Ideengeschichte

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aventinus varia Nr. 16 (Winter 2008) 

Max Trecker 

Nietzsches Übermensch und seine nationalsozialistische Rezeption 

 

Selten war ein Philosoph so umstritten wie Friedrich Nietzsche. Geboren 1844 in der Nähe von Lützen, wurde er schon mit vierundzwanzig Jahren Professor für klassische Philologie in Basel. Man darf wohl mit Recht behaupten, dass es sich bei ihm um ein Genie gehandelt hat. Doch oftmals scheinen Genie und Wahnsinn eng beieinander zu liegen. Statt eines wohl situierten Akademikerlebens zog er es vor, dem Sein selbst auf den Grund zu gehen, und war in seinem Vorgehen ein strenger Realist. Er suchte die Grundprinzipien der menschlichen Existenz in der griechischen Mythologie, in der griechischen Welt zu finden, die er als Philologe und Philosoph tief verehrte.  

Doch stieß er hierbei auf gefährliche Fragen: Was darf ein Mensch tun? Sind alle Menschen gleich? Darf es nicht Menschen geben, die aufgrund ihrer Beschaffenheit und ihres Charakters mehr dürfen als andere? Nietzsche bejahte dies. Er glaubte die Antwort im griechischen Dionysosmythos gefunden zu haben und entwickelte hieraus seine Utopie des Übermenschen, eines Menschen frei von Moral, frei von Ketten, frei sich selbst zu verwirklichen. Doch hatte er hiermit nicht auch, unabhängig von seinen eigentlichen Intentionen, ein menschenverachtendes Ungeheuer, den Faschismus, geweckt?  

a) Der Übermensch 

Die Idee vom Übermenschen als Utopie und als Verwirklichung des Dionysischen [1], als absolute Verehrung des Lebens, entwarf Nietzsche in seinen vier Büchern über Zarathustra, einen persischen Religionsstifter, an denen er von 1883-1885 arbeitete. Von ihrem Stil her sind die vier Bücher dem der Bibel nicht unähnlich, die erste Rede Zarathustras beginnt folgendermaßen:

Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. […] Alle Wesen bisher schufen etwas über sich hinaus: Und ihr wollt die Ebbe dieser großen Flut sein und lieber noch zum Thiere zurückgehen, als den Menschen überwinden? […] Ich beschwöre euch, meine Brüder, bleibt der Erde treu und glaubt denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden! Giftmischer sind es, ob sie es wissen oder nicht. [2]

Neben dem Übermenschen entwickelt Nietzsche im Zarathustra noch die Idee von der ewigen Wiederkunft des Gleichen. Dieser Idee zu Folge sei alles, was wir wahrzunehmen meinen, schon einmal in der Vergangenheit gewesen und wird auch in Zukunft wiederkehren. Alles befinde sich in einem ewigen Kreislauf, dessen Ablauf jedoch keine Tendenz in irgendeine ästhetische oder moralische Richtung aufweise. Die Lehre von der ewigen Wiederkehr bezeichnet Nietzsche als ein Urgesetz und benutzt zur Verdeutlichung ebenso wie Heraklit das Bild eines Flusses, verwendet es jedoch in antithetischer Weise. Laut dem griechischen Philosophen Heraklit könne man nicht zweimal in den selben Fluss steigen, da er stetig weiter fließe. Bei Nietzsche wiederum fließt der Fluss immer wieder in sich zurück. Hieraus stellt Nietzsche den Imperativ auf, die ewige Wiederkunft des Gleichen zu bejahen und nach seiner eigenen, ewigen Wiederkehr zu streben und so zu leben, dass man erneut leben möchte. Nach dem Imperativ „Verhalte dich dionysisch!“, folgt nun ein zweiter Imperativ: „Akzeptiere die ewige Wiederkunft des Gleichen und die daraus resultierenden Folgen für das Leben!“ 

Der dritte Imperativ Nietzsches lautet: „Bejahe den Willen zur Macht!“ [3]

Der Übermensch müsse diese drei Imperative verinnerlichen, sein Gegenstück ist der letzte Mensch oder auch der tolle Mensch, der ebenfalls im Zarathustra behandelt wurde. 

Dieser Typus Mensch habe den Nihilismus verinnerlicht, er habe erkannt, dass Gott tot sei, denn göttliche Wesen würden immer nur von Menschen geschaffen werden, es gebe einen oder mehrere Götter nur, wenn auch daran geglaubt werde. Zugleich sei dieser Typus von Mensch, der den Nihilismus verinnerlicht habe, ein dekadenter, der moralisch und nicht ästhetisch handelt. Moralisch zu handeln bedeutet für Nietzsche das „Wohl“ aller über alles andere zu stellen, was zwangsläufig in eine demokratische Gesellschaft und Kultur münden müsse. Diese Kultur ist für Nietzsche eine, die dem Massengeschmack folgt, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit achtet, die Schwachen schützt, jedoch die starken Persönlichkeiten und die Kreativität unterdrückt. Moralisches Handeln und somit auch die Demokratie machen für ihn aus der menschlichen Gesellschaft eine Gesellschaft von Herdentieren: 

