allerdings Colonel Wentworths Truppe, an einer Schwachstelle in der Verteidigung durchzubrechen und sich dort festzusetzen. Ein Gegenangriff der parlamentarischen Kavallerie konnte abgewehrt werden und in den Vororten Bristols kam es zu heftigen Häuserkämpfen, die den Sturm der Royalisten ins Stocken brachten. [171]

Zwar waren die Royalisten bereits in die Stadt eingedrungen, doch hielten die inneren Verteidigungslinien und die Zitadelle noch stand als sich Colonel Nathaniel Fiennes dazu entschloss, sich zu ergeben. Als Fiennes Kapitulation endlich angenommen war, wurden harte Bedingungen gestellt. Er musste sich unehrenhaft ergeben und alle Waffen und Ausrüstung aushändigen. Zusätzlich dazu wurden seine Männer beim Abmarschieren von den Soldaten der Royalisten ausgeplündert. Nach der Übergabe der Stadt mussten die Einwohner den Zorn der Sieger fühlen, welche diese gnadenlos ausplünderten und deren Häuser verwüsteten oder niederbrannten. Fiennes wurde nach seiner Rückkehr in London wegen Feigheit und Verrats der Prozess gemacht. Zwar kam er straffrei davon, doch endete damit seine militärische Karriere. [172]

Colchster: A City in Tears – Hunger, Feuer und Gewalt – Die Folgen einer Belagerung 

Der Name der Stadt Colchester ist eng verknüpft mit einer Belagerung, die den Zeitgenossen als besonders hart und grausam in Erinnerung blieb, auch wenn sie sich objektiv in Härte und Verbissenheit nur geringfügig von anderen Belagerungen unterschied. [173] Im Frühjahr 1648 kam es zu mehreren Unruhen und Aufständen, unter anderem in Kent, wo der Earl of Norwich an die Spitze der Royalisten getreten war. Nach einem anfänglichen Versuch, auf London zu marschieren, musste sich Norwich mit seiner Armee, zu der mittlerweile Veteranen wie Sir Charles Lucas, William Campion, Bernard Gascoigne und George Lisle gestoßen waren, nach Essex zurückziehen. [174] Verfolgt durch die Truppen des Parlaments erreichten die Royalisten am 12. Juni Colchester, wo sie sich am 13. Juni Fairfax Armee zur Schlacht vor der Stadt stellten. [175] Obwohl sich die Royalisten ungeordnet in die Stadt zurückziehen mussten und Fairfax dreimal den Sturm auf Colchester durchführen ließ, konnten die Royalisten – nicht zuletzt dank erfahrener Offiziere wie Capel oder Lucas – Colchester halten. [176]

In den folgenden Wochen begann Fairfax, die Stadt mit einem Grabensystem zu umgeben. Zu Beginn war es noch nicht weitläufig genug, um die Verteidiger davon abzuhalten, Vorräte und Nachschub im Umland zu requirieren. Erst am 14. Juli gelang es Fairfax, der mittlerweile Verstärkungen erhalten hatte, den Belagerungsring zu schließen und die Verteidiger nach einem Angriff am 15. Juli, bei dem eines der Torhäuser zerstört wurde, in die Oberstadt zurückzudrängen. [177] Abgeschnitten vom Nachschub und ohne Hoffnung auf Entsatz mussten sich die Verteidiger schließlich am 28. August beinahe bedingungslos der Gnade Fairfax ergeben. [178]

Während dieser Belagerung traten verschiedene Begleiterscheinungen dieser Kampfhandlungen besonders deutlich hervor. Feuer zum einen war bei jeder Belagerung von Städten für Bewohner und ihren Besitz eine Bedrohung. Die Zerstörung durch Feuer aber nahm in Colchester besonders große Ausmaße an, die bei Zeitgenossen Vergleiche mit Magdeburg anregten. [179] Gleich zu Beginn der Belagerung wurden einzelne Gebäude niedergebrannt, hauptsächlich um freies Schussfeld auf die Mauern zu haben oder um zu verhindern, dass sich Scharfschützen in ihnen verstecken konnten. [180] Der größte Brand wurde von den Royalisten gelegt, nachdem sie am 15. Juli das Torhaus bei der St. Johns Abbey verloren hatten. In dieser Nacht wurde ein Großteil der Vororte Colchesters niedergebrannt. Dies wurde zwar damit begründet, dem Feind Deckung nehmen zu wollen, doch selbst Zeitgenossen empfanden das Ausmaß der Brände für übertrieben. Die Hemmschwelle, Feuer zu legen, sank nach diesem Ereignis auf beiden Seiten und es folgten weitere Serien von Bränden, die allerdings nie die Ausmaße der Brände vom 15. Juli annahmen. Viele der Häuser wurden im Zuge von Brandschatzungen ohne militärischen Wert niedergebrannt, was besonders dazu einlud, den Vergleich zwischen deutschen Städten des Dreißigjährigen Krieges zu ziehen. [181]

