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aventinus recensio Nr. 12 (Winter 2007) 

Alexandra Thun 

Martin Klimke / Joachim Scharloth (Hg.): 1968. Handbuch zur Kultur- und Mediengeschichte der Studentenbewegung. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart 2007. 323 Seiten. Hardcover. ISBN 978-3-476-02066-6 


Martin Klimke arbeitet am Heidelberg Center for American Studies (HCA) der Universität Heidelberg. Joachim Scharloth ist seit mehreren Jahren wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Beide lehrten bereits mehrmals an ausländischen Universitäten, etwa in Schweden, Japan und der USA.

Das Hardcover-Buch ziert eine Schwarz-Weiß-Fotographie, die das Happening auf dem Kurfürstendamm nach der Entlassung Fritz Teufels aus dem Gefängnis vom 12. August 1967 zeigt. In roter Schrift sticht die Jahreszahl „1968“ hervor. Das Buch selbst beinhaltet nur wenige Abbildungen, insgesamt nicht ganz 30 Bilder. Es ist übersichtlich gestaltet, man findet sich zu jeder Zeit gut und schnell darin zurecht. Es handelt sich um eine sehr einheitlich gestaltete Aufsatzsammlung. Die 25 Beiträge sind in fünf verschiedene thematische Bereiche gegliedert und haben je etwa einen Umfang von 10 bis 15 Seiten. Eingeleitet wird das Buch von einem Beitrag der Herausgeber. 

Nach der Einleitung zum Thema „Maos Rote Garden? ‚1968’ zwischen kulturrevolutionärem Anspruch und subversiver Praxis – Eine Einleitung“ folgen Beiträge zu den Themen Medien und Öffentlichkeit, Performanz und Subversion, Neue kulturelle Praktiken (Künstlerische Ausdrucksformen, Alltagskulturelle Praktiken), Gewaltdiskurse und Rückblicke. Dieser letzte Abschnitt beinhaltet unter anderem ein Interview mit Rainer Langhans. Gemäß dem Titel „Handbuch zur Kultur- und Mediengeschichte der Studentenbewegung“ liegt der Schwerpunkt klar auf der Herangehensweise der Kulturwissenschaft, die sich stark mit Sprache und Diskurs der Zeit beschäftigt. Trotz dieser eindeutigen Schwerpunktsetzung umfasst das Buch eine große Bandbreite an Themen innerhalb dieses Komplexes. 

Die einzelnen Beiträge werden nicht nur von Literaturhinweisen beendet, sie werden auch jeweils mit einem kurzen Überblick über den Forschungsstand eingeleitet und kommentiert. Am Ende des Buches finden sich ein Bildquellenverzeichnis, ein ausführliches Register zu Personen und Personengruppen, sowie ein Autorenverzeichnis, aus dem nicht nur die derzeitige Betätigung der Autoren hervorgeht, sondern auch eine Kontaktmöglichkeit mit Hilfe der angegebenen e-mail-Adressen eröffnet wird. 

Als Einstieg in die Thematik der Studentenbewegung oder schnelles Nachschlagewerk zu den wichtigsten Schlaglichtern eignet sich das Handbuch sicherlich nicht. Für alle, die jedoch bereits einen gewissen Grundstock an Faktenwissen besitzen, bietet es ein facettenreiches, interessantes Spektrum zum speziellen Aspekt der Medien- und Kulturgeschichte der Zeit. 

Das Handbuch bietet insgesamt einen sehr guten Zugang zur angegebenen Thematik. Neben einer Fülle an Aspekten, die beleuchtet werden, finden sich auch hilfreiche Literatur- und Quellenhinweise, sowie das Autorenverzeichnis, das helfen kann, die Artikel selbst besser in die Forschungslandschaft einzuordnen. Es vermittelt kein reines Grundwissen zur Thematik, ohne das man sich hin und wieder in den doch recht anspruchsvollen Ausführungen etwas hilflos fühlen kann, aber das ist sicherlich auch nicht Ziel und Aufgabe eines Handbuches zum speziellen Thema der Kultur- und Mediengeschichte. 

Empfohlene Zitierweise

Thun, Alexa: Rezension Martin Klimke / Joachim Scharloth (Hg.): 1968. Handbuch zur Kultur- und Mediengeschichte der Studentenbewegung. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart 2007. 323 Seiten. Hardcover. ISBN 978-3-476-02066-6. aventinus recensio Nr. 12 (Winter 2007), in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/7816/

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Erstellt: 28.05.2010

Zuletzt geändert: 05.12.2010

ISSN 2194-2137