Regional- und Stadtgeschichte

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aventinus varia Nr. 23 [16.12.2010]

 

Patrick Charell 

Der mittelalterliche Senatorenpalast 

Geschichte eines römischen Bauwerks 

 

1 Einleitung 

Thema dieser Hausarbeit ist der römische Senatorenpalast des Mittelalters. Es fällt auf, dass dieses Bauwerk zwar in zahlreichen Werken über die römische Kommunalgeschichte eine Rolle spielt, jedoch sind Informationen über den Palast selbst – das bloße Bauwerk und seine Geschichte – spärlich und meistens auf eine schlichte Wiedergabe der Mirabilia urbis Romae beschränkt, auf die im Folgenden noch eingegangen wird. So wichtig die Zusammensetzung des Senats oder die Anzahl der Senatoren, so interessant auch ihr Schriftverkehr und die Diplomatie zu anderen freien Städten und so bedeutsam der Konflikt zwischen Kaiser, Papst und Kommune auch sein mag: Der Senatorenpalast als solcher, freigestellt von seiner Verknüpfung mit politischer Historie und Gesellschaftsforschung, wurde bislang eher vernachlässigt und ungenügend erforscht. Die Zeitspanne der folgenden Untersuchung beginnt 1143, im Jahr des großen römischen Volksaufstandes und der Wiedererrichtung des Senats als Institution und dem damit benötigten Versammlungsgebäude. Sie endet 1612, im Jahr der offiziellen Fertigstellung der Piazza del Campidoglio [1], weil nach dem großen Umbauprojekt des späten 16. Jahrhunderts keine großen Veränderungen mehr am Bauwerk vorgenommen wurden. Zwar wurde auch noch im 17. Jahrhundert am Senatorenpalast gearbeitet, aber diese Veränderungen sind nur ornamentaler Art und ändern das Gesamtbild kaum. Außerdem kann man mit der Schaffenszeit Michelangelos guten Gewissens das Mittelalter enden lassen, sodass die spätere Barockisierung des Senatorenpalastes rein zeitlich nicht mehr Teil dieser Arbeit sein soll.

Um die oben genannte Wissenslücke zu schließen, werde ich zuerst einen zusammenfassenden Überblick über die geographische Lage und die Baugeschichte des Senatorenpalastes erstellen, wobei der Schwerpunkt – und die Gliederung der Kapitel – auf die jeweiligen Veränderungen am Baukörper im großen Maßstab gerichtet ist. Danach soll die aktuelle Forschungs- und Quellenlage als Fundament für eine Diskussion über zwei strittige Fragen dienen: Wieso nahm der Senat auf dem Kapitol seinen Sitz und nicht anderswo, etwa in der Nähe des Petersdoms oder auf den Fundamenten der Residenz der antiken römischen Kaiser? Und wie muss man die Bedeutung des mittelalterlichen Senatorenpalastes selbst bewerten? Ist er ein Symbol der renovatio Romae?

Der Senatorenpalast ist, wie bereits erwähnt, in zahlreichen Werken vertreten. Leider wird er häufig nur am Rande behandelt, auf seine Architektur wird meistens nur knapp und mit dem Hinweis auf die Mirabilien eingegangen. Hauptquelle sind daher auch für diese Arbeit die Mirabilia urbis Romae. Zur Sicherheit werden zwei Ausgaben verwendet, eine von 1492 [2] und die andere von 1493/94 [3]. Die Druckdaten stellen sicher, dass der Senatorenpalast ausreichend lange vor der Herstellung der Bücher existiert hat, um seinen Platz in den Mirabilien zu finden – sollte der Wunsch danach bestanden haben. Die zwei Ausgaben sind bis auf die Typographie identisch. In der modernen Literatur kommt man um die monumentale Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter [4] von Ferdinand Gregorovius nicht herum, die enorm detailliert und gut verständlich viele wichtige Informationen über den Senatorenpalast selbst liefert. Allerdings ist Gregorovius allzu offensichtlich ein Parteigänger der katholischen Kirche, sodass sein Werk mit Vorsicht zu verwenden ist. Für einen ersten Überblick über die Baugeschichte des Senatorenpalastes ist Richard Krautheimers Rom [5] ein sehr empfehlenswerter Einstieg, da er zusammenfassend die meisten wichtigen Fakten kurz erwähnt und so den Aufbau eines ersten Gedankengerüsts erlaubt. Zwei Autoren gehen tatsächlich konsequent auf die Baustruktur des Kapitols an sich ein und bieten ein umfassendes Bild: Herbert Siebenhüner [6], der sich mit dem Kapitol von der Antike bis zur Renaissance beschäftigt und der Bauhistoriker Harmen Thies [7]. Sein Buch über Michelangelos Kapitol ist aber leider durch den Schwerpunkt auf architektonische Analyse und die stark verwendete Fachsprache für Laien schwer verständlich und unnötig weitschweifig. Abschließend sei noch ein Aufsatz genannt, der meiner Arbeit eine differenzierte Sichtweise geboten hat und sich kritisch mit der Fachwelt auseinandersetzt: Ingrid Baumgärtners Rombeherrschung und Romerneuerung. [8]

2 Der mittelalterliche Senatorenpalast der römischen Kommune 

2.1 Geographische Lage 

Der Standort des römischen Senats des Mittelalters wird in den Mirabilia urbis Romae zweimal erwähnt. Im Kapitel über die Hügel innerhalb des Stadtgebietes heißt es:

Mons Torpeia uel Capitolium ubi est palatium Senatorum. [9]

Auf den ersten Blick ist unklar, ob vom antiken oder mittelalterlichen, also zeitgenössischen Senatorenpalast die Rede ist. Dass hier das Verb „est“ im Präsenz steht, im Gegensatz zum ansonsten verwendeten Perfekt, kann jedoch ein Indiz dafür sein, dass auf den aktuellen Senat Bezug genommen wird. [10] Die Bezeichnung „Palast“ bleibt eigentümlich ungenau [11], auch erscheint der benannte Ort zunächst verwunderlich, denn der traditionelle Versammlungsort des antiken Senats befand sich auf dem Forum Romanum zu Füßen des Kapitols, wo die Überreste noch heute zu finden sind.

