Regional- und Stadtgeschichte

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aventinus varia Nr. 18 (Winter 2009) 

Raphael Brendel 

Hippo Regius - Eine Königs- und Bischofsstadt im Lauf der Geschichte 

1) Problematiken bei der Beschäftigung mit Hippo Regius 

Ohne jeden Zweifel ist Karthago als berühmteste Stadt Nordafrikas zu sehen und obwohl sich hierbei das Problem auftut, dass sämtliche Quellenberichte römischer oder griechischer Abkunft sind, so beeinflusst dies die rege Beschäftigung mit diesem Thema nicht merklich. 

Weniger bekannt, aber durchaus von einer gewissen, wenn auch nicht vergleichbaren Wichtigkeit ist die Stadt Hippo Regius, circa 125 Meilen westlich von Karthago gelegen [1], welche Thema dieser Arbeit sein soll.

Bei der Beschäftigung mit dem Thema „Hippo Regius“ lassen sich einige Probleme feststellen, welche die Arbeit hierüber teilweise deutlich erschweren: 

I) Da in Afrika zwei Städte mit dem Namen Hippo vorhanden sind [2], beide jedoch in den Quellen meist ohne ihren Beinamen genannt werden [3], lässt sich oftmals nur schwer unterscheiden, welche Stadt gemeint ist.

II) Allgemein ist über Hippo Regius zu wenig Quellenmaterial vorhanden, um einige Punkte in einer wünschenswerten Vollständigkeit auszuführen [4].

Trotz der gegebenen Hindernisse bieten die Quellen ausreichend Informationen, um  zumindest einen ungefähren Überblick über die Geschichte und den Werdegang von Hippo Regius angeben zu können.

In den nachfolgenden Kapiteln sollen neben einem, nach den einzelnen herrschenden Mächten unterteilten, Abriss der Geschichte der Stadt auch einzelne erwähnenswerte Aspekte sowie vorhandene Forschungskontroversen zur Sprache kommen. 

2) Abriss der Geschichte von Hippo Regius 

Die folgenden Abschnitte fassen zusammen, was über die Geschichte der Stadt Hippo Regius bekannt ist. Hierbei lässt sich recht schnell feststellen, dass sich nur sporadisch konkrete Ereignisse finden, viel ist daher auch durch die Abgleichung des Entwicklungsprozesses mit anderen Städten zu erschließen [5].

2.1) Ursprünge und karthagische Zeit 

Die genauen Ursprünge von Hippo Regius liegen im Dunkeln [6] und es kann weder mit Sicherheit gesagt werden, ob es eine tatsächliche Neugründung oder nur die erneute Gründung einer alten libyschen Siedlung ist [7], noch, ob es sich hierbei um eine phönikische oder eine karthagische Gründung handelt [8]. Demzufolge lässt sich auch das genaue Gründungsdatum nicht festlegen [9]; relativ gesichert ist nur, dass die Stadt spätestens Ende des 4. Jhds. n. Chr. gegründet wurde [10] und dass es sich um eine semitische [11] Gründung handelt [12]. Sofern es sich um eine phönikische Gründung handelt, ist von einer Verwendung als Handelsposten in der Frühzeit auszugehen [13], welcher dann, sofern er nicht von ihnen selbst gegründet wurde, spätestens Ende des 4. Jhds. v. Chr. in den Besitz der Karthager überging [14].

Als Teil des karthagischen Imperiums war Hippo Regius demzufolge auch an den Kriegen von selbigen beteiligt [15]. Bereits für die Jahre 310/309 v. Chr. erwähnt Diodorus Siculus die zweimalige Eroberung eines Hippo bei der Expedition des Agathokles von Syrakus [16], wobei es sich hierbei beim ersten höchstwahrscheinlich um Hippo Diarrhytus und beim zweiten möglicherweise um Hippo Regius handelt [17]. Eine Eroberung ist in jedem Fall nicht unwahrscheinlich, da Diodorus Siculus von der Eroberung zahlreicher nordafrikanischer Städte berichtet [18].

Während des 1. Punischen Krieges (264-241 v. Chr.) fand ein Angriff auf ein Hippo statt, bei dem zahlreiche Gebäude und sämtliche Schiffe angezündet wurden [19], hierbei handelt es sich recht wahrscheinlich um Hippo Regius [20].

Bei der Söldnerrevolte nach dem 1. Punischen Krieg fielen einige bedeutende Städte von Karthago ab, unter anderem auch ein Hippo, von dessen Rückeroberung durch Hamilkar, den Vater des großen Feldherrn Hannibal, Cornelius Nepos berichtet [21]. Hier jedoch scheint wieder der Bezug auf Hippo Diarrhytus wahrscheinlicher [22].

Während des 2. Punischen Krieges (218-201 v. Chr.) fand ein weiterer Angriff auf Hippo Regius statt, welcher von Gaius Laelius geleitet wurde [23] und große Schäden in der unvorbereiteten Stadt anrichtete [24], zudem fand wohl eine umfangreiche Plünderung statt [25].

148 v. Chr., also während des 3. Punischen Krieges (149-146 v. Chr.), wird noch von einem Angriff des Konsuls Piso auf ein Hippo berichtet [26]. Hierbei handelt es sich jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um Hippo Regius [27].

2.2) Numidische und römische Zeit 

Nach dem Ende des 2. Punischen Krieges wurde Hippo Regius Teil des nun von Karthago unabhängigen numidischen Königreiches unter Massinissa [28] und blieb es bis 46 v. Chr., als Numidien nach der Niederlage Jubas I., der auf der Seite der Republikaner kämpfte, bei Thapsus im Bürgerkrieg provinzialisiert wurde [29]. Ob Hippo Regius in dieser Zeit tatsächlich Königsstadt war, soll zu einem späteren Zeitpunkt betrachtet werden [30]. Erwähnenswert ist hierbei noch, dass die Ausweitung der numidischen Landwirtschaft unter Massinissa die notwendige Grundlage für den späteren Wohlstand des römischen Afrika bildete [31].

In die numidische Zeit, genauer in den Bürgerkrieg, fällt auch jenes militärische Ereignis, welches das letzte in Hippo Regius für fast 500 Jahre sein sollte [32]. Hier fand nämlich die Seeschlacht zwischen den Flotten des Publius Sittius und des Scipio 46 v. Chr. statt, die mit einem Sieg der Caesarianer unter Sittius und dem Selbstmord des Scipio endete [33].

Danach sollte Hippo Regius nahezu fünf Jahrhunderte unter römischer Herrschaft bleiben, über die jedoch weniger bekannt ist, als man vermuten könnte. Beispielsweise ist nicht bekannt, wann Hippo Regius den Status einer colonia erhielt [34].

Gesichert ist, dass es auch zu römischen Zeiten weiter als Hafen genutzt wurde [35] und bereits unter Augustus (27 v. Chr.-14 n. Chr.) dort eine Bautätigkeit stattfand [36], die auch durch den Bau einer Straße nach Tebassa unter Vespasianus (69-79 n. Chr.) nicht endete [37].

Vespasianus unterteilte auch die afrikanische Provinz in Regionen, als deren Hauptstädte Theveste, Hadrumentum und Hippo Regius gesehen werden [38]. Bereits zuvor unter Augustus stellte Hippo Regius einen der drei Verwaltungsbezirke der nordafrikanischen Provinz [39].

Als umstritten, aber dennoch als wahrscheinlich gilt es, dass Gaius Suetonius Tranquillus, Kaiserbiograph und einer der berühmtesten Autoren der Adoptivkaiserzeit, aus Hippo Regius stammt [40]. Gesichert ist diese Herkunft bei Quintus Servilius Pudens [41].