Ich zeige euch den letzten Menschen. ‚Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern?’ – so fragt der letzte Mensch und blinzelt. Die Erde ist dann klein geworden und auf ihr hüpft der letzte Mensch, der alles klein macht. […] ‚Wir haben das Glück erfunden’ – sagen die letzten Menschen und blinzeln. […] Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben. Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. […] Man wird nicht mehr arm und reich: beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich. Kein Hirt und eine Herde! Jeder will das gleiche, jeder ist gleich: wer anders fühlt, geht freiwillig ins Irrenhaus. ‚Ehemals war alle Welt irre’ – sagen die Feinsten und blinzeln. [4]  

Der letzte Mensch ist somit aus Nietzsches Sicht degeneriert, es gibt keine Kultur mehr, weil die starken Persönlichkeiten, die Kulturschaffenden, die „Feinsten“, unterdrückt werden und sich selber unterdrücken. Im Erstarken der Arbeiterbewegung sah Nietzsche ein Erstarken der Herde, durch Schlagwörter wie Menschenwürde oder menschenwürdige Arbeit werde die Herde nicht zu etwas Besserem, sondern sie sensibilisiere nur ihr Leidensbewusstsein und erhöhe ihre Ansprüche. Die Erstarkung der Herde und die Sensibilisierung selbiger führten nur zu einem Hass gegenüber den aus seiner Sicht besseren Menschen, den Kulturschaffenden. Die Herde könne somit keine Kultur schaffen, sondern die alte nur zerstören, weil sie erkenne, dass sie benutzt worden sei, ohne eine Gegenleistung dafür erhalten zu haben. Das Marxsche Klassenbewusstsein war für Nietzsche nur ein verachtenswertes Herdenbewusstsein. In der Arbeiterbewegung sah er eine große Gefahr für die Menschheit. Er teilte jedoch speziell mit Marx die Kritik am Kapitalismus insofern sie eine Verurteilung der Ökonomisierung der Menschen bedeutet. Diese Ökonomisierung ist für ihn eine unnatürliche, kulturunterdrückende Erscheinung und Ausdruck des „englischen Geistes“ [5].

Nietzsche lehnt das moralische Handeln jedoch zutiefst ab und bevorzugt das ästhetische Handeln. Ästhetisch zu handeln bedeutet für Nietzsche die Kultur über alles zu stellen. Ästhetisch zu handeln bedeute für eine Gesellschaft, die größtmögliche Entfaltung der Kulturschaffenden zu ermöglichen; ohne Rücksicht auf Moral oder die Menschen selbst. Moral sei künstlich und nicht natürlich, sie widerspreche dem Dionysischen. [6] Die Einzelnen müssten sich dem Wohl der höchsten Einzelnen unterordnen. Jene höchsten Einzelnen bringen laut Nietzsche auch die höchsten Kulturleistungen in den Wissenschaften, der Kunst, der Philosophie und der Musik hervor. Diese höchsten Einzelnen rechtfertigen sich nicht durch ihre soziale Nützlichkeit gegenüber den Einzelnen, sondern durch ihr besseres Sein. In der Konsequenz bedeutet die Unterordnung des Einzelnen für Nietzsche eine Sklavenhaltergesellschaft, die er aufs stärkste bejaht. Die Vorbilder hierfür sieht er schon im antiken Griechenland. Die griechischen Staaten seien in höchstem Maße kulturschaffende Staaten gewesen; nicht zuletzt dank ihrer Sklaven, die die Entfaltung der höchsten Einzelnen befördert haben. Selbst bedeutende Philosophen wie Platon und Aristoteles hätten die Sklavenhaltung nie in Frage gestellt, sie sogar bejaht. Erst der „englische Geist“ hat, folgt man Nietzsche, in der Moderne dafür gesorgt, dass die Sklavenhaltergesellschaft in Verruf geriet, was jedoch nicht bedeutet, dass Nietzsche die Demokratie englischer Prägung für frei von Sklaverei hält, sie ist nur wesentlich versteckter und unscheinbarer als sie es in der Antike war. [7]

Doch stellt sich die Frage, wie ein Mensch zum Übermenschen wird und wie sich dieser Übermensch, dieser neue Typus von Mensch, zu den „normalen“ Menschen verhalten soll.

Die diesbezüglichen Aussagen Nietzsches widersprechen sich häufig und ergeben kein klares Bild: 

Nicht fort sollst du dich pflanzen, sondern hinauf! Dazu helfe dir der Garten der Ehe. [8]

Nicht was die Menschheit ablösen soll in der Reihenfolge der Wesen, ist das Problem, das ich hiermit stelle: Sondern welchen Typus Mensch man züchten soll, wollen soll, als den höherwertigeren, lebenswürdigeren, zukunftsgewisseren. Dieser höherwertigere Typus ist oft genug schon dagewesen: Aber als ein Glücksfall, als eine Ausnahme, niemals als gewollt. [9]