Neben dem Feuer war der Hunger der Soldaten und Einwohner Colchesters ein weiteres Charakteristikum dieser Belagerung. Zwar war die Versorgungslage durch die offene Belagerung der ersten Tage durchaus gut, doch verschärfte sie sich, je länger die Belagerung andauerte. Die Pferde der Kavallerie waren ebenso wie Hunde und Katzen schon Anfang Juli fester Bestandteil des Speiseplans. [182] Wie immer litten die Ärmsten am stärksten, konnten sie sich doch die wenigen, stark überteuerten Lebensmittel kaum leisten. [183] Hungrige Soldaten begannen damit, Häuser von Bürgern zu durchsuchen, in der Hoffnung, versteckte Vorräte zu finden. Eine Hoffnung, die manchmal durchaus bestätigt werden konnte. [184]

Ende Juli brach auch noch die Wasserversorgung der Stadt zusammen, als die Parlamentarier die Wasserrohre der Stadt zu Kugeln einschmolzen. [185] Der Hunger der Bevölkerung und der Soldaten wurde so stark, dass die daraus resultierenden Unruhen Norwich schließlich zu Kapitulationsverhandlungen zwangen. Zuvor versuchte er allerdings, etwa 500 Frauen und Kinder aus der Stadt zu schicken, damit die Vorräte der Verteidiger länger ausreichten – eine im 17. Jahrhundert gängige Praxis bei Belagerungen. [186] Gängige Praxis war es aber auch, dies dem Belagerten nicht zu erlauben und so wurden die Frauen und Kinder, nicht ohne sie vorher auszurauben, zurück nach Colchester geschickt. [187] Neben dieser besonderen Härte gegenüber Frauen und Kindern, Plünderungen und Brandschatzungen von Häusern, waren die Verwendung von „chawed bullets“, gefeilte Kugeln, die im Flug zu taumeln begannen und größere und tiefere Wunden rissen, eine der besonderen Grausamkeiten die für Colchester so hervorstechend sind. Beide Parteien beschuldigten sich gegenseitig, solche Geschosse zu verwenden, ebenso wie vergiftete Kugeln. [188] Gefangene die mit solch vermeintlich bearbeiteten Kugeln erwischt wurden konnten kein Pardon erwarten, 20 gefangene Royalisten wurden als Rache für den Einsatz solcher Geschosse massakriert [189].

Am 27. August musste sich die Garnison Colchesters schließlich bedingungslos ergeben. Dies geschah – wie auch bei anderen Belagerungen – nach einer Reihe verschiedener Kapitulationsforderungen die zu Beginn natürlich abgelehnt wurden. [190] Erst als Fairfax sichtbar Vorbereitungen zum Sturm traf, nahm Norwich am 19. August erneut Gespräche auf. Trotz zäher Verhandlungen war Fairfax nur bereit, den Verteidigern Pardon zu gewähren, in keinem Fall einen ehrenhaften Abzug. Sie hatten zu lange Widerstand geleistet und waren so seiner Gnade ausgeliefert. [191] Keine Konvention hinderte Fairfax daran, einige der Gefangenen hinrichten zu lassen, was er im Fall von Lucas und Lisle auch tat. Die Zivilbevölkerung selbst wurde Opfer von Plünderungen, obwohl man versucht hatte, dies durch die Zahlung einer Abschlagsumme zu verhindern. [192]

Fazit 

Der Englische Bürgerkrieg wird häufig im Vergleich zu den Konflikten, die zu dieser Zeit auf dem Festland tobten, als harmloser, zivilisierter und auch naiver dargestellt. Doch war dies, wie hier gezeigt wurde, durchaus nicht der Fall. Es gab bereits zu Beginn des Krieges erfahrene Soldaten und Offiziere auf beiden Seiten, die als Veteranen verschiedener Kriege auf dem Festland aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen konnten. Das häufig vermittelte Bild einer völlig unmilitärischen Gesellschaft, die unvorbereitet in den Bürgerkrieg zog, trifft hier nicht zu. Es gab nicht nur kriegserfahrene Veteranen, sondern auch ein breites Interesse an militärischer Bildung, wie die vielen Handbücher und militärischen Kompanien der Städte zeigen.