Von den Krisen im 3. Jhd. n. Chr. in der Zeit der Soldatenkaiser (235-284 n. Chr.) blieb die Stadt weitgehend unbeeinflusst, da das Mittelmeer eine sichere Pufferzone zu Europa darstellte [42]. Erst mit dem Eindringen der Vandalen nach Nordafrika im Jahre 429 n. Chr. [43] begann sich erstmals wieder eine ernsthafte Gefahr abzuzeichnen [44]. Diese wurden nämlich durch ein Abkommen mit Bonifatius, dem Befehlshaber Afrikas [45] zu diesem Schritt ermutigt [46]. Nachdem dieser erkannt hatte, dass er damit einen Fehler begangen hatte und die Vandalen erfolglos zur Räumung Afrikas zu bewegen versucht hatte [47], scheiterte er auch mit militärischen Mitteln und zog sich nach einer verlorenen Schlacht nach Hippo Regius zurück [48]. Dies hatte zur Folge, dass die Vandalen 430 n. Chr. die Belagerung von Hippo Regius aufnahmen [49], jedoch an den Befestigungen scheiterten und die Belagerung aufgrund eigener Versorgungsprobleme 431 n. Chr. abbrachen [50]. Dennoch gelang es einem unter der Führung von Aspar eingetroffenen Heer nicht, die Vandalen zu besiegen, vielmehr unterlag auch dieses Heer und wurde in die Flucht geschlagen [51], wodurch es nun zur Eroberung von Hippo Regius 431 n. Chr. kam [52] und der Vandalenkönig Geiserich die Stadt zu seiner ersten Residenz machte [53].

Die Einwohnerzahlen von Hippo Regius sind aufgrund allgemeiner Probleme nicht bekannt [54], lassen sich allerdings zumindest im groben bestimmen [55].

2.3) Vandalische und byzantinische Zeit 

Am 11. Februar 435 n. Chr. war Hippo Regius in ihrer Eigenschaft als Hauptstadt des Vandalenreiches dann Ort des Friedensschlusses zwischen Geiserich und Trigetius, dem Gesandten des Kaisers Valentinian III., in welchem den Vandalen unter anderem nun auch offiziell Hippo Regius zugesprochen wurde [56]. Dieser Frieden hielt jedoch nur wenige Jahre, nämlich bis zum 19. Oktober 439, dem Datum der Eroberung Karthagos durch die Vandalen [57]. Mit dieser Aktion wurde Hippo Regius nun als Hauptstadt des Vandalenreiches abgelöst, auch wurden nun möglicherweise die Mauern von Hippo Regius geschleift [58], allerdings behielt die Stadt noch immer eine gewisse Wichtigkeit [59], was auch in byzantinischer Zeit noch blieb [60]. Zu dieser Ära findet sich noch eine weitere Quellenstelle bei Victor von Vita [61], doch ist es mehr als unwahrscheinlich, dass sich diese auf Hippo Regius bezieht [62].

Durch die Eroberungszüge des Belisarius im Auftrag Justinianus I. (527-565 n. Chr.) geriet auch Hippo Regius dann in die Hände des byzantinischen Reiches [63]. Bei der Ankunft des Belisarius in Hippo Regius fiel ihm zudem noch der Staatsschatz des Vandalenreiches in die Hände, welcher sich im Hafen der Stadt befand [64]. Der derzeitige Vandalenkönig Gelimer war auf den nahen Berg Papua geflohen [65] und wurde durch eine Belagerung unter Pharas zur Kapitulation gezwungen [66]. Die Vandalen waren somit als Gefahr gebannt.

2.4) Die arabische Eroberung 

Auf die arabische Eroberung und das endgültige Ende der Stadt soll hier nur kurz eingegangen werden, da es hier recht wenig Quellenmaterial gibt [67] und diese Thematik zeitlich weit über den Rahmen der Antike hinausgeht.

Wie auch schon das Gründungsdatum [68], so ist auch das genaue Zerstörungsdatum nicht sicher, wahrscheinlich allerdings in die Zeit des Kalifen Othman (645-656 n. Chr.) einzuordnen [69]. Nach der Eroberung blieb es wohl weiterhin bewohnt und wurde wohl erst zwischen dem 11. und dem 16. Jhd. endgültig zerstört oder verlassen [70].

3) Einzelaspekte 

In den folgenden Abschnitten sollen einige Einzelaspekte zur Sprache kommen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht zufriedenstellend in die Punkte 2.1 bis 2.4 eingefügt hätten werden können und zudem besondere Beachtung verdienen. 

3.1) Name 

Die Herkunft des Namens Hippo Regius ist nicht genau bestimmbar; bei Hippo handelt es sich vermutlich um ein phönikisches Wort [71], das Regius ist dagegen klar [72], allerdings sind seine Ursprünge unbekannt [73]. Möglicherweise begründet es sich aus dem Charakter als Residenzstadt der numidischen Könige, allerdings ist nicht gesichert, ob es sich tatsächlich um eine solche handelt [74].

3.2) Sprache 

Zu den in Hippo Regius gesprochenen Sprachen sind keine genauen Informationen und Statistiken vorhanden, allerdings kann man, ähnlich wie beim geschichtlichen Verlauf [75], anhand der allgemeinen Situation in Nordafrika auf die konkreten Verhältnisse in Hippo Regius schließen. Diese sieht derart aus, dass vier Sprachen weitere Verbreitung gefunden haben: Das Libysche [76], das Phönikische [77] sowie das Griechische und das Lateinische [78].

Auf das Griechische und das Lateinische soll hier nicht näher eingegangen werden [79], zu dem Libyschen sei kurz erwähnt, dass es in Hippo Regius von der Frühzeit an bis zur christlichen Ära gesprochen wurde, danach in den Städten wohl nicht mehr und eher die Sprache der Unterschichten war [80].

Das Phönikische bzw. das Punische wurde ebenfalls von Anfang an in Hippo Regius gesprochen, war bereits recht früh die Sprache der Oberschichten und setzte sich auch nach der Zerstörung Karthagos bis ins 2. Jhd. n. Chr. durch [81]. Danach wurde es immer stärker durch das Lateinische verdrängt, aber immer noch teilweise bis zum 7. Jhd. n. Chr. durch die Bauern in der Umgebung weiter verwendet [82], die sich laut Augustinus aufgrund der sprachlichen Verwandtschaft dadurch als Nachfahren der Kanaaniter sahen [83].

3.3) Status 

Im Folgenden sollen zwei Teilaspekte genauer betrachtet werden: Die Frage, ob es sich bei Hippo Regius tatsächlich um eine alte Königsstadt handelt und die Überlegung, unter welchem Kaiser es welchen Status innehatte. 

Sowohl bei Silius Italicus als auch bei Strabo findet sich jeweils eine Stelle, welche die Vermutung nahe legt, dass es sich bei Hippo Regius um eine Residenzstadt der numidischen Könige handelt [84]. Betrachtet man die unterschiedlichen Meinungen in der modernen Forschung [85], so erscheint es sinnvoll, davon auszugehen, dass es sich bei Hippo Regius um eine, wenn auch nicht die wichtigste Königsstadt handelt [86].

Es ist als relativ sicher anzusehen, dass Hippo Regius zunächst municipium und später dann colonia war [87], nur lässt sich keine Angabe darüber machen, zu welchem genauen Zeitpunkt es die jeweiligen Privilegien erhielt. Recht wahrscheinlich ist, dass es unter Augustus (27 v. Chr.-14 n. Chr.) zu einem selbstständigen latinischen municipium wurde [88] und diesen Status auch mindestens bis 78 n. Chr. innehatte [89]. Am wahrscheinlichsten ist die Aussage, dass es den Status einer colonia zwischen der traianischen (98-117 n. Chr.) und der antoninischen Zeit (138-161/192/235 [90] n. Chr.) erhielt [91].

3.4) Bischöfe 

Da Hippo Regius der Sitz der Diözese Numidien war [92], kann es als eine der wichtigsten Bischofsstädte Afrikas gesehen werden [93]. Als solche hatte es natürlich eine Reihe von Bischöfen, von denen immerhin neun mit Namen, wenn auch manchmal nicht mit viel mehr bekannt sind.

I) Der erste bekannte Bischof von Hippo Regius war Theogenes, welcher als Teilnehmer vom Konzil von Karthago im Jahre 256 n. Chr. belegt ist; scheinbar erlitt er im Jahre 259 n. Chr. zusammen mit 36 anderen unter Valerian (253-260 n. Chr.) den Märtyrertod [94].