Die Entscheidung des mittelalterlichen Senats, auf dem Kapitol zu tagen, erklärt sich jedoch mit dem zeitgenössischen Wissensstand und dem Weltbild der Verfasser. Im Kapitel über das Kapitol selbst heißt es:

Capitolium dicitur quod erat caput totius mundi in quo consules & senatores morabantur ad consulendum Urbem ad gubernandum orbem […] ubi interfectus est Julius Caesar a Senatu in loco ubi est ecclesia Araceli. [12]

Zusammengefasst ist das gesamte Kapitel eine Lobeshymne auf die einstige – ideelle und auch materielle – Pracht eines Ortes, der „[…] excelled in wisdom and beauty before all the realms of the whole world [13], wie es Francis Nicholas übersetzt. Aus diesem Irrtum heraus wurden die Überreste des monumentalen Tabulariums – nach den Plänen Sullas von Lutatius Catulus auf dem Kapitol erbaut und an die Westseite des Forums angrenzend [14] – für den ehemaligen Sitz der Senatoren gehalten, während der eigentliche Senat auf dem Forum aufgrund seiner eher bescheidenen Maße und Architektur als solcher nicht erkannt wurde [15]. Hinzu kommt, dass das Kapitol bereits vorher ein politisches Zentrum des mittelalterlichen Roms bildete [16]; dort hatten auch der Stadtpräfekt und das Gericht seinen Sitz, deren Akten die Ausstellungsformel actum civitate Romana apud Capitolium tragen [17]. Der kapitolinische Senatorenpalast existiert trotz zahlreicher struktureller Veränderungen noch heute und wird von der Stadt Rom als Rathaus benutzt. Er ist daher auf jedem Stadtplan als Palazzo Senatorio (municipio) verzeichnet und leicht zu finden.

2.2 Baugeschichte 

2.2.1 Der Sitz der Familie Corsi: Der erste Senatorenpalast 

Die Überreste des Tabellariums wurden bereits vor dem Einzug des Senats aktiv genutzt. Ungefähr ab dem 11. Jahrhundert hatte die lokale Adelsfamilie der Corsi den Ort zu einem befestigten Haus verstärkt und hielt dieses bis 1128 [18]. Das Wort „Haus“ ist hier missverständlich. Herbert Siebenhüner spricht von einer Festung, die in den Ruinen des Tabulariums errichtet wurde [19], und kurz darauf von „Häusern“ [20]. Dieser nur scheinbare Widerspruch wird durch Krautheimer erklärt:

Im Mittelalter bildeten die Türme vielmehr einen Teil von größeren Gebäudekomplexen. Immer wieder sprechen die Zeitgenossen von dem Turm oder Herrenhaus einer Familie, turris und domus, die zusammengehören und fast austauschbare Bezeichnungen sind. [21]

Das Aussehen des Adelshauses wird auf einem Stadtplan aus der Zeit Innozenz III. nur „roh und ungenau“ [22] wiedergegeben. Die Karte zeigt laut Gregorovius ein zinnenbewehrtes Viereck mit einem Flankenturm. Die Front weist nur zwei Bogenfenster und eine treppenlose Eingangstür auf. Jedoch kann man einen Eindruck der tatsächlichen Architektur des Corsi-Hauses nur noch über einen Vergleich mit noch existierenden Adelstürmen und -häusern in Rom gewinnen: Das Herrenhaus der Familie Pierleoni unterhalb des Tarpeischen Felsens und deren Wehrturm an der Ponte Fabricio zeugen – trotz teils starker Überrestaurierung [23] – vom Baustil jener Epoche: Massive Mauern, wenige, schmale Fenster und ein rein pragmatisch zu sehender Turmbau dienen zuallererst dem Schutz der Bewohner, weniger der Repräsentation oder Prachtentfaltung. Zudem kann man davon ausgehen, dass die Corsi den Unterbau und weitere Elemente des Tabulariums für ihren Adelssitz verwendet haben, denn diese sind trotz der zahlreichen baulichen Veränderungen noch immer das Fundament des Senatorenpalastes.

Mit der offiziellen Neubegründung des Senats während des Volksaufstandes von 1143 [24] – wobei Arnold von Brescia eine große Rolle spielte [25] – und dem damit einhergehenden Bedarf an einem repräsentativen Gebäude wurde zunächst die Kirche St. Maria in Aracoeli – auf den Ruinen des Junotempels errichtet – weiterbenutzt, bis 1150 das Haus der Corsi zu diesem Zweck übernommen [26] und als Palast des erneuerten Senats benutzt wurde:

„[…] in Capitolio, in consistorio novo palati in renovationis vero seu restaurationis sacri senatus anno VII.” [27]

Die Franziskanerkirche St. Maria in Aracoeli, jenes Gebäude, das Gregorovius als „[…] das Palatium Octaviani der Legende, […] eins der mächtigsten Monumente des Mittelalters“ [28] bezeichnet, blieb bis zum 16. Jahrhundert der Versammlungsort der kommunalen Volksversammlung [29].