Das erste Zitat stammt aus dem „Zarathustra“, das zweite aus dem „Antichrist“. Beide Zitate deuten in eine jeweils leicht unterschiedliche Richtung. Das erste Zitat mutet von der Wortwahl her sehr biologisch an und scheint eine Aufforderung zu gezielter Partnerwahl und kontrollierter Fortpflanzung zu sein. Somit kommt an dieser Stelle eine sehr darwinistisch anmutende Vorstellung zum Ausdruck. Das zweite Zitat scheint in selbiger Vorstellung verhaftet zu sein, doch ist es unpräziser, der Ausdruck „züchten soll, wollen soll“ könnte sich auch auf andere Bereiche als den rein biologischen beziehen. Im Gegensatz zum „Zarathustra“ wird im „Antichrist“ erstmals von Nietzsche erwähnt, dass es Übermenschen auch in der Vergangenheit schon gab, vorher hatte er dies immer verneint. Das Einzige, was fehlte, war, folgt man der im „Antichrist“ geäußerten Sicht, der Wille zum Übermenschen. Somit ließen sich Übermenschen theoretisch auch durch gesellschaftliche Veränderungen oder Änderungen des Erziehungssystems erzeugen.  

Das Wort Übermensch […] ist fast überall mit voller Unschuld im Sinne derjenigen Werte verstanden worden, deren Gegensatz in der Figur Zarathustras zur Erscheinung gebracht worden ist, will sagen als idealistischer Typus eines höheren Menschen, halb Heiliger, halb Genie. Andres gelehrtes Hornvieh hat mich seinethalben des Darwinismus verdächtigt; selbst der von mir so boshaft abgelehnte Heroen-Cultus jenes großen Falschmünzers wider Wissen und Willen, Carleyle’s, [10] ist darin wiedererkannt worden. [11]

Das letzte Zitat stammt aus Nietzsches im Dezember 1888 publizierter autobiographischer Schrift „Ecce Homo!“ und zeigt, dass sich Nietzsche gegen Ende seines kreativen Lebens gegen bestimmte Lesarten seines Werkes zu wehren versucht hat. „Zarathustra“, „Antichrist“ und „Ecce Homo!“ befinden sich in einer Chronologie, es lässt sich somit, ein Wandel in Nietzsches Einstellung zur Übermenschwerdung des gewöhnlichen Menschen vermuten. Unzweifelhaft ist jedoch, dass Nietzsche sich eines nicht immer eindeutigen Vokabulars bediente, wobei die Verwendung eines darwinistisch anmutenden Wortschatzes durchaus dem damaligen Zeitgeist entsprach. [12]  

b) Das nationalsozialistische Menschenbild  

So wandern die Menschen ausnahmslos im Garten der Natur umher, bilden sich ein, fast alles zu kennen und zu wissen, und gehen doch mit wenigen Ausnahmen wie blind an einem der hervorstechendsten Grundsätze ihres Waltens vorbei: der inneren Abgeschlossenheit der Arten sämtlicher Lebewesen dieser Erde. [13]

Kernstück des nationalsozialistischen Menschenbilds ist die Rassenlehre, die auf einer Interpretation der Darwinschen Evolutionstheorie beruht. Darwins Evolutionstheorie sagt im Wesentlichen aus, dass nur die stärksten und anpassungsfähigsten Wesen sich in der Natur durchzusetzen und zu überleben vermögen. In der faschistischen Ideologie wird diese Vorstellung auf den Menschen übertragen. Der Mensch ist in der faschistischen Gedankenwelt auch keine einzige, homogene Rasse, sondern die Rasse Mensch besteht aus mehreren Unterarten, die wiederum als eigenständig betrachtet werden. Jeder „Unterrasse“ von Mensch werden bestimmte phänotypische wie charakterliche Eigenheiten zugeschrieben. Mit den Eigenschaften einer Rasse sei auch ihre kulturschaffende Fähigkeit eng verbunden. Allen menschlichen Rassen sei ihr Selbsterhaltungstrieb gemein, der jedoch an sich nur Bestandteil eines Egoismus sein soll, der gerade bei minderwertigen Rassen der Schaffung eines ausgeprägten Gemeinwesens entgegenstehe. Höherwertigere Rassen würden sich dadurch auszeichnen, dass ihre einzelnen Mitglieder dazu in der Lage seien ihren Egoismus in den Dienst der Gemeinschaft, der gesamten Rasse zu stellen.  Dieser Dienst an der Gemeinschaft wird von Hitler [14] als Idealismus bezeichnet. Die wahre Leistungsfähigkeit eines Menschen, sein „Heldentum“, zeige sich erst in einer extremen Belastungssituation, in der ein Individuum einer Rasse, das im Alltag bisher kaum aufgefallen ist, sein gesamtes Potential erst entfalten könne.

Damit sich die höherwertigeren Menschen einer Rasse offenbarten, müsse somit beständig, der nationalsozialistischen Ideologie zu Folge, eine Extremsituation, ein, im extremsten Falle, beständiger Kampf um die Existenz der eigenen Rasse vorliegen. Um jedoch überhaupt höherwertigere Menschen hervorbringen zu können, müsse eine Rasse von vornherein von der Natur als die höchste konzipiert worden sein. Zu dieser unabänderlichen Grundbedingung komme noch hinzu, dass die reale Qualität einer Rasse durch ihre Reinheit bestimmt werde, die Natur gebe nur das Potential einer Rasse vor.