II) Über Leontius, den zweiten bekannten Bischof, ist lediglich bekannt, dass er Gründer einer Kirche war, in welcher später Augustinus predigte; auch er erlitt möglicherweise im Jahre 303 n. Chr. den Märtyrertod [95].

III) Als gesicherter Märtyrer ist Fidentius zu sehen, welcher einer der „20 Märtyrer“ war, denen in Hippo Regius eine Kirche geweiht wurde; diese starben nach der Verweigerung des Opfers [96].

IV) Faustinus war der erste bekannte donatistische Bischof von Hippo Regius, über den jedoch lediglich bekannt ist, dass er den Bäckern der Stadt verbot, für Katholiken zu backen und dass er noch zu Zeiten des Augustinus in der Erinnerung der Leute war [97].

V) Mehr Informationen sind über Valerius, den direkten Vorgänger des Augustinus [98] vorhanden, welche allerdings nahezu alle durch den Bischof Possidius von Calama, den Verfasser der Augustinusvita, überliefert sind [99]. Durch seine Initiative wurde Augustinus dann auch erst zum Presbyter und 395 n. Chr. dann auch zum Bischof; Valerius starb wohl kurz nach der Bischofswahl des Augustinus [100].

VI) Augustinus war der sechste bekannte Bischof von Hippo Regius [101]; über ihn sind mit Abstand die meisten Informationen und somit auch die umfangreichste Menge an Forschungsliteratur erhalten [102]. Über ihn sollen nur kurz die wichtigsten Etappen seines Episkopates skizziert werden: 391 n. Chr. kam er nach Hippo Regius [103], 395 n. Chr. wurde er zum Bischof gewählt [104], 387-400 n. Chr. bekämpfte er den Manichäismus, 400-412 n. Chr. den Donatismus und 412-430 n. Chr. den Pelagianismus [105], sein Episkopat endete mit seinem Tod während der Belagerung durch die Vandalen am 28. August des Jahres 430 n. Chr. [106].

VII) Proculeianus war der zweite bekannte donatistische Bischof und übte sein Amt zeitgleich mit Augustinus aus [107]; er wurde dadurch bekannt, dass er und Augustinus als Vertreter beider Seiten zu einer Einigung kommen sollten, was wohl schon vor dem Tod des Valerius stattfand [108].

VIII) Der dritte und letzte bekannte donatistische Bischof von Hippo Regius war Macrobius, der wohl der Nachfolger des Proculeianus war und auch mehrere Male in den Werken des Augustinus erwähnt wird; dennoch ist nicht viel Relevantes über ihn bekannt [109].

IX) Heraclius, der Nachfolger des Augustinus, ist der letzte namentlich bekannte Bischof von Hippo Regius; außer der Tatsache, dass er 426 n. Chr. gewählt wurde und die Debatte zwischen Augustinus und dem arianischen Bischof Maximinus überlieferte [110], sind nicht viele gesicherte Informationen über ihn vorhanden [111]. Auch wenn Heraclius der letzte bekannte Bischof von Hippo Regius ist, so erscheint es doch unwahrscheinlich, dass er tatsächlich der letzte ist, da erst ab dem Jahr 484 n. Chr. kein weiterer katholischer Bischof mehr eingesetzt wurde [112].

3.5) Konzilien 

Die religiöse Wichtigkeit von Hippo Regius [113] äußerte sich auch darin, dass es Ort von insgesamt vier Konzilien war. Das Material hierüber ist recht unvollständig [114], weshalb hier nur eine kurze zeitliche und räumliche Einordnung und eine ungefähre Einstufung der Wichtigkeit stattfinden soll.

I) Das erste Konzil von Hippo Regius fand am 8. Oktober 393 in der Basilica Pacis statt [115], wobei es sich laut Augustinus um ein gesamtafrikanisches Konzil gehandelt haben soll [116], was als recht wahrscheinlich anzusehen ist, da die Wichtigkeit dieses Konzils als gesichert gesehen werden kann [117].

II) Das zweite Konzil von Hippo Regius fand im Jahr 395 n. Chr. statt [118]; hierüber ist nur wenig bekannt, da nur ein niedergeschriebener Kanon überliefert ist [119].

III) Das dritte Konzil von Hippo Regius fand im Jahr 426 n. Chr. statt [120], hierbei war die Wahl des Heraclius das zentrale Thema, wie in der Rekonstruktion erkennbar wird [121].

IV) Das vierte Konzil von Hippo Regius fand am 24. September 427 in der Basilica Leontina statt [122]; auch über dieses Konzil ist wenig Gesichertes bekannt, allerdings lässt es sich zumindest bis zu einem gewissen Grad rekonstruieren [123].

4) Eine Forschungskontroverse der 20er-Jahre 

Der folgende abschließende Abschnitt beschäftigt sich mit einer Forschungskontroverse, die in den Jahren 1924 und 1925 zwischen den Herren Howard und Holmes van Mater im Journal of Roman Studies diskutiert wurde und sich mit der Fragestellung beschäftigt, ob, wie und wann Hippo Regius nach der Eroberung durch die Vandalen durch diese niedergebrannt wurde. 

Howard vertritt die Ansicht, dass der verbreitete Ablauf der Ereignisse (Römer verlassen Hippo Regius kurz nach der erfolglosen Belagerung durch die Vandalen, diese brennen es nieder, kurz darauf wird es wieder von den Römern besiedelt) als unwahrscheinlich zu sehen ist [124]. Er beruft sich hierbei eine Aussage der Augustinusvita des Possidius von Calama [125], welche besagt, dass die Kirchen von Karthago, Cirta und Hippo erhalten geblieben sind, welche sich seiner Ansicht nach auf Hippo Diarrhytus beziehen lässt [126]. Die Schlussfolgerung, die er daraus zieht, ist die, dass die Vandalen Hippo Regius nie erobert haben, sondern es stattdessen in einem der späteren Verträge erhielten, worin er auch die Erklärung dafür sieht, warum die Römer die erfolgreich verteidigte Stadt verließen und die Vandalen die eingenommene Stadt nicht in ihrer Gewalt behielten [127]. Die sich daraus ergebende Fragestellung, wie es möglich war, dass Hippo noch stehen konnte, wo es doch niedergebrannt worden war, löst er dadurch auf, dass er die Aussage des Possidius auf den Zeitpunkt des Todes des Augustinus bezieht [128].

Holmes van Mater hingegen bezieht die Aussage der Augustinusvita auf Hippo Regius und widerlegt die Argumentation Howards, die sich für Hippo Diarrhytus ausspricht, im Einzelnen [129]. Dann stellt er folgenden Ablauf der Ereignisse fest: Erst wurde die Belagerung durch die Vandalen aufgehoben, kurz darauf fand eine weitere Schlacht zwischen Bonifatius und den Vandalen statt [130], die mit einer Niederlage des Bonifatius endete, danach kehrten die Vandalen nach Hippo Regius zurück, aus dem in der Zwischenzeit die Bewohner geflohen waren, und brannten es nieder [131]. Die Rückkehr der Vandalen nach Hippo Regius erklärt er mit ihrem Wunsch nach Plünderungen und Beute, die Flucht der Bewohner aus der (erfolgreich gehaltenen) Stadt damit, dass nach der Niederlage des Bonifatius nun kein Schutz mehr durch die römische Armee bestand, die Unfähigkeit der Vandalen, die Stadt zu halten, erklärt sich aus ihrer geringen Zahl und die Rückkehr der Bewohner aus der Wichtigkeit der Stadt und der möglichen Verwüstung der umliegenden Städte [132]. Laut ihm verbleiben nun folgende Fragestellungen: Wie konnte die Stadt niederbrennen und zugleich noch stehen? Wann genau wurde sie verbrannt? [133] Da einerseits das Niederbrennen durch Possidius belegt ist, die Stadt jedoch noch stand, als er schrieb, ist daher wohl davon auszugehen, dass die Stadt nur teilweise niedergebrannt wurde [134]. Demzufolge liegt das genauer Datum des Brandes zwischen 431 und 439 n. Chr., da Possidius zu dieser Zeit auch die Augustinusvita verfasste, in welcher der Brand erwähnt wird [135]. Er weiß das Datum jedoch noch näher einzugrenzen: Einerseits kann der Brand mit hoher Wahrscheinlichkeit erst nach 432 n. Chr. stattgefunden haben, da Possidius wohl auch erst in diesem Jahr sein Werk begann und der Brand wohl auch erst nach der römischen Niederlage gegen die Vandalen, die, wie bereits erläutert, 431 oder (wahrscheinlicher) 432 n. Chr. stattfand [136]; andererseits wird der Brand wohl auch nicht nach dem Jahr 435 v. Chr. stattgefunden haben, da Hippo Regius bereits im selben Jahr offiziell durch den Vertrag an die Vandalen übergeben wurde und bis 439 n. Chr. die Residenz Geiserichs blieb [137].