Das umgebaute Haus der Corsi schien den Ansprüchen des Senats in seinem Selbstverständnis „[constituunt] antiquam urbis dignitatem renovare cupientes ordinem senatorum […]“ [30] bald nicht mehr zu genügen: Bei größeren Anlässen musste, so Gregorovius, die Kirche St. Maria benutzt werden, da es im Sitz des Senats nicht genügend Raum gab. [31] Diese Aussage lässt sich durch die erhaltene Diplomatik des römischen Senats belegen: Ein Dokument mit dem Titel instrumentum revocationis wurde am 4. März 1241 im „palatio Capitolii“ ausgestellt. [32] Vom 12. März 1242 existiert eine Urkunde namens iuramentum – verfasst jedoch im „domo S. Marie de Capitolio“. [33] Wenn denn der Ausstellungsort genauer als nur mit Rom benannt wurde, sind die folgenden Schriftstücke wiederum alle im Senatorenpalast ratifiziert worden, etwa die litterae memoriales vom 14. September 1247. [34]

2.2.2 Der palatio novo

Im 13. Jahrhundert, etwa in der Regierungszeit Brancaleone degli Andalòs [35], wurde – wohl aufgrund der ersichtlichen Raumnot oder auch eines gesteigerten Selbstbewusstseins der Kommune – mit einem Neubau begonnen, und 1257 unterschied man erstmals zwischen einem alten und neuen Palast [36]. 1299 wurde der Senatorenpalast anlässlich des nahenden neuen Jahrhunderts mit einem offenen, von Säulen gestützten Saal versehen und eine Freitreppe zum Eingang hin angefügt. [37] Bei Krautheimer ist eine detailreiche isometrische Rekonstruktion des Palazzo del Senatore – ca. 1300 – von Pietrangeli abgebildet. Dazu kann man lesen, dass [sich] die Fassade des Palastes des 13. Jahrhunderts – möglicherweise seit dem Pontifikat Bonifatius VIII. [1294, Anm. d. Verf.] – in drei Arkadenreihen, die von Pfeilern und Säulen mit ionischen Kapitellen getragen wurden [öffnete][…]. Im Inneren nahmen drei übereinanderliegende Hallen fast den gesamten Raum des Hauptgebäudes ein […] Auf der linken Seite erhob sich über der Nordwestecke ein Turm […] Das rechte Eck wurde später zu einem zweiten Turm aufgestockt. [38]

An den Türmen und den Galerien der Höfe des Senatorenpalastes befanden sich die Wappenschilder und Inschriften der herrschenden Familien, die anlässlich Michelangelos Umbau entfernt wurden. [39] Dieser Neubau wurde um 1300 erneut verändert bzw. erweitert [40] und integrierte den alten Palast in einer „Vierflügelanlage“ [41] um einen Innenhof herum, sodass sich die Front vom Forum Romanum zur Stadt hin verschob [42], wobei das Schema des Vorgängerpalastes beibehalten wurde. Hierbei wurde ein Tempel in das Bauwerk integriert, den man zur Zeit der Mirabilia urbis Romae für einen Tempel des Janus gehalten hat und vielleicht aus spirituellen Gründen beim Bau des ersten Palastes frei stehen ließ [43]: „Iuxta Caneparium [das Tabularium, d. Verf.] est templum Iani qui erat custos capitolii [44]. Um sich nicht nur auf eine moderne Rekonstruktion verlassen zu müssen, kann man Pietrangelis Zeichnung direkt mit der Goldbulle Kaiser Ludwigs des Bayern von 1328 vergleichen. Diese zeigt auf ihrer Reversseite die wohl einzige zeitgenössische Darstellung des Senatorenpalastes: In einer allegorischen, keinesfalls perspektivisch oder geographisch korrekten Ansicht der Stadt Rom, steht er in unmittelbarer Nähe zum Kolosseum. Schon auf den ersten Blick erkennt man bemerkenswerte Übereinstimmungen mit Pietrangelis Zeichnung sowie den Beschreibungen von Krautheimer und Gregorovius: Das Gebäude ist zweistöckig, wobei das Erdgeschoss eine höhere Decke aufweist; auf der rechten Seite der Front befindet sich der Eingang mit der von Gregorovius erwähnten Freitreppe. Die Flanken werden von zwei quadratischen Türmen gestützt, die im ersten Stock runde Bogenfenster aufweisen. Der einzige größere Unterschied zur modernen Rekonstruktion besteht darin, dass der „palatium novum“ [45], wie er 1307 in einem Senatsakt bezeichnet wurde, im Siegel von 1328 lediglich im Obergeschoss eine Arkadenreihe aufweist, während das trutzig wirkende Erdgeschoss nur von zwei Bogenfenstern durchbrochen wird.