Hieraus ergibt sich für Hitler die Schlussfolgerung, dass eine Rassenmischung unter allen Umständen zu vermeiden sei, denn die arische Rasse, sprich die Germanen, würden in der Natur die Menschenrasse mit dem höchsten Potential darstellen. Alle anderen Rassen seien von ihrem Potential her minderwertiger. Der Deutsche weise somit den höchsten Idealismus auf, Hitler sieht diesen Idealismus am besten in dem deutschen Begriff „Pflichterfüllung“ [15] verkörpert.

Aufgabe der hochwertigsten Rasse sei es, Kulturleistungen zu schaffen und alle anderen Rassen zu diesem Zweck als Sklaven zu unterjochen. Eine Vermischung der Rassen läuft, Hitler zu Folge, der Natur in höchstem Maße zuwider und zerstöre ihr Werk einer kontinuierlichen Höherzüchtung der Menschheit. Er versucht hierbei Beispiele aus der Geschichte anzuführen: 

Hitler vergleicht Süd- und Nordamerika miteinander und versucht die Diskrepanz dieser beiden Subkontinente in ihrer Entwicklung auf Rassenvermischung zurückzuführen. Nordamerika sei hierbei Südamerika weit überlegen, weil die arischen Elemente dieses Teils der Erde, denn die meisten Einwanderer stammten aus Nord- sowie Westeuropa und somit ist die Kultur Nordamerikas für Hitler eine weitestgehend arische, sich nie mit den „minderwertigen“ Elementen, den „Schwarzen“ vermischt hätten. Sie hätten sie sogar zu ihren Sklaven gemacht und sich somit nur natürlich verhalten. Trotz der Abschaffung der Sklaverei nach dem Bürgerkrieg seien die arischen Elemente dennoch „unter sich geblieben“. Hierfür wurde Nordamerika von der Natur für seine Reinheit der Rasse mit einem ungeahnten Aufschwung „belohnt“, der den Kontinent und vor allem die USA zu einem sehr mächtigen gemacht habe.  

In Südamerika hingegen versklavten die Spanier, die in der Rassenhierarchie unter den Ariern Germaniens liegen, zwar die niedere Rasse, die Eingeborenen, ebenso, wie anfangs die westeuropäischen Einwanderer in Nordamerika, allerdings hätten die Spanier später den Fehler begangen, sich mit den Eingeborenen zu mischen. Die daraus hervorgegangene Rasse sei nicht so hochwertig wie die der Spanier. Zwar hätte sie anfangs noch von der spanischen Kultur zehren können, jedoch seien mindere Rassen nicht in der Lage eine höherwertigere Kultur weiterzuentwickeln, sie könnten sie höchstens assimilieren, nur um später in ihre alte Kulturlosigkeit zurückzufallen.  

Diese Beispiele genügen Hitler als Beweis für die negativen Folgen, die eine Vermischung zweier nicht gleichwertiger Rassen für die höherwertigere nach sich zieht. Wenn eine Rasse rein sei, so hätten Kriege, die ohnehin nur Ausdruck des Selbsterhaltungstriebs der Rassen seien, oder anderweitige Konflikte keine Auswirkung auf eine Rasse und ihre Kultur, denn eine „reine Rasse“ weise eine besondere Widerstandskraft auf. Die Hauptursache für die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg und die Novemberrevolution des Jahres 1918 sah Hitler in der Unreinheit der deutschen Rasse begründet. Die Lehre von der Reinheit der Rasse wird allgemein als Eugenik bezeichnet. [16]

Die minderwertigste Rasse stellen für Hitler die Juden dar, denen er zwar einen sehr ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb zuspricht aber eben nur diesen. Die Juden sind für ihn nicht in der Lage sich idealistisch zu verhalten, sie sind nicht in der Lage ein Gemeinwesen zu schaffen und somit auch nicht in der Lage irgendeine eigenständige Kultur zu bilden. Die jüdische Rasse ist für Hitler nichts weiter als ein „Parasit“ [17], der alle Kulturschaffenden zu assimilieren versucht. Somit seien von der jüdischen Rasse vor allem die Arier am meisten bedroht.

Im Kapitalismus sieht Hitler eine Entfremdung der selbstständigen Arbeit, die das klassisch-natürliche Handwerk verdrängt und den „Volkskörper“ entzweit; in einen selbstständigen oder situierten Teil, denn Beamte und Angestellte leben auch von unselbstständiger Arbeit, jedoch werden sie durch Elemente staatlicher, also völkischer Fürsorge, wie eine Pension oder Rente, in ihrer Pflichterfüllung bestärkt und an den Volkskörper gebunden, und den zweiten Teil, eine Erscheinung des Industriezeitalters, bilden die Fabrikarbeiter. Die Strategie der jüdischen Rasse sei es, nachdem sie schon das Bürgertum gegen den alten Adel aufgebracht und so den Volkskörper zu trennen versucht habe, mit Hilfe der kommunistischen Arbeiterbewegung, für Hitler ein Produkt jüdischen Geistes, das Bürgertum zu zerstören. Der Kommunismus solle Persönlichkeit und Rasse vernichten und so den Minderwertigsten, den Juden, die Herrschaft ermöglichen.  