Zusammenfassend lassen sich somit folgende Schlussfolgerungen aufstellen: 431 n. Chr. wurde die Belagerung durch die Vandalen aufgehoben, zwischen 432 und 435 n. Chr. war Hippo Regius zeitweilig verlassen und wurde von den Vandalen teilweise niedergebrannt und war spätestens ab 435 n. Chr. wieder bewohnt [138].

5) Verzeichnis der verwendeten Quellen und Sekundärliteratur 

5.1) Verwendete Quellen [139]

Appianus; Appiani historia Romana 2; ed. Paul Viereck; Leipzig u.a. 1986.

Augustus; Res gestae Divi Augusti – das Monumentum Ancyranum (Kleine Texte für Vorlesungen und Übungen 29/30); hrsg. von Hans Volkmann; Berlin 1969. 

Caesar; C. Ivli Caesaris commentarii 3 – Commentarii belli Alexandrini, belli Africi, belli Hispaniensis; ed. Alfred Klotz; Leipzig u.a. 1982. 

Cassius Dio; Diōnos Kassiu Kokkēianu rōmaikē historia 1; rec. Johann Melber; Leipzig 1890. 

Cassius Dio; Diōnos Kassiu Kokkēianu rōmaikē historia 2; rec. Johann Melber; Leipzig 1863. 

Cornelius Nepos; Cornelii Nepotis vitae cum fragmentis; ed. Peter K. Marshall; Stuttgart u.a. 1991. 

Diodorus Siculus; Diodōru bibliothēkē istorikē 6; rec. Kurt Th. Fischer; Leipzig u.a. 1991. 

Florus; L. Annaei Flori Epitomae libri II; ed. Otto Rossbach: Leipzig 1896. 

Herodotus; Herodoti Historiae 1 – Libros I - IV continens; ed. Hayim Barukh Rozen; Stuttgart u.a. 1987. 

Livius; Titi Livi Ab urbe condita libri 3,2 - Libri XXVII - XXX; rec. Wilhelm Weissenborn; Leipzig 1914. 

Orosius; Pauli Orosii historiarum adversum paganos libri VII; rec. Karl Zangemeister; Leipzig 1889. 

Plinius der Ältere; C. Plini Secundi naturalis historiae libri XXXVII 1 – Libri I - VI; ed. Karl Mayhoff; Stuttgart u.a. 1985. 

Procopius; Procopii Caesariensis opera omnia 1 – De bellis libri I - IV; rec. Jakob Haury; Leipzig 1962. 

Ptolemäus; Claudii Ptolemaei opera quae exstant omnia 1,1 – Syntaxis mathematica 1, Libros I - VI continens; ed. Johan L. Heiberg; Leipzig 1898. 

Sallust; Catilina, Iugurtha, fragmenta ampliora; ed. Alfons Kurfess; Leipzig 1981. 

Silius Italicus; Sili Italici punica 1 – Libros I - X continens; ed. Ludwig Bauer; Leipzig 1890. 

Strabo; Strabonis geographica 3; rec. August Meineke; Leipzig 1903. 

Victor Vitensis; Victoris Vitensis Historia persecutionis Africanae provinciae - sub Geiserico et Hunirico regibus wandalorum (MGH SS auct. Ant. 3,1); rec. Karl Halm; München 1981. 

Zonaras; Iōannu tu Zōnara epitomē historiōn 2; ed. Ludwig Dindorf; Leipzig 1869. 

5.2) Verwendete Sekundärliteratur 

Birley, Anthony Richard; Septimius Severus, the African emperor; London u.a. 1999. 

Brown, Peter; Augustinus von Hippo – eine Biographie; München 2000. 

Charles-Picard, Gilbert; Das wiederentdeckte Karthago; Frankfurt am Main 1957.

Charles-Picard, Gilbert; Nordafrika und die Römer; Stuttgart 1962. 

Charles-Picard, Gilbert; Karthago – Leben und Kultur; Stuttgart 1983. 

Decret, Francois; L’Afrique du Nord dans l’Antique – histoire et civilisation des origines au Ve siècle (Bibliotheque historique Payot); Paris 1998. 

Elliger, Winfried; Karthago – Stadt der Punier, Römer, Christen (Urban-Taschenbücher 412); Stuttgart u.a. 1990. 

Gsell, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 1 – Les conditions du developpenment historique. Les temps primitifs, la colonisation Phénicienne et l’empire de Carthage; Paris u.a. 1914. 

Gsell, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 2 – L’etat Carthaginois; Paris u.a. 1918. 

Gsell, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 3 – Histoire militaire de Carthage; Paris u.a. 1918. 

Gsell, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 4 – La civilisation Carthaginoise; Paris u.a. 1929. 

Gsell, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 5 – Les royaumes indigènes: Organisation sociale, politique et économique; Paris u.a. 1929. 

Gsell, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 6 – Les royaumes indigènes: Vie materielle, intellectuelle et morale; Paris u.a. 1929. 

Gsell, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 7 – La republique Romaine et les rois indigènes; Paris u.a. 1930. 

Gsell, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 8 – Jules César et l’Afrique. Fin des royaumes indigènes; Paris u.a. 1928. 

Holmes van Mater, Dennis III.; Another note on the Vandal occupation of Hippo Regius; in: Journal of Roman Studies 15 (1925); S. 263-268. 

Holmes van Mater, Dennis III.; Hippo Regius from the earliest times to the Arab conques; Amsterdam 1970. 

Hönn, Karl; Augustus und seine Zeit; Wien 1953; 4. verb. Auflage. 

Howard, E.-C.; A note on the Vandal occupation of Hippo Regius; in: Journal of Roman Studies 14 (1924); S. 257-258. 

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Kienast, Dietmar; Augustus – Prinzeps und Monarch; Darmstadt 1999; 3. erw. Auflage. 

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Lepelley, Claude; Aspects de l'Afrique romaine – les cités, la vie rurale, le christianisme; Bari 2001.

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Warmington, Brian Herbert; Carthage; London 1969, 2. rev. ed. 

Anmerkungen

  • [1]

     Vgl. PTOLEMÄUS; Claudii Ptolemaei opera quae exstant omnia 1,1 – Syntaxis mathematica 1, Libros I - VI continens; ed. Johan L. Heiberg; Leipzig 1898; IV,3,5 und HOLMES van Mater, Dennis III.; Hippo Regius from the earliest times to the Arab conquest; Amsterdam 1970, S. 1.

  • [2]

     Hierbei handelt es sich um Hippo Regius und Hippo Diarrhytus, vgl. dazu Holmes, Hippo Regius, S. 22 und LEPELLEY, Claude; Hippone aux époques numide et romaine; in: Delestre, Xavier (Hrsg.); Hippone – Hippo Regius, Bûna, Bône, Annaba; Aix-en-Provence 2005; S. 19.

  • [3]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 22 und Lepelley, Hippone, S. 19. Konkrete Beispiele folgen zudem im weiteren Verlauf dieser Arbeit.

  • [4]

     Dies gilt insbesondere für die Punkte 2.1 (Ursprünge und karthagische Zeit), 3.1 (Name), 3.3 (Status), 3.4 (Bischöfe) und 3.5 (Konzilien), wie in selbigen auch noch deutlich wird.

  • [5]

     Holmes, Hippo Regius, S. 24 vermutet ebenfalls eine Entwicklung, die sich von den meisten anderen nordafrikanischen Städten nicht wesentlich unterscheidet.