2.2.3 Der Palast der Renaissance 

Die nächsten größeren und bis heute den Palast prägenden Veränderungen wurden unter der Führung Michelangelos begonnen und von Giacomo della Porta und Girolamo Rainaldi vollendet. Das sechzehnte Jahrhundert ist kaum mehr als Mittelalter zu bezeichnen; dennoch soll der Vollständigkeit und des besseren Verständnisses wegen ein zusammenfassender Überblick über die Neugestaltung des palatio Capitolii in der Renaissance gemacht werden. Im Auftrag von Papst Paul III. integrierte Michelangelo den Senatorenpalast in einen groß angelegten Gesamtentwurf zur Neugestaltung des Kapitolsplateaus, der den Konservatorenpalast zur Rechten des Senats, einen Neubau (palazzo nuovo) zur Linken und den dadurch entstandenen Platz sowie den aufsteigenden Treppenweg zum Kapitol hin umfasste. [46] Hierbei bildete der Senatorenpalast die „vornehmste und größte“ [47] Platzfront, war also neben einem zentralen Reiterstandbild Marc Aurels ein Schlüsselelement der Planung. Eine der Aufgaben Michelangelos bestand – zum Glück für die Forschung – darin, „soweit wie möglich auf bestehendes Rücksicht zu nehmen“ [48]. Dies kann durchaus auch finanzielle Gründe gehabt haben. Der Hauptflügel des Renaissancepalastes ist in seinen Maßen mit dem des Mittelalters identisch [49], ebenso erkennt man in den Risaliten an der Westfront die Türme aus dem Siegel Ludwigs des Bayern. Damit wäre der Ansicht Thies widersprochen, dass „keine der materiell-konstruktivistischen Vorgaben […] der neuen Front […] entscheidenden Widerstand entgegenstellen [hat] können. [50] Im Gegenteil, Thies gibt Krautheimer sogar unbewusst Recht, wenn er kurz darauf die Pläne Michelangelos als „Schale“ [51] bezeichnet, die über die Masse des mittelalterlichen Bauwerks gestülpt wird. 1538 [52] begannen die Arbeiten am Senatorenpalast: Als Michelangelos Hauptwerk am Senatorenpalast gilt die Freitreppe mit dem Sockelbau, die der gesamten Fassade ihren geometrischen Stempel aufdrückt [53]. Eine kurzfristige Verkleidung der Fassade diente nur als Übergangslösung und wurde von Giacomo della Porta entfernt. [54] Nachdem 1573/74 der Konservatorenpalast fertig gestellt und die Arbeiten am Senatorenpalast wieder aufgenommen worden war, wurde im Auftrag Papst Gregors XIII. 1575/76 der Umbau des Hauptsaals – „Sala del Senatore [55] genannt – beendet. [56] Daraus lässt sich folgern, dass 1573 die Baupläne im Bezug auf die Höhe der Stockwerke eindeutig festgelegt waren, da man später den Saal nicht mehr erhöhen oder absenken konnte. [57] Betrachtet man heute den fertigen Bau, erscheinen die Obergeschosse von Sockel und Treppe seltsam losgelöst [58], was sowohl an der Wahl der Materialien als auch an der Architektur selbst liegt. Spätestens im Jahre 1578 erwies sich die ursprüngliche Konzeption als nicht mehr realisierbar. [59] Da Michelangelo 1564 verstorben war, konnte er keine Alternative mehr entwerfen.

Aufgrund erneuter finanzieller Probleme wurde erst 1598 mit der Veränderung der Fassade begonnen. Der Architekt und Bildhauer Giacomo della Porta führte einen Entwurf aus, der sich zwar an Michelangelo orientierte, in seinen Materialien und der Aufteilung der Fassade aber „glanzlos-billig“ [60] die Qualität des Unterbaus nicht erreicht. 1602 verstarb della Porta; der durch bauliche Mängel vom Einsturz bedrohte Senatorenpalast [61] wurde von seinem Nachfolger Girolamo Rainaldi gesichert und 1612 offiziell beendet. Rainaldi zeichnet sich auch durch den Bau des palazzo nuovo aus und kann als Vollender der umfassenden Neuerung des Kapitols gesehen werden.

2.3 Die Diskussion um den palatio Capitolii

2.3.1 Die Wahl des Ortes 

Diese Arbeit hat bereits in Kapitel 2.1 gezeigt, dass es keine historische Kontinuität des römischen Senatorenpalastes im eigentlichen Sinn gegeben hat, da die antiken Senatoren nie auf dem Kapitol getagt haben. Dieses Wissen steht aber erst der Moderne zur Verfügung, und noch wichtiger ist in der Diskussion um die Motive für die Ortswahl des palatio capitolii das, was die Römer des Mittelalters zu wissen glaubten oder vielmehr glauben wollten. Gregorovius ist im Bezug auf die Mirabilia urbis Romae der Meinung, dass ein neu auftretender „antiker Geist [...] dem Volke zum Bewusstsein kam und mit der Kirche in Streit geriet.“ [62] Er geht davon aus, dass die Senatoren von diesem Werk beeinflusst wurden [63], ihren Sitz auf dem Kapitol zu nehmen, das in den Mirabilia als ehemaliger und aktueller Schauplatz der Aktivitäten des Senats genannt wird. Die Entstehungszeit der Mirabilien vor 1143 und ihre große Popularität lassen diese Theorie plausibel erscheinen [64], denn der Text wurde stets erweitert, sodass der – an sich dürftige – Satz zum Kapitol „ubi est palatium Senatorum” [65] späteren Ursprungs sein kann als die Beschreibung des antiken Senats.

Dieser Theorie Gregorovius der bewussten Entscheidung für einen Ort, dessen Symbolträchtigkeit allgemein bekannt war, steht die Meinung Baumgärtners gegenüber. Für sie ist die Ortswahl das Resultat einer „gewissen Eigendynamik“ [66]. Erläuternd fragt sie rhetorisch:

[…] gerade weil am Kapitolshügel […] ein gut besuchter Versammlungsort vorgegeben war? Bot sich der zentral und erhöht gelegene Platz nicht einfach an […]? Und war nicht die Antike […] immer wieder heraufbeschworen worden, so dass die Römer […] keine bessere Möglichkeit finden konnten, als den bedeutungsvollen Bau an dieser weit sichtbaren Stelle zu etablieren? [67]

Der Verfasser schließt sich ihrer abschließenden Meinung an, dass eine eindimensionale Erklärung nicht möglich ist. Es ist vielmehr denkbar, dass sowohl die Beschreibungen der Mirabilia als auch die praktischen Vorteile des zentral gelegenen, kontinuierlich benutzten Kapitols den Ausschlag für die Entscheidung der Senatoren gaben.