Es ist somit das Ziel der Nationalsozialisten die Volksgemeinschaft wiederherzustellen und jegliche separatistischen Elemente zu beseitigen, seien es innere oder äußere Feinde. Der äußere Hauptfeind ist für Hitler das Weltjudentum und als sein Produkt auch der Kommunismus, der innere Hauptfeind sind Pazifisten, die vom „jüdischen Geist“ erfüllt sind. Folglich müssten diese ausgelöscht, zumindest jedoch als Erste versklavt werden. [18]

c) Gemeinsamkeiten und Divergenzen der nationalsozialistischen Ideologie mit Nietzsches Philosophie 

Die Nationalsozialisten haben sich bemüht ihre Ideologie und Scheinphilosophie in das Gesamtwerk deutscher Kultur einzuordnen, der Nationalsozialismus sollte als Höchstform des „Deutschtums“ gelten: „Deutschtum aber hat nach Luther noch zu Goethe, Kant, Schopenhauer, Nietzsche, Lagarde geführt, heute geht es in gewaltigen Schritten seinem vollen Erblühen entgegen.“ [19]

Gerade Nietzsche wurde als ein Vordenker des Nationalsozialismus neben Gobineau oder Lagarde hingestellt, seine Philosophie wurde im Licht der faschistischen Ideologie interpretiert. Neben Alfred Rosenberg hat vor allem Alfred Bäumler versucht eine Analogie zu Nietzsche herzustellen und hierzu ein eigenes Buch über Nietzsche verfasst: „Der deutsche Staat der Zukunft wird nicht eine Fortsetzung der Schöpfung Bismarcks sein, sondern er wird geschaffen werden aus dem Geiste Nietzsches und dem Geist des Großen Krieges.“ [20] Bäumler stellt sich gegen das Spiel mit den fünf Bällen, wie Bismarck es in seiner Außenpolitik bevorzugte und gegen den Ausgleich, gegen eine Politik des Kompromisses und der Konferenzen. Bäumler bevorzugt eine konfrontative Gewaltpolitik, um die größten Kräfte der arischen Rasse freizusetzen und greift hierbei auf das Heraklitische Moment in Nietzsches dionysischem Imperativ zurück.

Allein in Rosenbergs „Mythus“, dem ideologischen Grundwerk des deutschen Nationalsozialismus, wird Nietzsche namentlich fünfzehn Mal an verschiedenen Stellen erwähnt, auf seine Philosophie ungleich mehr zurückgegriffen. Die zentrale Stelle ist hierbei folgende:

Friedrich Nietzsche stellte den verzweifelten Schrei unterdrückter Millionen dagegen [die marxistische Soziologie und den Materialismus] dar. Seine wilde Predigt vom Übermenschen war eine gewaltsame Vergrößerung des unterjochten, vom stofflichen Druck der Zeit gedrosselten Eigenlebens […] An das Banner Nietzsches reihten sich dann die roten Standarten und die marxistischen, nomadischen Wanderprediger, eine Sorte von Menschen, deren Lehre kaum je einer mit gleichem Spott als Wahnsinn entlarvt hatte, wie gerade Nietzsche. In seinem Namen ging die Rassenverseuchung durch alle Syrier und Nigros vor sich, in seinem Zeichen, während doch gerade Nietzsche die rassische Hochzucht erstrebte. […] Das deutsche Volk hörte nur von Lösung aller Bindungen, Subjektivismus, ‚Persönlichkeit’ und nichts von Zucht und innerem Hochbau. Nietzsches schönes Wort: ‚Von der Zukunft her kommen Winde mit heimlichen Flügelschlagen; und an feine Ohren ergeht gute Botschaft’, war nur ein sehnsüchtiges Ahnen inmitten einer wahnsinnigen Welt, in der er, neben Lagarde und Wagner, als fast der einzige Weltanschauende lebte. [21]