Auch die Ausbildung der Soldaten war keineswegs amateurhaft, sondern wurde nach den modernsten Maßstäben, die durch Erfahrungen im Dreißigjährigen Krieg oder in den Niederlanden erworben worden waren, gestaltet. Zwar waren die Kämpfe selber, verglichen mit denen auf dem Festland, von geringerer Größe, doch mangelte es ihnen nicht an der Brutalität und Verbissenheit, wie sie beispielsweise bei Nördlingen oder Lützen zu erfahren waren. Bis auf wenige Modernisierungen waren Taktiken und Kampfweisen dieselben wie auf dem Festland. Wobei allerdings gerade in den ersten Tagen des Konfliktes unübersichtliche Zustände geherrscht haben, die aber nach dieser Initialphase schnell überwunden wurden. Soldaten des Englischen Bürgerkriegs waren genauso professionell wie ihre Gegenstücke auf dem Festland.  

Auch ihre Erfahrungen glichen sich häufig, was insbesondere im Fall der Belagerungen deutlich wird. So wurden nicht nur Praktiken wie das Brandschatzen übernommen. Auch die Tatsache, dass deutliche Parallelen zwischen Magdeburg und der Belagerung Colchesters gezogen wurden, weist klar darauf hin.  

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Wanklyn, Malcolm: The Warrior Generals, Winning the British Civil Wars 1642-1652. New Haven 2010. 

Anmerkungen

  • [1]

     Charles, Carlton: Going to the Wars. The Experience of the British Civil Wars, 1638-1651, Oxon 1992, S. 155.

  • [2]

     Ebd., S. 151-155.

  • [3]

     Barbara, Donagan: Halcyon Days And The Literature Of War, England’s Military Education Before 1642, in: Past and Present 147 (1995), S. 65-100, hier S. 65-67.

  • [4]

     Barbara Donagan: War in England 1642-1649. Oxford 2008, S. 51-53.

  • [5]

     Donagan: Halcyon Days And The Literature Of War, S. 68.

  • [6]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 40f.

  • [7]

     Ian, Beckett: The Amateur Military Tradition, 1588-1945, Manchester 1991, S. 28.

  • [8]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 54.

  • [9]

     Carlton: Going to the Wars, S. 21.

  • [10]

     Ebd., S. 21f.

  • [11]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 54.

  • [12]

     Carlton: Going to the Wars, S. 71.

  • [13]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 54f.

  • [14]

     Carlton: Going to the Wars, S. 22.

  • [15]

     Roberts, Keith: Pike and Shot Tactics 1590-1660, Oxford 2010, S. 56-58.

  • [16]

     Carlton: Going to the Wars, S. 71.

  • [17]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 55f.

  • [18]

     Ebd., S. 57.

  • [19]

     Carlton: Going to the Wars, S. 22.

  • [20]

     Ebd., S. 14-19.

  • [21]

     Ebd., S. 15.

  • [22]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 40f.

  • [23]

     Carlton: Going to the Wars, S. 19.

  • [24]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 40-47.

  • [25]

     Ebd., S. 40-42.

  • [26]

     Donagan: Halcyon Days And The Literature Of War, S. 69.

  • [27]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 45f.

  • [28]

     Donagan: Halcyon Days And The Literature Of War, S. 68-70.

  • [29]

     Ebd., S. 78.

  • [30]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 33-35.

  • [31]

     Carlton: Going to the Wars, S. 71-73.

  • [32]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 33-35.

  • [33]

     Donagan: Halcyon Days And The Literature Of War, S. 66-69, 78.

  • [34]

     Monro, Robert: Monro his expedition vvith the vvorthy Scots Regiment, S. 1-9.

  • [35]

     Carlton: Going to the Wars, S. 71.

  • [36]

     Donagan: Halcyon Days And The Literature Of War, S. 84.

  • [37]

     Ebd., S. 91.

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     Donagan: War in England 1642-1649, S. 35.

  • [39]

     Carlton: Going to the Wars, S. 72f.

  • [40]

     Cruso, John: The art of warre, or Militarie discourses of leavyng, marching, encamping; and embattailing an armie. Of building, defending, and expugning forts and fortified cities. Of ordinance, petards, and fireworks. Of the severall duties of officers, and souldiers. Of the Grecian, and Romane militia, and forming of battaillons, London 1681, S. 4-16.

  • [41]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 38.

  • [42]

     Barriffe, William: Military Discipline: or, the yong artillery man VVherein is discoursed and showne the postures both of musket and pike the exactest way [...]. London 1639, S. 1-7.