2.3.2 Die Relevanz des Senatorenpalastes 

Abgesehen von den strittigen Motiven für die Ortswahl des Palastes soll hier, soweit innerhalb des gegebenen Rahmens möglich, abschließend über die tatsächliche Bedeutung des Senatorenpalastes für das römische Selbstverständnis bzw. für die Idee der renovatio Romae vor Ort diskutiert werden. Hans Martin Schaller fasst die Ausgangssituation für die römische Kommune unvergleichbar treffend in wenige Sätze:

Das mittelalterliche Rom […] befand sich aber in einer besonders schwierigen Lage. Einerseits war die Stadt Nachfolgerin des antiken Roms und damit Erbin des gewaltigsten Reiches, das die Geschichte je gesehen hat; andererseits war das mittelalterliche Rom nur noch ein Schatten der antiken Weltstadt, eine Gemeinschaft von Dörfern und Adelsburgen […] [die] von der aurelianischen Mauer umschlossen wurde. [68]

Rom war nicht fähig, den antiken Anspruch auf Herrschaft, der zum allgemeinen Wissensgut gehörte und sich in den zur damaligen Zeit noch zahlreich und offen vorhandenen Überresten des Imperiums offenbarte, auszuüben. Die lokalen Adeligen, in anderen Ländern und Regionen die treibende Kraft für Expansion und Machtzuwachs, waren hierfür zu sehr mit sich selbst und der Kurie beschäftigt. [69] Der 1143 einsetzende Gedanke der renovatio hingegen, so Ingrid Baumgärtner, „bedeutete Souveränität für das römische Volk, und diese Forderung musste legitimiert werden.“ [70] Allgemein wird der Senatorenpalast als Symbol für dieses neue römische Bewusstsein gesehen. Feodor Schneider schreibt in der etwas blumigen Sprache seiner Zeit: „Die neue Gewalt, die sich des Mittelpunkts des politischen Lebens, des jedem Römer heiligen Kapitols [sic!], bemächtigt hatte, ließ die altehrwürdige Sigle S.P.Q.R. aus tausendjährigem Todesschlaf erwachen […].“ [71] Die Identifizierung des Senatorenpalastes mit der renovatio Romae kann aber durchaus angezweifelt werden. Die Grundbasis dieser Ideologie ist die Antike. Folglich müsste, wenn der Senatorenpalast ein weithin sichtbares, repräsentatives Symbol des Machtanspruches eben dieser Ideologie darstellen würde, er diese Ansprüche auch baulich widerspiegeln. Dass dem nicht so ist, bestätigen eigentlich alle Fachleute, die sich eingehender mit dem Palast als solchem beschäftigt haben. Schon Gregorovius ist der Meinung, dass „das Kapitol […] freilich im Mittelalter das Zentrum Roms [war], ohne jedoch eine plastisch bildende Wirkung auf die Stadt auszuüben“ [72]. Es soll noch einmal betont sein: die politische und ideelle Bedeutung des Kapitols, wie sie ja auch in den Mirabilien zum Ausdruck kommt, wird hier keinesfalls bestritten. Doch offenbar verblasste der Senatorenpalast selbst neben den päpstlichen Prachtbauten und den antiken Ruinen, denn ansonsten würden die Mirabilien, die im Laufe ihrer Verbreitung mehrfach erneuert und erweitert wurden [73], etwas genauer auf eine etwaige Sehenswürdigkeit eingehen. Warum der Senatorenpalast eben nicht in einem Atemzug mit seinen – angeblichen – antiken Vorbildern genannt wird, erläutert Gregorovius so:

„Rom konnte ihnen [den Norditalienischen Kommunen, d. Verf.] nicht gleich kommen. Selbst manche Adelsburgen der Stadt waren großartiger als das Gemeindehaus […]. Der Senatorenpalast war ein wunderlicher Bau, halb antik und halb barbarisch, und sein stolzester Schmuck dieser, dass er auf Monumenten der alten Römer stand […].“ [74]

Unwidersprochen wurde der Senatorenpalast zum „Herrschaftszeichen der Stadt“ [75], eine Funktion, die er bis heute innehat. Doch dies wirkte sich nicht auf das Gebäude an sich aus:

„ […] Doch in dieses Gebäude [der Senatorenpalast, d. Verf.] mag einfach das Haus der Corsi-Sippe einbezogen sein […] und dessen Nachfolgebau […] wies in Plan und Ausführung keine antiken Elemente aus.“ [76]

Was Krautheimer und zuvor Gregorovius ausgedrückt haben, kann man im Prinzip auf jedes moderne Verwaltungsgebäude anwenden. Der Senatorenpalast des Mittelalters war ein Zweckbau. Er war auf dem symbolträchtigen Kapitolshügel erbaut, doch dies kann, wie im Kapitel 2.3.1 erklärt wurde, rein praktische Gründe gehabt haben, aus denselben auch heute themengleiche öffentliche Ämter möglichst nahe aneinander platziert werden. Seine Architektur war stets die des Zeitgeistes, wenn nicht sogar durch die geographischen Besonderheiten vorgegeben. [77] Der Palast um 1300 hatte seine Vorbilder in den norditalienischen Kommunalpalästen von Verona, Brescia und anderen [78], von einer außergewöhnlich originellen oder prunkvollen Architektur, welche die Größe der Antike widerspiegeln soll, kann also zusammenfassend nicht die Rede sein, der Senatorenpalast war somit ein funktionelles Werkzeug der renovatio, jedoch kein Ausdruck derselben.