Wie schon an vorherigen Textauszügen aus Nietzsches Werk zu sehen war, sind Nietzsches Rhetorik und seine Aussagen nicht immer eindeutig, sie lassen mehrere Schlüsse zu. Rosenberg wirft den meisten bisherigen Rezipienten Nietzsches vor, wesentliche Teile seiner Philosophie außer Acht gelassen zu haben, Teile wie: „Nicht fort sollst du dich pflanzen, sondern hinauf! Dazu helfe dir der Garten der Ehe.“ [22] Zudem bejahten Arier und Übermensch eine aristokratische Gesellschaft, sie seien förmlich auf sie angewiesen, da sich ihre schöpferischen Qualitäten ohne Sklaven nicht komplett entfalten könnten. Aus Nietzsches Willen zur Macht wurde im Nationalsozialismus der Wille zum Leben, aus der dionysischen Diesseitsreligion Pflichterfüllung und Aufopferung für die Gemeinschaft, aus dem Gegensatz zwischen Übermensch und letztem Menschen der Gegensatz zwischen Ariertum und Judentum, ein beständiger Kampf der Rassen, ein förmlicher „clash of races“, aus der Lehre von der ewigen Wiederkunft des Gleichen wurde im Nationalsozialismus der stetige evolutionäre Fortschritt der Rasse Mensch, dem man nur durch die Reinheit der Rasse nachhelfen müsse. Dass die letzten Vergleiche hinken, scheint offensichtlich. Nietzsche hat sich stets gegen eine Aufopferung für etwas gewandt, der Märtyrertod zur metaphysischen Erlösung war für ihn blanker Hohn, den er am Besten in der Gestalt des Paulus verkörpert sah. Aus dem Dionysischen adaptierten die Nationalsozialisten nur das Heraklitische, deklarierten dieses Teilstück der Philosophie Nietzsches jedoch als sein ganzes Werk. Um das Heraklitische herum war die gesamte Ideologie des Nationalsozialismus aufgebaut. Konstruierte Rassen sollten sich in einem immerwährenden Kampfe unterjochen und schlussendlich vernichten, die „Herrenrasse“ hat im Nationalsozialismus das Recht mit dem besiegten alles zu tun: „Was sie [die Volksmasse] wünscht, ist die Vernichtung des Schwachen oder seine bedingungslose Unterwerfung.“ [23] Verehrt wurde der Heldentod, als größter Ausdruck edelster Gesinnung, als Ausdruck des höchsten Idealismus. Der Tod wurde verehrt, nicht das Leben. Auch die praktische Politik des Nationalsozialismus war auf Vernichtung ausgelegt, scheinbar minderwertige Rassen wurden zu Millionen getötet, selbst die Wirtschaft war auf fortlaufende Vernichtung ausgerichtet, auf die Ausplünderung aller Länder der Erde. Das Ende dieser Politik wäre eine gewaltige Implosion des gesamten nationalsozialistischen Systems gewesen. Dies steht zu Nietzsches Philosophie in krassem Gegensatz. Er betont, dass das Leben nicht nur aus Zerstören und Unterjochen, sondern vor allem aus Schaffen besteht, Kriege sind dazu da, den Schaffungsprozess zu erneuern. Die Philosophie des Nationalsozialismus und die Nietzsches decken sich somit höchstens zu geringen Teilen, jedoch besonders im Bereich der Rhetorik der Übermenschwerdung und des Umgangs mit denen, die nicht zu den höchsten Menschen bzw. zur höchsten Rasse gehören, denn Nietzsche bleibt hier undeutlich, seine Äußerungen schließen eine physische Vernichtung der „Sklaven“ nicht aus, auch wenn dies unlogisch wäre, da eine Reduzierung der Anzahl derjenigen, die den benötigten Mehrwert für die Kulturschaffenden produzieren, automatisch negative Folgen für diese hätte.

Der Nationalsozialismus war jedoch darauf angewiesen, sich als evolutionäre Spitze der deutschen Philosophie zu zeigen und gerade hier konnte Nietzsche am Leichtesten uminterpretiert werden. 

Es bleibt dennoch zu untersuchen, inwiefern Nietzsche selbst konkret zu bestimmten Kernelementen des sich zu seinen Lebzeiten nur anbahnenden Faschismus Stellung bezogen hat. Elemente der nun folgenden Untersuchung werden seine Beziehung zu eben von Alfred Rosenberg auf gleicher Ebene genannten Richard Wagner, zum Judentum und zum Antisemitismus sein. Wichtige Dokumente stellen hierbei seine Briefe dar, denn wie bei obigem Zitat zur Übermenschwerdung aus dem „Zarathustra“ und den späteren Kommentaren im „Antichrist“ und „Ecce Homo!“ ergibt sich aus seinen publizierten Werken kein eindeutiges Bild, auch wenn die Tendenz im „Ecce Homo!“ im Vergleich zum „Zarathustra“ eher in eine entgegengesetzte Richtung weist. 

Die anfängliche Freundschaft zu Richard Wagner schlug gegen Ende in eine Feindschaft um, Friedrich Nietzsche trennte sich innerlich bereits 1876 von ihm. [24] Die wesentlichen Gründe hierfür lagen zum einen in der Verherrlichung des Volkes durch Wagner, was den Aristokraten Nietzsche abstieß und zum anderen im Antisemitismus Wagners, auch wenn Nietzsche ihm zur Zeit ihrer Freundschaft noch selbst Briefe mit zum Teil antisemitisch anmutenden Schlusskommentaren schrieb. Auffällig ist jedoch, dass er dies nur bei seinem Gönner tat. [25] Nietzsches Verhältnis zum Judentum ist ambivalent. Einerseits hegte er eine Abneigung gegen es, da für ihn das Christentum ein Produkt der jüdischen Kultur war. Im Christentum sah Nietzsche die jüdische „Sklavenmoral“ verkörpert, die aus der Unterdrückung der Juden durch die Römer heraus geboren wurde, und am Ende den römischen Aristokratismus besiegte. Doch sah er hierin wiederum einen Sieg des Geistes über die rohe Kraft, dem er Anerkennung zollte. Seine Kritik an der Sklavenmoral bezog er auch nur auf das Neue Testament, das Alte  Testament ist für ihn noch Ausdruck aristokratischer Stärke. [26] Nietzsche verkannte überdies nicht, besonders nicht als Kulturphilosoph, der er war, dass gerade die jüdische Kultur viele kulturschaffende Menschen hervorbrachte: „Unangenehme, ja gefährliche Eigenschaften hat jede Nation, jeder Mensch: Es ist grausam zu verlangen, dass der Jude eine Ausnahme machen solle. Trotzdem möchte ich wissen, wie viel man bei einer Gesamtabrechnung einem Volke nachsehen muss, welches, nicht ohne unser aller Schuld, die leidvollste Geschichte unter allen Völkern gehabt hat, und dem man den edelsten Menschen (Christus), den reinsten Weisen (Spinoza), das mächtigste Buch und das wirkungsvollste Sittengesetz der Welt verdankt.“ [27]