  • [43]

     Monro, Robert: Monro his expedition vvith the vvorthy Scots Regiment (called Mac-Keyes Regiment) levied in August 1626 [...]. London 1637, S. 1-5.

  • [44]

     Knud, Jespersen: Social Change and Military Revolution in Early Modern Europe. Some Danish Evidence, in: The Historical Journal 26 (1983), S. 2.

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     Roberts: Pike and Shot, S. 32-38.

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     Cruso, John: The art of warre, S. 14-16.

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     Barriffe, William: Military discipline: S. 1-17.

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     Roberts: Pike and Shot, S. 56-58.

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     Barriffe, William: Military discipline, 15-17.

  • [51]

     Donagan: Halcyon Days And The Literature Of War, S. 90.

  • [52]

     Barriffe, William: Military discipline, S. 14-17.

  • [53]

     Donagan: Halcyon Days And The Literature Of War, S. 91.

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     Roberts: Pike and Shot, Oxford 2010 18f.

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     Mark, Stoyle: Soldiers and Strangers: An Ethnic History of the English Civil War, New Haven 2005, S. 97-100.

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     Carlton: Going to the Wars, S. 84.

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     Roberts, Keith: Matchlock Musketeer: 1588-1688, Oxford 2002, S. 43.

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     Carlton: Going to the Wars, S. 98.

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     Roberts: Pike and Shot, S. 56-63.

  • [71]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 216-219.

  • [72]

     Carlton: Going to the Wars, S. 98.

  • [73]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 219.

  • [74]

     Carlton: Going to the Wars, S. 98.

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     Peachey, Stuart: Civil War and Saltfish: Military and Civilian Diet in the Mid-seventeenth Century. Leigh-On-Sea, 1988, S. 1-7.

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     Ebd.

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     Ebd.

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     Roberts: Matchlock Musketeer, S. 32-40.

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     Roberts: Pike and Shot, S. 9-12.

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     Carlton: Going to the Wars, S. 129-131.

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     Jespersen: Social Change and Military Revolution in Early Modern Europe, S. 2-4.

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     Porter: Destruction in the English Civil Wars, S. 30-31.

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     Donagan: Codes and Conduct in the English Civil War, S. 89-91.

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     Donagan, Barbara: The Web of Honour, Soldiers Christians, and Gentlemen in the English Civil War, in: The Historical Journal 44 (2001), 375-377.

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     Baratt: Sieges of the Civil Wars, S. 12-14.

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     Young, Peter: Sieges of the Great Civil War. London 1978, S. 3-6.

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  • [159]

     Baratt: Sieges of the Civil Wars, S. 15f.

  • [160]

     Carlton: Going to the Wars, S. 157-163.

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     Malcolm, Wanklyn: The Warrior Generals, Winning the British Civil Wars 1642-1652, New Haven 2010, S. 64f.

  • [168]

     Baratt: Sieges of the Civil Wars, S. 30.

  • [169]

     Stoyle: Soldiers and Strangers, S. 94.

  • [170]

     Baratt: Sieges of the Civil Wars, S. 29.

  • [171]

     Ebd., S. 32-34, hier S. 32.

  • [172]

     Ebd., S. 34-37.

  • [173]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 313.

  • [174]

     John, Kenyon: The Civil Wars of England. New York 1988, S. 184f.

  • [175]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 314-321.

  • [176]

     Ebd., S. 322.

  • [177]

     Ebd., S. 323-326.

  • [178]

     Kenyon: The Civil Wars of England, S. 184-188.

  • [179]

     Ebd.

  • [180]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 330.

  • [181]

     Ebd., S. 331-333.

  • [182]

     Ebd., S. 334-336.

  • [183]

     Carlton: Going to the Wars, S. 164-166.

  • [184]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 337.

  • [185]

     Carlton: Going to the Wars, S. 160-166.

  • [186]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 339f.

  • [187]

     Carlton: Going to the Wars, S. 160-166.

  • [188]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 341-343.

  • [189]

     Donagan: Atrocity, War Crime and Treason in the English Civil War, S. 1149-1151.

  • [190]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 351.

  • [191]

     Donagan: Atrocity, War Crime and Treason in the English Civil War, S. 1149-1151.

  • [192]

     Donagan: War in England 1642-1649, S. 358f.

Empfohlene Zitierweise

Trampisch, Benedikt: Der englische Bürgerkrieg – Erfahrungswelt und Soldatenalltag im 17. Jahrhundert. aventinus nova Nr. 36 [10.10.2012], in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/9226/

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Erstellt: 09.01.2012

Zuletzt geändert: 10.01.2012

ISSN 2194-1963