3 Fazit 

Diese Arbeit hatte zwei Intentionen: Erstens einen möglichst detaillierten Überblick über die Baugeschichte des mittelalterlichen Senatorenpalastes zu liefern, ohne auf die Idee der renovatio Romae, auf damalige politische und gesellschaftliche Probleme der Kommune oder gar den Konflikt zwischen Stadt, Kaiser und Papst näher einzugehen, die womöglich vom Gebäude an sich abgelenkt und eine voreingenommene Sichtweise geschaffen hätten. Im Laufe der Untersuchung hat sich hierbei ergeben, dass der römische Senatorenpalast einem kontinuierlichen Wandel unterlegen war, wobei die Umgestaltung des ganzen Kapitols durch Michelangelo nur einen Höhepunkt darstellt. Der Palast ist – bis heute – in den Änderungen seiner Form stets ein Spiegel der Stadt Rom und wurde regelmäßig den wechselnden Anforderungen angepasst. Es ergab sich aber auch, dass sich die Fachwelt selbst in einigen Punkten bezüglich des Senatorenpalastes um 1300-1500 nicht einig ist, obwohl sogar eine Rekonstruktionszeichnung mit Anspruch auf Übereinstimmung [79] existiert.

Die zweite Aufgabenstellung bestand darin, den Standort des Senatorenpalastes und die Intentionen hinter ihm zu untersuchen. Das Ergebnis ist, dass die Motivation der Ortswahl, wiewohl man sie nicht endgültig beantworten kann, wohl eher auf praktischen denn auf ideellen Überlegungen fußt. Für den Verfasser überraschend war auch das Ergebnis nach der Frage der Relevanz: Anders als man zunächst denken könnte, äußerte sich die „[…] republikanische Wiedergeburt […] nur selten in Gebäuden und ihrer Dekoration“ [80], sodass der Senatorenpalast quasi ein Mittel zum Zweck ist, und erst durch sein historisches Alter, also mittelbar, eine Bedeutung erhielt.

Die Untersuchung der Baugeschichte hat viele interessante Aspekte offen gelegt, die eine rein auf die Gesamtgeschichte Roms fixierte Forschung womöglich im vorgegebenen großen Rahmen hätte ignorieren müssen. Deshalb bietet es sich an, über weitere historische Einzelgebäude Forschungen anzustellen, die einen tieferen Einblick in ansonsten abstrakt bleibende Epochen gewähren.

Quellen- und Literaturverzeichnis 

A, Quellen 

Codice diplomatico del senato romano dal MCXLIV al MCCCXLVII. Bearbeitet von Franco Bartolini. Bd. I (Nur ein Band erschienen). Rom 1948. (= fonti per la storia d’italia. Pupplicate dall’istituto storico italiano per il medio evo. Diplomi carte scrittori secoli XII-XIII).

Chronik oder die Geschichte der zwei Staaten von Otto Bischof von Freising. Bearbeitet von Adolf Schmidt und herausgegeben von Walther Lammers. Berlin 1974. (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein – Gedächtnisausgabe, Bd. XVI). 

Ottonis episcopi Frisigensis Chronica. Sive Historia de duabus civitatibus. Bearbeitet von Adolf Hofmeister. Hannover /Leipzig 1912. (=Monumenta Germaniae Historiae SS rer. Germ. Bd. 45).

Mirabilia urbis Romae. Druck von Andreas Fritag, Rom ca. 1492. Keine Seitenzählung. Bibliogr. Nachweis: Hain 11178. BMC IV, 134 (IA. 19085).

Mirabilia urbis Romae. Druck von Johann Besicken und Sigismund Mayr. Rom ca. 1493/1494. Keine Seitenzählung. Bibliogr. Nachweis: Hain 11186. BMC XII, 12 (IA. 19373).

B, Literatur 

Baumgärtner, Ingrid: Rombeherrschung und Romerneuerung. Die römische Kommune im 12. Jhd. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken. Herausgegeben vom Deutschen Historischen Institut in Rom. Bd. LXIX. Tübingen 1989, S. 27-79. 

Ewald, Wilhelm: Siegelkunde. München 1969. 

Gregorovius, Ferdinand: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter. Bd. I und II. Dresden 1926. 

Krautheimer, Richard: Rom. Schicksal einer Stadt 312-1308. 2. Aufl. Darmstadt 1996. 

Nichols, Francis Morgan: Mirabilia urbis Romae. The marvels of Rome or a picture of the golden city. London 1889.

Mader, Andreas Evaristus: Rom in Bildern. Mit erklärenden Texten. München 1925. 

Miedema, Nine Robijntje: Die „Mirabilia Romae“. Untersuchungen zu ihrer Überlieferung mit Editionen der deutschen und niederländischen Texte. Tübingen 1996. (= Münchner Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters Bd. C). 

Schaller, Hans Martin: Herrschaftszeichen der römischen Kommune. In: Schimmelpfennig /Bernhard, Schmugge, Ludwig: Rom im Hohen Mittelalter. Studien zu den Romvorstellungen vom 10. bis 12. Jahrhundert. Reinhard Elze zur Vollendung seines siebzigsten Lebensjahres gewidmet. Sigmaringen 1992, S. 79-85.