Nietzsches Verhältnis zum Antisemitismus hingegen war eindeutig. Er hat sich von Wagner wegen seines Antisemitismus getrennt, ebenso kam es deshalb zu einigen Auseinandersetzungen mit seinen Verlegern Schmeitzner und Fritsch. Die Heirat seiner Schwester Elisabeth mit einem erklärten Antisemiten löste im Hause Nietzsche eine tiefe Krise aus, denn Friedrich Nietzsche hegte gegen eine solche Verbindung starke Bedenken. 1886 zog Elisabeth Förster-Nietzsche zusammen mit ihrem Mann nach Paraguay, um dort eine deutsche Kolonie zu gründen, da vor allem ihr Mann Deutschland für rassisch zu unrein hielt. Der diesbezügliche Brief Nietzsches an seine Schwester ist nicht positiv gehalten. [28] Als Verwalterin des Nachlasses hat sie später zu einer Vereinnahmung Nietzsches durch die Nationalsozialisten nicht unwesentlich beigetragen.

Gerade gegen Ende seines kreativen Lebens erkannte Nietzsche, dass er zunehmend von Antisemiten in eine bestimmte darwinistische Richtung interpretiert wurde. In einem seiner letzten Briefe schrieb er deshalb: „Ich lasse eben alle Antisemiten erschießen.“ [29] Im Antisemitismus sah Nietzsche eine Bewegung gegen das geistige Prinzip, das er selbst als Philosoph vertrat, denn „der Kampf gegen die Juden ist immer ein Zeichen der schlechteren, neidischeren Naturen gewesen. Wer jetzt daran teilnimmt, muss ein gutes Stück pöbelhafter Gesinnung in sich tragen.“ [30] Der Antisemitismus erschien ihm somit mehr als ein rückwärtsgewandter Aufstand der Nivellierten, denn als Morgendämmerung des Übermenschen.

Zum Deutschtum selber äußerte sich Nietzsche folgendermaßen im Entwurf eines Briefes an Kaiser Wilhelm II: „Ich erweise hiermit dem Kaiser der Deutschen die höchste Ehre, die ihm widerfahren kann, eine Ehre, die um so viel mehr wiegt, als ich dazu meinen tiefen Widerwillen gegen Alles, was deutsch ist, zu überwinden habe:“ Die Person Nietzsches sah somit die Gefahr, die ihrem Werk drohte, und angesichts seiner publizierten Werke wie seiner Schriften scheint es wahrscheinlich – und dies ist die in der Forschung verbreitetste Sichtweise – dass Nietzsche weder Faschist noch Antisemit noch Sozialdarwinist war.  

Der nationalsozialistische Philosoph Ernst Krieck meinte zur diesbezüglichen Interpretation Nietzsches: „Alles in allem: Nietzsche war Gegner des Sozialismus, Gegner des Nationalismus und Gegner des Rassegedankens. Wenn man von diesen drei Geistesrichtungen absieht, hätte er vielleicht einen hervorragenden Nazi abgegeben.“ [31]

Anmerkungen

  • [1]

     Das Dionysische steht bei Nietzsche für das Sein des Menschen, das von einem stetigen Gegensatz zwischen Schaffen und Zerstören geprägt sei. Nietzsche hat gegen Ende seines Lebens Dionysos gerne Christus gegenüberstellt, da beide Figuren ein Martyrium erlitten hätten: Christus litt am Kreuz, sein Leid sei eine Verurteilung des Lebens gewesen. Er habe sein Seelenheil erst im Jenseits gefunden. Dionysos (der zweimal Geborene) hingegen habe aufgrund seiner Ermordung durch Titanen auf Befehl Heras und seiner anschließenden Wiedergeburt seit Anbeginn seines Lebens gelitten und lebte dennoch weiter. Dionysos schaffte es sogar unter die Olympischen Götter aufgenommen zu werden. Dionysos habe sein Seelenheil somit im Diesseits gefunden, da er das Sein für wichtig genug hielt, um jedwede Qual auf sich zu nehmen. Nietzsche folgert hieraus seinen ersten von insgesamt drei Imperativen, die für den Übermenschen gelten sollen: „Verhalte dich dionysisch, bejahe das Leben!“.

  • [2]

     Zitiert aus Nietzsche, Friedrich, Also sprach Zarathustra. Ein Buch für alle und keinen, Frankfurt a. M. (Fischer) 31977 (11967), S.14.

  • [3]

     Vgl. zum Gedankengang auch Pfeil, Hans, Von Christus zu Dionysos. Nietzsches religiöse Entwicklung, Meisenheim am Glan (Anton Hain) 11975, S.151-157.