  • [6]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 2 und Lepelley, Hippone, S. 19.

  • [7]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 2.

  • [8]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 23, der sich jedoch nicht festlegt. Lepelley, Hippone, S. 19, STORM, Elfriede; Massinissa – Numidien im Aufbruch (Schriften der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main: Geisteswissenschaftliche Reihe 16); Stuttgart 2001; S. 109 und GSELL, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 3 – Histoire militaire de Carthage; Paris u.a. 1918; S. 51 vermuten hier eine phönikische Gründung, BROWN, Peter; Augustinus von Hippo – eine Biographie; München 2000; S.163 legt sich sogar auf eine solche fest, während WARMINGTON, Brian Herbert; Carthage; London 1969, 2. rev. ed.; S. 66 eher Tendenzen zu einer karthagischen Gründung aufweist. DECRET, Francois; L’Afrique du Nord dans l’Antique – histoire et civilisation des origines au Ve siècle (Bibliotheque historique Payot); Paris 1998 ; S. 58 ELLIGER, Winfried; Karthago – Stadt der Punier, Römer, Christen (Urban-Taschenbücher 412); Stuttgart u.a. 1990; S. 79 merken hier zwar punische Spuren an, äußern sich zu dieser Thematik jedoch nicht näher. Umbenstock hält eine ägypto-phönikische Gründung für am wahrscheinlichsten, vgl. dazu Holmes, Hippo Regius, S. 24, Anm. 14. SALLUST; Catilina, Iugurtha, fragmenta ampliora; ed. Alfons Kurfess; Leipzig 1981; Iugurtha 19,1 erwähnt zwar ein von den Phönikern gegründetes Hippo, jedoch nicht, um welches es sich handelt, PLINIUS DER ÄLTERE; C. Plini Secundi naturalis historiae libri XXXVII 1 – Libri I - VI; ed. Karl Mayhoff; Stuttgart u.a. 1985; V,22 erwähnt zwar eine Küstenstadt Hippo, bei der es sich mit recht großer Sicherheit um Hippo Regius handelt, geht jedoch nicht näher auf die Umstände der Gründung ein. Bei HERODOTUS; Herodoti Historiae 1 – Libros I - IV continens; ed. Hayim Barukh Rozen; Stuttgart u.a. 1987; IV,197 findet sich lediglich ein kurzer Verweis auf den Zuwanderercharakter der Phöniker, jedoch auch kein verwertbares Indiz.

  • [9]

     Holmes, Hippo Regius, S. 23 grenzt den möglichen Zeitraum im Falle einer phönikischen Gründung zwischen dem 12. und dem 9. Jhd. v. Chr., im Falle einer karthagischen Gründung zwischen dem 9. und dem 4. Jhd. v. Chr. ein. Brown, Augustinus, S. 163 gibt an, dass die Stadt bei Antritt des Bischofsamtes durch Augustinus (395 n. Chr.) schon tausend Jahre besteht, was demnach in den Zeitraum einer karthagischen Gründung fällt.

  • [10]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 24.

  • [11]

     Somit entweder eine phönikische oder eine karthagische Gründung.

  • [12]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 23, der hierfür auch eine Reihe von Gründen nennt. Umstritten ist jedoch, dass es sich bei der Mauer um eine typisch phönikische handelt, vgl. auch Holmes, Hippo Regius, S. 23, Anm. 10. Lepelley, Hippone, S. 19 ordnet die Mauern als punischen Typs ein, ebenso KAHRSTEDT, Ulrich; Geschichte der Karthager 3 – Geschichte der Karthager von 218-146; Berlin 1913; S. 91-92, der die Mauern in karthagische Zeit einordnet, im Gegensatz dazu Storm, Massinissa, S. 124, welche zumindest die Seemauer als numidisch einordnet.

  • [13]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 24, Lepelley, Hippone, S. 19, Storm, Massinissa, S. 109.

  • [14]

     Vgl. Gsell, Histoire 3, S. 51 und Holmes, Hippo Regius, S. 24.

  • [15]

     Das Quellenmaterial hierfür, aber auch für die militärischen Ereignisse im allgemeinen ist jedoch eher dünn gesät, vgl. dazu Holmes, Hippo Regius, S. 56.

  • [16]

     DIODORUS SICULUS; Diodōru bibliothēkē istorikē 6; rec. Kurt Th. Fischer; Leipzig u.a. 1991; XX,55,3 und XX,57,6. In XX,55,3 wird es als Hippu und in XX,57,6 als Hippu Akra bezeichnet.

  • [17]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 56, Lepelley, Hippone, S. 19 und Storm, Massinissa, S. 123 geben hier ebenfalls die erste Erwähnung von Hippo Regius in der Literatur an, GSELL, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 2 – L’etat Carthaginois; Paris u.a. 1918; S. 149 dagegen vermutet, dass es sich bei dem von Diodorus Siculus erwähnten Hippo um Hippo Diarrhytus handelt. Zu den Gegenpositionen vgl. auch Holmes, Hippo Regius, S. 57, Anm. 6.

  • [18]

     Diodorus Siculus, bibliothēkē istorikē, XX,17.

  • [19]

     ZONARAS; Iōannu tu Zōnara epitomē historiōn 2; ed. Ludwig Dindorf; Leipzig 1869; VIII,16 und daraus ergebend CASSIUS DIO; Diōnos Kassiu Kokkēianu rōmaikē historia 1; rec. Johann Melber; Leipzig 1890; XII.

  • [20]

     Da sich in der von mir verwendeten Forschungsliteratur keine Erwähnung dieser Quellenstelle, weder den Bezug auf Hippo Regius bestätigend noch ihn bestreitend, fand, bin ich daher auf eigene Vermutungen angewiesen. Meiner Meinung nach ist ein Bezug auf Hippo Regius recht wahrscheinlich, da dieses über einen Hafen von großer Bedeutung verfügte. Brown, Augustinus, S. 163 stellt den Status als zweitgrößter Seehafen Afrikas fest, auch RAVEN, Susan; Rome in Africa; London u.a. 1993, 3. rev. ed.; S. 79 und Storm, Massinissa, S. 15 stellen die Bedeutung oder zumindest die Brauchbarkeit des Hafens fest. Merkwürdig erscheint dagegen die Aufzählung der großen Häfen bei CHARLES-PICARD, Gilbert; Nordafrika und die Römer; Stuttgart 1962; S. 30, bei der Hippo Regius keine Beachtung findet. Ein weiterer Beleg für die günstige Hafenlage ist die (als wahrscheinlich angesehene) Verwendung als Handelsposten durch die Phöniker, vgl. dazu insbesondere Anm.13.

  • [21]

     CORNELIUS NEPOS; Cornelii Nepotis vitae cum fragmentis; ed. Peter K. Marshall; Stuttgart u.a. 1991; Hamilkar 2,4.

  • [22]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 57.

  • [23]

     LIVIUS; Titi Livi Ab urbe condita libri 3,2 - Libri XXVII - XXX; rec. Wilhelm Weissenborn; Leipzig 1914; XXIX,3,7. Da an dieser Stelle konkret von Hippo Regius gesprochen wird, kann kein Zweifel am Bezug auf diese Stadt gesehen werden.

  • [24]

     Livius, Ab urbe condita XXIX,3,8.

  • [25]

     Dies ergibt sich aus Livius, Ab urbe condita XXIX,5,1, vgl. auch Holmes, Hippo Regius, S. 57.

  • [26]

     Zonaras, epitomē historiōn, IX,12 und daraus ergebend Cassius Dio, rōmaikē historia, XXI.

  • [27]

     Wie bereits in der in Anm. 19 angeführten Stelle (sh. auch Anm. 20) findet sich auch hier keine Erwähnung in der Sekundärliteratur. Es kann allerdings deshalb mit Sicherheit gesagt werden, dass es sich hierbei um Hippo Diarrhytus handeln muss, da Hippo Regius zu diesem Zeitpunkt bereits Teil des mit Rom verbündeten numidischen Königreiches war, während Hippo Diarrhytus noch dem karthagischen Imperium unterstand, vgl. dazu auch Holmes, Hippo Regius, S. 22.