Schneider, Fedor: Rom und Romgedanke im Mittelalter. Die geistigen Grundlagen der Renaissance. München 1926. 

Siebenhüner, Herbert: Das Kapitol in Rom. Idee und Gestalt. München 1954. (= Italienische Forschungen. Dritte Folge, Bd. I). 

Strothmann, Jürgen: Kaiser und Senat. Der Herrschaftsanspruch der Stadt Rom zur Zeit der Staufer. Köln u.a. 1998. (= Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, Heft 47). 

Thies, Harmen: Michelangelo. Das Kapitol. München 1982. (= Italienische Forschungen. Dritte Folge, Bd. XI). 

Anmerkungen

  • [1]

    Der Kapitolsplatz, der vom Senatorenpalast, dem Konservatorenpalast und dem palazzo nuovo umschlossen ist. Siehe Kapitel 2.2.5.

  • [2]

    Mirabilia urbis Romae. Druck von Andreas Fritag, Rom ca. 1492. Keine Seitenzählung. Bibliogr. Nachweis: Hain 11178. BMC IV, 134 (IA. 19085).

  • [3]

    Mirabilia urbis Romae. Druck von Johann Besicken und Sigismund Mayr. Rom ca. 1493/1494. Keine Seitenzählung. Bibliogr. Nachweis: Hain 11186. BMC XII, 12 (IA. 19373).

  • [4]

     Gregorovius, Ferdinand: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter. Bd. I und II. Dresden 1926.

  • [5]

    Krautheimer, Richard: Rom. Schicksal einer Stadt 312-1308. 2. Aufl. Darmstadt 1996. 

  • [6]

    Siebenhüner, Herbert: Das Kapitol in Rom. Idee und Gestalt. München 1954 (= Italienische Forschungen. Dritte Folge, Bd. I). 

  • [7]

    Thies, Harmen: Michelangelo. Das Kapitol. München 1982 (= Italienische Forschungen. Dritte Folge, Bd. XI). 

  • [8]

    Baumgärtner, Ingrid: Rombeherrschung und Romerneuerung. Die römische Kommune im 12. Jhd. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken. Bd. LXIX. Tübingen 1989, S. 27-79. 

  • [9]

    Mirabilia urbis Romae. Rom 1492. Zum Gegenvergleich auch Mirabilia urbis Romae. Rom ca. 1493/1494.

  • [10]

    Vgl. dazu Gregorovius: Geschichte. Bd. I, S. 1127. 

  • [11]

    Ebd. 

  • [12]

    Ebd. Das Kapitel über das Kapitol nimmt keinen Bezug auf den Senat des Mittelalters. 

  • [13]

    Nichols, Francis Morgan: Mirabilia urbis Romae. The marvels of Rome or a picture of the golden city. London 1889, S. 90.

  • [14]

    Mader, Andreas Evaristus: Rom in Bildern. Mit erklärenden Texten. München 1925, S. 15. 

  • [15]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. I, S. 1227 f. und Strothmann, Jürgen: Kaiser und Senat. Der Herrschaftsanspruch der Stadt Rom zur Zeit der Staufer. Köln u.a. 1998. (= Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, Heft 47), S. 238. 

  • [16]

    Schaller, Hans Martin: Herrschaftszeichen der römischen Kommune. In: Schimmelpfennig, Bernhard /Schmugge, Ludwig: Rom im Hohen Mittelalter. Studien zu den Romvorstellungen vom 10. Bis 12. Jahrhundert. Reinhard Elze zur Vollendung seines siebzigsten Lebensjahres gewidmet. Sigmaringen 1992, S. 79-85. Hier: S. 81. 

  • [17]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. I, S. 1122. 

  • [18]

    Krautheimer: Rom, S. 229 u. 334. 

  • [19]

    Siebenhüner: Kapitol, S. 24. 

  • [20]

    Ebd. 

  • [21]

    Krautheimer: Rom, S. 335. 

  • [22]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. II, S. 180.  

  • [23]

    Krautheimer: Rom, S. 332. 

  • [24]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. I, S. 1128. Vergleiche dazu Schaller: Herrschaftszeichen, S. 81. Allerdings gibt es einen Widerspruch zwischen der Datierung Schallers und Gregorovius und der Chronik von Otto von Freising, der den Aufstand auf das Jahr 1143 festlegt: Ottonis episcopi Frisigensis Chronica. Sive Historia de duabus civitatibus. Bearbeitet von Adolf Hofmeister. Hannover /Leipzig 1912. (=Monumenta Germaniae Historiae SS rer. Germ. Bd. 45), Lib. VII 27.

  • [25]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. I, S. 1141. 

  • [26]

    Krautheimer: Rom, S. 229. Hier wird jedoch das Jahr 1151 angegeben. 

  • [27]

    Codice diplomatico del senato romano dal MCXLIV al MCCCXLVII. Bearbeitet von Franco Bartolini. Bd. I (Nur ein Band erschienen). Rom 1948. (= fonti per la storia d’italia. Pupplicate dall’istituto storico italiano per il medio evo. Diplomi carte scrittori secoli XII-XIII).

  • [28]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. II, S. 179. 

  • [29]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. I, S. 1399. Die städtische Volksversammlung bestand aus dem großen und kleinen Rat („consilium generale et speziale). Wenn eine allgemeine Volksversammlung angesetzt war („plenum et publicum“), versammelte sich die Menge im Freien vor dem Senatorenpalast.

