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aventinus generalia Nr. 1 [117.6.2010]
Andreas C. Hofmann
Von der Historischen Internetzeitschrift von Studierenden für Studierende zur Studentischen Publikationsplattform Geschichte. Perspektiven und Probleme studentischen Publizierens am Beispiel von aventinus
Ob nun hausarbeiten.de, privat veröffentlichte Texte oder studentische Magazine in Print- oder Online-Format - studentisches Publizieren ist keine leichte Kunst. Man muss den Spagat zwischen redaktioneller Freiheit und Qualitätssicherung bestreiten und steht hierbei noch vor dem Problem, die Standards elektronischen Publizierens zu erfüllen, ohne sich in allzu hohe Unkosten zu stürzen. Diese Aufgabe zu meistern, haben sich die Fachschaft Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München und historicum.net. Geschichtswissenschaften im Internet e.V. auf die Fahne geschrieben. Mit Unterstützung des Zentrums für Elektronisches Publizieren der Bayerischen Staatsbibliothek, des Historischen Seminars der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie weiterer Geldgeber wurde aventinus. Studentische Publikationsplattform Geschichte ins Leben gerufen. Das Projekt ermöglicht es Studierenden, ihre Forschungsergebnisse nach redaktioneller Bearbeitung zu publizieren und ist gezielt darauf ausgerichtet, einen Kooperationsverbund mit weiteren Universitäten zu etablieren.
Der noch periodisch erschienene namensgleiche Vorgänger ging zum Wintersemester 2005 mit der ersten Ausgabe online. Nachdem die ersten vier Ausgaben mittels einer zwar hochwertigen, allerdings zu unflexiblen Technik bewerkstelligt wurden, kamen die letzten drei Ausgaben mit dem eigentlich für Blogs prädestinierten System "Wordpress" ans Netz. Nun waren Kompatibilität und Bedienerfreundlichkeit gewährleistet, das System genügte indes nicht den Ansprüchen wissenschaftlicher - wenn auch "nur" studentischer - Internetjournale. Darüber hinaus gestaltete sich die Anwerbung neuer Autoren zunehmend schwieriger; war das Journal doch auf das Umfeld der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität beschränkt! Nachdem im Sommer 2009 bereits das endgültige Aus diskutiert wurde, entschied man sich für ein Projekt, welches zu Beginn manche noch als utopisch bezeichnet haben sollten.
Seit dem Jahr 2006 ist das geschichtswissenschaftliche Internetportal historicum.net (http://www.historicum.net) mit einer neuen Oberfläche sowie einer neuen Technik ausgestattet. Das Layout lässt an nichts zu wünschen übrig und ein eigens für historicum.net erstelltes Plugin ermöglicht es, Open-Office Dateien per Mausklick in die Webpräsenz zu integrieren. Noch 2006 gingen die lesepunkte (http://www.lesepunkte.de) , ein Journal mit von Schülern verfassten Besprechungen historischer Romane ans Netz und sollten hierbei Modell stehen. Denn die lesepunkte bauen – bis auf die Layoutgrundfarbe – komplett auf der bestehenden Technik und dem Layout von historicum.net auf. Das Ziel war es somit, aventinus wie lesepunkte auf Grundlage der Technik von historicum.net zu betreiben.
Aufgrund einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Fachschaft Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München und historicum.net. Geschichtswissenschaften im Internet e.V. wurde vereinbart, für aventinus analog zu lesepunkte die Technik von historicum.net zu verwenden. Doch was ist neue Technik mit altem Konzept, wenn nicht alter Wein in neuen Schläuchen! Daher entschied sich aventinus, sein Konzept zu ändern und entwickelte sich von einem periodisch erscheinendem Internetjournal zu einer thematisch gruppierten Publikationsplattform. Das unter http://www.aventinus-online.de erreichbare Portal ist nunmehr in die Hauptrubriken Altertum, Mittelalter, Neuzeit, Bavarica und Varia gegliedert und bietet bereits die Artikel des Vorgängerjournals an. Dieser Strategiewechsel ermöglicht eine vom Redaktionsschluss ungebundene Veröffentlichung eingehender Artikel sowie deren Sortierung nach den Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft. Die Plattform ist seit dem 28. Mai 2010 am Netz.
Neben neuer Technik und neuem Konzept ist das Projekt gezielt darauf ausgerichtet, weitere Universitäten ins Boot zu holen. Es sind daher nicht nur Geschichtsstudierende anderer Universitäten aufgerufen, ihre Forschungsergebnisse zur Publikation einzureichen. Vielmehr richtet das Projekt ein ausdrückliches Kooperationsangebot an alle, die dem studentischen Publizieren verbunden sind. Genaue Formen einer Kooperation, welche bis hin zu Mitwirkungsrechten an der Projektpolitik denkbar sind, können einzeln ausgehandelt werden.
Empfohlene Zitierweise
Hofmann, Andreas C.: Von der Historischen Internetzeitschrift von Studierenden für Studierende zur Studentischen Publikationsplattform Geschichte. Perspektiven und Probleme studentischen Publizierens am Beispiel von aventinus. aventinus generalia Nr. 1 [117.6.2010] , in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/9718/
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Erstellt: 21.08.2012
Zuletzt geändert: 21.08.2012