  • [28]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 24. Zwar war Hippo Regius schon unter Massinissas Vater Gaia Teil des numidischen Königreiches (Massylerreiches), doch war zu diesem Zeitpunkt die karthagische Dominanz noch stark spürbar, zudem kam es im 2. Punischen Krieg unter die Herrschaft des Syphax, dem König der Masaesyler, für die genauen Hintergründe vgl. Lepelley, Hippone, S. 19 und insbesondere Storm, Massinissa, S. 123.

  • [29]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 26 und Lepelley, Hippone, S. 19. Danach wurde es zwar noch einmal kurzzeitig an Juba II. übergeben, aber recht schnell gegen Mauretanien eingetauscht.

  • [30]

     Dies wird in 3.3 (Status) noch ausführlich behandelt.

  • [31]

     Vgl. Storm, Massinissa, S. 104, zu der Ausweitung der Landwirtschaft sh. Storm, Massinissa, S. 103.

  • [32]

     Bis zur Belagerung durch die Vandalen 430 n. Chr., sh. 2.3 (Vandalische und byzantinische Zeit).

  • [33]

     CAESAR; C. Ivli Caesaris commentarii 3 – Commentarii belli Alexandrini, belli Africi, belli Hispaniensis; ed. Alfred Klotz; Leipzig u.a. 1982; Bellum Africanum 96. Er verwendet hier den Beinamen, wodurch auch diese Stelle eindeutig zuzuordnen ist, allerdings redet er nur vom Tod, nicht aber vom Selbstmord Scipios. APPIANUS; Appiani historia Romana 2; ed. Paul Viereck; Leipzig u.a. 1986; Bellum Civilum 2,100 berichtet zwar über die Schlacht und erwähnt auch den Selbstmord Scipios, geht aber nicht auf Details der Schlacht ein, sondern begnügt sich mit dem Ergebnis von selbiger. Sämtliche anderen Autoren, welche hierüber berichten, gehen nur auf den Selbstmord Scipios ein, diese wären: Cassius Dio, rōmaikē historia XLIII,9,5, FLORUS; L. Annaei Flori Epitomae libri II; ed. Otto Rossbach: Leipzig 1896; II,13,68 und OROSIUS; Pauli Orosii historiarum adversum paganos libri VII; rec. Karl Zangemeister; Leipzig 1889; VI,16,4. Zu der Schlacht vgl. auch Holmes, Hippo Regius, S. 56, Lepelley, Hippone, S. 19, Decret, L’Afrique, S. 156 und Gsell, Histoire 3, S. 105.

  • [34]

     Auch dies soll in 3.3 (Status) eine ausführlichere Behandlung erhalten.

  • [35]

     Vgl. Warmington, Carthage, S. 66, CHARLES-PICARD, Gilbert; Das wiederentdeckte Karthago; Frankfurt am Main 1957; S. 123 gibt es zudem als Ort des Baus römischer Kriegsschiffe an. Auch zur Zeit des Augustinus wurde der Hafen noch regelmäßig genutzt, vgl. dazu Brown, Augustinus, S. 164.

  • [36]

     Vgl. KIENAST, Dietmar; Augustus – Prinzeps und Monarch; Darmstadt 1999; 3. erw. Auflage; S. 433.

  • [37]

     Vgl. MANTON, E. Lennox; Roman North Africa; London 1988; S. 85. Eine genaue Auflistung aller Straßen findet sich bei Holmes, Hippo Regius, S. 4-8.

  • [38]

     Vgl. LEVICK, Barbara; Vespasian; London u.a. 1999 ; S. 105.

  • [39]

     Neben Hadrumentum und Karthago, vgl. HÖNN, Karl; Augustus und seine Zeit; Wien 1953; 4. verb. Auflage; S. 182.

  • [40]

     MORGAN, Gwyn; 69 A.D. – the year of four emperors; Oxford u.a. 2006; S. 274 legt sich hier nicht fest, führt allerdings Indizien dafür an. BIRLEY, Anthony Richard; Septimius Severus, the African emperor; London u.a. 1999; S. 24 und Brown, Augustinus, S. 163 sehen es beide als erwiesen an.

  • [41]

     Vgl. Birley, Septimius Severus, S. 238, Anm. 2. Jener Quintus Servilius Pudens war der Schwiegervater von Lollius Gentianus, welcher ein prominenter Anhänger des Septimius Severus war.

  • [42]

     Vgl. Lepelley, Hippone, S. 22.

  • [43]

     Eine Behandlung von Hippo Regius unter Augustinus bleibt hier aus, da dies in den Punkten 3.4 (Bischöfe) und 3.5 (Konzilien).

  • [44]

     Vgl. hierzu den Teilabschnitt über die numidische Zeit.

  • [45]

     Procopius; Procopii Caesariensis opera omnia 1 – De bellis libri I - IV; rec. Jakob Haury; Leipzig 1962; Bellum Vandalicum I,3,14-16 berichtet über Bonifatius und seine Erhebung zum Befehlshaber von Afrika.

  • [46]

     Procopius, Bellum Vandalicum, I,3,26. Zu der Überquerung vgl. auch Holmes, Hippo Regius, S. 21, der die Überquerung jedoch schon auf 428 ansetzt, PACK, Edgar; Valentinian III.; in: Clauss, Manfred (Hrsg.); Die römischen Kaiser – 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian; München 2005; S. 395-401; S. 398, Raven, Rome, S. 451, Manton, Africa, S. 135, KORNEMANN, Ernst; Geschichte der Spätantike (Beck’sche Schwarze Reihe 175); München 1978; S. 137, HOLMES van Mater, Dennis III.; Another note on the Vandal occupation of Hippo Regius; in: Journal of Roman Studies 15 (1925); S. 263-268; S. 263 und KÖNIG, Ingemar; Die Spätantike; Darmstadt 2007; S. 89-90.

  • [47]

     Procopius, Bellum Vandalicum, I,3,30.

  • [48]

     Procopius, Bellum Vandalicum, I,3,31. Hippo Regius wird hier konkret mit Beinamen und als befestigte Seestadt in Numidien erwähnt. Vgl. dazu auch König, Spätantike, S. 90, Raven, Rome, S. 151 und Manton, Africa, S. 135.

  • [49]

     Procopius, Bellum Vandalicum, I,3,32. Vgl. dazu auch Holmes, Hippo Regius, S. 58, Lepelley, Hippone, S. 23, LAPORTE, Jean-Pierre; Hippone vandale et byzantine; in: Delestre, Xavier (Hrsg.); Hippone – Hippo Regius, Bûna, Bône, Annaba; Aix-en-Provence 2005; S. 37-39; S. 37, Brown, Augustinus, S. 372, Pack, Valentinian III., S. 298, Raven, Rome, S. 151 und 161 und Holmes, Note, S. 264. Während der Belagerung starb auch Augustinus am 28. August 430, zu seinem Tod vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 58, LANCEL, Serge; Saint Augustin et Hippone; in: Delestre, Xavier (Hrsg.); Hippone – Hippo Regius, Bûna, Bône, Annaba; Aix-en-Provence 2005; S. 25-31; S. 31, Laporte, Hippone, S. 37, Brown, Augustinus, S. 374-379, König, Spätantike, S. 90, Raven, Rome, S. 151, Elliger, Karthago, S. 202, Kornemann, Spätantike, S. 137 und Holmes, Note, S. 264.

  • [50]

     Procopius, Bellum Vandalicum, I,3,34. Vgl. dazu auch Holmes, Hippo Regius, S. 59, Holmes, Note, S. 264 und HOWARD, E.-C.; A note on the Vandal occupation of Hippo Regius; in: Journal of Roman Studies 14 (1924); S. 257-258; S. 257.

  • [51]

     Procopius, Bellum Vandalicum, I,3,35. Vgl. dazu auch Pack, Valentinian III., S. 398 und Holmes, Note, S. 266.

  • [52]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 26 und 59, Brown, Augustinus, S. 379, Pack, Valentinian III., S. 398, König, Spätantike, S. 90, Raven, Rome, S. 151, Manton, Africa, S. 135, Elliger, Karthago, S. 202, Howard, Note, S. 257 und Holmes, Note, S. 267.