  • [30]

    „Der (Orden) des Senats wurde im Bemühen darum gegründet, das Ansehen der alten Stadt (Rom) wieder her zu stellen.“ Ottonis episcopi Frisigensis: Chronica, Lib. VII 27.

  • [31]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. II, S. 179. 

  • [32]

    Bartolini: Codice, S. 11.

  • [33]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. II, S. 163. 

  • [34]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. II, S. 187. 

  • [35]

    Strothmann: Kaiser, S. 407. 

  • [36]

    Krautheimer: Rom, S. 230 sowie Strothmann: Kaiser, S. 407. 

  • [37]

    Gregorovius: Geschichte. Bd II, S. 180. Für Beschreibung von Details siehe auch Siebenhüner: Kapitol, S. 26f. 

  • [38]

    Krautheimer: Rom, S. 230. 

  • [39]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. II, S. 180. 

  • [40]

    Strothmann: Kaiser, S. 408 und Siebenhüner: Kapitol, S. 26. 

  • [41]

    Siebenhüner: Kapitol, S. 26. Strothmann befindet, dass Siebenhüner diese Bauphase fälschlicherweise für einen Neubau hält, aber Siebenhüner legt sich ausdrücklich nicht fest und nennt ihn einen Umbau, womit die beiden Autoren im Grunde einer Meinung sind. 

  • [42]

    Strothmann: Kaiser, S. 408f und Thies: Michelangelo, S. 16. 

  • [43]

    Strothmann: Kaiser, S. 406f. 

  • [44]

    Mirabilia urbis Romae, 1492. Letzter Satz des Kapitels über das Kapitol.

  • [45]

    Ebd. 

  • [46]

    Aufgrund der thematischen und räumlichen Beschränkung dieser Arbeit kann auf den außergewöhnlich durchdachten Entwurf nicht genauer eingegangen werden. Hierfür Thies: Michelangelo, S. 17-20. 

  • [47]

    Ebd., S. 84. 

  • [48]

    Ebd., S. 16. 

  • [49]

    Krautheimer: Rom, S. 230. 

  • [50]

    Thies: Michelangelo, S. 87. 

  • [51]

    Ebd. 

  • [52]

    Krautheimer: Rom, S. 230. Thies legt das Anfangsdatum auf ca. 1544 fest. Thies: Michelangelo, S. 137. 

  • [53]

    Thies: Michelangelo, S. 88f. 

  • [54]

    Ebd., S. 135 und 145. 

  • [55]

    Siebenhüner: Kapitol, S. 110. 

  • [56]

    Für eine ausführlichere Darstellung der internen baulichen Veränderungen siehe Thies: Michelangelo, S. 136-141. 

  • [57]

    Ebd. 

  • [58]

    Ebd., S. 98. 

  • [59]

    Siebenhüner: Kapitol, S. 110-112. 

  • [60]

    Ebd., S. 161. Siebenhüner umschreibt della Portas Vorgehen als „lebhafte Auseinandersetzung mit Michelangelo“ und nennt bauliche Details (Siebenhüner: Kapitol, S. 111f.).

  • [61]

    Siebenhüner: Kapitol, S. 111. 

  • [62]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. I, S. 1215. 

  • [63]

    Ebd. 

  • [64]

    Miedema, Nine Robijntje: Die „Mirabilia Romae“. Untersuchungen zu ihrer Überlieferung mit Editionen der deutschen und niederländischen Texte. Tübingen 1996 (= Münchner Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters Bd. C), S. 8. Miedema erläutert, dass die Mirabilien vor 1143 entstanden sein müssen und damit nicht direkt von der Neugründung des Senats und der renovatio Romae inspiriert sein können. Im Umkehrschluss können die Römer durchaus in diesem damals bereits weit verbreitetem Text die Motivation für die Wahl des Standortes gefunden haben.

  • [65]

    Siehe Fußnote 1. 

  • [66]

    Baumgärtner: Rombeherrschung, S. 36. 

  • [67]

    Ebd., S. 37. 

  • [68]

    Schaller: Herrschaftszeichen, S. 79. 

  • [69]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. I, S. 1400. Gregorovius spricht von einer Plage der Stadt“, welche das „gesetzlose Wesen“ der Adeligen sei, deren Machtquelle „das Papsttum selbst“ war.

  • [70]

    Baumgärtner: Rombeherrschung, S. 29. 

  • [71]

    Schneider, Fedor: Rom und Romgedanke im Mittelalter. Die geistigen Grundlagen der Renaissance. München 1926, S. 214. 

  • [72]

    Gregorovius: Geschichte. Bd. II, S. 978. 

  • [73]

    Für eine detaillierte Geschichte der Mirabilia urbis Romae siehe Miedema: Mirabilia, S. 4-11.

  • [74]

    Ebd., S. 181. 

  • [75]

    Strothmann: Kaiser, S. 409. 

  • [76]

    Krautheimer: Rom, S. 218. 

  • [77]

    Siehe Fußnote 36. 

  • [78]

    Siebenhüner: Kapitol, S. 26. 

  • [79]

    Siehe Fußnote 31. 

  • [80]

    Krautheimer: Rom, S. 218. 

Empfohlene Zitierweise

Charell, Patrick: Der mittelalterliche Senatorenpalast. Geschichte eines römischen Bauwerks. aventinus varia Nr. 23 [08.12.2010], in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/8344/

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Erstellt: 07.12.2010

Zuletzt geändert: 16.12.2010

ISSN 2194-1971