  • [4]

     Zitiert aus Nietzsche, Friedrich, Also sprach Zarathustra. Ein Buch für alle und keinen, Frankfurt a. M. (Fischer) 31977 (11967), S.18-19.

  • [5]

     Alle bedeutenden englischen Philosophen nach Hobbes, dessen bellum omnium contra omnes er teilweise unterstützte, lehnte er ab und bezeichnete ihre Ideen als den verwerflichen englischen Geist, der sich gegen die Ästhetik richtet. Für ihn kamen Kapitalismus und Demokratie aus England. Hobbes Ideen teilte er insofern, als er den Staat als eiserne Klammer verstand, die zu dionysischen Ausbrüchen fähig war, und im bellum omnium contra omnes kam für ihn ansatzweise der Wille zur Macht und der Gegensatz zum Herdentier zum Ausdruck.

  • [6]

     Vgl. hierzu Nietzsches Schrift zur Genealogie der Moral.

  • [7]

     Vgl. zum Gedankengang Safranski, Rüdiger, Nietzsche. Biographie seines Denkens, München, Wien (Hanser) 12000, S.64-68.

  • [8]

     Zitiert nach Safranski, Rüdiger, Nietzsche. Biographie seines Denkens, München, Wien (Hanser) 12000, S.271.

  • [9]

     Zitiert aus Nietzsche, Friedrich, Der Antichrist. Versuch einer Kritik des Christentums, Frankfurt a. M., Leipzig (Insel) 11986, S.13.

  • [10]

     Der Engländer Carleyle sah in Personen wie Luther und Shakespeare erste Anzeichen einer qualitativen Substanzänderung der Menschenrasse hin zu etwas Besserem. Moderne Vorstellungen einer zyklischen Aufwärtsbewegung des Menschen im Allgemeinen kommen bereits in Hegels Geschichtsphilosophie zum Tragen.

  • [11]

     Zitiert nach Safranski, Rüdiger, Nietzsche. Biographie seines Denkens, München, Wien (Hanser) 12000, S.273.

  • [12]

     Vgl. zum Gedankengang Nolte, Ernst, Nietzsche und der Nietzschenianismus, Frankfurt a. M., Berlin (Propyläen) 11990, S.175-190.

  • [13]

     Zitiert aus Hitler, Adolf, Mein Kampf, Landsberg am Lech 11924, S. 311.

  • [14]

     Vergleiche zu den Grundzügen der nationalsozialistischen Rassenlehre und der politischen Schlussfolgerungen Hitler, Adolf, Mein Kampf, Landsberg am Lech 11924, S.311-363.

  • [15]

     Hitler, Adolf, Mein Kampf, Landsberg am Lech 11924, S.327.

  • [16]

     Siehe zur ausführlicheren Erläuterung dieses Begriffs http://www.shoa.de/content/view/48/204/ Stand: 14. 3. 2007.

  • [17]

     Hitler, Adolf, Mein Kampf, Landsberg am Lech 11924, S.334.

  • [18]

     Zur Rolle des Rassenantisemitismus in der nationalsozialistischen Ideologie vgl. auch Röhr, Werner (Hrsg.), Faschismus und Rassismus. Kontroversen um Ideologie und Opfer, Berlin (Akademie) 11992, S.23-127.

  • [19]

     Rosenberg, Alfred, Der Mythus des zwanzigsten Jahrhunderts, München (Hoheneichen) 331934 (11930), S.13

  • [20]

     Bäumler, Alfred, Nietzsche der Philosoph und Politiker, Leipzig 11931, S.183.

  • [21]

     Rosenberg, Alfred, Der Mythus des zwanzigsten Jahrhunderts, München (Hoheneichen) 331934 (11930), S.530-531.

  • [22]

     Zitiert nach Safranski, Rüdiger, Nietzsche. Biographie seines Denkens, München, Wien (Hanser) 12000, S.271.

  • [23]

     Hitler, Adolf, Mein Kampf, Landsberg am Lech 11924, S.372.

  • [24]

     Vgl. stützend hierzu Safranski, Rüdiger, Nietzsche. Biographie seines Denkens, München, Wien (Hanser) 12000, S.379.

  • [25]

     Vgl. zum Gedankengang Lonsbach, Richard Maximilian, Friedrich Nietzsche und die Juden. Ein Versuch, überarbeitete und um ein Nachwort und Anhang erweiterte Ausgabe von Heinz Robert Schlette, Stockholm 1939, ND Bonn (Bouvier), S.44-47.

  • [26]

     Ebd., S.34-38.

  • [27]

     Zitiert nach LONSBACH, S.89.

  • [28]

     Brief an Elisabeth Förster vom 7. Februar 1886.

  • [29]

     Brief an Franz Overbeck vom 4. Januar 1889.

  • [30]

     Zitiert nach LONSBACH, S.54.

  • [31]

     Zitiert nach Safranski, Rüdiger, Nietzsche. Biographie seines Denkens, München, Wien (Hanser) 12000, S.355.

Empfohlene Zitierweise

Trecker, Max: Nietzsches Übermensch und seine nationalsozialistische Rezeption. aventinus varia Nr. 16 (Winter 2008), in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/7648/

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Erstellt: 19.05.2010

Zuletzt geändert: 28.05.2010

ISSN 2194-1971