  • [53]

     Vgl. Laporte, Hippone, S. 37, König, Spätantike, S. 90, Raven, Rome, S. 151, Elliger, Karthago, S. 202

  • [54]

     Es finden sich nämlich allgemein keine Angaben über die Einwohnerzahlen afrikanischer Städte, vgl. dazu Charles-Picard, Nordafrika, S. 123.

  • [55]

     Decret, L’Afrique, S. 205 schätzt 20000-30000 Einwohner für die Zeit des Septimius Severus (193-211 n. Chr.), KRAUSE, Jens, Uwe; Die Spätantike; in: Gehrke, Hans-Joachim/Schneider, Helmuth; Geschichte der Antike – ein Studienbuch; Stuttgart 2006; 2. erweiterte Auflage; S. 409-477; S. 441 setzt für die Spätantike 30000-50000 Einwohner an. Charles-Picard, Nordafrika, S. 129 ordnet Hippo Regius als Stadt mittlerer Größe ein, ohne jedoch näher darauf einzugehen, welche Dimensionen er hierunter versteht. Da auch Krause, Spätantike, S. 441 zu entnehmen ist, dass er mit seiner Zahl auch eine ungefähr mittelgroße ansetzt, ist davon auszugehen, dass die beiden im wesentlichen in ähnlich großen Kategorien denken.

  • [56]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 59, Laporte, Hippone, S. 37, König, Spätantike, S. 89, Kornemann, Spätantike, S. 146 und Holmes, Note, S. 268.

  • [57]

     Vgl. hierzu Laporte, Hippone, S. 37, Pack, Valentinian III., S. 399, König, Spätantike, S. 90, Raven, Rome, 151, Elliger, Karthago, S. 202, Kornemann, Spätantike, S. 147 und Holmes, Note, S. 264.

  • [58]

     Procopius, Bellum Vandalicum, I,5,8 berichtet von der Schleifung der Mauern aller Städte mit Ausnahme Karthagos, Holmes, Hippo Regius, S. 59 geht daher auch von der Zerstörung der Mauern aus, Raven, Rome, S. 168 dagegen betont, dass weder die Mauern von Karthago noch die von Hippo Regius geschleift wurden.

  • [59]

     Laporte, Hippone, S. 38. Dies bietet sowohl ein Argument für als auch gegen die Schleifung der Mauern von Hippo Regius durch die Vandalen. Dafür, dass im Falle eines Aufstandes diese wichtige Stadt leichter wiedereinzunehmen ist; dagegen jedoch insofern, dass die Stadt somit auch von Feinden leichter einzunehmen wäre. Zudem lässt die Tatsche, dass die Vandalen bei der Eroberung Nordafrikas auf keinerlei Widerstand seitens der Bevölkerung stießen, vgl. dazu Brown, Augustinus, S. 371, die Formierung einer Widerstandsbewegung eher als unwahrscheinlich erscheinen.

  • [60]

     Vgl. Holmes, Note, S. 264. Dieser Tatbestand und die Tatsache, dass die Truppen des Belisarius wohl keine Wiedererrichtung der Mauer anfingen, vgl. dazu Holmes, Hippo Regius, S. 59, könnten ebenfalls dafür sprechen, dass die Mauer der Stadt noch existent und unzerstört war.

  • [61]

     Victor Vitensis; Victoris Vitensis Historia persecutionis Africanae provinciae - sub Geiserico et Hunirico regibus wandalorum (MGH SS auct. ant. 3,1); rec. Karl Halm; München 1981; I,13.

  • [62]

     Die in Anm. 61 angegebene Stelle berichtet über die blutige Beendigung eines Osterfestes in einem Ort namens Regia, wobei es allerdings keinen Anhaltspunkt gibt, dahinter Hippo Regius zu vermuten. Zudem wäre die Nennung des Beinamens, nicht aber des Stadtnamens an sich, nicht nur eine unübliche, sondern obendrein auch eine sehr unpraktische Vorgehensweise.

  • [63]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 26.

  • [64]

     Procopius, Bellum Vandalicum, II,4,41, zur Vorgeschichte sh. Procopius, Bellum Vandalicum, II,4,33-41, vgl. dazu auch Holmes, Hippo Regius, S. 60 und Laporte, Hippone, S. 39.

  • [65]

     Procopius, Bellum Vandalicum, II,4,26, vgl. dazu auch Holmes, Hippo Regius, S. 60 und Laporte, Hippone, S. 39.

  • [66]

     Procopius, Bellum Vandalicum, II,4,27-31, vgl. dazu auch Holmes, Hippo Regius, S. 61.

  • [67]

     Vgl. Laporte, Hippone, S. 39 und Holmes, Hippo Regius, S. 62, der das Material zudem als sehr unzuverlässig einstuft. Belegt wird dies durch Holmes, Hippo Regius, S. 62-64.

  • [68]

     Sh. 2.1 (Ursprünge und karthagische Zeit), insbesondere Anm. 6-12.

  • [69]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 63-64.

  • [70]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 64-65.

  • [71]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 22, Storm, Massinissa, S. 123 hält eine Verbindung mit ubbon (phön. = Golf) für möglich.

  • [72]

     Regius = lat. königlich.

  • [73]

     Holmes, Hippo Regius, S. 22 vermutet hier die Übersetzung eines punischen Wortes zur Unterscheidung der beiden Hippos, da Hippo Regius nach dem Fall Karthagos zum numidischen Königreich, Hippo Diarrhytus dagegen zur römischen Provinz Africa proconsularis gehörte.

  • [74]

     Die hierzu vorhandenen Thesen werden in 3.3 (Status) genauer betrachtet.

  • [75]

     Sh. 2 (Abriss der Geschichte von Hippo Regius), insbesondere Anm. 5.

  • [76]

     Zur hamitischen Sprachgruppe gehörig, vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 17.

  • [77]

     Sowie das später daraus hervorgehende Punische, zur semitischen Sprachgruppe gehörig, vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 17.

  • [78]

     Zur indogermanischen Sprachgruppe gehörig, vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 17.

  • [79]

     Eine angemessen ausführliche Behandlung dieser Thematiken würde zu weit ausufern, daher sei hier lediglich auf Holmes, Hippo Regius, S. 20-21 verwiesen.

  • [80]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 18.

  • [81]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 19.

  • [82]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 20, Storm, Massinissa, S. 124, CHARLES-PICARD, Gilbert; Karthago – Leben und Kultur; Stuttgart 1983; S. 129 und 260,  Charles-Picard, Karthago, 1957, S. 184, Gsell, Histoire 2, S. 151 und LEPELLEY, Claude; Aspects de l'Afrique romaine – les cités, la vie rurale, le christianisme; Bari 2001; S. 96.

  • [83]

     Vgl. Decret, L’Afrique, S. 33 und Charles-Picard, Karthago, 1983, S. 129 und 260.

  • [84]

     SILIUS ITALICUS; Sili Italici punica 1 – Libros I - X continens; ed. Ludwig Bauer; Leipzig 1890; II,259 bezeichnet Hippo als eine von den Königen geschätzte Stadt, während STRABO; Strabonis geographica 3; rec. August Meineke; Leipzig 1903; XVII,3,13 das Vorhandensein beider Hippos erwähnt und beiden die Eigenschaft eines Königssitzes zuschreibt.

  • [85]

     Gsell, Stéphane; Histoire ancienne de l’Afrique du Nord 5 – Les royaumes indigènes: Organisation sociale, politique et économique; Paris u.a. 1929; S. 248 sieht das Regius als möglichen Hinweis für einen besonderen Stand der Stadt bei Numiderfürsten und erwägt, dass es sich möglicherweise um eine Residenzstadt handeln könnte, vgl. Gsell, Histoire 5, S. 248, Anm. 4, Holmes, Hippo Regius, S. 22 weist ebenfalls darauf hin, dass diese Vermutung anhand des Regius nahe liegt, sieht es aber als nicht bewiesen an, dass dies auch tatsächlich der Fall ist, auch Storm, Massinissa, S. 122 stellt fest, dass Hippo Regius als Königsstadt bekannt ist, jedoch auch, dass es sich deshalb allerdings nicht unbedingt um eine königliche Residenz handelt.

  • [86]

     Wie bereits aus den vorherigen Kapiteln der Arbeit hervorgeht, besaß Hippo Regius durchaus eine gewisse Bedeutung und somit auch über ein gewisses Prestige, wodurch es gute Voraussetzungen für eine zumindest zeitweilige Residenzstadt hatte.

  • [87]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 28.

  • [88]

     Vgl. Teutsch, Leo; Das Städtewesen in Nordafrika – in der Zeit von C. Gracchus bis zum Tode des Kaisers Augustus; Berlin 1962; S. 69, 133 und 164. Möglicherweise wurde dort auch eine Veteranenkolonie errichtet, vgl. dazu Holmes, Hippo Regius, S. 29, Anm. 11. Augustus; Res gestae Divi Augusti – das Monumentum Ancyranum (Kleine Texte für Vorlesungen und Übungen 29/30); hrsg. von Hans Volkmann; Berlin 1969; 28 berichtet zwar von der Ansiedlung von Soldaten unter anderem in Afrika, doch weder, wo genau das der Fall war, noch von sonstigen Aspekten der Afrikapolitik des Augustus.

  • [89]

     Vgl. Teutsch, Städtewesen 163-164. Auch findet sich  bei Plinius der Ältere, naturalis historiae, V,29 eine Aufzählung aller in Nordafrika zu seiner Zeit vorhandenen Kolonien, unter welcher Hippo Regius nicht vertreten ist.

  • [90]

     Abhängig davon, ob sich das „antoninisch“ nur auf die Regierungszeit des Kaisers Antoninus Pius oder auf die der gesamten „Dynastie“ der Antoninen bezieht. Hier wiederum kann sowohl die severische Dynastie (193-235 n. Chr.), welche in Berufung auf Antoninus ebenfalls diesen Namen annahm noch miteinbezogen werden.

  • [91]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 30, angesichts der in Anm. 90 angeführten Erläuterungen stimmt dies mit Charles-Picard, Nordafrika, S. 29-30 überein, der den gesamten Prozess in Afrika an sich betrachtet und ebenfalls Traianus als Anfangspunkt nimmt, als Endpunkt dagegen führt er bereits Septimius Severus (193-211 n. Chr.), den Begründer der severischen Dynastie an. Brown, Augustinus, S. 163 stellt fest, dass die Stadt zu Zeiten des Augustinus bereits 200 Jahre civitas romana ist, die Verleihung des Privileges somit recht genau in die Zeit des Septimius Severus fallen würde.

  • [92]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 34, Lepelley, Aspects, S. 59 und Charles-Picard, Nordafrika, S. 129. Eine ungefähre, aber recht unsichere Angabe der Ausdehnung des Bistums anhand einer Liste der Lokalitäten findet sich bei Holmes, Hippo Regius, S. 33.

  • [93]

     Endgültig bestätigt wird diese Position dadurch, dass auch noch jener große Kirchenvater Augustinus Bischof von Hippo Regius war (395-430 n. Chr.).

  • [94]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 35.

  • [95]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 35.

  • [96]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 36.

  • [97]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 36.

  • [98]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 36 und Brown, Augustinus, S. 164.

  • [99]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 36.

  • [100]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 36-37.

  • [101]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 37.

  • [102]

     Für umfangreichere Informationen zu seinem Leben und Wirken sei auf das hier ebenfalls oftmals verwendete Standardwerk von Peter Brown verwiesen.

  • [103]

     Vgl. Raven, Rome, S. 147, Decret, L’Afrique, S. 303 und Brown, Augustinus, S. 542.

  • [104]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 37, Lepelley, Hippone, S. 22, Manton, Africa, S. 134 Raven, Rome, S. 147 und Brown, Augustinus, S. 543.

  • [105]

     Vgl. Decret, L’Afrique, S. 310.

  • [106]

     Vgl. Anm. 49.

  • [107]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 37 und Lepelley, Aspects, S. 350.

  • [108]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 37.

  • [109]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 37.

  • [110]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 38.

  • [111]

     Augustinus erwähnt in Sermo 356,7 (sh. Holmes, Hippo Regius, S. 38) einen „Eraclius diaconus“, welcher von seiner Jugend an ein Vorbild an Religiosität, Tugend und Menschlichkeit gewesen sein soll, es ist allerdings nicht sicher, ob dieser mit dem Bischof Heraclius identisch ist, vgl. dazu Holmes, Hippo Regius, S. 38.

  • [112]

     Vgl. Laporte, Hippone, S. 38. Da Heraclius, wie bereits erwähnt, im Jahr 426 n. Chr. zum Bischof gewählt wurde, ist es bei der damaligen Lebenserwartung und der religiösen Verfolgung durch die Vandalen (sh. Victor Vitensis, Historia persecutionis, I,2) eher unrealistisch, davon auszugehen, dass er die 58 Jahre von seiner Wahl (bei der er auch schon ein gewisses Alter gehabt haben muss) bis zum endgültigen Ende des Episkopates von Hippo Regius überlebt hat.

  • [113]

     Soeben in 3.4 (Bischöfe) demonstriert.

  • [114]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 43, der das vorhandene Material zudem als wenig vertrauenswürdig einstuft.

  • [115]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 43.

  • [116]

     Retractiones I,17 (sh. Holmes, Hippo Regius, S. 43, Anm. 3).

  • [117]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 43 und 55.

  • [118]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 53.

  • [119]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 53 und 55.

  • [120]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 43, eine genaue Schilderung des Konzils findet sich bei Holmes, Hippo Regius, S. 38-42.

  • [121]

     Sh. Anm. 120.

  • [122]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 53.

  • [123]

     Vgl. Holmes, Hippo Regius, S. 55, für die Rekonstruktion sh. Holmes, Hippo Regius, S. 54.

  • [124]

     Vgl. Howard, Note, S. 257.

  • [125]

     Die hier angegebene Stelle ist Vita 28, sh. Howard, Note, S. 257.

  • [126]

     Vgl. Howard, Note, S. 257.

  • [127]

     Vgl. Howard, Note, S. 257.

  • [128]

     Vgl. Howard, Note, S. 258.

  • [129]

     Der genaue Gang der Argumentation und der Widerlegung der einzelnen Argumente findet sich bei Holmes van Mater, Note, S. 265-266.

  • [130]

     Holmes, Note, S. 266 und 268 setzt diese Schlacht für 431 oder 432 n. Chr. an, wobei sich hier eine deutliche Tendenz zu 432 n. Chr. feststellen lässt.

  • [131]

     Zu dem Ereignisablauf vgl. Holmes, Note, S. 267.

  • [132]

     Zu diesen Gedankengängen vgl. Holmes, Note, S. 267.

  • [133]

     Zu diesen Fragestellungen vgl. Holmes, Note, S. 267.

  • [134]

     Vgl. Holmes, Note, S. 267.

  • [135]

     Vgl. Holmes, Note, S. 267.

  • [136]

     Vgl. Holmes, Note, S. 268.

  • [137]

     Vgl. Holmes, Note, S. 268.

  • [138]

     Vgl. Holmes, Note, S. 268.

  • [139]

     Sämtliche angegebenen Quellenausgaben sind, sofern nicht anders angegeben, aus der „Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana“.

    Folgende Autoren wurden im Verlauf der Arbeit zusätzlich zu den angegebenen herangezogen, erwiesen sich jedoch als unergiebig: Ammianus Marcellinus, Eutropius, Herodianus, Historia Augusta, Lucan, Plutarch, Polybios, Sueton, Tacitus, Velleius Paterculus und Zosimos. 

Empfohlene Zitierweise

Brendel, Raphael: Hippo Regius - Eine Königs- und Bischofsstadt im Lauf der Geschichte. aventinus varia Nr. 18 (Winter 2009), in: aventinus, URL: http://www.aventinus-online.de/no_cache/persistent/artikel/7552/

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Erstellt: 15.05.2010

Zuletzt geändert: 28.05.2010

ISSN 2194-1971